Barbarenschatz in der Pfalz

Begonnen von Buddeltrulla, 13. Februar 2014, 20:10:23

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fafnir

@Jøran-Njål

Du scheinst sehr erfahren und kompetent bezüglich der Themen Archäologie und Raubgräber zu sein.
Es wäre schön, wenn du uns Sondengänger mit den wertvollen Erkentnissen deiner Beobachtungen etwas sensibilisieren würdest, mit den Relikten unserer Vergangenheit verantwortungsbewusster umzugehen und uns von den unsere Geschichte zerstörenden Raubgräbern zu distanzieren.

Ich habe großen Respekt vor der Arbeit der Archäologen und würde mich freuen eines Tages auch mal die Gelegenheit zu haben so eine Ausgrabung mitzuerleben und zu lernen was es mit diesen Befunden, die immer wieder erwähnt werden, eigentlich auf sich hat.  :nixweiss:
Aber wahrscheinlich würde ich mich gar nicht trauen nachzufragen.

Auf jeden Fall bin ich immer ganz doll vorsichtig wenn ich etwas ausgrabe, weil ich wirklich keines der Puzzleteile unserer Vergangenheit kaputtmachen will.
Wenn ich mal so einen Sack aus Ziegen- oder Rinderleder finden würde, das wäre echt ein Traum! Da würde ich den Leuten beim Verlag aber was erzählen, wenn sie nicht bereit wären soetwas tolles zu veröffentlichen. :wuetend:

Daniel

Man sollte da als Sondengänger schon einmal selbst auf einer Grabung mitmachen,sofern man die Möglichkeit bekommt.
Teilweise werden solche Laiengrabungen auch von der VHS unter Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt angeboten.
Spätestens dann macht man sich so seine Gedanken, was man wohl bisher falsch gemacht hat und vor allem,
wieso die Archäologen so auf die "Funsondler" reagieren.
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

Derfla

 Hallo Jøran-Njål!
Ob ein Befund, wenn er richtig ergraben wird an Hand moderner wissenschaftlicher Methoden
banal oder wissenschaftlich wertvoll ist, d.h. neue Erkenntnsse bringt, läßt sich leider erst nach der
Grabung feststellen. D.h.aber, selbst wenn alles penibel ergraben und dokumentiert wurde, kann eine Auswertung insofern erfolgen. Hier ist es schon möglich daß Sachen reininterpretiert werden, die vielleicht nicht so in Realiter waren, wie es gesehen wird. Ich glaube, daß es so Bert gemeint hat. Und Bert zu unterstellen, er habe keine Ahnung von Archäologie und seinen Methoden, da wirst Du äußerst schief liegen. Barbarenschätze kennen wir ja aus der Rheinebene, die da an den Altrheinen in Kiegruben zu Tage kamen. Da haben halt unsere Vorfahren groß linksreinisch geplündert und mußten dann wieder den Rhein überqueren, was uns wahrscheinlich diese Hortfunde beschert hat, weil sie entweder auf der Flucht waren und Balast abwerfen mußten, oder ihr Schiffchen ist bei der Überfahrt gesunken oder sie wurden von der römischen Rhein-Flotte, wie bei einem Fund von den Archäologen angenommen wird, aufgelauert. Manche Annahmen sind in dieser Hinsicht auch Kaffeesatzlesereien, denn wir wissen es nicht genau und wir waren auch nicht dabei. Sind halt dann nur Vermutungen. Wie es sich jetzt in diesem Fall verhält weiß ich auch nicht. Waren diese Teile, von denen wir ja am Dienstag vielleicht mehr erfahren werden ,vergraben worden oder sind sie auf die Schnelle schnell versteckt oder auch vielleicht gar auf der Flucht verloren worden, es war Winter und lag Schnee. All das kann möglich gewesen sein. Habe die Plünderer untereinander Streit bekommen und sich selber bekämpft. So wie ich das veröffentlichte Bild der Stelle interpretiere, waren diese Teile auf einer größeren Fläche verteilt, was auf eine sekundär gestörte Deponierung hinweisen kann aber auch auf ein Verlieren. Scheinbar lagen diese Teile gar nicht so tief. Warten wir mal die weiteren Informationen ab.
Derfla  :winke:

insurgent

#63
Zitat von: Jøran-Njål in 15. Februar 2014, 22:17:14

Bløde nur, das ich ein "Sondengängerhasser" bin und daher Dich am "Tag der Archäologie" nicht mehr begrüssen darf.
Ich hoffe mal, Du kannst mir das verzeihen.  :friede:


Gruß

Jøran-Njål

PS: Ach was, bei Dir mach ich mal ne Ausnahme.  :dumdidum:

Das war aber nicht auf Dich bezogen sondern auf denjenigen, der Deine Frage nicht verstanden hat :winke:
Meine Bodenfunde werden gemeldet

quink

ZitatDavon abgesehen finde ich es als Sucher sehr motivierend, dass auch heute noch solche Schätze gefunden werden können (ich hoffe mal es ist auch einer und es sind nicht nur 3 Löffel) . Ich kann ebenfalls nur begrenzt nachvollziehen, warum so ein Drama aus dieser Geschichte gemacht wird. Da hat jemand anscheinend einen ziemlich genialen Fund gemacht, diesen den Archäologen angezeigt und hoffentlich können sich zukünftig alle dran erfreuen. Was der Finder für eine Vorgeschichte hat, interessiert mich da nur bedingt - das Ergebnis zählt. Und ob man jetzt noch feststellen kann, ob der Schatz in einem Sack aus Ziegenleder oder doch eher Rindsleder verborgen war, ist ehrlich gesagt akademische Kaffeesatzleserei und für die Bewertung dieses Fundes ziemlich unerheblich. Es sei denn man ist natürlich Archäologe und will auf Biegen und Brechen seine Existenzberechtigung nachweisen.

Adios, Bert

Man kann nicht besser ausdrücken  :super:

Außerdem sollte man im Hinterkopf behalten, wenn man hier wieder auf die pöhsen Sondler schimpft, das ohne ihn das Zeug gar nicht gefunden wäre und es weiter im Boden verrotten würde. Philosophische Frage: Wer hat mehr Schuld, der Sondler die heimlich sucht oder der Archäologe der keine Ausgrabungen und Suchen durchführt oder das Land das dem Archäologe keine Geld für Ausgrabung bewilligt?

Dazu ab, gibts Bilder von dem "Barbarenhort" ?
- Möge eines fernen Tages Heimdall Mitleid mit uns haben und wieder seine heiligen Hallen für uns öffnen -

Jøran-Njål

#65
Hallo,

Zitat von: fafnir in 16. Februar 2014, 09:53:42
Du scheinst sehr erfahren und kompetent bezüglich der Themen Archäologie und Raubgräber zu sein.
Es wäre schön, wenn du uns Sondengänger mit den wertvollen Erkentnissen deiner Beobachtungen etwas sensibilisieren würdest, mit den Relikten unserer Vergangenheit verantwortungsbewusster umzugehen und uns von den unsere Geschichte zerstörenden Raubgräbern zu distanzieren.
ich bin zwar mit der Archäologie aufgewachsen aber in diesem Forum findest Du genug kompetente Ansprechpartner und zwar Sondengänger, wie Du einer bist. Deren Fachkompetenz ist ein Hauptgrund, warum ich mich hier im Forum aufhalte. Nutze das! :winke:

Zitat von: Daniel in 16. Februar 2014, 10:01:51
Man sollte da als Sondengänger schon einmal selbst auf einer Grabung mitmachen,sofern man die Möglichkeit bekommt.
Teilweise werden solche Laiengrabungen auch von der VHS unter Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt angeboten.
Ich hoffe, das wird noch häufiger angeboten. Das Problem ist ja, das die Archäologen die Freiwilligen gerne in die Grabung komplett einbinden möchten. Quasi wie Studenten. Nur müssen die dafür auch viel Zeit aufbringen, was leider aufgrund der eng gesetzten Grabungszeiten kaum möglich ist. Lehrgrabungen für den Bürger müssen endlich auch mal wieder politisch gewollt werden aber die Politik liefert da lieber Brot & TV.  :besorgt:

Zitat von: Derfla in 16. Februar 2014, 10:04:18
Ob ein Befund, wenn er richtig ergraben wird an Hand moderner wissenschaftlicher Methoden
banal oder wissenschaftlich wertvoll ist, d.h. neue Erkenntnsse bringt, läßt sich leider erst nach der
Grabung feststellen.
Daher ist jede Grabung, jeder Befund besonders Wertvoll und auch so zu behandeln. Und ob Bert das so gemeint hatte, na irgendwie glaube ich das nicht. Dafür waren seine Worte zu eindeutig. Und wenn er sich tatsächlich mit Archäologie auskennen sollte, dann sogar sehr dramatisch und übel.

Zitat von: quink in 16. Februar 2014, 12:43:17
Außerdem sollte man im Hinterkopf behalten, wenn man hier wieder auf die pöhsen Sondler schimpft, das ohne ihn das Zeug gar nicht gefunden wäre und es weiter im Boden verrotten würde. Philosophische Frage: Wer hat mehr Schuld, der Sondler die heimlich sucht oder der Archäologe der keine Ausgrabungen und Suchen durchführt oder das Land das dem Archäologe keine Geld für Ausgrabung bewilligt?
Hurra!  :Danke2: Auf diese Kernaussage habe ich nur noch gewartet. Irgendwann kommt das immer von einer gewissen Sondengängerecke. Damit werdet ihr euch noch das Genick brechen.  :winke: Und falls Du nun denkst:  :nixweiss: um so besser!


Viele Grüße,

Jøran-Njål
Der Raubgräberterminator meint: Freiheit für legalle Sondengänger und Archäologen. Nieder mit der Deutschen Sondengänger Union! Vertraut ihnen nicht!

jansonde

 :narr: :narr: :narr:

Wer über eine Weile lang die Beiträge dieses "Fachmanns" mit besten Beziehungen verfolgt hat...

kann euch bestimmt auch sagen wo sein Kernproblem liegt.

Aber, laßt ihn nur Honig schmieren um andere dann ungestört diskreditieren zu können.  :narr:

Caddy

Zitat von: jansonde in 16. Februar 2014, 16:04:51
:narr: :narr: :narr:

Wer über eine Weile lang die Beiträge dieses "Fachmanns" mit besten Beziehungen verfolgt hat...

kann euch bestimmt auch sagen wo sein Kernproblem liegt.

Aber, laßt ihn nur Honig schmieren um andere dann ungestört diskreditieren zu können.  :narr:


:narr: Es soll auch Leute geben, welche Dein "Wirken" über gut zwei Jahre verfolgt haben ...  :narr: :narr:

Jøran-Njål

Zitat von: jansonde in 16. Februar 2014, 16:04:51
Aber, laßt ihn nur Honig schmieren um andere dann ungestört diskreditieren zu können.  :narr:

Vermutlich wirst Du Deine persönliche Vendetta gegen mich wohl nie einstellen. Aber in Deinem komischen Verein will ich halt nun mal nicht dabei sein.  :-D
Dich jedenfalls muß niemand diskreditieren, da Du es schon selber erledigst. Mal sehen, wann Du all Deine Beiträge in den anderen Sondengängerforen löschen wirst.  :zwinker: Und die Diskreditierung andere Personen scheint ja wohl Dein beliebtes Vorgehen in den Sondengængerforen zu sein.


Viele Grüße,

Jøran-Njål
Der Raubgräberterminator meint: Freiheit für legalle Sondengänger und Archäologen. Nieder mit der Deutschen Sondengänger Union! Vertraut ihnen nicht!

jansonde

Ich mag nur keine Schwätzer die sich mit falschen Lorbeeren schmücken, mit nicht vorhandenen Kenntnissen und Kontakten prahlen... :nono:

insurgent

Zitat von: jansonde in 16. Februar 2014, 23:18:33
Ich mag nur keine Schwätzer die sich mit falschen Lorbeeren schmücken, mit nicht vorhandenen Kenntnissen und Kontakten prahlen... :nono:

Stimmt, das geht mir mit Dir genau so :nono:
Meine Bodenfunde werden gemeldet

Jøran-Njål

Zitat von: jansonde in 16. Februar 2014, 23:18:33
Ich mag nur keine Schwätzer die sich mit falschen Lorbeeren schmücken, mit nicht vorhandenen Kenntnissen und Kontakten prahlen... :nono:
Du solltest man besser mehr Tee trinken als das, was Du da sonst evtl. trinkst.  Ich prahle nicht mit meinen Kontakten herum.  :nixweiss:
Beende doch endlich mal Deine Vendetta gegen mich und höre mit der Hetze gegen mich auf.
Wird ja langsam mehr als langweilig und letztendlich ist das nur Oberpeinlich.

Aber das kapierst Du so oder so nicht und nun gehe zu Deinem Freund, den SPB.  :zwinker:


Viele Grüße,

Jøran-Njål
Der Raubgräberterminator meint: Freiheit für legalle Sondengänger und Archäologen. Nieder mit der Deutschen Sondengänger Union! Vertraut ihnen nicht!

jansonde

#72
Aber sucht ihr nur nach einer XXXLösung...

Welchen Schaden ihr damit letztendlich dem Denkmalschutz zufügt, das können einige nur beurteilen wenn sie sich erst mal ein kleines Stück vom Thema Claimdenken lösen.

Eigenständige Lösungen scheinen wohl weniger gefragt zu sein... oder wäre das eine Brüskierung des Amtes?

Kritik scheint ja schon fast ehrrürig zu sein; zumindest zeigen das einige Reaktionen.


Ratze

Zitat von: Derfla in 16. Februar 2014, 10:04:18
So wie ich das veröffentlichte Bild der Stelle interpretiere, waren diese Teile auf einer größeren Fläche verteilt..

Hallo Derfla,
ich dachte es wurde noch kein Bild veröffentlicht?

Ich frage mich, wenn der Fund schon einige Monate her ist (sprich, vor der Hausdurchsuchung) und die Angabe der Zeitung - Barbarenschatz im Acker - stimmt, wie kann dann noch zu sehen sein, dass die Fundstelle regelrecht durchwühlt worden war?
Nunja - beim Amt werden sie schon wissen, dass die Angaben mancher Personen besser einmal zu viel als zu wenig überprüft werden sollten...  :dumdidum:

:winke:

StoneMan

#74


Beitrag auf Wunsch des Users entfernt.

Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Archaeoflieger

Also im BFF wurde was von einigen kilo gold gemunkelt

lord3d

Ich hoffe sehr, dass morgen zum angekündigten Termin ein wenig Klarheit geschafft wird ... über nichts dürfte sich eine selbstdarstellerische Persönlichkeit mehr erfreuen, als Spekulationen, die über ihn verfasst werden - und dann davon gibt's derzeit reichlich.
Habemus Nachforschungsgenehmigung.

Belenos

Moin,

ein Schatz von Germanen zusammengeraubt und verloren.

So wird es dargestellt, aber ist das eigentlich eine wissenschaftliche Aussage?

Möglich, dass er von Germanen zusammengeraubt wurde, aber war es so? Wir sind im 5. Jh. Das Römische Reich in Auflösung. Der Schatz könnte von Römern selbst stammen, von römischen Truppen, die seit Monaten keinen Sold mehr bekommen haben und raubend duch die Landes streifen wie im 30-Jährigen Krieg, von einer zusammengewürfelten Räuberbande, der vielleicht noch nicht mal ein Germane angehört hat.

Ist eine Annahme eine wissenschaftliche Aussage?

Welche wissenschaftliche Erkenntnis hätte durch eine archäologische Grabung bringen können?

Viele Grüße

Walter

lord3d

Am Dienstag sollen die Details öffentlich gemacht werden. Du bist zwar ein älteres Semester, aber 24 Stunden sollte man schon noch warten können, bis man vermeintlich offene Fragen stellt.
Habemus Nachforschungsgenehmigung.

insurgent

Zitat von: Belenos in 17. Februar 2014, 08:58:35
...

Welche wissenschaftliche Erkenntnis hätte durch eine archäologische Grabung bringen können?

...


Genau die, die Du beschrieben hast.
Meine Bodenfunde werden gemeldet

Belenos

Okay,

dann anders gefragt.

Wie wären wissenschaftliche Erkenntnisse durch eine archäologische Grabung erbracht worden?

Viele Grüße

Walter

insurgent

Zitat von: Belenos in 17. Februar 2014, 12:11:19
Okay,

dann anders gefragt.

Wie wären wissenschaftliche Erkenntnisse durch eine archäologische Grabung erbracht worden?

Viele Grüße

Walter

So wie Wissenschaftler immer arbeiten (sollten  :dumdidum:)

Genaue Lage der Fundstücke um z.B. festzustellen 1) War der Fund in einer sorgsam ausgehobenen Grube verborgen, 2) wurden Stücke später hinzugefügt oder entnommen, 3 ) Hölzerne Kiste, Beutel oder lose verborgen, 4) Waren die Stücke gar nicht verborgen sondern nur mit Laub bedeckt, 5) Gab es eine oder mehrere Verbergungen, zeitgleich oder nacheinander etc, etc

Aufgrund der Ergebnisse kann man dann weitere Fragen formulieren wie 1) Germanen auf der Flucht, 2) Erdtresor eines (oder mehr) dort noch wohnenden Römers etc, etc

Aber wer sich nicht mit wissenschaftlichen Fragestellungen beschäftigt, wird auch keine finden  :kopfkratz: :dumdidum:
Meine Bodenfunde werden gemeldet

RichardJ

Zitat von: insurgent in 17. Februar 2014, 12:39:28
So wie Wissenschaftler immer arbeiten (sollten  :dumdidum:)

Genaue Lage der Fundstücke um z.B. festzustellen 1) War der Fund in einer sorgsam ausgehobenen Grube verborgen, 2) wurden Stücke später hinzugefügt oder entnommen, 3 ) Hölzerne Kiste, Beutel oder lose verborgen, 4) Waren die Stücke gar nicht verborgen sondern nur mit Laub bedeckt, 5) Gab es eine oder mehrere Verbergungen, zeitgleich oder nacheinander etc, etc

Aufgrund der Ergebnisse kann man dann weitere Fragen formulieren wie 1) Germanen auf der Flucht, 2) Erdtresor eines (oder mehr) dort noch wohnenden Römers etc, etc

Aber wer sich nicht mit wissenschaftlichen Fragestellungen beschäftigt, wird auch keine finden  :kopfkratz: :dumdidum:

Besser kann man es nicht formulieren!! :winke:

Levante

#83
Moin moin,

irgendwie nervt dieser Thread etwas.

Zum Einen wird sich hier über ungelegte Eier der Kopf zerbrochen und zum Anderen dissen sich hier Leute, die sich eigentlich per PM schreiben sollten. Es interessiert wirklich niemanden, was ihr für Problem mit einander habt.

So nun zum Thema....

Ist es denn so schwer erst mal zu warten bis es eine Veröffentlichung oder Stellungnahme gibt?

Und selbstverständlich lassen sich bei einer systematischen Ausgrabung von einem Befund oder Fundkomplex, wie einem Schatzfund wissenschaftlich relevante Aussagen treffen.
Wenn es die Zeit erlaubt bin ich am ehesten für eine Blockbergung wo anschließend mit einem CT oder einem ähnlichen Bildauflösenden verfahren gearbeitet wird.

Es ist aber immer die Verhältnismäßigkeit zu prüfen. Es ist recht sinnlos wenn ein Archäologe oder Ehrenamtlicher bei einer Notgrabung den Maßstab einer Lehrgrabung oder einer Langzeitgrabung anlegt. Meist geht es nur darum innerhalb kürzester Zeit möglichst viele Befunde zu dokumentieren und Funde zu bergen.  In dem Besagten Fall fehlen leider noch zu viele gesicherte Informationen um eine Aussage treffen zu können.

Ich kann mir aber auch gut vorstellen, dass wenn ein Sondler oder Augensucher erst mal so einen Fund gemacht hat, dass es dann sehr schwierig sein mag, einfach den Befund unberührt im Boden zu belassen. Eine Fundmeldung abzugeben und eventuell bei der eigentlichen Fundbergung nicht mal anwesend zu sein.

Ich für meinen Teil habe immer alle Nummern (auch Privatnummer meines Archäologen)  im Handy und wenn sich ein guter Befund abzeichnet, der zumindest wissenschaftlich relevant sein könnte, wird umgehend zum Telefon gegriffen.

Ich bin ebenso gespannt wie ihr auf die Veröffentlichung des Fundes, aber es sollte doch zu schaffen sein, sich mit Spekulationen noch etwas zurückzuhalten.

Für mich ist es immer sehr schwer bei solchen Diskussionen eine Stellung zu beziehen, da ich beide Seiten sehr gut  verstehen kann.  Ich für meinen Teil habe mich aber für eine möglichst produktive Zusammenarbeit mit der Archäologie entschieden.  Auch wenn ich in der Vergangenheit schon mehrere Probleme hatte, versuche ich dennoch ein möglichst positives und optimales Verhältnis mit dem Landesamt zu aufrecht zu erhalten.



Zitat von: insurgent in 17. Februar 2014, 12:39:28
So wie Wissenschaftler immer arbeiten (sollten  :dumdidum:)

Genaue Lage der Fundstücke um z.B. festzustellen 1) War der Fund in einer sorgsam ausgehobenen Grube verborgen, 2) wurden Stücke später hinzugefügt oder entnommen, 3 ) Hölzerne Kiste, Beutel oder lose verborgen, 4) Waren die Stücke gar nicht verborgen sondern nur mit Laub bedeckt, 5) Gab es eine oder mehrere Verbergungen, zeitgleich oder nacheinander etc, etc

Aufgrund der Ergebnisse kann man dann weitere Fragen formulieren wie 1) Germanen auf der Flucht, 2) Erdtresor eines (oder mehr) dort noch wohnenden Römers etc, etc

Aber wer sich nicht mit wissenschaftlichen Fragestellungen beschäftigt, wird auch keine finden  :kopfkratz: :dumdidum:

sehr schön, so schaut es aus.  :super:
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

Bert

#84
Zitat von: insurgent in 17. Februar 2014, 12:39:28
Aufgrund der Ergebnisse kann man dann weitere Fragen formulieren wie 1) Germanen auf der Flucht, 2) Erdtresor eines (oder mehr) dort noch wohnenden Römers etc, etc

Jetzt bin ich aber mal gespannt: Bei welchem nach archäologischen Gesichtspunkten geborgenem Hortfund hat man denn diese Fragen aufgrund der Analyse des Befundes zuverlässig beantworten können? Nimmt man z.B. mal den kürzlichen BZ-Goldfund von Syke: Da wurde so ziemlich alles aufgefahren, was die derzeitige Technik zu bieten hat, der Hort wurde im Block aus ungestörtem Boden geborgen, geröntgt, schichtweise freigelegt, chem. Analyse inklusive. Welche Informationen konnten nun aus dem Befund gewonnen werden?

Zitat 1: "Ursprünglich scheint das Gold in einem Beutel gelagert worden zu sein, wie kriminaltechnische Untersuchungen von Faserresten andeuten. Es ist aber auch möglich, dass es einfach hastig in ein Tuch eingeschlagen worden ist, z.B. im Zusammenhang mit einem räuberischen Überfall." http://www.archaeologikon.de/bronzezeit/goldschatz_von_gessel.htm
Zitat 2: "...könnten alle gängigen Interpretationen als Händlerversteck, Versteckfund, Weihefund oder Selbstausstattung in Frage kommen..." (In: Der bronzezeitliche Hortfund von Gessel, Stadt Syke, Landkreis Diepholz)

Na Wahnsinn. Resourcen im 5 bis 6-stelligen Bereich verbraten, Erkenntnis zu den Verbergeumständen = 0. Alle relevanten Infos kommen aus den Fundobjekten selbst. Bis zur Schweins- vs. Rindslederfrage hat man sich nicht einmal vorgetraut. :narr: Diese dürftige Erkenntnisslage ist typisch für Schatzfunde, sei es der Münzhort von Natters/Tirol, der Bronzedepotfund vom Piller Sattel/Tirol oder die archäologisch ergrabenen Hortfunde aus dem Ausseer Land (http://www.via-historia.at/sites/depotfunde.html): Die Erkenntnisse kommen entweder aus den Objekten + Fundort - oder gar nicht.

Natürlich wollen das die Archäologen nicht gern hören, versuchen sie doch krampfhaft sich mit CSI-Methoden als exakte + unersetzliche Wissenschaft zu etablieren. Keiner getraut sich zu sagen, dass der Kaiser eigentlich nackt ist und die gewünschten Informationen überhaupt nicht mehr da sind (bzw. nie da waren). Und dabei war der Syker Hort schon tief in ungestörtem Boden, also eigentlich ein optimales Objekt für chem. Analysen. Ein oberflächennaher Hort im Wald ist durch natürliche Bodenverlagerung von Hause aus idR schon erheblich zerlegt.

Es ist nun eine Sache, für solche Spielereien öffentliche Mittel einzusetzen (ich habe persönlich volles Verständnis für die exzessive Verwendung von technischem Spielzeug, wenn man die Möglichkeit dazu hat). Aber wenn man Finder kriminalisiert, weil sie die Gewinnung solcher Nicht-Erkenntnisse erschweren, dann hat der Spass wirklich ein Loch.

Adios, Bert


Corax

 :super: du schreibst mir, wie schon so oft, aus der Seele.. :Danke2:

Daniel

Zitat von: Bert in 17. Februar 2014, 18:52:28

Na Wahnsinn. Resourcen im 5 bis 6-stelligen Bereich verbraten, Erkenntnis zu den Verbergeumständen = 0.
Und dies rechtfertigt in Deinen Augen das Handeln von dem Kerl? :kopfkratz:
Nix für ungut aber da verplempert die Regierung mehr Geld für wesentlich "unsinnigere" Sachen.
Oder möchtest Du den Hansel gar noch mit den Jungs von der von Dir verlinkten Seite http://www.via-historia.at/sites/depotfunde.html vergleichen?
Die Leute arbeiten mit dem dortigen Denkmalamt recht gut zusammen und ungenehmigte Sondler haben bei denen wohl schlechte Karten.
Zitat: auf Seite http://www.via-historia.at/sites/taetigkeiten.html
Wir distanzieren uns klar von Raubgräbereien und illegalen Handlungen.
Vorherige Absprachen mit den Grundeigentümern bzw. dem Bundesdenkmalamt sind unsere Verpflichtung.
Prospektionen und Bergungen führen wir als Mitarbeiter archäologischer Institutionen (vor allem des Bundesdenkmalamtes) durch.
Die Verantwortung im Sinne des Denkmalschutzgesetzes liegt bei den ArchäologInnen dieser Institutionen, die auch die fachliche Koordination übernehmen.

Wir weisen darauf hin, dass nicht berechtigte Sondengeher (welche sich in unserem Suchgebiet bewegen)
ohne Genehmigung der Grundeigentümer (bzw. des Bundesdenkmalamtes) auf freien Fuß angezeigt werden.
Alle Grundeigentümer sind sensibilisiert und berechtigt nach einer Autorisierung zu verlangen.
Diese Maßnahmen sind leider nötig um eine lückenlose Dokumentation auch weiterhin zu gewährleisten.


Gruß Daniel
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

lord3d

Ich bin etwas verwirrt von euren Aussagen. :kopfkratz: Ihr könnte also, wenn ihr euch an ein goldscheinendes Objekt herangrabt, zielsicher erkennen, dass es sich um einen – unter welchen Umständen auch immer – niedergelegten Hortfund handelt, der eben keine oder kaum befundrelevante Informationen birgt und deshalb von Laien ausgegraben, in eine Kiste gepackt und dem Archäologen auf den Tisch geknallt werden kann? Bspw. bei der Himmelsscheibe war die Form der Niederlegung sehr aufschlussreich und konnte nur dank Glück (Kollege Raubgräber traf mit seiner Hacke an der ,,richtigen" Stelle die Scheibe, weshalb deren Ausrichtung rekonstruiert werden konnte) bzw. der späteren Aussagen einer der Finder halbwegs nachvollzogen werden. Hinzu kommt doch ganz einfach: Wenn ein Sondengänger einen Schatz ausgräbt, mit nach Hause schleppt und schonmal ein bisschen googelt, was er da so hat, ist die Wahrscheinlichkeit, dass er es nie in die Hände von Wissenschaftlern schafft, doch viel größer, als wenn dem Menschen eingehämmert wird, dass er das alles so lassen und sofort seinen Archäologen anrufen soll.

Bzgl. des Fundes von Gessel ist es sicherlich so, dass der zentrale Befund nicht sonderlich erkenntnisreich ist, die Möglichkeit, einen Schatzfund auf diese Art und Weise zu erforschen (in-situ-Scans, 3D-Druckermodelle ...) ist doch aber sensationell. Die Ausgaben dafür dürften über die Ausstellung übrigens gut wieder erwirtschaftet worden sein ... dumm ist nur, dass die Schwachköpfe im Kreis Diepholz jetzt Millionen in ein Museum investieren, anstatt mal eine Kreisarchäologe aufzubauen, aber ... andere Geschichte.
Habemus Nachforschungsgenehmigung.

insurgent

Zitat von: Bert in 17. Februar 2014, 18:52:28
Jetzt bin ich aber mal gespannt: Bei welchem nach archäologischen Gesichtspunkten geborgenem Hortfund hat man denn diese Fragen aufgrund der Analyse des Befundes zuverlässig beantworten können? Nimmt man z.B. mal den kürzlichen BZ-Goldfund von Syke: Da wurde so ziemlich alles aufgefahren, was die derzeitige Technik zu bieten hat, der Hort wurde im Block aus ungestörtem Boden geborgen, geröntgt, schichtweise freigelegt, chem. Analyse inklusive. Welche Informationen konnten nun aus dem Befund gewonnen werden?

...


Z.B. das er uzusammenhängend verborgen wurde :smoke:

Sorry, aber bei dem besprochenden ist alles weg ist, was eine Aussage machen könnte,da ist Dein Beitrag nur Kaffeesatz Leserei.

Es gibt natürlich noch aus der Zusammensetzung einiges an wissenswerten Informationen.

Beim Schatzfund von Ralswiek z.B. konnte man durch Röntgen des Befundes genau feststellen in welcher Reihenfolge die Münzbehältnisse in den Topf gelegt wurden und durch die Zusammensetzung der einzelnen Behältnisse wie lange der Topf im Boden als Tresor genutzt wurden. War ein in einer Grabung entdeckter Schatzfund.

Das was gefunden hätte werden können, habe ich oben beschrieben.
Meine Bodenfunde werden gemeldet

Jøran-Njål

Zitat von: insurgent in 17. Februar 2014, 12:39:28
So wie Wissenschaftler immer arbeiten (sollten  :dumdidum:)

Genaue Lage der Fundstücke um z.B. festzustellen 1) War der Fund in einer sorgsam ausgehobenen Grube verborgen, 2) wurden Stücke später hinzugefügt oder entnommen, 3 ) Hölzerne Kiste, Beutel oder lose verborgen, 4) Waren die Stücke gar nicht verborgen sondern nur mit Laub bedeckt, 5) Gab es eine oder mehrere Verbergungen, zeitgleich oder nacheinander etc, etc

Aufgrund der Ergebnisse kann man dann weitere Fragen formulieren wie 1) Germanen auf der Flucht, 2) Erdtresor eines (oder mehr) dort noch wohnenden Römers etc, etc

Aber wer sich nicht mit wissenschaftlichen Fragestellungen beschäftigt, wird auch keine finden  :kopfkratz: :dumdidum:

Super geschrieben!  :super:


Viele Grüße,

Jøran-Njål
Der Raubgräberterminator meint: Freiheit für legalle Sondengänger und Archäologen. Nieder mit der Deutschen Sondengänger Union! Vertraut ihnen nicht!