Tunnelsystem Wegberg-Gripekoven Raubritterzeit

Begonnen von Circle, 30. Mai 2007, 13:51:31

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Circle

hallo,
vor langer zeit hatte ich schonmal diese anfrage hier gepostet...leider ohne erfolg. jetzt möchte ich es nochmal versuchen. evtl. ist ja jetzt jemand unter uns der was weiß.
ich bin auf der suche nach einem alten tunnelsystem welches aus der raubritterzeit in wegberg-gripekoven stammtl. es soll von grippekoven zum schloß tüschenbroich führen und heute immer noch existieren. leider gibt es niemanden der diese aussage bestätigen will bzw. kann. auch altes kartenmaterial das noch existieren soll kann bzw. will vom stadtarchiv nicht bereitgestellt werden. gerüchte sagen, daß das material geheim gehalten werde, damit niemand einen eingang zum tunnelsystem finden kann. wenn irgendjemand etwas darüber weiß oder informationen hat wo ich etwas in erfahrung bringen kann möge er bitte auf dieses posting antworten.
vielen dank für eure hilfe
mfg
circle

stekemest

Die genannte Burg ist mir nicht bekannt, im Allgemeinen sind solche Gänge aber vielmehr Produkt von Fantasie und Folklore als historische Gegebenheit. Es gibt nur sehr wenige Burgen, die tatsächlich solche weitreichenden Tunnelanlagen besitzen, aber eine weitaus größere Anzahl von Gebäuden, denen das Vorhandensein derselben nachgesagt wird. In der Regel handelt es sich dabei schlicht um kurze Verbindungsgänge, Bergwerke oder Felsspalten. Man kann bei solchen Geschichten also nicht zu misstrauisch sein.

gruß, stekemest

nobody

Jeep, kann da Stekemest nur zustimmen.
Bei uns hier im Celler Schloß soll es auch so einen Tunnel gegeben haben.
Bloß müßte der Tunnel unter dem Wasserspiegel liegen (Schloßgraben)
und das im Heideboden  :engel:


nobody
Die Ewigkeit dauert lange, besonders gegen Ende

Sprudelkutscher

Mach dir nix draus...
was erwartest du eigentlich???
Das man dir die kompletten Karten der unterirdischen Geheimnisse  so einfach anvertraut???


Wir sind Sucher, keine gelben Seiten

wühlmaus

Hmm... Ich find die Frage gar nicht so abwegig ...

Ich komm selbst aus Neuss. Und dort gibt es ein ähnliches Problem mit angeblich geheimen Geheimgängen ...  :engel:

Das Problem mit dieser Art von Sagen ist, dass sie - bei aller Stereotypität - doch nicht bar jedes realen Hintergrunds sind ... :staun:

Zumindest fürs Rheinland sind mitlerweile einige Fluchttunnel- und Erdbunkersysteme innerhalb mittelalterlicher/frühneuzeitlicher Wüstungen archäologisch erforscht. Diese Anlagen sind allerdings sehr kleinräumig!

In Neuss zum Beispiel ist es so, dass eine weit verbreitete und alte mündliche Tradition innerhalb der Einwohnerschaft, die von einem weitläufigen und durchgängingem Gänge und Katakombensystem unter der gesamten mittelalterlichen Stadtanlage zu berichten weiß ... Diese Geschichte wurde aber niemals schriftlich fixiert! Kein "offizielles" Lehrbuch über unsere Stadtgeschichte weiß davon zu berichten ... Als Grund dafür wird in den Erzählungen immer wieder angegeben, dass niemand in unserer erzkatholischen Gegend davon erfahren soll, dass die Gänge meistenteils Männer und Frauenklöster miteinander verbanden ...  :engel:
Interessant ist hier ein kurzer Blick auf die tatsächliche, historische und archäologische Realität:
Die oberirdische säkulare Bausubstanz des hohen und späten Mittelalters ist fast gänzlich einem großen Stadtbrand 1586 zum Opfer gefallen ... Die ältesten noch heute stehenden Bürgerhäuser sind - bis auf eine Ausnahme - im Aufgehenden aus dem 17.Jh. ... Während und nach der Säkularisation um 1800 wurden alle bestehenden großen Klosterkomplexe abgebrochen ... und als I-Tüpfelchen wurde die Stadt im 2. Weltkrieg stark zerstört und danach - unter grober Mißachtung der gewachsenen alten Strukturen - nur halbherzig und lieblos wieder aufgebaut ...  :heul:
Unterirdisch geht allerdings die Post ab! Alle mittelalterlich/frühneuzeitlichen Kellersysteme wurden beim Wiederaufbau nach dem Brand von 1586 weiterbenutzt! Beim Abbruch der Klosteranlagen um 1800 hat man es sich ähnlich einfach gemacht und die großen Vorratskeller einfach in die neuen Bürgerhäuser, Fabriken und Manufakturen integriert. Man hat allerhöchstens nicht benötigte oder baufällige Keller einfach verfüllt ... Unnötig zu sagen, dass in der Zwischenzeit natürlich bei Bedarf auch Keller erweitert wurden oder ganz neu entstanden ...
Was im Klartext heißt, dass die unteridischen Gewölbe gegenüber ihren oberirdichen "Ablegern" ein interessantes Eigenleben entwickelten und mitnichten einfach nur die tatsächliche Häuserbebauung wiederspiegeln ...
Soweit so gut. Ist ja eigentlich auch alles irgendwie noch nachvollziehbar ...
Woher kommt aber die Geschichte mit den Geheimgängen?
Nun, zum Einen war man sich ja immer dieses Kellergewimmels bewußt und zum anderen waren die nebeneinanderliegenden Kellersysteme tatsächlich durch Türen (und vermutlich auch Stichgänge!) so miteinander verbunden, sodass es der damalige Museumsdirektor in Spe noch in den 60'er Jahren im Selbstversuch geschafft hat durch sie von einem Ende der Stadt zum anderen zu gelangen!
Also alles nur viel Wind um ein paar alte Keller und kein wirkliches Geheimnis? Mitnichten!
Bei aller Ordnungsliebe unserer Baubehörde gibt es bis Dato kein offizielles Kellerkataster! Selbst zu Beginn des 21.Jh wissen wir immer noch nicht, wie es unter unseren Strassen ausschaut. Und damit ist erstmal nur die heute noch zugängliche Bausubstanz gemeint!!! :staun:
Interessanterweise tauchte dann tatsächlich auf einer alten Freifläche, die seit dem Mittelalter nicht bebaut war, vor ein paar Jahren ein mannshoher, unteridischer, "freilaufender" Gangabschnitt aus spätmittelalterlichem Ziegelmauerwerk auf! Die Stadtarchäologen deklarierten ihn stillschweigend zum "Abwasserkanal" und in der lokalen Presse wurde zwar über ihn berichtet ... Aber seltsamerweise vertauschte man die Maße ... aus einem 2m hohen und achtzig Zentimeter breiten Gang wurde plötzlich ein achtzig Zentimeter hoher Kanal ... Seitdem wurde es wieder still um das Bauwerk ... Einige Zeit später fand man knapp unter der Oberfläche des gleichen Areals den Ansatz eines kleinen brunnenartigen Schachtgevierts ... von dem vermutet wurde, es könne ein Einstiegsschacht zu ebendiesem Gang sein ... Was soll ich sagen? Es wurde nicht ausgegraben sondern einfach wieder zugeschüttet ...
Also doch Geheimniskrämerei? Immer noch Angst vor der Rache der Mönche und Nonnen?
Was wohl wahrscheinlicher ist:
Die Grundstücke in unserer Innenstadt sind zum einen schon schweineteuer. Etwaige denkmalschützenswerte Bausubstanz im Untergrund würde hier - im Hinblick auf alle Folgekosten - jeden potentiellen Käufer in die Flucht schlagen und die Immobilie als Kapitalanlage wäre damit hinfällig!
Schlimmer noch ist das Problem des Neubaus und die Sicherung der Wohnbausubstanz an einer alten Stelle. Mit dieser "Altlast" sicherlich der Albtraum jedes Statikers!

Was bleibt also hinter der urbanen Legende?
Tatsächlich ein über die Jahrhunderte gewachsenes, weit verzweigtes, fast gänzlich unerforschtes Keller- und Gangsystem über das alle gerne munkeln ... aber dass man dann - im harten Lichte unserer täglichen Geschäfte - doch lieber unter den Teppich kehrt ...  :frech:

So und nun back to topic  :engel:

Ein paar harte Fakten zu Circles Legende ...
Grippekoven:
http://www.maiss-mueller.de/0262eb97dc11d1201/0262eb97470fcb806/index.html
Tüschenbroich:
http://www.maiss-mueller.de/0262eb97dc11d1201/0262eb974110ee215/index.html

Das die Gänge in der sagenhaften Version existierten würde ich wirklich ausschließen! Aber wenn ich die Geschichte Grippekovens lese, dann wünsche ich den Bauern des Dörfchens schon, dass sie gut getarnte Erdbunker und Fluchttunnel hatten ... Es liest sich so, als hätten sie sie damals bitter nötig gehabt ...  :narr:

:gn
Gerd

Heimatforscher


pflaume

 :winke:
Vielen Dank,Ein sehr interessantes Thema.

Pantherchamäleon

Hier noch was geschichtliches zu den Raubrittern von Gripekoven!

Mittelpunkt des niederrheinischen Raubrittertums

Parken könnt ihr bei den Koordinaten N 51° 08.553 E 006° 19.623.

Die Raubritter von Gripekoven

Zwischen 1300 und 1350 entwickelte sich Gripekoven zum gefürchtetsten Raubritternest am Niederrhein. Sogar zum Kaiser Karl IV. in Prag drang die Kunde von den Untaten der Gripekovener Raubritter und von der Unsicherheit des hiesigen Landes.

Gerade im Erkelenzer Land, welches von der Handelsstraße Köln-Antwerpen durchschnitten wurde, häuften sich um 1350 die Überfälle und Gewalttaten. Wie aus alten Quellen hervorgeht, stand es ,,übel im Lande und viel Unfug und Gewalt geschieht und wird täglich verübt auf den Straßen und im Lande dem Kaufmanne, den Pilgern, Priestern und Rittern und anderen Leuten, einheimischen und fremden durch Gefangennahme, durch Raub und Mord und durch heimlichen und öffentlichen Brand und dieser Unfug und diese Gewalttaten mehren sich und vermindern sich nicht von Tag zu Tag". Es waren Goswin und Arnold von Cevel, ihr Knappe Johann von Dryele und weitere vierundvierzig Räuber, welche es sich nach einem gelungenen Raubzug auf Burg Gripekoven wohl ergehen ließen und Spottreden über den Kaiser und seine Bemühungen um Landfrieden verbreiteten. Sie fühlten sich auf ihrer Wasserburg sicher.

Doch plötzlich änderte sich die Lage der Raubritter auf Burg Gripekoven. Der Kaiser beauftragte den Herzog von Jülich und den Grafen Dietrich von Loon, sich dem Landfriedensbund anzuschließen und die gesamte Macht des Bundes einzusetzen um dem Raubrittertum ein Ende zu bereiten. So kam es, dass ein Aufgebot des Erzbischofs von Köln, des Herzogs von Brabant, des Herzogs von Jülich, des Grafen von Cleve sowie der Städte Köln und Aachen unter der Leitung von Dietrich von Loon sich zur Belagerung Gripekovens aufmachte. Es wurden 300 bewaffnete Ritter und Knechte sowie 1000 Mann mit Schüppen und Spaten entsandt, um dem wilden Treiben der Raubritter ein Ende zu bereiten. Am 5. Mai 1353 begann die Belagerung der Burg. Nach sieben Wochen ergaben sich die Verteidiger der Festung um nicht am Hungertod zu sterben. Die Einnahme der Burg Gripekoven durch den Landfrieden bewegte die Gemüter der Menschen damals so sehr, dass dieses Ereignis sogar noch in der Chronik von Münstereifel (1354) erwähnt wird.

Die Anführer Arnold und Goswin Cevel mussten eine relativ geringe Summe als Schadensersatz zahlen und erhielten mit ihrer gesamten Bande freies Geleit. Die Burg Gripekoven wurde jedoch völlig zerstört und weil die Stadt Erkelenz besonders unter den Raubrittern leiden musste, ,,darumb worden der Stadt die steine van demselben nederworpen slott gegeven und geschenkt, darmit der Torm der Brügporten, inwendig der Stadt gelegen, gemacht und opgebauet is"(vgl. Gerhard Evertz: Die Raubritter von Gripekoven, 1957; In: Heimat Kalender Erkelenzer Lande, 1957, S. 104-106).

Es gibt einen guten Trampelpfad zur Motte. Besonders interessant ist es, einmal auf dem Wall zwischen den beiden Gräben entlang um die Motte zu laufen. Erst dann gewinnt man einen Eindruck über die damalige Größe der Anlage. Die Motte ist schlecht mit Rollstühlen oder Kinderwagen zu erreichen. Festes wasserdichtes Schuhwerk ist zu empfehlen.

Da liegt übrigens auch ein Cache!!!

MFG Pantherchamäleon
MFG Pantherchamäleon

Die_Buddler

 :-)
Toller Beitrag!
Danke Wühlmaus.

Die Überliefreungen mit den Geheimgängen gibt es wohl überall.
Auch bei uns im hohen Norden.

Es sei aber jedem abgeraten,wenn gefunden, diese alleine zu erforschen.
In solchen Gängen,wenn erst mal freigelegt, können tödliche Gase vorhanden sein genau wie in Brunnen.
Auch Gasometern ist nicht zu trauen, wie leider ein Fall bei uns bewies.
Einer unserer Mitglieder (Forum) kam ums Leben bei dem Versuch einen Stollen zu öffnen.
Grüße

mc.leahcim

Hallo Pantherchamäleon,

vielen Dank für den Geschichte rund um die Die Raubritter von Gripekoven.  :super:

Michael
Gum biodh ràth le do thurus. = Möge deine Suche erfolgreich sein (Keltisch/Gälisch)
Die soziale Kälte hilft nicht die globale Erwärmung aufzuhalten!!

Rambo

#10
Selbst bei uns scheint es wenn man den Sagen und Legenden glauben schenken wollte, die Stiermark unterminiert
Von Burgen führen oft über 100e Höhenmeter Gänge zu tiefer liegenden Schlössern, von Kirchen zu Kirchen selbst Flüsse und Bäche wurden Untergraben. Eine Glanzleistung der mittelalterlichen Ingenieurskunst .
Mir ist nur ein einziger Fluchtgang bei einer Ruine bekannt und  der ist nur ein paar Meter lang.
Interessant ist es, dass es offenbar überall solche Stollen geben soll, dabei spilet es keine Rolle ob man diese Stollen durch Felsen oder durch Sand gebaut hat. In der Legende leben diese Stollen weiter.
Zumeist handelt es sich allerdings um Kellergewölbe oder wie ich selbst erkennen konnte um Höhlen die diese Phantasie anregen.
Jeder der sich einmal genauer überlegt wie ein solcher Stollen angelegt werden müsste wird bald erkennen, das es einfach nicht machbar war, Stollen üner eine weit Strecke oder Höhenunterschiede zu schlagen.
Es ist eine Milchmädchenrechung.
-Materialtransport
- Menschen werden benötigt
-Felsen müssen durch schlagen werden
-Geheimhaltung war auch wichtig (was nutzt der beste Fluchtstolen wenn er zu vielen bekannt ist)
-Zeit war auch nie genug vorhanden
-Geld fehlt sicherlich auch usw.
Willst du der Väter Taten kennen
folge ihrem Erdensein,
lern das Gute zu erkennen
und das Schlechte still verzeihn

WataLU

hallo,

eure beiträge lesen sich fantastisch :) da ist man ja gleich dabei...damals...

Ich denke das ein weiterer punkt doch der ist das je mehr von solchen fluchttunneln oder ähnlichem wussten es umso besser um den eigenen schutz stand, überfallen und ausgeraubt und gar getötet zu werden.
Bezieht man den aspekt ein das auch den plünderern es zu ohren kam, das dieses oder jenes gebäude über fluchtmöglichkeiten verfüge von ihrem vorhaben abzulassen weil man ja dann eh niemand antrifft bzw nichts finden wird.

Meiner meinung nach die realität der "absichtlichen" gerüchte.

mfg LU

sondelfix


msp13

In Köln sieht ws ja nicht anders aus. Wenn man allein von den preussischen Tunnelbauten ausgeht kommt man schon auf geschätzte 150 km

Markus

Zitat von: Pantherchamäleon in 27. Mai 2008, 22:55:13
Da liegt übrigens auch ein Cache!!!

Zitat von: sondelfix in 11. September 2008, 22:02:36
Was ist das ???

Ist auch ein kleiner Schatz  :zwinker: - google mal nach "Geocaching"  :prost:
Gibt auch tolle Caches für Kinder - wäre was für deinen kleinen Racker!  :super: :super:

Gruß
Makkus

Belenos

Zitat von: emce80 in 11. September 2008, 23:42:14
Zitat von: Pantherchamäleon in 27. Mai 2008, 22:55:13
Da liegt übrigens auch ein Cache!!!

Zitat von: sondelfix in 11. September 2008, 22:02:36
Was ist das ???

Ist auch ein kleiner Schatz  :zwinker: - google mal nach "Geocaching"  :prost:
Gibt auch tolle Caches für Kinder - wäre was für deinen kleinen Racker!  :super: :super:

Gruß
Makkus

... und für Sondengänger gibt es den Sputzmunkel Klinke hier

Viele Grüße

Walter

rolfderwolf

Das Thema mit den Raubrittern und ihren gigantischen untertägigen Bauwerken hat sich ein Chemnitzer Autor als Thema eines Buches gewählt:
Langer, Hans D
Die Schatzkammern von Chemnitz
Nur eine Saga der uralten Stadt?
ISBN 3-930894-70-X
Paperback
444 Seiten, zahlr. Fotos, Abbildung(en) und Karte(n)
Preis: 35,00 Euro
Langer ist immerhin Naturwissenschaftler und Dr. der Physik, was sein Werk allerdings nicht weniger streitbar macht. Es gibt im Netz allerhand davon frei als Lesestoff. Dr. Langer hangelt sich mit den umfangreichen Chemnitzer Gewölbegängen als Aufhänger durch ein zumindest spannendes Gedankenkonstrukt, das modellhaft auch auf andere Gegenden Deutschlands übertragbar sein könnte. Auch werden Beispiele aus anderen Gegenden Deutschlands zur Untermauerung seiner Thesen erwähnt. Langer beschäftigt sich außerdem intensiv mit der Funktion und dem Gebrauch der Wünschelrute und hat dazu wohl gar ein kleines Museum eröffnet. Wen das Thema interessiert, der kann sich ja mal was ergoogeln. Aber wie gesagt: spannend und streitbar und ich bin NICHT Langers Verleger...
Glück Auf!
rolfderwolf
Bergstadt Chemnitz

Pantherchamäleon

Hallo Raubritterfreunde!

Ich weiß, dass dieser Artikel schon etwas älter ist, doch für alle Interessierten zeige ich euch nun einen Teil der "Brügporten, inwendig der Stadt gelegen", mit den original "steine van demselben nederworpen slott" (Gripekoven).

MFG Pantherchamäleon
MFG Pantherchamäleon

Markus

Hallo Panther.....Heiko!

Vollständigkeitshalber muss gesagt werden, dass ausschließlich die Natursteinmauer (zu sehen auf Bild 2 unten in der Mitte und auf Bild 3 am rechten unteren Rand) aus den Resten der Raubritterburg Gripekoven besteht.
Dieses Material galt in jener Zeit als kostbar, wurde deshalb auch demontiert und abtransportiert.
Die Feldbrandziegel hingegen waren nichts besonderes und konnten von der Stadt Erkelenz jederzeit kostengünstig selbst hergestellt werden.

Auf Bild 2 und 3 erkennt man am linken Bildrand auch die gräuliche Verfärbung der Grabenverfüllung. Dieser Graben ist der innere Graben der in Erkelenz vorhandenen Doppelgrabenwallanlage. Seine Tiefe - von der GOK aus gemessen - beträgt stolze 6m. Die Grabenbreite konnte leider nicht ermittelt werden.

Beste Grüße,
Markus

DonBilbo

Hallo Zusammen,

wir haben bei uns in der Stadt auch ein solches System  :-) und ich war da auch schon drinne  :super: Ein Teil des Systems wird heute noch genutzt als Versorgungsschacht diverser öffentlicher Gebäude von der Zentralheizung her, diese sind natürlich entsprechend verstärkt worden.

Insgesamt soll es 17km in Lehm geschlagene Gänge geben, kommen aus der Zeit als die Schweden hier die Stadt belagert haben und die Leute sich entschieden lieber unterirdisch zu wandeln um dem Kanonenbeschuss zu entgehen. Ein großteil der Tunnel ist versperrt, es bestehen aber noch diverse Zugangsmöglichkeiten und wir haben uns auch eine eigene geschaffen  :dumdidum: ... sind aber nicht weit rein gegangen da dort auch schon Leute mit schweren Vergiftungserscheinungen wieder raus kamen, die gesamten Wände sind von tausenden von toten Spinnen gesäht die allesamt mit ca. 2mm weißem Schimmel überzogen sind  :besorgt: da wird einem ganz anderst wenn man mit der Taschenlampe mal rein leuchtet.

Dummerweise wartet gleich 30m neben dem Einstieg der Tresorraum der Kreissparkasse und ich wollte den Alarm dann doch nicht auslösen  :-D hatten bammel und sind nicht weiter gegangen... Laut Stadtarchivar aber alles voll begehbar und noch in gutem Zustand. Es gibt wohl auch richtige "Hallen" mit ca. 20 x 20m innerhalb dieses Systems.

Wenn Winter ist (und Schnee liegt) kann man an machen Stellen den Verlauf der Tunnel ganz gut sehen weil der Boden drüber warm ist, bestätigt mir auch dass es noch diverse Zugänge zum System gibt wo warme Luft reinzukommen scheint...

Zudem gibt es bei mir in der Nähe den "Schlossberg" der zu Mittelalterlichen Zeiten wohl auch eben seinem Namen gerecht wurde, die Geländestruktur ist noch deutlich zu erkennen. Untersuchungen in den 70er Jahren (so hat es mir ein alter Lehrer berichtet) haben einen Tunnel aufgedeckt der ca. 1,2km weit zu einem Fluss führt und wohl ein Fluchttunnel war, massiv einsturzgefährdet aber vorhanden! Von einer Begehung wurde wohl abgesehen.

Ich suche seit diversen Jahren zumindest den Ausgang da der angeblich an einem alten Brückenkopf am Fluss ist, bisher erfolglos...  weiß aber nicht ob ich da drüber traurig oder glücklich sein soll  :kopfkratz: zum schluss kraxel ich da noch rein  :irre:

Aber geben tuts die Tunnel bei uns auch  :super:
Turning and turning in the widening gyre
The falcon cannot hear the falconer
Things fall apart, centre cannot hold
anarchy is loosed upon the world

4x4 sonde


Spuernase

Situs vi late in, is et ab an et!