wer kennt sich mit Holzrestaurierungen aus???

Begonnen von August R.von Nordheim, 27. Januar 2007, 22:33:07

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August R.von Nordheim

Ich möchte meinen Holzschaft, restaurieren. Wer kennt sich damit aus??? wo kann ich was darüber finden?? Danke


altrheinsucher


RonnyNisz

Aus dem Stehgreif fallen mir 2 Methoden ein, die sich bei feuchten Holzteilen bewährt haben:

Einlegen in eine etwa 15 %ige Ponallösung, Lösung mehrmals wechseln. Altes Ponal soll sich dafür besser eignen, bei neuerer Produktion soll da angeblich mehr synthetisches dabei sein und es klappt nicht mehr sooooo gut.

Zur Konservierung von Unterwasserfunden wird eine einfache und kostengünstige Methode angewandt: Das Holz in eine gesättigte Zuckerlösung einlegen, auch hier die Lösung mehrmals erneuern. Das Stück sollte später nicht gerade in Feuchträumen aufbewahrt werden... Das berühmte Vasa-Schiff von Stockholm ist auf diese Weise konserviert worden.

Es grüßt Ronny
Jeder Steinbruch ist meine Heimat

schnatzenputz

Hallo,
auch bei trockenem Holz (allerdings offenpoorig) bietet die Zuckermethode sehr schöne Ergebnisse.
Habe grad die Zuckerlösung verstärkt für Holz aus Urnenzeitlichen Funden.
Allerdings sollte man etwas vergesslichkeit mitbringen. Halbes Jahr oder so!

knopffinder


c-4

Zitat von: RonnyNisz in 30. Januar 2007, 09:45:47
Aus dem Stehgreif fallen mir 2 Methoden ein, die sich bei feuchten Holzteilen bewährt haben:

Einlegen in eine etwa 15 %ige Ponallösung, Lösung mehrmals wechseln. Altes Ponal soll sich dafür besser eignen, bei neuerer Produktion soll da angeblich mehr synthetisches dabei sein und es klappt nicht mehr sooooo gut.

Zur Konservierung von Unterwasserfunden wird eine einfache und kostengünstige Methode angewandt: Das Holz in eine gesättigte Zuckerlösung einlegen, auch hier die Lösung mehrmals erneuern. Das Stück sollte später nicht gerade in Feuchträumen aufbewahrt werden... Das berühmte Vasa-Schiff von Stockholm ist auf diese Weise konserviert worden.

Es grüßt Ronny

Hatte an angenommen, die WASA wurde mit PEG konserviert, was ein Standard-Verfahren darstellt. Woher stammt diese INfo mit dem Zucker?

RonnyNisz

Moin c-4 und alle Holzkonservierungsfreunde,

die Sache mit der Zuckerkonservierung der Wasa hat mir mal ein Stadtführer aus Stockholm erzählt, was nicht heißen muß, das es zwingend stimmt.

Es wird bei der Wasa-Ausstellung auch ein Filmchen über die Bergung und Konservierung gezeigt. Da ich jedes Jahr so 3-4 mal da bin, werde ich mir den Film (noch-)mal anschauen und Bericht erstatten, dauert nur eben noch ein wenig.

Gruß Ronny
Jeder Steinbruch ist meine Heimat

knopffinder



" VASA "


bitte mit V

www.vasamuseet.se


Polyethylenglykol (kurz PEG) ist ein je nach Kettenlänge flüssiges oder festes, chemisch inertes, wasserlösliches und untoxisches Polymer. Wegen dieser Eigenschaften wird es in der Medizin, als Wirkstoffträger in der Pharmazie, in Industriellen Anwendungen, als auch in der zellbiologischen Forschung eingesetzt. Die Grundeinheit einer linear gebauten PEG-Kette besteht aus Monomeren (-CH2-CH2-O-) mit einer Molmasse von 44, weshalb alle vorkommenden PEG-Derivate aus ganzzahligen Vielfachen dieser Molmasse bestehen. Chemisch handelt es sich um einen Polyether des zweiwertigen Alkohols Glykol (Ethandiol). PEG ist in verschiedenen Medikamenten enthalten, es wirkt sowohl in dieser Anwendung als auch in Kosmetika penetrationsfördernd, d.h. die Darmwand, bzw. die Haut wird durchlässiger für Wirkstoffe, aber ebenso für Gifte, die somit leichter in den Körper eindringen können. Deshalb wird die Verwendung noch immer kontrovers diskutiert.

stekemest

Die Vasa wurde mit PEG konserviert, allerdings wurden auch schon einige Schiffsfunde - bzw. deren Überreste - mit Zucker konserviert, z.B. die  Schlachte-Kogge.

Hier einer meiner Dolche, dessen Griff ich mit PEG konserviert habe. Es hat hervorragend funktioniert, der Griff hat sich seit 3 Jahren unverändert erhalten.