Pfeile und deren Herstellung

Begonnen von Marienbad, 12. Juni 2010, 21:29:46

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Marienbad

Hallo Leute,

hier mal einiges Wissen zur Pfeilherstellung. Ein exakter vorbereiteter Pfeilschaft braucht zum Halten der abgebildeten Pfeilschneide nicht umwickelt zu werden, er hält auch wenn er nur eingeklebt wird. Der hölzerne Schaft wird aber beim Aufprall der Länge nach aufspalten, denn die Spitze wird durch die Wucht weiter in das Holz getrieben.
Darum wird eine Wicklung etwa drei cm hinter der Schneide angebracht, sie soll das Aufspalten verhindern.
Ich habe einige Pfeile nach Gebrauch näher untersucht und dabei festgestellt, dass trotz der Wicklung das Holz in Längsrichtung aufspaltet.
Nur die Umwicklung vermeidet den totalen Bruch. Dieses gilt aber nur bei diesem gezeigten Beispiel mit der Flintspitze, wo das Holz in Faserrichtung für die Aufnahme der Schneide vorbereitend V förmig eingekerbt wurde.
Mit Pech wird die Wicklung eingeschmiert, damit sie nicht rutscht und festhält.
Hier mal einige Fotos:


Flintspitze und eingekerbter Schaft



Flintspitze und eingekerbter Schaft



Mit Birkenpech eingeklebte Spitze



An der roten Linie würde dieser Schaft spalten, dass Umwickeln von blau zu blau
verhindert dieses


Hier ein fertiges Teil



Hier noch einige Pfeiltypen mit Flintspitzen












Huch..... ich sehe gerade das sich da auch ein Kolbenpfeil zwischengeschmuggelt hat, sorry :zwinker:



Larry Flint

... yo - das ist soweit nachvollziehbar.

Da man sich aber v.a. mit dem Feuersteingelumpe eh ziemlich oft die Spitze ruiniert, wären auswechselbare Vorschäfte eine verbürgte Alternative.

:winke:

Larry

PS: Oh, welch idyllische Veranda!

Marienbad

...das ist richtig Larry, die Geschosse werden arg ramponiert :zwinker:.

Aber da sie mittels Birkenpech und nicht mit einem modernen Kleber eingeklebt wurden,
lassen sie sich sehr schnell austauschen. Ein kleines Feuerchen und die Spitze etwas
anwärmen, mehr braucht man nicht.
Es wurde sicher aber nicht nur mit Birkenpech geklebt, Kiefernharz, Eibenharz usw.
Die Umwicklung am Pfeilschaft mußte nicht immer ausgewechselt werden, da sie für die
Fixierung der Spitze keine Rolle spielte, nur wenn sie durchtrennt wurde.
Da sind die Querschneiden in vieler Hinsicht besser geeignet und können teilweise auch
am Schaft durch nachretuschieren wiederverwertet werden. Drum hat sich wohl diese Form
auch recht lange bewährt.

:winke:  Manfred