Degenbeschriftung konservieren

Begonnen von Schlumpfstampfer, 05. September 2006, 17:06:35

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Schlumpfstampfer

Hallo Leute

Ich habe am Wochenende mal kurz geschwenkt und da kammen mir diese Bruchstücke entgegen :engel:
Dabei ist mir auf dem dritten von unten aufgefallen das er wohl eine Silberne Schrift trägt, da aber leider von dem ganzen Teil die Silberne Farbe abgeht bin ich unschlüssig was ich machen soll.

ich hab mal ein schlechtes Foto im Negativ angehängt.
Morgen versuch ich es nochmal mit einer besseren Aufnahme.
Servus

Schlumpfstampfer


Merowech

Grüß dich,
als erstes entsalzen - da hat ja der Matze schon ganze Abhandlungen darüber geschrieben.
Und dann würde  ( ich ) die Schrift mit einem Schnelloxyd einfärben wird allerdings Schwarz.
Danach die Öberfläche mit einem flachen Scotchbride ( nicht zu verwechseln mit Scotch Reinigungsschwamm für die Hausfrau ) sanft von dem überschüssigen Schnelloxyd befreien - du erhälst dann eine Klinge in Stahlfarben mit dunkler Schrift.
Wird natürlich nicht so schön wie die unteren,aber ein Versuch wäre es wert.
Grüße    MICHA   Und nutze den Tag - na ja ? - die Nacht auch !  :zwinker:

Loenne

Willst Du uns damit erzählen, Du hast mal eben 5 Schwertrohlinge ausgegraben??  :staun: :staun: :staun: :staun:

Gruß
Loenne
Mundus vult decipi, ergo decipiatur
www.scheibenknopf.de                

stekemest

#4
Kaputte Degen-/Säbelklingen. Waren wohl auf dem Weg zur Reparatur.

Anscheinend Mitte bis Ende 19. Jh.

gruß, stekemest

Loenne

Sieht das an den Enden nicht eher so aus, als wenn sie irgendwo reingesteckt und dann mit Gewalt abgebrochen wurden?

Gruß
Loenne
Mundus vult decipi, ergo decipiatur
www.scheibenknopf.de                

stekemest

Hmm. Da bräuchte man bessere Bilder. Könnte mir aber keinen Grund vorstellen, warum man das machen sollte.

Sax

Hier wurden gegen Ende des Krieges die örtlichen Flüßchen, Bäche etc. mit solchen Sachen aufgefüllt, entweder ganz oder zerbrochen, Hauptsache man hatte keinerlei Waffen mehr zuhause rumfliegen wenn die Alliierten kamen.
Habe das erst kürzlich gelesen, das der örtliche Schützenverein, seine sämtlichen Blankwaffen( die anderen wahrscheinlich auch) auf diesem Wege entsorgt hatte
Gruß
Sax

Gruß Micha

stekemest

Ja, das stimmt schon, sowas wurde am Ende des 2. Weltkriegs an vielen Orten gemacht. Aber hier scheint es mir eher um einen geschlossenen Fund mit gleichem zeitlichem Rahmen - 19. Jahrhundert - zu handeln.
Was natürlich nicht heißt, dass deine Vermutung falsch ist.

Schlumpfstampfer

Guten Morgen

Ich stell heute Nachmittag mal zusätzliche Fotos rein in Fundkomplexe.

Ich nehme auch an das es sich um nach dem Krieg zerstörte Klingen handelt die vielleicht jemand, als sie noch ganz waren, gesammelt hatte.

Der Fundort ist in Sachsen und es waren auch nicht gerade "Bodenfunde" sondern sie steckten in einigen Felsspalten, luftig und trocken gelagert  :-D
Was ein Glück war denn der Boden dort ist nicht sonderlich eisenfreundlich. :besorgt:
Und das wird die Konservierung um einiges erleichtern.

Servus



El Grabius

Zitat von: Schlumpfstampfer in 06. September 2006, 07:55:43
Der Fundort ist in Sachsen
Guten Morgen,
Mut hast Du ja ! Ich hätte da immer Angst, daß mir eine allseits beliebte Dame mit knallbuntem Brillengestell auf die Schulter tippt und mich sofort fesselt.
:narr: :narr:
Aber nun zur Schrift, ich hatte auf einer Klinge mehrere bildliche Darstellungen unter einer Rostschicht entdeckt, diese hab ich dann mit verdünnter Salzsäure und  Wattestäbchen ganz vorsichtig freigeätzt. (Stab eintauchen und die komplette Klingenseite bearbeiten - dann spülen und neutralisieren - anschließend je nach Bedarf wiederholen). Nach wochenlanger Bearbeitung sah die Klinge mit den Darstellungen wie Neu aus. Darfst nur nicht vergessen nach dem Ätzen mit Lauge zu neutralisieren (Spülmittel reicht aus). Und Vorsicht mit den Dämpfen ! Nicht in der Wohnung ! Die Klinge hat nach der restlichen Konservierungsprozedur nie mehr einen "Rostpippel" bekommen und das ist fast 20 Jahre her. An Stellen an welchen sich die Schrift befindet fand meist bei der Herstellung eine "Materialverdichtung" statt, daß ist auch der Grund warum sie beim Abtragen der Rostschicht wieder sichtbar wird. Ich bin kein Freund von Chemie aber der Erfolg war vom Feinsten.

Viele Grüße El Grabius

stekemest

Schlumpfstampfer, es wäre nett wenn du die Restauration dann mit Bildern dokumentieren könntest. Ich habe schon einige rostige Klingen mit Verzierungen gesehen, an die ich mich jedoch bisher nicht herangewagt habe.

El Grabius, würde mich freuen, wenn du deine Klinge im Blankwaffenforum zeigen würdest.

gruß, stekemest

El Grabius

Hallo stekemest,

Mach ich glatt, bitte aber um etwas Geduld bin bis So. nur mobil unterwegs.

Viele Grüße

El Grabius

Hallo stekemest,

hab die Fotos zu diesem Beitrag angefügt, dann sind sie nicht so aus dem Zusammenhang gerissen. Bilder von der kompletten Klinge kann ich derzeit nicht einstellen, erst wenn ich sie zurückbekommen habe.

Klinge Vorher + Nacher:



Viele Grüße El Grabius  :prost:

stekemest

Schlumpfstampfer, hast du dich inzwischen schon an die Restauration gewagt?

Andy63

Hallo El Grabius
Danke für die Bilder  :-) das man aus der vergammelten Klinge noch was erkennbares rausholen kann ist beachtlich.  :super:
Salzsäure ist nicht gleich Salzsäure wie hoch(Prozent) wahr die Lösung von deiner angewandten Säure?????
So Long
           Andy63  :winke: