Es ist vollbracht,
gestern wurde das Schwert von K.Papke im Sindelfinger CongressCentrum zum erstenmal  dem hier anwesenden geladenen Puplikum gezeigt.
Auch am heutigen Tage besteht noch die Möglichkeit sich dieses wunderschöne Stück anzusehen - danach wird es laut des Machers vorerst nicht mehr der Öffentlichkeit zugänglich sein.
Nun kurz zu der Geschichte dieses Werkes. Zu dem Schwert von Sutton Hoo ansich brauche ich ja nichts mehr zu schreiben,da ist ja hinlänglich schon alles bekannt und im Internet nachzulesen.
Diese hier gezeigte Klinge wurde wie noch zwei andere in den 90er Jahren geschmiedet.
Die erste Klinge ging nach Amerika ins Metropolitan Museum , die zweite Klinge ging an Herrn Papke die dritte befindet sich in einem Museum für Metalltechnik ( den Namen habe ich leider vergessen ) in Deutschland.Für die Ausführung der Klingen war Manfred Sachse zuständig.
Die detailierte Zeichnung so wie die Vermessung stammt von Jaap Ypey.
Der Aufbau der Klingen besteht aus vier  Teilen , in der Mitte einen hochstehenden Damast sowie links und rechts davon ein etwas breiterer.
Das ganze wird komplett von der Schneide umrandet die das vierte  Stück bildet.
Dazu kommt noch der Griff der aus Elfenbein mit Goldapplikationen besteht und zum Schluss der Knauf - der ja schon in einem anderen Posting vorgestellt wurde. Schwertknauf
 

Und noch ein paar Bilder.
Zu meier Schande muss ich gestehen, das ich es versäumt habe noch andere Bilder von dort ausgestellten Arbeiten die grandios waren zu machen.
Wir haben fachgesimpelt das die Heide wackelte - und dann kann das schon mal vorkommen.
Irgendwie hat sich in mir jetzt der Wunsch geweckt meinen Dolch auch mal fertig zu stellen.  http://www.sucherforum.de/index.php/topic,14554.msg77452.html#msg77452

Zitat von: Merowech in 10. September 2006, 11:20:28
Irgendwie hat sich in mir jetzt der Wunsch geweckt meinen Dolch auch mal fertig zu stellen. 

Hut ab !!!
Und dann mal los; die Tage werden wieder kürzer.
Da solltest Du Dir Zeit für den Dolch nehmen.
Aber ich kenne das auch: Man fängt was an, und plötzlich fehlt der Drive, weiterzumachen.
Aber jetzt ist doch die Gelegenheit günstig oder ?
Gruß und schönen Sonntag

Das Schwert ist wirklich außergewöhnlich schön. Tolle Arbeit, von der Klinge bis zu den Montierungen.

Der Dolch gefällt mir ehrlich gesagt nicht so. Für dieses Fantasy-Basteleien hab ich nicht viel übrig, originalgetreue Repliken sind mir da lieber. ;)

gruß, stekemest

Zitat von: stekemest in 10. September 2006, 13:27:11


Der Dolch gefällt mir ehrlich gesagt nicht so. Für dieses Fantasy-Basteleien hab ich nicht viel übrig, originalgetreue Repliken sind mir da lieber. ;)

Das ist dein gutes Recht - mir ging es mit dieser Arbeit die ich da angefangen habe nur darum mal auszuprobieren was machbar ist und was nicht - mit meinen bescheidenen Mitteln. Ich habe natürlich auch historische Muster und Ornamente verwendet und tue mich mit dem Ausdruck Fantasybasteleien etwas schwer , aber es gibt wohl nun mal keinen anderen Ausdruck für solch eine Arbeit. 

Zitatund tue mich mit dem Ausdruck Fantasybasteleien etwas schwer , aber es gibt wohl nun mal keinen anderen Ausdruck für solch eine Arbeit.

Ich wollte deine Arbeit damit nicht schlecht machen - ist ja Geschmackssache. Die Klinge sieht jedenfalls super aus.

Zitat von: stekemest in 10. September 2006, 15:57:47

Zitatund tue mich mit dem Ausdruck Fantasybasteleien etwas schwer , aber es gibt wohl nun mal keinen anderen Ausdruck für solch eine Arbeit.

Ich wollte deine Arbeit damit nicht schlecht machen - ist ja Geschmackssache. Die Klinge sieht jedenfalls super aus.

Ich nehme es ja auch nicht persönlich 

Ich bin jetzt etwa 10 Minuten vor der Tastatur gesessen und fand keine Worte.
Für mich sehr ungewohnt 
Tolles, tolles Stück!
Handwerk vom Feinsten, wen soll ich jetzt höher loben- Dich oder Herrn Sachse?
Nur das Elfenbein ist leider garnicht mein Fall, etwas dunkles, holziges hätte da meinen Augen besser gefallen-
Elfenbein hat für mich immer etwas steriles, wirkt mir einfach zu glatt
Aber über Geschmack lässt sich ja nicht streiten!


Respekt!

Tomcat

Zitat von: Tomcat in 11. September 2006, 23:56:26
Ich bin jetzt etwa 10 Minuten vor der Tastatur gesessen und fand keine Worte.
Für mich sehr ungewohnt 
Tolles, tolles Stück!
Handwerk vom Feinsten, wen soll ich jetzt höher loben- Dich oder Herrn Sachse?
Nur das Elfenbein ist leider garnicht mein Fall, etwas dunkles, holziges hätte da meinen Augen besser gefallen-
Elfenbein hat für mich immer etwas steriles, wirkt mir einfach zu glatt
Aber über Geschmack lässt sich ja nicht streiten!


Respekt!

Tomcat

Hi Tomcat,
den beiden Herren Sachse und Papke gebührt die Ehre ich habe nur einen kleinen Teil zum Gelingen beigetragen 
Meines Wissens hatte das Original einen Pottwalzahn als Griff und Elfenbein war das beste Ersatzmaterial - gut etwas dunkler hätte es sein können ,wäre meinem Auge auch gefälliger gewesen.
Aber wie du ja schreibst : Aber über Geschmack lässt sich ja nicht streiten!
Ein nächstes Projekt wurde mir schon angedroht 

respektable grüsse, micha

mensch, da wären wir uns ja fast über den weg gelaufen. hatte eine einladund zur DMG, allerdings nur für sonntag. 

vom gildemitglied klaus papke bin ich ein großer fan. das er mit schwertern was am hut hat, wundert mich allerdings sehr, da er hauptsächlich kleine u. feine arbeiten macht.
ausgelagerte arbeiten, wie zb. gravuren, lässt er immer von den besten machen.
wie kam er eigentlich auf dich? 

aber er wusste wohl was er tat, deine arbeit ist grosses kino, tolle ausführung.

das griffdesign wirft für mich allerdings fragen auf.
du hast dich offensichtlich streng an den entwurf von jaap ypey gehalten.
nur wie kommt er dahin? das schwert wurde in einem wrack gefunden, ( meines wissens) organisches material sollte doch verrottet sein?
ein glatter griff, ohne beitseitige fingermulden würde für mich mehr sinn machen.

pottwalzähne sind wohl immer noch auf dem markt, allerdings für preise, die jenseits sind.
die alternative passt für mich sehr gut. ( ich hoffe auf mammut, elefant wär für mich ein anderes "philosofisches" thema.)

Zitat von: Merowech in 10. September 2006, 11:17:10

Der Aufbau der Klingen besteht aus vier  Teilen , in der Mitte einen hochstehenden Damast sowie liinks und rechts davon ein etwas breiterer.
Das ganze wird komplett von der Schneide umrandet die das vierte  Stück bildet.

stimmt nicht ganz, ich sehe in der mitte allein 4 teiltordierte bahnen. aber egal.

micha, nur ein kurzer ausflug.

sachse ist in damastschmiedekreisen ein papst. vor ihm war damast u. das wissen seiner herstellung vergessen.
sachse hat sich sein wissen mühsam erarbeitet. auch die fantastischen amerikanischen damastarbeiten beruhen im prinzip auf seinen arbeiten.

ich hab ihn mal kennengelernt, smart, sehr smart. u. vor allem, ein ganz ein netter.

meinen glückwunsch zu deiner arbeit.
würd mich freuen, in zukunft mehr sachen von dir zum thema " dunkle seite der macht" zu sehen.

grüsse ,..

@ gecco,
danke für die Blumen.
Ich bin ja wie gesagt kein Fachmann in Sachen Damast , und habe das geschrieben was an diesem Abend alles so angesprochen wurde.
Es kann gut sein das ich die eine oder andere Kleinigkeit vergessen habe ( mit den 4 teiltordierte Bahnen ) könntest du recht haben.
Tja wie die Vorlage zu Stande kam kann ich dir bei bestem Willen nicht sagen - aber ich denke es wurde da in die Richtung geforscht und vergleiche mit anderen Schwertfunden aus dieser Zeit gemacht.
Grüßle  ( Schade das wir uns nicht getroffen haben  )

Zitatein glatter griff, ohne beitseitige fingermulden würde für mich mehr sinn machen.

Diese Art von Griffen - mit den "Fingermulden" - war bei Spathae sehr verbreitet. Siehe das Bild, das ich unten angehängt habe - ich weiß leider nicht mehr, aus welchem Museum es stammt, evtl. Stuttgart.

Sehr gut rescherchiert ! 

Zitat von: stekemest in 12. September 2006, 18:23:35

Zitatein glatter griff, ohne beitseitige fingermulden würde für mich mehr sinn machen.

Diese Art von Griffen - mit den "Fingermulden" - war bei Spathae sehr verbreitet.

@ stekemest, danke für`s foto/info.

habe unter "spathae" unter suche hier im forum nichts gefunden, außer diesem thread hier. ??
unter google "bildersuche" nur zwei, ( identische ) links, was aber meiner vermutung auf römisch vorschub gab.

mein gedanke zum griffdesign ging in richtung " zerimonial ", scheint in dem fall doch ein reinrassiges kampfschwert zu sein.

naja, verbuch das design mal unter evolution.   

scharfe grüsse ,..

@ gecco,
was den Fund von Sutton Ho angeht bei dem handelt es sich um kein Kampfschwert sondern um
eine Grabbeilage eines Königs und zwar eines Angeln oder Sachsen - den Namen des Königs hatte ich bis vor kurzem parat habe in aber gerade nicht in meiner Birne  .
Wenn er mir einfällt poste ich ihn. 

Zitat von: Merowech in 12. September 2006, 23:18:19
um kein Kampfschwert sondern um
eine Grabbeilage eines Königs

ja ne micha, ist klar. ich war da immer noch beim griffdesign. hatte mich aber auch blöd ausgedrückt.

hätte noch zwei nachläufer von der ausstellung.
der bärtige ist herr papke.

grüsse ,..

Zitathabe unter "spathae" unter suche hier im forum nichts gefunden, außer diesem thread hier. ??
unter google "bildersuche" nur zwei, ( identische ) links, was aber meiner vermutung auf römisch vorschub gab.

"Spathae" ist der Plural von "Spatha". Das Sutton Hoo Schwert ist so eine. Es zeigt zwar schon den Gefäßtyp, aus dem sich später die Pilzknauf- ("Wikinger-")schwerter entwickeln, ist aber noch eine Spatha.
Die Spatha entwickelte sich im keltischen Raum und wurde dann von den Römern übernommen. Auch den gerippten Gefäßtyp findet man bei römischen Schwertern. Er lebt aber bis weit ins Mittelalter fort.

gruß, stekemest

Jau mir ist es eingefallen ! 
Der angelsächsischen Königs hieß " Redwald "

Hallo Micha,

die beiden habe ich gestern im Römisch-Germanischen Zentralnuseum in Mainz gesehen.
Sind aber beides Repliken
Gruß 

Ja, das sind schon schöne Dinger. Wobei ich ehrlich gesagt die europäischen Schönheitsvorstellungen im Sinne von "Gold" und "Prunk" nicht besonders mag. Mir ist das Schlichte lieber.

Zitat von: stekemest in 14. Januar 2007, 20:44:39
Ja, das sind schon schöne Dinger. Wobei ich ehrlich gesagt die europäischen Schönheitsvorstellungen im Sinne von "Gold" und "Prunk" nicht besonders mag. Mir ist das Schlichte lieber.

Früher war es halt nun mal nicht schlicht ,zumindest bei diesen hier gezeigten Stücken.
Ehrlich gesagt könnte ich geradezu in dem Strudel der Oramente versinken und mich in eine andere Welt tragen lassen.
Aber die Realität sieht anderst aus ........leider 

Das war auch keine Kritik an deiner Arbeit, sondern meine Meinung zum europäischen Schönheitsideal bei Schwertern überhaupt. Ich neige immer mehr zum Einfachen, Schlichten. Prunklose, subtile Schönheit quasi. Wobei so ein Prunkschwert natürlich auch seinen künstlerischen Wert hat.

Zitat von: stekemest in 08. Februar 2007, 22:06:42
Das war auch keine Kritik an deiner Arbeit, sondern meine Meinung zum europäischen Schönheitsideal bei Schwertern überhaupt. Ich neige immer mehr zum Einfachen, Schlichten. Prunklose, subtile Schönheit quasi. Wobei so ein Prunkschwert natürlich auch seinen künstlerischen Wert hat.

Ich habe es auch nicht als Kritik an meiner Arbeit verstanden ......ich wollte damit nur sagen das es nun mal diesen Prunk gab.
Ich mag es einfach......dieses spielen mit Formen.