Sandstrahlen, konservieren

Begonnen von Schuhnagel 2, 05. Oktober 2011, 16:14:14

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Schuhnagel 2

Hallo Freunde

einen Teil der Hufeisenisen habe ich, eurem Rat folgend, in entmineralisiertes Wasser eingelegt. Mit denen geht`s in ein paar Monaten nach Schema F weiter.

So sieht ein Hufeisen aus, wenn man es in eine Sandstrahlerei gibt. Muss es nun auch noch entsalzt werden, oder kann ich es direkt mit Parafin konservieren?

Viele Grüsse vom Schuhnagel


gghs

wunderbares beispiel dafür, dass man in keinem fall sandstrahlen soll

Schuhnagel 2

Ich will die Eisen ja weder sammeln noch verhökern, ich will sie bestimmen. Und da muss der Rost halt runter, oder nicht?

Tapir

Zitat von: gghs in 05. Oktober 2011, 17:33:58
wunderbares beispiel dafür, dass man in keinem fall sandstrahlen soll

Etwas allgemein die Aussage. Hängt ja auch vom Strahlgut (Eisen/Korund/Backpulver/Dolomit/Walnuss), Strahlgerät und Arbeitsdruck ab.....

mifomex


...ganz genau !
Sandstrahlen bei solchen Objekten ist OK,...aaaber, entweder mit Eisenpulver, oder besser,...mit Aluminiumoxid - 120 mUe und mit einem bar-Druck nicht mehr als 5-6 ! ...Das greift bei gleichmaessigem Abstrahlen die Oberflaeche nicht an, aber "reinigt" das Fundstueck vom Oxidiertem und anderen "Mineralien". Als Konservierung ist Zapponlack n.m.E. sehr zu empfehlen, schuetzt, glaenzt nicht so stark,ist transparent und ist jederzeit abwaschbar.
VG :winke:
Sash
"Wer Vergessenes ans Licht bringt, Bereichert das Wissen!"

Tapir

Hmm... Mit Aluminiumoxid (Korund, Mohs'sche Härte 9) und 6 bar fräse ich Dir Löcher in 1 mm starke Stahlbleche... Wäre hier nicht meine erste Wahl....

mifomex

 
...hab X Verschiedenes ausprobiert, Eisenpulver und Aluoxid mit dieser bar-Einstellung und  !gleichmaesigem Abstrahlen!  im Abstand von ca. 5-6 cm funktioniert am besten. Bei hartneckiger Verkrustung kann man dann schonmal den Strahl im naeheren Abstand "konzentrieren" und die Kraft zum Vorteil wirken lassen.
Einfach mal an einem Schrottstueck ausprobieren :zwinker:
VG :winke:
Sash
"Wer Vergessenes ans Licht bringt, Bereichert das Wissen!"

Schuhnagel 2

Sandstrahlen kann ich nicht selber, aber es gibt hier einen Autospengler, der ein Herz hat für alten Metall-Krempel.
Zapponlack werde ich gelegentlich ausprobieren. Einige der Eisen habe ich inzwischen bei 130 Grad gebacken und in Parafin getaucht.
Ist halt leider auch eine Zeitfrage.
nachdem sich die Fachleute daran gütlich getan haben, werde ich die Eisen wohl auf die Alp zurückbringen, von der sie stammen. Unterm Dachgiebel können sie dann noch eine Weile das tun, was ihnen am leichtesten fällt: rosten;-)

Danke für eure Tipps und
viele Grüsse vom Schuhnagel


nobody

Moin moin,
Grundsätzlich sind hier 3 Sachen falsch gelaufen.

1. Durch den zu hohen Druck wurde das Objekt bis zur Oberfläche frei gelegt.
Die auftreffenden Körner schlagen kleine Krater in das Objekt, was es grau einfärbt.
Der Effekt ist ähnlich wie bei unsachgemäßer Anwendung von Säure, Lauge oder Elektrolyse.
Unansehnlich aber noch zu beheben. Eisen kann man mit Tannin einfärben.
Wer weitere Info's haben möchte oder eine fertig angerührte Mischung braucht: -> PM

2. Ebenfalls durch den zu hohen Druck wurde das Objekt "porentief rein".
Diese Korrosionskrater bzw. Lochfraß sind auch nicht gerade nett anzuschauen.
Eben so bei Säure, Lauge oder Elektrolyse s.o.
Man kann nach dem Einfärben solche Stellen mit entsprechend gleichfarbiger Spachtelmasse kitten,
damit die Oberfläche glatter wird.

3. Der wohl wichtigste Punkt der vergessen wurde ist die Entsalzung (Man spricht auch von einer Chloridextraktion).
Das Bild unten zeigt was passiert, wenn man die eingelagerten Chloride nicht entfernt.
Fast 2000 Jahre lag das Stück in der Erde. So sieht es nach kurzer Zeit an der Luft aus (0,3% seines Alters) .
Man liest immer, das eine Entsalzung langwierig und schwierig ist. Teilweise soll es Jahre dauern.
Das schreckt natürlich viele ab, weil man dazu keine Lust und keine Zeit hat.
Es geht aber viel schneller als viele glauben.

Ich schreibe dazu noch etwas
Gruß
niemand





Die Ewigkeit dauert lange, besonders gegen Ende