Alu-Münzen ?

Begonnen von Ruebezahl, 04. August 2002, 09:43:35

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Ruebezahl

Wer hat Erfahrungen mit dem Reinigen von Alu-Münzen.
Das Stück ist noch recht gut beieinander und ich möchte es nicht "versauen"
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

"Große Erfolge sind weniger spürbar als persönliche Vorteile"
Napoleon Buonaparte

Thor

:heul:

Die Teile sind meist etwas angenagt. Ich nehme den guten Dremel mit einer weichen Stahlbürste. Hört sich sehr brutal an, ist aber super! So habe ich auch den Anstecker wieder hinbekommen.
Gruß und Gut Fund, Thor

Auri sacra fames

Iggi

Hi Rübe und Thor !
Ich reinige Alumünzen immer indem ich sie vorerst mit Ballistöl Öl einreibe und danach mit einem Glasfaserradierer langsam über das Ballistol und die verschmutzten/oxidierten Stellen nachziehe!! Klappt 100%ig bei Alumünzen und das Ergebnis kann sich sehen lassen !!!

MfG Iggi
:bandit:

Ruebezahl

Hi,
ich möchte mir meine "neue" Metode patentieren lassen. :-D:-D:-D

Ca. 10% Natronlauge, Reinigungsdauer ca. 2 Min. anschließend mit Natron abreiben.

Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

"Große Erfolge sind weniger spürbar als persönliche Vorteile"
Napoleon Buonaparte

Ruebezahl

Ich war so begeistert, daß ich gleich noch einen Versuch mit einer Alumünze gemacht habe.
Behandlungsdauer diesmal 10min wieder in 15% Natronlauge.
Ok, was weggegammelt ist bringt diese Methode auch nicht wieder. Aber das Ergebnis ist doch recht passabel. :cool1:
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

"Große Erfolge sind weniger spürbar als persönliche Vorteile"
Napoleon Buonaparte

Ruebezahl

Und hier ein letzter Versuch: :-)
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

"Große Erfolge sind weniger spürbar als persönliche Vorteile"
Napoleon Buonaparte

Michael

Hi Ruebezahl!

Nicht schlecht!:super:
        GugF Michael, der mit dem C-Scope 1220 XD sucht

c-4

Noch bessere resultate als NaOH (Natronlauge) bringt eine Mischung von Oxalsäure und EDTA , etw 70.30, das metall wird auch dadurch nicht so angegriffen wie bei NaOH.

c-4

Scheint ein Problemchen beim Bildupload zu geben...

c-4

Geht doch, nur mit rechts anclicken und "Bild anzeigen" auswählen....

Ruebezahl

Hi c-4,
nicht schlecht ! :-)
Wie lange waren denn die Einwirkzeiten ?
Bei Natronlauge muß man nämlich sehr drauf achten. Sonst ist alles wech ! :icon_eek::-D
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

"Große Erfolge sind weniger spürbar als persönliche Vorteile"
Napoleon Buonaparte

c-4

Die Einwirkungszeit beträgt bei dieser Methode  meistens mehrere Stunden, je nach Verschmutzungsgrad.Übrigens hab ich genau solche  Franc-Münzen  auch schon damit  behandelt. Bei der NaOH - Methode  besteht außerdem noch das Problem, das Si-haltige Legierungen  dunkel anlaufen.

Caveman

@ c-4,
habe da ein paar Fragen, da ich mit Säuren keine Erfahrung habe:

1. ist es egal welche Säure man zu der anderen gießt?

2. wo bekomme ich die Oxalsäure  und das EDTA her?

3. für was steht die Bezeichnung EDTA ?:icon_eek:

Dank schonmal im vorraus.

Gruß und G.F., Caveman

c-4

Zunächst zu EDTA:


EDTA -  was ist das und wie wird es angewendet?

Die Abkürzung EDTA steht für Ethylendiamintetraessigsäure (engl. –acid). Diese chem. Verbindung gehört zu einer  Klasse von Stoffen, die mit Metallionen relativ kompliziert zusammengesetzte Moleküle bilden können, die sog. Komplexe. Für EDTA sind  folgende Synonyme und Handelsbezeichnungen  gebräuchlich:

- Edetinsäure
- Ethylendinitrilotetraessigsäure

- Komplexon-2 oder Komplexon-3 für das Dinatriumsalz
- Trilon
- Chelaton
- Titriplex

Die Ethylendiamintetraessigsäure hat diese chem. Struktur:


                

Besonders von Interesse für die Reinigung von Fundstücken ist das Dinatriumsalz der Edetinsäure:

Di – Natrium – EDTA, Komplexon – 3, Titriplex – 3,
Ethylendiamintetraessigsäure-di-Natriumsalz  Dihydrat,
Ethylendinitrilotetraessigsäure Dinatriumsalz-Dihydrat,
Dinatriumdihydrogenethylendiamintetraacetat,
Edetinsäure Dinatriumsalz


                           

Summenformel: C10H14N2Na2O8 x 2 H2O
Molare Masse : 372,24 g/mol

Es handelt sich um ein geruchloses, weißes Pulver, die Löslichkeit in Wasser beträgt bei 20 °C etwa 100 g pro Liter. Die Substanz ist ungiftig und nicht ätzend.

Worauf beruht der besondere Vorteil dieser Verbindungen zur Metallreinigung?

EDTA bildet mit  Metallkationen Komplexe, und zwar mit ziemlich vielen Metallen ( Cu, Ag, Bi, Fe, Ni, Zn, Cd, Co, Ca, Mg, Pb und weitere.) Dabei löst das EDTA das reine Metall selbst nicht, wohl aber das Metall aus seinen Verbindungen (Oxide, Carbonate usw.) Das bedeutet: Bei dem zu reinigenden Gegenstand wird nur die Korrosionskruste abgelöst, sobald diese entfernt ist und das blanke Metall zum Vorschein kommt, ist die Auflösung  beendet.
Bei einer 1 M – Lösung (372,24 g EDTA in Wasser gelöst – theoretisch), werden von dem aufzulösenden Stoff immer die Menge gelöst, die der molaren Masse der Verbindung entspricht. Das heißt, wenn z.B. Kupfer-2-oxid CuO gelöst werden soll, kann die 1 molare Lösung 79,54 g davon lösen, bei Zink-2-oxid dementsprechend 81,37 g. Am günstigsten zur Reinigung scheint eine Konzentration von 0,1 M zu sein, dies entspricht auch dem Lösungsverhalten von Di – Na – EDTA in Wasser bei 20 °C.

0,1 M – was bedeutet das?

Da eine 1 molare (1 M) Lösung einer Konzentration von 372,24 g Dinatriumsalz pro Liter entsprechen würde, bedeutet 0,1 M logischerweise den zehnten Teil von dieser Konzentration je Liter. Das sind 37,224 g. Solche genauen  Lösungen brauchen wir natürlich nicht zur Metallreinigung, diese Genauigkeit ist auf den analytischen Bereich beschränkt, wo EDTA ebenfalls eine große Bedeutung hat. Näherungsweise kann mit einer Menge von 35 – 38 g/l Wasser gearbeitet werden. Sollte keine Waage vorhanden sein, ein gestrichener Esslöffel (gestrichen heißt: den gehäuften Löffel mit einem geraden Gegenstand abziehen) entspricht etwa 12-14 g EDTA – Dinatriumsalz. 3 dieser Löffel auf einen Liter Wasser ist also eine annehmbare Näherung.

Diese Lösung reagiert schwach sauer, der pH – Wert beträgt etwa 5 – 5,5. Eine Erhöhung der Konzentration beschleunigt die Reaktion nicht, man kann eine schnellere Reinigung mit anderen Methoden erreichen, auf die noch zu sprechen sein wird.

Im Prinzip ist die Anwendung  von EDTA – Lösung denkbar einfach: der zu reinigende Gegenstand wird in einen Glas-, Keramik oder Kunststoffbehälter gegeben und mit der Lösung übergossen, bis er vollständig bedeckt ist. Dabei sollte der Gegenstand noch von mindestens 2 cm Lösung bedeckt sein. Der Rest geht mehr oder weniger von allein, vor allem bei höherer Temperatur. Es kommt vor allem darauf an, wie der Gegenstand gereinigt werden soll, ganz oder nur teilweise. Das heißt: will ich  alle Korrosionsprodukte entfernen und quasi bis zum blanken Metall säubern? Bei solchen Aufgabenstellungen kann gleich bei höherer Temperatur gearbeitet werden: etwa 50 – 80 Grad beschleunigen den Reinigungsvorgang nämlich erheblich. Bei Zimmertemperatur dauert das Entfernen der Patinaschichten und Rostprodukte entsprechend länger. Man kann auch Wasser bis zum Kochen erhitzen und dann in das kochende Wasser die  abgemessene EDTA – Menge geben. In dieses  noch sehr heiße Bad kommt dann der zu säubernde Gegenstand. Oft ist bis zum völligen Abkühlen der Lösung schon der größte Teil der Korrosionsprodukte entfernt.

Die Reinigung von Kupfer, Kupferlegierungen und Silber mit EDTA – Lösungen.

Um die optimale Reinigungswirkung zu erreichen, sind einige Dinge zu beachten. Da wäre zunächst der richtige pH – Wert. Die Lösung von Di – Na – EDTA in Wasser hat einen pH von etwa 5 bis hin zu 5,8. das liegt im leicht sauren Bereich. Der ideale pH – Bereich, der vorteilhaft zur Säuberung der oben genannten Metalle wäre, liegt um pH  10. Um die pH – Werte einigermaßen genau messen zu können, eignen sich die Indikatorpapier – Streifen mit den Farbbalken zum Vergleich recht gut. Noch besser sind natürlich  elektronische Messgeräte, allerdings sind diese  nicht  ganz einfach zu bedienen. Bei den Indikatorpapieren sind die Abstufungen jeweils um einen PH – Bereich festgesetzt: also Papier für pH 4/5/6/7/8 usw. Dabei befindet sich in der Mitte des Streifens immer der Farbstoff, welche empfindlich auf Veränderungen der Wasserstoffionenkonzentration reagiert. Mit einiger Übung und intaktem Farbsehvermögen ist die Bestimmung relativ einfach. Um den pH – Wert, der hier von Interesse ist, festzustellen, brauchen wir pH – Papier für den Bereich 5 und 10. Außerdem empfiehlt sich noch, den Neutralbereich vorrätig zu haben (7.)
Hier taucht ein kleines "Problem" auf: Wenn der pH – Wert der Lösung doch 5 beträgt, ich aber einen Wert von 10 brauche, wie  komm' ich dann in diesen Bereich? Normalerweise ist das ganz einfach, man braucht ja lediglich etwas Säure oder Lauge zuzugeben, um den pH – Wert nach oben oder unten zu korrigieren. In diesem Fall könnte man ein wenig Natronlauge zugeben, denn diese ist stark alkalisch und erhöht den pH sehr schnell in Richtung 10. Allerdings ist diese Methode hier nicht brauchbar, weil zu viele Korrekturen erforderlich wären. Zum Glück gibt es für dieses Problem eine sehr einfache Lösung: der Einsatz von Puffern.

PUFFER – was denn das für Zeug...

Ein Puffer ist ein Gemisch verschiedener Lösungen, welches in der Lage ist, den pH – Wert trotz Zugabe von Säure oder Base in bestimmten Grenzen konstant zu halten. Man braucht also der EDTA – Lösung nur eine bestimmte Menge des Puffers zuzusetzen um automatisch den pH – Bereich, der richtig ist, nicht nur zu erreichen, sondern auch während der Säuberung des Fundstücks konstant zu halten. Dieser pH – Puffer für den Bereich 10 besteht hier aus Ammoniumchlorid und Ammoniaklösung. Die Pufferlösung sollte vor Beginn der EDTA – Anwendung in ausreichender Menge angemischt werden.
Zur Herstellung der Pufferlösung werden  54 g Ammoniumchlorid (Salmiak) in 200 ml destilliertem Wasser gelöst. Zu dieser Salmiak – Lösung kommt jetzt noch 350 ml  25 % ige Ammoniaklösung  (Salmiakgeist). Um die fertige Pufferlösung zu erhalten, wird dieses Konzentrat  jetzt  mit weiterem dest. Wasser auf genau einen Liter aufgefüllt. (Das heißt, es müssen etwa 450 ml Wasser zugesetzt werden.)
Von dieser Pufferlösung reicht ein Zusatz von 10 – 15 Prozent (bezogen auf das Volumen an EDTA – Lösung im Reinigungsbad) aus, um den pH – Bereich von etwa 10 konstant zu halten. Dieser  Wert  gilt allerdings nur bei einer Temperatur von 20 grad, da der pH – Wert temperaturabhängig ist. Wenn wir bei 80 Grad arbeiten, fällt er auf etwa 8 – 8,5 ab. Dennoch ändert sich der pH – Wert dann während der Reinigung nicht mehr, wenn die Temperatur konstant bleibt.
In diese mit dem Pufferzusatz versehene EDTA – Lösung kommt dann das zu reinigende Stück. Dabei kann die Temperatur dem Korrosionsgrad angepasst werden, je nachdem, wie viel  an Patina etc. zu entfernen ist. Spielt der Zeitfaktor keine so  große Rolle, kann bei Zimmertemperatur  gereinigt werden. Bei 50 – 80 grad geht es wesentlich schneller.  In Ausnahmefällen ist auch  kochen des Bades möglich.
Die schwarzen Korrosionsprodukte  auf Silber und dessen Legierungen sind jedoch mit EDTA nur schlecht zu entfernen, dazu gibt es geeignetere Speziallösungen. Hervorragend bewährt hat sich die Methode bei Stücken, die aus verschiedenen Metallen bestehen.
Es besteht die Möglichkeit, (mit einiger Erfahrung) bei manchen Stücken einen genau gesteuerten Abtrag zu erreichen. Das geschieht durch  langsame Zugabe des Puffers (der Puffer erhöht die Abtragsgeschwindigkeit) und durch Temperaturregelung. Damit ist es möglich, die Veränderungen am Objekt genau zu kontrollieren. Beginnt sich eine ungewollte Abtragung bzw. Verfärbung zu zeigen, kann die Behandlung sofort abgebrochen werden . (gründlich abspülen) bei völlig durchkorrodierten Stücken (oder bei Teilen, bei denen das vermutet wird) halten die im inneren des Gegenstandes vorhandnen Korrosionsprodukte die Festigkeit aufrecht. Werden diese  aufgelöst, zerfällt das Stück. Durch ganz langsames Arbeiten mit der EDTA – Lösung kann der Abtrag so gesteuert werden, das zunächst die leichter  aufzulösenden, äußeren Schichten abgelöst werden. Sobald diese beseitigt sind oder das gewünschte Ergebnis erzielt ist, kann die Reinigung  abgebrochen werden. Alle Stücke, die mit EDTA  gereinigt wurden, sollten gründlich mit warmem Wasser abgespült und gut getrocknet werden.

Eisen:

EDTA – Lösungen kann man auch zur Reinigung von Eisenfunden verwenden, allerdings ist Magnetit (Fe3O4) nur schwierig aufzulösen. Deshalb ist  EDTA eher für kleine Eisenteile geeignet, die man problemlos längere Zeit  auf etwa 90 – 100 Grad erhitzen kann. Dazu kann man einen Edelstahltopf verwenden. Sollte sich der Magnetit (schwarze oder sehr dunkelbraune Eisenkorrosionsprodukte) nicht lösen, kann man es mit dem Einstreuen von weiterem, pulverförmigem Dinatriumsalz versuchen. Im Gegensatz zu den Buntmetallen wird bei der Eisenreinigung kein Puffer zugegeben, der pH – Wert  sollte  ab und zu überprüft werden. Der optimale Bereich für Eisen liegt bei 5, sollte der Wert sinken, etwas 5 % ige Natronlauge zugeben. Bei zu stark steigendem Wert kann mit Zitronensäure gegengesteuert werden. Besonders günstig ist die Verwendung der EDTA – Verbindungen bei Einlegearbeiten, Tauschierungen usw. Auch zur Neutralisierung der schädlichen Bodensalze  trägt das EDTA – Bad einiges bei.

Zink:

Auch bei Zink kann auf den Pufferzusatz verzichtet werden, die Vorgehensweise ist ansonsten wie bei  den Buntmetallen.

Aluminium:

Auch bei Aluminium  kann eine gewisse Reinigung erreicht werden, jedoch ist die Wirkung hier nicht so gut wie bei den Buntmetallen. Es werden die selben Lösungen verwendet wie  für Eisen und Zink.

Oxalsäure ist ebenso wie EDTA eine feste, kristalline Substanz, es ist völlig egal, in welcher Reihenfolge beide Stoffe in Wasser gelöst werden. Jedoch ist zur Reinigung von Reinaluminium (unlegiert) reine Oxalsäure bestens geignet. Die Anwendung erfogt in einer 70 Grad heißen, 10 % igen Lösung als Tauchbad.
Oxalsäure habe ich noch  auf Vorrat, bei Interesse am besten PN oder Mail an:

RDX@GMX.info



Jay

Hey..@C-4

Das ist doch ein Magnetzündschalter von einer Focke-Wulf 190G, oder nicht?
Den hab ich auch im Regal liegen :winke:
Greetz..Jaj!
Und is da Weg a no so schdeil, a bissal wos gehd allerweil!