Denke der Archäologen

Begonnen von waldheinz, 03. September 2014, 23:25:07

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DOC.ATX

Bisher warte ich immer noch auf die Wortmeldung eins zu einer Aussage zur Fragestellung qualifizierten hauptamtlichen Mitarbeiters einer Landesdenkmalschutzbehörde, am Besten eines Archäologen. Momentan sehe ich hier alle Schreiberlinge, einschließlich meiner Person, in Mutmaßungen herumtasten.
Wie sieht sie denn jetzt aus, die Denke der Archäologen, meine Damen und Herrn Kollegen vom Fach?
Wer suchet der findet!

Daniel

Zitat von: DOC.ATX in 08. September 2014, 23:47:56
Bisher warte ich immer noch auf die Wortmeldung eins zu einer Aussage zur Fragestellung qualifizierten hauptamtlichen Mitarbeiters einer Landesdenkmalschutzbehörde, am Besten eines Archäologen. Momentan sehe ich hier alle Schreiberlinge, einschließlich meiner Person, in Mutmaßungen herumtasten.
Wie sieht sie denn jetzt aus, die Denke der Archäologen, meine Damen und Herrn Kollegen vom Fach?
Ich frage mich die ganze Zeit weshalb diese, für manche wohl weltbewegende Frage, nicht in einem Forum von Archäologen gestellt wird? :kopfkratz:
Wie z.B.  http://www.archaeologie-online.de/
Zumindest sind da die Chancen, Antworten von studierten Archäologen zu bekommen, wesentlich höher als hier.

Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

DOC.ATX

Die Diskussionen welche ich in den vergangenen zwei Jahren im AO verfolgt habe ließen nicht unbedingt darauf schließen das dort auch Archäologen mit an Bord sind.
"Die Archäologen" werden schon einen Grund dafür haben ihre Geweggründe nicht öffentlich zur Diskussion zu stellen.
Wer suchet der findet!

Daniel

Und weshalb erwartest Du dann hier Antworten von ihnen? :kopfkratz:
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

mc.leahcim

#64
Hallo waldheinz,
ich nochmal. :-D

Hier in Antwort 15 ist ein kleines Beispiel zum Interesse eine Archäologisch Instituts an einem "unbedeutendem" Plombenfund gut dokumentiert. Dann kommt zufällig noch der Fund von St. Subrie dazu. 2 kleine Puzzelsteinchen für die Archäologen in Mechelen.

Ich würde genau mit dieser kleinen Geschichte noch einmal bei deinem Ansprechpartner beim Amt vorstellig werden. Du kannst dir aus den beiden Fundthreads alles was du möchtest herauskopieren und und in ein Worddokument kopieren. und so eine kleine Dokumentation machen.
Vielleicht schreibst du auch noch Nadevy an und bittest ihn um den Brief aus Mechelen. Er kann ja den Brief ja vielleicht scannen als Bild.jpg In diesem Bild kann er seine Adresse schwärzen und dir dann das Bild per E-Mail schicken. Vielleicht kommt dann auch noch ein Brief von St.Subrie auf die selbe Art dazu.

Wenn du dann zeigst und erklärst das du vorhast mit deinen Funden genauso akribisch vor zu gehen zeigt das ein reges Interesse, an der Geschichte, deinerseits. Die Wahrscheinlichkeit auf einem Feld ein Bodendenkmal zu entdecken ist auch bei den von ihm erwähnten "90% unentdekten" recht unwahrscheinlich.

So wie du schreibst sehe ich das du nicht auf den Mund gefallen bist. Mach einen rührende Geschichte daraus und umranke sie mit Worten von aufopfernder Hilfsbereitschaft. Kurz versuch ihn um den Finger zu drehen. Manch einer will "Bauchgepinselt" werden. Man muss Menschen auch schon mal das Gefühl geben das sie wichtig sind. Das bewirkt häufig einen Sinneswandel.

Kleines Beispiel:
Ich sondle auf einem Feld so für mich hin. Direkt an einem Wald. Am Waldesrand ein Hochsitz. Plötzlich eine inferalische Stimme:
KOMMEN SIE MAL SOFORT HIER HIN. WAS MACHEN SIE DA EIGENTLICH. Ich habe immer ein paar Münzen für solche Leute in der Tasche. Meist Klimpergeld aus dem Deutschen Reich. Also tue ich so als hätte ich gerade ein Signal, bücke mich und grabe. Hebe scheinbar etwas aus dem Loch und rufe. MOMENT ICH KOMME GLEICH. ICH WILL DAS NUR NOCH AUSGRABEN. Ich stecke "nichts" in die Tasche und gehe auf ihn zu. Guten Tag. Ich suche hier mit einem Metalldetektor nach verlorenen Gegenständen. Ist das ihr Hochstand? Mein Name ist XXXXXX. Er WAS HABEN SIE DA GEFUNDEN. Och nur ein paar Münzen und ein wenig Schrott. MÜNZEN? Ja. Ich greife in die Tasche und hole das Klimpergeld hervor und halte es ihm auf der flachen Hand hin.
ZEIGEN SIE MAL. Er nimmt die Münzen und sagt:(Achtung ab hier hat er in normaler Lautstärke gesprochen) Oh, die könnten glatt von meinem Vater sein, der war auch schon Förster und hat hier gejagt. Ich: Ja, so ein Zufall. Möglich ist alles. Behalten Sie die. Ist das ihr Waldstück oder sind sie Pächter? Er gibt mir die Münzen zurück. (Sein Stolz verbietet ihm die anzunehmen)

Ab hier hatten wir ein längeres Gespräch. Es Endete mit den Worten: Kommen sie nur nicht nach Anbruch der Dunkelheit hier her. Ich könnte sie, wenn sie sich so bücken für ein Wildschwein halten. Er lacht. Ich etwas gequält auch. Wir verabschieden uns und ich sondele weiter fürbass vor mich hin.

Gruß

mc.leahcim  

P.S. Ach ja, fast vergessen. Nimm ihm noch ein paar Lesefunde mit (noch gehst du ja nicht mit dem Detektor :zwinker:) Ein paar Scherben oder wenn du schon Flintartefakte gefunden hast halt da auch was. Vielleicht bringt das ein Gespräch in Gang.Es muss ja nicht gleich eine NFG sein. Erst mal vertrauendsbildene Maßnahmen einleiten. :friede:
   
Gum biodh ràth le do thurus. = Möge deine Suche erfolgreich sein (Keltisch/Gälisch)
Die soziale Kälte hilft nicht die globale Erwärmung aufzuhalten!!

DOC.ATX

https://www.facebook.com/groups/614041748713094/?fref=ts

Passt zum Thema. Diesmal mit ein paar Stellungnahmen der Archäologen.
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Daniel

Zitat von: DOC.ATX in 10. September 2014, 22:57:13
https://www.facebook.com/groups/614041748713094/?fref=ts

Passt zum Thema. Diesmal mit ein paar Stellungnahmen der Archäologen.
Bin nicht bei Fratzenbuch angemeldet, deshalb bleibt es für mich unsichtbar.  :kopfkratz:
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

insurgent

Zitat von: DOC.ATX in 10. September 2014, 22:57:13
https://www.facebook.com/groups/614041748713094/?fref=ts

Passt zum Thema. Diesmal mit ein paar Stellungnahmen der Archäologen.

Oh ja, es gibt viele frustierte Archäologen  :nixweiss:
Meine Bodenfunde werden gemeldet

St. Subrie

Nach einem Blick in die Mitgliederliste, nein Danke. Nichts gegen einzelne honorige Leute.

historia-invenire

Die ganze Diskussion zeigt doch dass hier von allen Seiten ein gewaltiger Redebedarf besteht.
Das hier ist ja nicht das erste Thema diesbezüglich und wird auch nicht das letzte sein.
Tatsache ist, es gibt weder DEN Archäologen noch DEN Sondler somit wird es in nächster Zeit auch nicht DIE Lösung geben.
Bis dahin gibt es Gesetzte und an die muss man sich halten. Wie in dem Beispiel mit den 80 km/h in der Ortschaft.
Kann ich machen, aber wenn´s blitzt muss ich mit den Konsequenzen leben.
Sicher wird oft der Fehler gemacht und der MD als Teufelswerk verschrien aber auch nur weil es in der Vergangenheit (leider bis heute) Personen gab und gibt, welche ihn auch als illegales Instrument genutzt haben. Dies Trifft ganauso auf PS starke Autos, Waffen, Motorräder usw... zu. Es gibt immer Idioten, welche das "Werkzeug" nicht im Griff haben und der Besonnene, der sich an die Regeln hält ist letztendlich genauso verschrien. Ich selber bin Motorradfahrer. Manchmal schäme ich mich einer zu sein wenn ich so auf die Straße schaue.
Ich hoffe ich habe nicht zuweit ausgeholt und dass meine "denke" rübergekommen ist.

PS: Sondeln ist ein geiles Hobby.
... und wer da sucht, der findet.....           (Matthäus 7; 8)

DOC.ATX

Wie verzwickt die Situation ist kommt schon in FB rüber. Wie wenig einige wissen auch.
Wer suchet der findet!

AndiObb

Zitat von: DOC.ATX in 12. September 2014, 22:46:40
Wie verzwickt die Situation ist kommt schon in FB rüber. Wie wenig einige wissen auch.

Ich bin nicht bei FB - werde ich auch nicht sein.

Dass es verzwickt ist, da gebe ich Dir aber auch so Recht.

Wie schon geschrieben wurde, gibt es "sowohl als auch" "diese und jene". Das lässt sich auch nicht an den Landesgesetzen ablesen. Es gibt in Bayern genügend "Schwarzsondler", genauso wie in BaWü auch. Und die Gesetze könnten unterschiedlicher nicht sein. Noch mehr als in der freien Wirtschaft ist der Amtsschimmel obrigkeitshörig. In Bayern ist das Gesetz nicht so streng wie anderswo, die Führung aber sehrwohl.

Meine Darstellung aus einem vorherigen Beitrag ist stark vereinfacht. Und dennoch ist sie korrekt: was ärgere ich mich über "das Amt"... ständig... Aber: was ärgere ich mich über Sondengänger... ständig und deutlich ausgeprägter! Gerade in Bayern ist es nicht so schwer, sich an die Regeln zu halten. Erleben tue ich allerdings Anderes. Und wenn mir jemand ein Stück Vergangenheit meiner Heimat aus der Erde buddelt, um es dann daheim in der Stadt in die Hauseigene Vitrine zu stellen, dann werde ich allergisch. Ich bin vergleichsweise wenig mit der Sonde unterwegs, dennoch konnte ich schon das ein oder andere Gespräch mit diversen Landwirten führen. Gerade dort, wo BD in der Nähe sind, stellt es mir die Haare auf.

Was habe ich mir die Finger wund geschrieben um Unbekehrbare zu bekehren. Das tue ich mir nicht mehr an. Ich bin selbst nicht von der Lage begeistert. Deshalb sehe ich das für mich persönlich so: ich bin ein kleines Licht und ich versuche an den richtigen Stellen zu leuchten. Ich interessiere mich für unsere lokale Geschichte, daraus hat sich inzwischen mehr ergeben als ich eigentlich wollte. Ich beantworte Fragen aller bayerischer Sondler zur Lage gerne. Daraus ergab sich auch schon einiges. Für mich ist das in erster Linie zwar ein Zeitaufwand - aber der dahinter liegende Zweck rechtfertigt dies.
Hoffnung beginnt dort wo die Wahrscheinlichkeit endet

historia-invenire

Da bin ich voll bei AndiObb.
Wobei ich nicht das Problem sehe wenn sich jemand was in die eigene Vitrine stellt, vorausgesetzt natürlich der Fund ist gemeldet und freigegeben.
Was mich etwas stört ist einfach, dass manche Funde in irgendwelchen Archiven des Landes landen und dort verstauben oder an einem Ort ausgestellt, an dem Bürger aus dem Raum des Fundortes nichts davon haben. Das ist einfach nur schade.
Ich erinnere mich an einen Münschatz aus dem Ries mit mehr aus 500 Münzen der nun in der Staatlichen Münzsammlung München liegt.
Da hat von den "Riesern" niemand was davon und ich bin mir sicher viele wissen von diesem spektakulären Fund nichts.
Das eine gewisse Technik vorhanden sein muss um manche "Schätze" zu sichern ist mir klar und das dies ein kleines Bauernmuseum nicht haben kann auch.

... und wer da sucht, der findet.....           (Matthäus 7; 8)

tomdulie

Zitat von: historia-invenire in 13. September 2014, 09:13:12
Da bin ich voll bei AndiObb.
Wobei ich nicht das Problem sehe wenn sich jemand was in die eigene Vitrine stellt, vorausgesetzt natürlich der Fund ist gemeldet und freigegeben.
Was mich etwas stört ist einfach, dass manche Funde in irgendwelchen Archiven des Landes landen und dort verstauben oder an einem Ort ausgestellt, an dem Bürger aus dem Raum des Fundortes nichts davon haben. Das ist einfach nur schade.
Ich erinnere mich an einen Münschatz aus dem Ries mit mehr aus 500 Münzen der nun in der Staatlichen Münzsammlung München liegt.
Da hat von den "Riesern" niemand was davon und ich bin mir sicher viele wissen von diesem spektakulären Fund nichts.
Das eine gewisse Technik vorhanden sein muss um manche "Schätze" zu sichern ist mir klar und das dies ein kleines Bauernmuseum nicht haben kann auch.



Hallo historia-invenire,

es ist wirklich nach wie vor ein Problem, Funde größerer Bedeutung in regionalen Museen unterzubringen, weil viele Museen auf dem Land
immer noch nicht über geeignete Sicherungsanlagen verfügen. Da verstehe ich schon, dass diese "Schätze" dann in staatlichen Museen o.ä.
Instituten untergebrcht werden. Habe selber jahrelang museale Arbeit betrieben in einer Kleinstadt. Wegen mangelhafter Sicherung wurde
damals zweimal hintereinander eingebrochen. Dabei kamen die wichtigsten und wertvollsten Exponate logischerweise abhanden. So auch
die klomplette Münzsammlung.

LG, tomdulie  :winke:



Unwissenheit schützt vor Strafe nicht!