Patina bei Silbermünzen erzeugen !

Begonnen von Ruebezahl, 31. Mai 2003, 17:40:00

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Ruebezahl

Hi,
Ich hab wieder mal experimentiert. Ich habe noch die Chemikalie Natriumhydrogensulfid Monohydrat zu Hause. Damit kann man sehr gut die Hämatitüberzüge von Quarzkristallen lösen. Dabei tritt aber ein höllischer Gestank nach Schwefelwasserstoff (faule Eier) auf.
Da Silbermünzen durch den in der Luft vorhandenen Schwefelwasserstoff schwarz anlaufen, hatte ich den Gedanken das auch mal mit Münzen und der Chemikalie in wässriger Lösung zu versuchen. Das Ergebnis war überraschend gut. Es bildete sich in einer Stunde eine geschlossene, festsitzende Schicht aus Silbersulfid. Mit einem weichen Tuch kann man die erhabenen Teile der Münze wieder etwas reinigen. Die Münze sieht jetzt aus, wie ein Stück, daß eine natürliche Patina durch die trockene Lagerung in Räumen bekommen hat.
Ich persönlich finde aber die blanken Silberlinge immer noch ansprechender. Was meint ihr ?

Bilder:
Nr.1  Münze nach der Reinigung mit EDTA
Nr.2  Münze direkt nach der Patinierung
Nr.3  Münze nach dem Abreiben
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

"Große Erfolge sind weniger spürbar als persönliche Vorteile"
Napoleon Buonaparte

Sobbi

Servus Ruebezahl,

interessanter Versuch, aber ich pers. finde die linkste am schönigsten.

Gruß Sobbi

[Bearbeitet am 31-5-2003 von Sobbi]

Eldorado

Ich würde alle drei nehmen:jump1:
probier ich demnächst mal bei meinen immer noch nicht gereinigten 50iger
aus der kaiserzeit aus.
Gruss
Eldorado

Ruebezahl

Eigentlich ist das ja nur für Leute interessant die ihre Fundmünzen verkloppen wollen.
Wie ich das so beobachtet habe, bekommen Bodenfunde, und gereinigete Münzen bei eBay immer schlechtere Preise als Stücke mit einer "Traumpatina".
Ist auf dem Scann nicht so gut zu erkennen, aber das Stück hat wirklich eine schöne homogene Patina und ist nicht mehr als gereinigter Bodenfund zu erkennen ! :engel:
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

"Große Erfolge sind weniger spürbar als persönliche Vorteile"
Napoleon Buonaparte

Iggi

Hi Rübe !

Schonmal den gleichen Versuch mit Kupfer, oder Alumünzen unternommen ??!!

MfG Iggi
:bandit:

Ruebezahl

Nein, noch nicht.
Mit den Alu beschäftige ich mich eigentlich generell nicht und bei den Kupfernen wende ich keine chemischen Reinigung an.
Kann es aber mal versuchen.
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

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Napoleon Buonaparte

Iggi

ZitatOrginal gepostet von Ruebezahl
........bei den Kupfernen wende ich keine chemischen Reinigung an.
Kann es aber mal versuchen.
 

Ist ja in dem Sinne keine Reinigung die du machst sondern reine REpatinierung.
Von daher wäre es mal interessant was mit anderen Metallen passiert !
Im übrigen klappt die Patinierung auch mit "Schwefelleber" und Schwefeldampf.

MfG Iggi
:bandit:

c-4

Die  besten  Silbersulfidschichten  lassen  sich   in  einer  sauren Lösung  von Natriumthiosulfat  erzeugen...damit   kann  man  fast "echtes"  Altsilber  hinbekommen.

c-4

Mal  ein  paar Beispiele  zu  künstlich erzeugter Silberpatina, bei  diesen  beiden Silbermedaillien kamen  zwei untrerschiedliche Verfahren zur  Anwendung.Das Ergebnis ist aber  in etwa gleich.

c-4

Diese  Silbersulfidschichten (wie  sie ja auch  bei "echten" Fundmünzen vorkommen), kann man übrigens  sehr gut mit einer speziellen Silberreinigungslösung auf Basis von Thioharnstoff entfernen.Die Einwirkzeit bei den beiden Silbermedaillien hier betrug wenige Sekunden.Das Metall wird  davon nicht beeinflußt.


http://www.explorate.de/Forum/gallerie/details.php?image_id=503

Ruebezahl

Ein Problem der künstlichen Patina ist, daß die nicht besonders haltbar sind. Das heißt, sie lassen sich recht leicht abreiben, zumindest sofort nach der chemischen Behandlung.
Aber ich habe die Erfahrung gemacht, daß diese Patina stabiler wird, wenn man die behandelten Münzen noch ein paar Tage an der Luft liegen läßt, bevor man sie abreibt.
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

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