Fette Mauern im Wald

Begonnen von Wildschwaiger, 06. Juni 2024, 21:08:20

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Wildschwaiger

Hallo,
ich rätsle schon seit zwei Jahrzehnten über die Geschichte von einigen Mauern im Wald. Standort ist das südliche Erzgebirge im Raum Chomutov in Tschechien.Da sind Mauern von ca 2m Breite und in Besterhaltung bis 2m Höhe im Walde.Zwei Karees von etwa 20m Mauerlänge. An einer Seite offen. Bei der Größe kann das ja kein Hausfundament sein.Ein Heereslager? Weiter oben am Berg gibt es auch noch Mauern. Da weiß ich aber nicht mehr wie die gestaffelt waren.Das habe ich vor etwa zwanzig Jahren entdekt.An den zwei Karees war ich vor drei Jahren noch einmal und weiß immer noch nicht warum solche fette Mauern im Wald stehen. Hat jemand von euch eine Idee?
Gruß, Jens

hargo

#1
Hallo,

ich wage mal zu behaupten, die Mauern sind aufrund der guten Erhaltung nicht ganz so alt.
Der angrenzende Baumbestand ist vergleichsweise jung (70 bis vielleicht 80 Jahre??)
Was meinen die anderen?

mfg

Wiesenläufer

Moin Jens,

die Mauerreste scheinen "locker" aus Lesesteinen geschichtet zu sein.
Wie hargo schreibt, würde ich den Baumbestand auch recht jung einschätzen. Eine Art Befestigung kann nicht ausgeschlossen werden. Vielleicht auch für "Weidevieh" in jeglicher Form? oder Jagdeinfassungen?

Liebe Grüße

Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Jacza

Ich kenne solche Mauern (aber weniger stark und hoch) von einem Wald- oder "Ahnenfriedhof" (NS-Zeit), allerdings stehen dort auch noch vereinzelt Grabsteine. Die Mauern sollten wahrscheinlich auch Tiere fernhalten.

Vielleicht finden sich noch weitere Hinweise bei Ortskundigen oder auf alten Karten.  :kopfkratz:

Wildschwaiger

Hallo,
die Idee mit der Wildeinfriedung gefällt mir ganz gut.Ein Mauerteil ist noch gut 1,80 m hoch. Ich muß mir das im Sommer noch mal anschauen.Es sind ja noch einige weitere Mauern im Wald verstreut. Da werde ich mal auf den Bewuchs achten um das Alter abzuschätzen.An einer Mauer unter einem riesigen Baum hatte ich ein gutes Signal vom Metalldetektor. Das habe ich damals nicht ausgraben können.Die Wurzeln waren zu dick.Und ich hatte nur einen Spaten dabei.
Gruß, Jens

hargo

#5
Zitat von: Wildschwaiger in 06. Juni 2024, 21:08:20... Weiter oben am Berg gibt es auch noch Mauern. ...

Heißt, die flachen Steine stammen alle vom Berghang. Also, aus der unmittelbaren Umgebung.
Oder?

1934.jpg lässt nun doch, unabhängig vom Baumbestand, einen älteren Ursprung vermuten.
Alte Karten wären sicherlicht hilfreich.

mfg
:glotz:

Wildschwaiger

Ja, die Steine sind Lesesteine von verwitterten Felsstürzen des Berghanges. In der Topographie sind sie eingezeichnet. Auch noch Mauern an Stellen wo ich noch nicht war. Im Lidar sind sie nur zu erahnen. Alte Karten sind da nicht so genau.Die Müllersche gibt es nicht von dort. Alte Katasterkarten sind mir momentan abhanden gekommen. Muß die noch mal suchen.Da habe ich immer wieder Schwierigkeiten die im tschechischen Geoportal zu finden. Irgendwie haben die das Portal geändert und es ist komplierter mit der Kartensuche geworden. :nixweiss: Ich weiß auch noch nicht ob ich mit dem Pilzkorb oder dem Detektor wandern soll. :zwinker:
Gruß, Jens

Schuhnagel 2

Hallo Jens
Die Mauern könnten beim Urbarisieren des Landstrichs entstanden sein. Zwei Fliegen auf einen Schlag: Steine wurden nicht zu Lesehaufen aufgeschichtet, sondern sie dienten zur Umrandung der Grundstücke (Abgrenzung, Weidemauern, Schutz der Kulturen vor Wild und Nutztieren). Später wären dann die Kulturflächen aufgelassen worden und sind verwildert.
Es müsste Durchlässe gegeben haben, die du als Lücken im Mauerwerk finden würdest.
Viele Grüsse
Ulrich

Wildschwaiger

Hallo Ulrich,
wenn die Mauern zur Urbanisierung entstanden sind ,dann schon vor hunderten Jahren.Das ist ein Berghang.Es könnte im Zuge der Forstwirtschaft entstanden sein.Aber richtig schlüssig ist es nicht.Ich habe mir noch mal geodätische Karten angeschaut. Es gibt Mauern einfach geradeaus und es gibt Mauern im einseitig offenen Karee.Wildghege ist eine gute Idee. Aber mit teilweise zwei Meter breiten Mauern muß man keine Hirschen oder Schweinchen einsperren. Deshalb ist das seltsam.
Gruß. Jens

hargo

Zitat von: Wildschwaiger in 15. Juni 2024, 10:04:09...ich weiß auch noch nicht ob ich mit dem Pilzkorb oder dem Detektor wandern soll. :zwinker:
...

Würde den Pilzkorb vorschlagen.

mfg