Wechsel einer Querschneide am Pfeilschaft

Begonnen von Marienbad, 25. März 2009, 20:04:14

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Marienbad

Hallo Leute  :winke:

Hier möchte ich den Wechsel von einer Querschneide am Pfeilschaft beschreiben. Die Schneide hatte sich bei der Benutzung des Pfeils seitlich aus der Führung im Schaft gedrückt. Auf dem ersten Foto liegt die Schneide auf dem Tisch und den benutzten Schaft halte ich in der Hand.



Mittels einer kleinen Fettlampe habe ich ein Töpfchen mit Birkenpech erwärmt und nehme mit einem dünnen Flintabschlag etwas Pech aus dem Töpfchen, um es dann auf die Querschneide aufzutragen. Der Flint eignet sich vorzüglich als Spatel, denn ich kann ihn über die Flamme halten und so das restliche Pech wieder in den Topf befördern.
( ein Holzsplitter würde verbrennen)



Schön dick auftragen



und noch einmal erwärmen



und dann in die Auskerbung des Schaftes drücken, es klebt sehr schnell. Bei einer sehr gut passenden Auskerbung im Schaft hält die Schneide auch wenn nur ,,geklebt" wurde. Es braucht dann keine zusätzliche Umwicklung.






Wenn die erste Klebephase beendet ist wird zusätzlich noch einmal Pech um die Schneide geschmiert. Nach etwa 5 Min. sitzt die Querschneide fest am Pfeilschaft.


Silex

Informative Fotoserie, Marienbad.
Wie kommst Du an Birkenteer?
Wie fest ist die "Spitze" nach dem Austrocknen im Schaft? Könnte man das Ding mit den Fingern wieder relativ leicht  loslösen? Ist die Verbindung stärker als z.B. mit UHU? Wird Birkenteer beim Trocknen immer spröder oder stellt sich ein stabiler Lufttrocknungsübergangsstatus ein?

Bis bald

Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Marienbad

Zitat von: Silex in 25. März 2009, 20:31:04
Informative Fotoserie, Marienbad.
Wie kommst Du an Birkenteer?
Wie fest ist die "Spitze" nach dem Austrocknen im Schaft? Könnte man das Ding mit den Fingern wieder relativ leicht  loslösen? Ist die Verbindung stärker als z.B. mit UHU? Wird Birkenteer beim Trocknen immer spröder oder stellt sich ein stabiler Lufttrocknungsübergangsstatus ein?

Bis bald

Edi

Guten Abend Edi  :winke:

1. Birkenpech stelle ich selbst her.
2. Sie ist ,,bombenfest" und kann nur seitlich aus der Führung gedrückt werden, wenn durch die Körperwärme der Finger oder direkte Sonnenbestrahlung das Pech weich wird.
3. Bei der Herstellung kann ich das Birkenpech extrem hart oder etwas geschmeidiger werden lassen. Je nach Gebrauch, will ich ein Riss in einem Holzboot ausfüllen, sollte das Material elastisch sein. Spröde wird es meistens wenn zuviel Zeit und Hitze bei der Herstellung eingewirkt haben, die Lufttrocknung spielt keine weitere Rolle. Bei der Schäftung für Klingen und Spitzen mische ich Rückstände von der ,,ausgelutschten" Birkenrinde bei.
4. Mit UHU habe ich noch keine Schäftungen geklebt.

Die Apotheke beliefert einige ,,Bastler" mit Birkenteer-Oel. Dieses dann ausgeköchelt ergiebt ein extrem hartes aber auch brüchiges (wie Glas) Klebemittel.
Bist Du Edi auch ein Freizeit-Jäger und Sammler ?????

Tschüß  Manfred



Silex

Sammler, ja! Jäger, nein, Marienbad! Allerdings wurde ich in der Nähe eines Indianerclubs mal schon für einen gehalten!
Hatten doch diese Nimrode von ihrem Tipilager aus mehrere Niederwildabschüsse getätigt (ein Wildschweinlein war auch dabei). Der Jagdpächter  wollte mir dies anhängen (damals sah ich auch noch aus wie tecumseh)...als sei ich auf der Suche nach verendetem Jagdwild.
Den "Indianern" fiel die Klappe runter als ich ihnen erzählte dass unter ihren Tipis ein mesolithisches Jagdlager wäre (beide Äcker vor und hinter ihrem "Lager" erbrachten Mesolithikum und Bronzezeit).
Sie glauben es HEUTE noch nicht. Der Zufall scheint zu groß.

Aber ich wurstle gern, ziemlich unwissenschaftlich, gern mit alten Materialien herum. Das gibt Erdung und Erkenntnis.

Gute Nacht
vom
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.