hallo
ich habe ein bajonett gefunden welches noch die kompletten griffschalen aus holz hat. leider sind diiese schon ziemlich morsch .
wie soll ich das bajonett konservieren?wenn ich es in destielliertes wasser lege lösen die sich doch weiter auf oder?
gruß

Die Holzteile sollten schon auch entsalzt werden, aber vor allem muss verhindert werden, dass das Holz austrocknet. Wenn das Stück schon eine Weile bei dir liegt, dann ist dies aber wahrscheinlich schon der Fall.

Nach der Entsalzung wird dann in der Regel mit PEG konserviert, einer Art flüssigen Wachs. Dazu wird das Holzstück über mehrere Wochen in eine PEG-Lösung eingelegt, deren Konzentration stetig erhöht wird. Ich habe auf diese Weise u.a. den Holzgriff eines Nierendolches und ein Bruchstück eines Armbrust-Schaftes konserviert und gute Erfahrungen damit gemacht.

Genaueres sollte dir aber c-4 sagen, bei ihm kannst du auch das PEG kaufen.


PS: Ob sich dieser Aufwand für die Griffschalen eines Bajonetts lohnt, ist eine andere Frage.

gruß, stekemest

Hallo
das holz ist noch nicht ausgetrocknet da ich idas bajonett in ein nasses tuch gewickelt habe und es dann in eine  tute gepackt habe das es nass bleibt.
gruß

Das ist schonmal gut. Dann würde ich es jetzt erstmal eine Weile in destilliertes Wasser einlegen (die losen Stücke bröseln früher oder später sowieso ab) und dann mit PEG konservieren.

Aber frag lieber nochmal C-4.

Holzkonservierung ist ne schwierige Sache, könntest du mal ein paar gute Fotos von den Objekten einstellen?

Für  die, die sich mit ähnlichen Problemen rumschlagen, eine kleine Literaturauswahl:


Bergeron, A.: Freeze-drying in an outdoor environment: evaluation of the efficiency of the Quebec winter. - ICOM Committee for Conservation (Sydney) 8 (1987) l, S. 297-300. Marina del Rey. (Gefriertrocknung von Holz und Behandlung mit PEG)

Bill, J.: Die verschiedenen Methoden der Naßholzkonservierung. 6. Die Methode Carbowax (Hinweis). - Zeitschrift f. schweizer. Archäologie 36 (1979) 2, S. 137-138. Zürich.

Bill, J.: Zur Problematik der Naßholzkonservierung. - Zeitschrift f. schweizer. Archäologie 36 (1979) 2, S. 97-99. Zürich.

Braeker, O. U.; Schoch, W.; Schweingruber, F. H.: Ergebnisse des Naßholzkonservierungsversuches. Naturwissenschaftliche Wertung. - Zeitschr. f. schweizer. Archäologie 36 (1979) 2, S. 102-120. Zürich.

Brendel, G.: Ein neues Verfahren zur Konservierung nassen Ausgrabungsholzes. - Müzeumi Közleme-nyek 1966 (3-4), S. 148-155. Budapest.

Eimer, J. T.: Die verschiedenen Methoden der Naßholzkonservierung. 4. Die Gefriertrockenmethode. - Zeitschr. Schweizer. Archäol. 36 (1979) 2, S. 131-133. Zürich.

Gaudel, P.: Das Polyglykol-Verfahren. Ein Beitrag zur Konservierung großer Feuchtholzobjekte. - Der Präparator 9 (1963), S. 202-210. Bonn.

Haas, A.: Die verschiedenen Methoden der Naßholzkonservierung. 1. Die Methode Lyofix DML. - Zeitschr. schweizer. Archäol. 36 (1979) 2, S. 121-124. Zürich.

Haas, A.: Erfahrungen und Prüfungsergebnisse zur Feuchtholzkonservierung mittels Arigal-C. - Der Präparator 10 (1964), S. 113-118. Bonn.

Haas, A.: Neue Entwicklungen bei der Nußholzkonservierung mit Melamin-Formaldehyd-Kondensation. - Arbeitsblätter f. Restauratoren 18 (1985) l, Gr. 8, S. 122-127. Mainz.

Kramer, W.: Die verschiedenen Methoden der Naßholzkonservierung. 3. Die Alkohol-Äther-Harz-Methode. - Z. schweizer Archäol. 36 (1979) 2, S. 127-131. Zürich.

Kremer, A.: Holzkonservierung mit der Lyofix-Methode. - Der Präparator 30 (1984) 4, S. 389-395. Bonn.

Lehmann, J.: Kriterien für die Auswahl von Harzen und Lösungsmitteln zur Festigung holzwurmgeschädigten Holzes. - Arbeitsblätter f. Restauratoren 17 (1984) 2, Gr. 8, S. 112-121. Mainz.

Nielsen, H.-O.: Die Konservierung des Wikingerschiffes und der Naßholzfunde aus dem Hafen von Haithabu. - Arbeitsblätter f. Restauratoren 18 (1985) l, Gr. 8, S. 128-136. Mainz.

Organ, R. M.: Carbowachs und andere Materialien bei der Behandlung von wassergeschädigtem, paläolithischem Holz. - Studies in Conservation 4 (1959), S. 96-105. London.

Seborg, R. M.; Inverarity, R. B.: The preservation of old, waterlogged wood by treatment with polyethyleneglycol. - Science 136 (1962), S. 649-650. Washington. (Nassholzkonservierung mit PEG)

Unger, A.: Holzkonservierung. Schutz und Festigung von Kulturgut aus Holz. - Leipzig: 1988. 220 S.

Hallo
hier sind die bilder

Schon ganz schön agegriffen, das Holz. Ich würde es hier mal mit einer PEG-Behandlung versuchen, die sich allerdings über ca. 6 Monate erstrecken wird. Eventuell auch kürzer. Mal nachsehen, welches PEG am geeignetsten wäre.