Bauschutt am Acker

Begonnen von erhald, 16. November 2018, 15:54:34

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erhald

Servus liebe Finderfreunde,
ich hoffe, ich bin mit meinen Fragen in dieser Rubrik richtig, wenn nicht, bitte in eine passendere Abteilung verschieben.

Kürzlich war ich zum Sondeln unterwegs, dabei fiel mir auf einem anderen Acker eine Stelle mit extrem vielen (Mauer-) Ziegel Bruchstücken auf.
Daraufhin fragte ich den Besitzer des Ackers, ob an der Stelle irgendwann Bauschutt abgeladen wurde. Antwort: in den letzten 40 Jahren, seit er, infolge einer Flurbereinigung, Besitzer ist, sicher nicht. Das wäre auch blödsinnig....
Den Vorbesitzer kann ich dsbzgl. leider nicht befragen, denn der ist nicht mehr unter uns.

Laut den mir zur Verfügung stehenden Karten, war die Stelle aber seit mindestens 200 Jahren Ackerland und nicht besiedelt.
Das nächste BDM ist rd. 500m entfernt (Zitat: Siedlung des Altneolithikums (Linearbandkeramik), der Bronzezeit, der Hallstattzeit sowie des frühen bis hohen Mittelalters.) und schließt an das heute noch bestehende Dorf an.
Auch auf Schummerungskarten und Luftbildern kann ich keine Hinweise auf ein ehem. Gebäude feststellen.

Ich bekam mit meinem antiken Basic-handy keine brauchbaren Fotos hin. Es sind jedenfalls keine industriellen Mauersteine sondern Feldbrandziegel. - ich weiß, mit Flex, Drahtbürste und etwas Asche kann man auch brandneue Vollziegel "auf Alt" trimmen. Im Freien, am Acker, hundert mal drübergepflügt sehen sie auch schnell älter aus, als sie sind....
Ich fand bisher aber auch keine genügend großen Brocken, um sie einem Format zuordnen zu können.

Daher meine Fragen an Euch:
1, war es früher üblich Bauschutt am Acker abzuladen, oder ist es wahrscheinlicher, dass dort doch mal ein Gebäude stand?
2, gibt es typische Erkennungsmerkmale, an denen ich als Laie das ungefähre Alter der Bruchstücke grob einschätzen kann?

Gruß
Ronald

Schrott-Paul

Mein erster Gedanke , vielleicht war da mal ein Weg (vielleicht30er, 40er, 50er Jahre) , der mit Ziegelschutt aufgefüllt war (Schlaglöcher verfüllt, o.ä.). Und durch die vielen Jahre "überackern", hast du jetzt nur noch "Nester" mit Bauschuttvorkommen.

Zweiter Gedanke, vielleicht stand da mal ´ne kleinere Scheune,Unterstand für´s Vieh, o.ä.. So was ist ja auch nicht wirklich auf Karten vermerkt.

stratocaster

Ich wohne an der Deutschen Weinstrasse.
Dort ist der Weinanbau eine typische Monokultur mit Wirtschaftswegen zwischen den Wingerten (Weingärten / Weinbergen).
Die Wirtschaftswege sind entweder befestigt oder unbefestigt.
Und bei den ungefestigten Wirtschaftswegen ist es in unser Gegend üblich, Ziegelschutt und Keramikschutt abzukippen;
entweder um Schlaglöcher und Untiefen aufzufüllen (siehe Bild) oder um die Wege zu verfestigen.
Diese Ziegelbruchstücke werden über die landwirtschaftlichen Aktivitäten dann auch ständig
in die Wingertzeilen transportiert, sodass ich zum "Anti-Augensucher" geworden bin.
Bauschutt sieht schon mal anders aus als reiner Ziegelschutt.

Gruß  :winke:
Das Sucherforum dankt all denen,
die zum Thema nichts beitragen konnten
und dennoch geschwiegen haben !

Gratian

Sowohl in meiner alten Heimat als auch hier im Norden ist es durchaus üblich das insbesondere feuchte Äcker mit Bauschutt teilweise übelster Art vermischt werden ...mit übelster Art meine ich moderner Bauschutt mit Eisen und sogar Plastikmüll drin. Kein Sondelvergnügen...

In der Umgebung von Trier kenne ich übrigens mehrere Äcker und Weinberge die mit Bauschutt aus der Innenstadt aufgefüllt wurden und mehr römische Artefakte ausspucken als so mancher Acker auf dem eine römische Villa stand...l
Gut Fund!   :engel:
Gratian

ANTE ROMAM TREVERIS STETIT ANNIS MILLE TRECENTIS
PERSTET ET AETERNA PACE FRUATUR. AMEN.

erhald

Zitat Strato:>Bauschutt sieht schon mal anders aus als reiner Ziegelschutt.<
Ja, das kenne ich. Bei uns ist es üblich Waldwege so zu befestigen. Und, wie Gratian erwähnte, gibts A........ die scheinbar dadurch animiert werden, auch Müll, welcher auf die Deponie gehört, dort abzuladen. :wuetend:

Jedenfalls konnte ich an der besagten Ackerstelle nur Ziegelschutt erkennen. Sorry, wenn ich mich missverständlich ausdrückte.
Sondelte gestern vorsichtig noch ein paar Meter ab - Wintersaat wächst schon -. Es waren verhältnismäßig wenig, und nur stark verrostete Eisenfragmente zu finden. Nix Neues, keine Tuben, Verschlüsse oder sonstiger "moderner" Schrott.
Vermute nun daher, dass eine Aufschüttung vor relativ langer Zeit erfolgte oder, wie Paule sagte, vielleicht wirklich mal ein unbedeutendes, vergessenes Gebäude dort stand. Nun heißt's wieder Mal abwarten, um mehr herauszusondeln....

Danke fürs Mitdenken und Eure Erfahrungswerte :winke:
Ronald