Herstellung eines SIMPLEN KLINGENKERNS !!

Begonnen von agersoe, 02. April 2007, 14:23:16

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Der Wikinger

Hallo Leute  :-)

Nach vielen Diskussionen im Forum "Steinartefakte" über die Herstellung von Klingen, bringe ich hier einen kleinen Beitrag darüber.

Da ich vermute, dass die meisten User keinen unmittelbaren Zugang zu reichlichem, und vorallem zu grossen Knollen haben, habe ich mal versucht zu zeigen, wie man relativ einfach damit ins Laufen kommen kann, auch mit einer relativ kleinen Knolle. Die Präperation zum Klingenschlagen wird kronologisch in Vorbereitungs-/ und Herstellungs-Schritten gezeigt.
(Ich habe mit Absicht die Phase der Seitenpräperation hier abgewählt, da es so der nächste Schritt ist, wenn man ein bisschen mehr geübt hat.)
Wie hier gezeigt wird kann man auch ohne dieser Seitenpräparation akzeptable Klingen herstellen, es gibt nur einiges zu beachten, und zwar die genaue Vorbereitung / Präperation des Kerns.

Die folgende Fotoserie sollte illustrieren, wie man das macht:


1)
Hier die benötigten Rohmaterialien und Werkzeuge, das Feuerzeug, wenn man zwischendrin ne Zigarette braucht  :-D

 

2 + 3)
Von der natürlichen Schlagfläche werden Abschläge die Kante herunter gemacht, um einen grossen Top-Abschlag vorzubereiten. Gleichzeitig entfernt man die weisse Cortex-Schicht, die einen guten Abschlagspunkt verhindert.
   

4+5)
Der grosse Top-Abschlag wird vom Knollen gelöst, das macht ein neues perfektes Schlagplateau.
 

6+7)
Hier die neue Schlagfläche, die jetzt bereit ist, die Schlagbahnen nach unten vorzubereiten, auf der Kante wird jetzt ein kleines Areal mit dem Schlagstein die Kante "gebrochen", und zwar so, dass eine kleine Ausbuchtung auf der Kante entsteht, dort wird der Schlagpunkt liegen.
 

8+9)
Hier ist die Ausbuchtung zu sehen. Jetzt ist der Kern für den ersten grossen Abschlag präpariert. Die erste Klinge wird geschlagen. Den Winkel bemerken, den Kern leicht kippen, damit der Schlagwinkel unter 90 Grad kommt, ich denke ich schlage so im Winkel 70-80 Grad.
 

10 + 11)
Die erste Klinge ist geschlagen, man sieht die perfekte Ablaufbahn, und hier ist dann die grosse Klinge mit Cortex auf dem "Rücken".
 

12 + 13)
Jetzt wiederholt sich der Prozess. Hier der Grat der "nächsten" Klinge, und rechts noch ein Grat zu sehen, da "liegt noch eine Klinge bereit.
Es sind jetzt zwei neue Schlagpunkte entstanden, die präpariert werden müssen. Rechts ein der beiden neuen Schlagpunkten präpariert, und zum erneuten Klingenabschlag bereit.
 

14 + 15)
Die nächste Klinge schon geschlagen, und da liegt in der Mitte zwischen den beiden Oberflächen-Klingen jetzt eine Klinge bereit, die ganz ohne Cortex ist. Prozess wiederholen: Schlagpunkt mit Kantenabbrechen zentrieren, und der nächste Klingenabschlag sollte bald erfolgen.
 

16 + 17)
Klinge ist ab... und dann geht eigentlich der Prozess so weiter wie zuvor beschrieben. Rechts die nächste Klinge schon gelöst.
 

18 + 19)
Noch eine, und zwei der produzierten Klingen:
 

Ja, Leute dann wären wir so weit, ich hoffe diese Fotoserie war so einigermassen illustrativ.
Danke fürs anschauen.  :winke:

Gruss agersoe




Der Wikinger

#1
PS:

Ich habe vergessen: Wenn man einen Knollen hat OHNE ein natürliches Plateau, muss man einen grossen Abschlag machen um eine Schlagfläche zu machen.
Man kann das mit einem grossen Schlagstein machen. Man kann es eventuell auch so machen, dass man einen grossen Flintknollen in mehreren kleineren teilt, diese haben dann fast immer natürliche Schlagflächen, von denen man weiterarbeiten kann.


PPS: Meisterfotograph der Fotoserie, mein 11-jähriger Sohn !!  :-D


:winke:

Grenzton

Danke agersoe für diese schöne Bilderserie, sehr anschaulich!
Ich sehe nun ein das ich zu allererst anständiges Material brauche, was Du da verwendest ist ja kein Vergleich zu dem was mir hier zur Verfügung steht.

Kalle
Ich möchte schlafend sterben wie mei Opa, und nicht schreiend wie sein Beifahrer!

CptAhab

Superfotos, Klassebeitrag!
Dass bei mir trotzdem immer noch dickere Klumpen abbrechen, liegt sicher an der wenigen Übung. Aber das Bild hat sich doch sehr zum Positiven gewandelt. Allerdings hatte ich eine sehr gute Flintknolle zur Hand.

Die, die ich vorher hatte, hatten zu viele Einschlüsse. (Ich sag´s noch einmal)  :-)

M. E. werden diese zu Sollbruchstellen, die im erhöhten Maße muschelig abbrechen und zerbröseln lassen.
So meine Erfahrung mit Knollen der Note 5 -6.

Dein Beitrag hat mich sehr zum Weiterprobieren angeregt!!
The world is full of crashing bores. - Mozer

Der Wikinger

Vielen Dank Leute !!  :-)

Ja, CptAhab Übung ist natürlich wichtig, macht den Meister, wie man sagt.  :-D

Was du sicherlich bei der Beschreibung deiner Abschläge beachten musst, ist erstens, dass der Schlagstein so weich wie möglich sein muss. Sandstein oder Kalkstein.

Zweitens ist der Schlagwinkel auch sehr wichtig, ja entscheidend.

Die Präparation auf der Schlagkante beim Schlagpunkt ist ebenfalls sehr wichtig, denn die Kantentrimmung bewirkt, dass die Energie nach unten "in die Klinge" transportiert wird, und nicht nach den Seiten aus. Macht man diese Präparation nicht, gibt es eine Tendenz, dass die Abschläge kurz und scheiben-artig werden und nicht durchlaufen.

Das "Durchlaufen" der Klinge ist sehr wichtig.

:winke:

Silex

Vielen Dank , agersoe, wunderbar anschaulich und ein Lob für Deinen Sohn...den abdriftenden Abschlag kann man nicht nur mit Glück einfangen...
Eines  könntest Du mir vielleicht nochmal erklären:


Zitat agersoe:"Die Präparation auf der Schlagkante beim Schlagpunkt ist ebenfalls sehr wichtig, denn die Kantentrimmung bewirkt, dass die Energie nach unten "in die Klinge" transportiert wird, und nicht nach den Seiten aus. Macht man diese Präparation nicht, gibt es eine Tendenz, dass die Abschläge kurz und scheiben-artig werden und nicht durchlaufen"


Wie geschieht diese "Schlagkantenpräparation"? Von welcher Richtung her arbeitest du da um den Schlagpunkt zu optimieren?
Danke für  Deine Geduld.
Und wenn ich mir Dein Rohstoffgrundstück anschaue ....dann wird mir vieles klarer....
Servus
vom
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Der Wikinger

#6
Hallo Edi !!!

Danke dir für die Interesse ich werde den Lob an meinem Sohn weiterbringen.

Die Präparation des Schlagpunktes wird von der Schlagfläche und kurz über die Seite herunter gemacht, nur kleine Absplitterungen, die die Kante ein bisschen nach hinten ziehen.

Ich habe mal eine stilizierte Zeichnung gemacht:



Oben links sieht man den Kern von oben. Das ganze Gebiet mit rot markiert wird präpariert, aber so dass bei den Pfeilen ein bisschen mehr weggenommen wird.
Der kleine rote Punkt in der Mitte ist der Schlagpunkt.

Unten rechts sieht man den Kern von der Seite. Die kleinen Präparationsabsplitterungen sieht man bei den kleine Pfeilen am meisten. Der grosse Pfeil zeigt die Schlagrichtung.
Rechts mal von der Seite illustiert mit dem Schlagwinkel, und man erkennt, dass die oberste Kante ein bisschen "gebrochen" ist, damit die Energie nicht zu den Seiten geht, sondern nach unten in die Klinge.

Huuh das war schwierig, hoffe es war verständlich !!!  :winke:


Der Wikinger

#7
PS: Natürlich ist das Material auch wichtig, und wie ihr sieht, bin ich mit sehr gutem Flint verwöhnt !!  :engel: :zwinker:

Silex

Danke , agersoe, ich fange an zu verstehen, ich saß jetzt 10 Minuten vor Deiner Zeichnung, meine Findlinge, in Gedanken,  durchratternd, ...ich glaube  ich habe  vermutlich die Physik des Feuersteins missverstanden.  Darum auch die  bisher kläglichen, viel zu wenigen, Versuche  ....
Ich dachte immer es käme darauf an eine möglichst konkave Schlagfläche  vorzubereiten... und dass jede andersgeartete  Präparation an der Schlagkante die Klinge (den Abschlag ) kürzen würde.

Es fängt an zu dämmern
machs gut, agersoe,
bis bald
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Der Wikinger

Hallo wieder Edi !!

Die Schlagfläche muss schon etwas konkav sein, deshalb ja auch der grosse Topp-Abschlag.

Jedoch darf sie auch nicht ZU konkav sein, den dann gäbe es keine "Substanz" in der der Schlagstein die Energie auf die Klinge übertragen könnte !!

Wenn ZU konvex wie einen Schüssel, kämen nur kleine Absplitterunen / Mini-Scheiben heraus !!

Der Khamsin hat das Physische in einem beitrag im Thread "Kennzeichen eines Flintgerätes" toll wissenschaftlich erklärt.

:winke: :winke:


Daniel

Auch wenn ich weit und breit keine Flintknollen zum ausprobieren habe,kann ich nur sagen,daß es ein verdammt interessanter Beitrag ist. :super:
Vielleicht finde ich ja mal eine,dann komme ich gerne auf diesen Beitrag zurück.
Aber wie ich mich kenne,fällt mir daß dann erst wieder ein,nachdem ich blutige Finger habe. :narr:

Gruß Daniel
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

Der Wikinger

Hier mal noch ein paar Fotos zu Euren Fragen:


Auf diesem Foto sieht man von der Schlagfläche her bei den kleinen roten Punkten, wo die Kante nach unten vorbereitet ist.
Der rote Punkt zeigt in etwa der Schlagpunkt für die kommende Klinge.




Auf diesem Foto sieht man hoffentlich deutlich, gleich nach dem grossen Topp-Abschlag, dass die neue Schlagfläche Konkav, aber nur schwach konkav ist.




rolfpeter

Danke für den interessanten Beitrag!  :winke:
Das macht Mut für den 1sten Selbstversuch. Arbeitshandschuhe hab ich schon, es fehlt noch das geeignete Rohmaterial, das wird sich aber auch noch finden....und wenn ich bis zur Insel Aero schwimmen muß!
Beste Grüße
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

Rambo

Wo bekomme ich so eine schöne Knolle her  :heul:
Gruß Rambo
Willst du der Väter Taten kennen
folge ihrem Erdensein,
lern das Gute zu erkennen
und das Schlechte still verzeihn

Der Wikinger

Zitat von: rolfpeter in 04. April 2007, 20:04:42
Danke für den interessanten Beitrag!  :winke:
Das macht Mut für den 1sten Selbstversuch. Arbeitshandschuhe hab ich schon, es fehlt noch das geeignete Rohmaterial, das wird sich aber auch noch finden....und wenn ich bis zur Insel Aero schwimmen muß!
Beste Grüße
RP

RP !  :-)

Wäre wohl einfacher mit einer der Fähren zu fahren !!!   :narr: :narr:


Rambo !  :-)

Also wenn du diesen Typ haben willst, musst du zur Ostsee zu den Steilküsten fahren.

Der Khamsin kann sicherlich etwas dazu sagen, wo man sonst in Europa brauchbaren Flint finden kann !!!

:winke: :winke:

Silex

#15
Servus nochmal, das mit der seitlichen Schlagflächenpräparation  hat mir keine Ruhe gelassen ....und ich suchte nach passenden Kernpräparationsnegativen an der Klingenbasis- in meinem Fundus.
Dann müssten diese kleinen  Retuschen am unteren, dorsalseitigen , basalen Klingenende  dieses Beispielfotos  , zu dieser Kernpräparation gehören.
Wenn nicht doch ein anderer Zweck diese Miniabschläge intendiert hat. Manchmal wird die Unterscheidung schwierig sein.
Was könnte diese Klinge mit der seltsamen Nase -oben-  mit anschließender Feinretusche noch geleistet haben?
Im weitesten Sinne wäre hier auch ein Stichel an Retusche denkbar- am Gerät selbst ist aber der scharfe Ansatzpunkt desselben (fraglichen) schlecht auszumachen
Danke
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Der Wikinger

Hallo Edi  :-)

Ich glaube das ist genau ein Beispiel dafür.

Zum Gerät:

Lass mich mal raten. Fundort Paläolitisch ???  :engel:

Silex

Oh weh, und Danke agersoe!
und ich hab noch  nachträglich rumeditiert am Beitrag. Und je länger ich dieses Ding ansah desto mehr kam ich ins Grübeln.
Wenn es ein Stichel wäre - dann hätten IHN die Fachleute vom LfD auch nicht erkannt...
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Der Wikinger

Zitat von: Silex in 05. April 2007, 21:39:32
Oh weh, und Danke agersoe!
und ich hab noch  nachträglich rumeditiert am Beitrag. Und je länger ich dieses Ding ansah desto mehr kam ich ins Grübeln.
Wenn es ein Stichel wäre - dann hätten IHN die Fachleute vom LfD auch nicht erkannt...

Oh weh, Edi !!!

Was ich ein Beispiel dafür genannt habe ist nicht Stichel gewesen, sondern die seitliche Schlagflächenpräparation !!!  :engel: :platt: :prost:

Nun, ich möchte nochmals fragen, ob nicht der Fundort etwa paläolitisch sein könnte ????  :-) 

Silex

P.S. Ja agersoe ...dies ist die reichhaltige "endpaläolithische".
Vor 3 Stunden war ich dort weil ich letzte Woche riesige Erdhaufen dort lagern sah.
Die wurden jetzt (hunderte von Kubikmetern) auf dem Acker verteilt   und die Hügelkuppen und -Täler sind jetzt   kaum mehr erkennbar.
Und------ es gab kaum mehr Funde...da werde ich jetzt wohl ein paar Jahre ziemliche Sendepause haben.
Einziger positiver Effekt....ein paar Zentimeter Schutzschicht aus Erde mehr, für meine  Fundstelle...und für meine Nachfolger
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Silex

Zitat agersoe:"Was ich ein Beispiel dafür genannt habe ist nicht Stichel gewesen, sondern die seitliche Schlagflächenpräparation !!!  engel Undecided prost"

Das hab ich schon verstanden agersoe. Das "oweh" bezog sich nur auf meinen nachträglichen "Grübelstichel"
Danke
Steinzeitfreund
bis bald
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Der Wikinger

Zitat von: Silex in 05. April 2007, 21:48:51
P.S. Ja agersoe ...dies ist die reichhaltige "endpaläolithische".
Vor 3 Stunden war ich dort weil ich letzte Woche riesige Erdhaufen dort lagern sah.
Die wurden jetzt (hunderte von Kubikmetern) auf dem Acker verteilt   und die Hügelkuppen und -Täler sind jetzt   kaum mehr erkennbar.
Und------ es gab kaum mehr Funde...da werde ich jetzt wohl ein paar Jahre ziemliche Sendepause haben.
Einziger positiver Effekt....ein paar Zentimeter Schutzschicht aus Erde mehr, für meine  Fundstelle...und für meine Nachfolger

Das sehe ich jedoch als FURCHTBAR, eine "fremde Einmischung", die den Fundort wohl wissenschaftlich zerstört hat !!!  :heul:

Nun zurück zum Gerät:

Ich denke es ähnelt sogar sehr ein paläolitischer Zinken !!  :jump:

Grenzton

Liebe Gemeinde.
Ich habe mich nun mit anderen Feuersteinknollen eingedeckt und gleich mal angefangen. Das Material sieht gut aus, einiges aus dem hohen Norden, die Anleitung vión agersoe ins Gedächtnis gerufen und ab die Post...
Das Ergebniss möchte ich Euch hier mal präsentieren.
Nahezu alle abschläge sehen aus wie die von Euch degradierten Geofekte.
Keine einzige Klinge ist entstanden sondern nur kurze Abschläge oder dicke Brocken.
Trotzdem konnte ich eine für eine Pfeilspitze tauglichen Abschlag aussortieren und weiter bearbeiten. Nur mit druck konnte ich einen "Schaft" an die Spitze "knappen".
Doch bis dahin war es einfach, mein Problem ist nun, die zweite Kante der Pfeilspitze (ist beim abschlagen rund gebrochen) auch scharfkantig zu präparieren.
Bevor ich nun die anderen Stücke auch noch versemmle... was mache ich falsch???

Kalle
Ich möchte schlafend sterben wie mei Opa, und nicht schreiend wie sein Beifahrer!

Grenzton

Ich möchte schlafend sterben wie mei Opa, und nicht schreiend wie sein Beifahrer!

Grenzton

...
leider sind mir die Bilder etwas durcheinander geraten. Ich hoffe Ihr erkennt trotzdem was ich meine.

Kalle
Ich möchte schlafend sterben wie mei Opa, und nicht schreiend wie sein Beifahrer!

Der Wikinger

Hallo Grenzton  :-)

Die Brüche auf Bild 1 und 2 sind garnicht ungewöhnlich !!!

Auf Bild 1 ist das Problem, dass genau dort wo der Schlagpunkt ist, ist eigentlich der Flint "verschlossen".
Der Punkt liegt wo sich 3 Grate treffen, dort ist der Flint am zähsten. Typisch verplanzt sich die Energie dann nach unten im Flint, und ein Bruch kommt wo der Flint am schwachsten ist, und zwar dort wo dus bekommen hast.  :heul:

Auf Bild 2 sieht man ein Beispiel von Flint, der vorher Fehler, Brüche in sich hatte, dabei splittert der Flint in kleinen drei- oder viereckigen Stücken, da ist nichts zu machen, raus damit.

Ich hab mal ein Foto von dir ein bisschen umgedreht:
Du könntest mal das untere Stück (wenn dus noch hast) für die weitere Arbeit nehmen. Du hast ja da eine wunderbare Schlagfläche. Wichtig ist den Winkel des Flintes und den Schlagwinkel zu beachten.
Bei deinem letzten Kernfoto sieht man, dass der Winkel des Flintes vom Schlagpunkt ÜBER 90 Grad ist, es muss UNTER 90 Grad sein.

Mach mal einen kräftigen schlag im Winkel des Pfeiles hier auf dem Schlagpunkt so ungefähr ½-1 cm von der Kante, mit einem weichen Schlagstein, da kommt von sich selbst eine "Klinge" / einen Abschlag mit Cortex auf dem Rücken.  :winke:


Grenzton

Hallo agersoe.
ich habe das Material weiter bearbeitet, leider ist die Fläche am Schalgpunkt den Du mir angezeichnet hast sehr wellig, daraus wurde leider nichts.
Ich hatte ja noch weitere Knollen die ich zerkleinert habe. Mir ist aufgefallen je spitzer der Aufschlagwinkel zur Fläche ist deto besser spalten Klingenartige Gebilde ab. Also der Winken liegt so bei 45-60°. Ich lasse den Schlagstein (aus Sandstein) auch nur vom Schlagpukt aus "abgleiten".
Das funktioniert schon ganz gut, aber die Abschläge sind immer noch breiter als lang. Einige streichen aus und haben eine scharfe Kante, andere brechen nur zur Hälfte heraus und sind an der Unterkante Rechtwikelig oder sogar und, also ohne Schneide.
Der letzte und größte Flint war dann auch der beste von allen. er lieferte einige lange Klingen und auch eine sehr breite.
Ich werde nachher hier mal ein paar Bilder nachliefern.

Gruß,  Kalle
Ich möchte schlafend sterben wie mei Opa, und nicht schreiend wie sein Beifahrer!

Poseidon1

Hallo Grenzton!  :winke:
Schau doch mal diese Seite an. Ist zwar französisch, doch die Videos sind recht gut. Ich habe bisher nichts besseres zum Thema Klingenherstellung gefunden.
Gruß, Poseidon
http://www.bernard-ginelli.com/

Silex

Danke, Poseidon 1, das macht klüger
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Der Wikinger

Zitat von: Poseidon1 in 18. April 2007, 14:18:05
Hallo Grenzton!  :winke:
Schau doch mal diese Seite an. Ist zwar französisch, doch die Videos sind recht gut. Ich habe bisher nichts besseres zum Thema Klingenherstellung gefunden.
Gruß, Poseidon
http://www.bernard-ginelli.com/

Super Seite, Poseidon !!  :super:

Die kannte ich nicht.

Leider laufen die Videos beim mir mit mehr Pausen als aktive Bilder !?  :heul:

:winke: