Flint - Schmirgelherstellung

Begonnen von Marienbad, 29. Juni 2009, 22:15:00

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Marienbad

Hallo Leute,

hier möchte ich einige Beispiele liefern, die Gebrauchsspuren an den verschiedensten Gesteinsarten hinterlassen. Der eine oder andere von Euch hat sicher schon ähnliche Merkmale an seinen Ackerfunden gesehen. Ich werde diese Arbeit über längere Zeit mit Foto und Text vervollständigen um die Veränderungen am Gestein zu beobachten und fest zu halten.
Auf dem abgebildeten Sandstein werden mittels Schlagstein kleine Flintabschläge zertrümmert um feine Flintpartikel zum Bohren ( Schleifen ) zu erhalten.
Die auf diese Weise hergestellten ,,Flintkörner" eignen sich vorzüglich für die Hohlbohrungen mit Holunderbohrstab.
Bisher sind 15 Minuten gearbeitet worden und schon ist eine neue Feststellung gemacht worden. Der Abrieb vom Schlagstein verunreinigt die feinen Flintkörner. Das Granulat verändert seine Farbe durch den Steinstaub vom Schlagstein. Es wird sicher ratsam sein einen Flint als Schlagstein anzuwenden um reine Flintkörner hestellen zu können. Ersteinmal werde ich aber mit dem angefangenen Stein weiter Arbeiten, später kommt dann die Flintschlagkugel zum Einsatz.

der jungfräuliche Schlagstein



der Sandstein hat einige Dellen aber Ihr werdet die späteren Bearbeitungsspuren erkennen



die ersten Abschläge sind pulveresiert und der Schlagstein hat auch gelitten



die Rundung am Schlagstein wird bei längeren Gebrauch abflachen, der Sandstein zeigt auch schon Veränderungen, re im Bild



die helle Fläche in der Bildmitte deutet die Abnutzung an



da hab ich mir ja etwas vorgenommen, die noch alle zerdeppern!


Marienbad

#1
Zitat von: Marienbad in 29. Juni 2009, 22:15:00


Nach nochmaliger Bearbeitung von 30 Min. sehen die Objekte schon anders aus. Der Schlagstein ist flächig abgenutzt und passt sich der Form von der Mulde an. Der Sandstein ist auch flächiger mit einer schon erkennbaren Mulde versehen.
Man könnte glauben, dass dort ein Schälchenstein geschaffen werden soll! Die Ähnlichkeit ist verblüffend, dabei wurden ja bisher nur kleine Flintabschläge zu feinem Granulat zerdeppert.
Wenn ich einen großen Fels (Findling) mit meiner vorgestellten Arbeit versehen hätte, könnte man annehmen, ich wolle ein Schalenstein schaffen.
Deshalb habe ich ein kleineres Steinchen als Schlagunterlage gewählt.











Marienbad

Heute habe ich noch ein halbes Stündchen die kl. Flintabschläge zertrümmert,
die Abnutzungen werden immer deutlicher. Ich muß mich beim Schlagen auf die Mitte
konzentrieren um die Mulde nicht größer werden zu lassen.





...immer nur kleine Portionen auflegen damit sich die Muldenränder nicht ausbreiten.



...etwas Wasser lässt die Mulde hervorheben.







...auch der Schlagstein ist nass an der Aufschlagfläche besser sichtbar.



...die Schlagfläche ist fast plan






Der Wikinger


Alles sehr schön und illustrativ !!!  :super: :winke:

Marienbad

#4
Habe heute wieder ein halbes Stündchen Flintabschläge zu feinem Bohrzusatz verarbeitet.
Es sind bisher eine Stunde und 45 Minuten gearbeitet worden.
Die Flintsplitterchen fressen sich immer tiefer in den Sandstein und der Schlagstein leidet auch dabei.




Die Korngrösse hat sich verändert  (vergl. oberes Foto)



Die Mulde ist deutlich tiefer und breiter geworden.Am Schlagstein verändern sich die Ränder
der Aufschlagfläche.Es ist doch erstaunlich wie schnell sich diese Mulde gebildet hat.
Dieser Vorgang zeigt, dass Nebeneffekte bei der Steinbearbeitung nicht unerheblich sind und
täuschende Ergebnisse hervorbringen.Es war ja nicht mein Ziel eine Mulde herzustellen, es ergab sich so.



Mit etwas Wasser angefeuchtet lässt sich die Mulde besser darstellen



In der Mulde ist ein Fingerhut voll Wasser


dappeler

Viiielen Dank für die genaue Darstellung der Technik - faszinierend!  :super:
Eins bist du dem Leben schuldig, kämpfe oder trags mit Ruh -
Bist du Amboss, sei geduldig, bist du  Hammer schlage zu!

Freya

Hallo Marienbad

danke für deinen Beitrag ...toll :super:

Gruß Marie :winke: