Hey, vll. kann mir mal freundlicherweise jemand sagen, woraus solche Geländeformen resultieren? Evtl. Gletscherspuren aus der Eiszeit? Mehr oder weniger parallel verlaufende Rinnen, NO-SW-Richtung, nach Onlinemessung 4-8m Breite, mehrere Hunderte Meter Länge (Kreisdurchmesser in Bild 990m), besonders auffällig bei einer Anhöhe.

vielen Dank für einen Hinweis 

Es sieht aus wie tief eingeschnittene Wegespuren.

Grüßt Euch,

bei mir in der Gegend gibt es auch solche Spuren. Es sind normalerweise alte Hohlwege. Besonders an Hängen wurden sie rasch ausgewaschen, ausgefahren und ausgetreten, so dass man häufiger neue Wege in der direkten Nähe benutzte, die sich dann auch wieder auswuschen.

Zitat von: Joxkowski in 21. März 2015, 15:33:36
Es sieht aus wie tief eingeschnittene Wegespuren.

Das sind Hohlwegspuren, wie schon von beiden Vorgängern zutreffend angemerkt. Diese Parallelspuren entstanden, wenn ältere Spuren vor allem durch viel Nässe zu verschlammt waren. Im eingekreisten Bereich sieht man den "Pass" durch den die Spuren gehen und sich von da aus wieder weiter öffnen.

Auch unten rechts auf der Geländekante sind solche Spuren sichtbar.

Da führt nun nicht zu einem großen HALLO.

Denn das sind fast immer nur örtliche Verbindungswege oder Wege zwischen einzelnen Hofesstellen.


Diese Wege zu dokumentieren hat allerdings hohen wissenschaftlichen Wert, denn mit der Zeit werden diese Strukturen immer weiter verloren gehen.


Wofür hast Du die Fundpunkte gesetzt?
Gerade rechts entlang zeigen sie ja exakt die lineare Wegführung! 


lG Thomas  

Vielen Dank erst einmal für die interessanten Antworten  An Wegführung hatte ich nur kurz gedacht, hab dann in der historischen Karte (Uraufnahme Preussen 1836-1850) nachgeschaut. Da gabs leider keine, die analog zu den Linien laufen. Soll aber nichts heißen. Für den Vergleich waren auch die gesetzten Punkte (rote Pins). Also nur entlang der Linien gesetzt, um nach dem Umschalten auf Hist. Karte nachvollziehbar zu sein.

Gestern war ich vor Ort. Es hat schon was Interessantes, deutliche Anhöhe links und rechts (und das am sonst eher flachen Niederrhein), dazwischen diese Reihen, ähnlich Landwehren, nur 3,4,5 nebeneinander. (Von Westen kommend) auf der linken Anhöhe mit Laubwald bestanden, auf der rechten Anhöhe im Süden sehr sandig, typischerweise mit Kaninchenbauten, Grasflächen. Dann fand ich aber (genau auf dieser Fläche) eine Menge interessante Steine, einen nach dem anderen, allesamt (für mich als Laien) interessante Formen / Farben, mal hell weißlich-gelb Knochen ähnelnd, mal blau-weiß gezeichnet mit weißlicher Kruste, einige seltsam gerade abgeplatzt. War insgesamt sehr interessant. Und dann noch bei Dämmerung das bellende Reh, welches mich vertreiben wollte & zurück am Wanderparkplatz nachher im Dunkeln ein vermutlicher Dachs, der vorbeirannte  auf jeden Fall kann ich jetzt die Bezeichnung nachvollziehen -> "Steinberge".

ps: in der alten preussischen Karte heißt es "Hohle Steinberge". Sonst kein Hinweis.

Hier ein paar Bilder

Das sind offenbar ältere Hohlwegfächer aus der Zeit vor der Tranchotkarte und dem Urkataster.
Hier liegen diese alten Wegführungen auch im Wald und finden sich nicht mehr bei Tranchot.

Darüber wurde Kalk, Holz, Blei und Alaun und was man so von Ort zu Ort bewegen musste transportiert.


lG Thomas   

Auf den von dir gezeigten Bildern und Lidaraufnahmen sind 100% Hohlwege zu sehen. Da wurde so lange durchgerattert, bis es nicht mehr ging, dann daneben wieder usw.
Nix Landwehr!
Gruss...

Zitat von: Nanoflitter in 22. März 2015, 22:36:26

Nix Landwehr!

dann wären die auch damals ziemlich besoffen gewesen bei dem Bauabschnitt  nö, ich schrieb nur "ähnliche Form". Kenne die (klevischen) Landwehren hier ganz gut 

vielen Dank nochmal allen für das Feedback!

Zitat von: Belta in 24. März 2015, 09:13:55
dann wären die auch damals ziemlich besoffen gewesen bei dem Bauabschnitt  nö, ich schrieb nur "ähnliche Form". Kenne die (klevischen) Landwehren hier ganz gut 

vielen Dank nochmal allen für das Feedback!

Trenn Dich mal von dem "Landwehrgedanken"!Die gibt es in der Literatur spätestens seit dem 19. Jh. und da man immer von einander  abgeschrieben hat blieben das auch Landwehren

In einem Fall im Stadtgebiet Ratingen vermeine ein "Forscher" sogar eine "Wallanlage aus der Zeit Karls des Großen" gefunden zu haben.
Das war ihm dann ausgesprochen peinlich. Das sind oft in der Weiterführung stark verschliffene Relikte alter Wegführungen.

Das sind in den überwiegenden Fällen Hohlwegfächer wie auf den Luftbildern!


lG Thomas 

hey Thomas,
ahhh Missverständnis gleich 2x Ich meinte NIE, dass es Landwehren sind oder sein könnten!!! Ich wollte nur die Form beschreiben und sagte, dass die Formen der verbliebenen höheren Teile (der offensichtlichen Hohlwege) den Formen von LW ein wenig ähneln, bspw. der klev. LW hier in der Umgebung. Diese gibt es, sie ist offensichtlich dokumentiert, nicht nur in den Geschichtsbüchern des 19. Jh., ich war auch an vielen Stellen schon vor Ort & hab sie angeschaut, begangen, verglichen mit anderen Abbildungen, fotografiert, etc.

also: ich sagte NIE, dass die Formen in den LIDAR-Bildern Landwehren sind oder waren, vielmehr finde ich eure Hinweise sehr interessant, denn auf Hohlwege kam ich an dieser Stelle nicht! 

vielen Dank & Gruss... Micha

ps: und zur Bespassung noch ein Stück der klevischen Landwehr hier um die Ecke  aber nur so zum Spaß 

Also die Landwehr um meine <Stadt rum gibt es schon seit dem Mittelalter, da freie Reichsstadt.
Und da kommen diese Wegebündel mit bis zu 6 Metern tiefe an den STellen vor, wo Durchgänge durch diese
Landwehr bestanden. Nur die Haupteinfallspunkte hatten befestigte Straßen, da gibts die nicht.
Aber die kleineren Einfalltore, da gibts diese Hohlwegbündel.
Grüße!