Bizarre Abschläge A

Begonnen von Marienbad, 18. Juli 2009, 20:11:27

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Marienbad

Moin und  :winke:

Der Abschlag auf dem 4. Foto wird auch zu einer Spitze verarbeitet.



An der roten Linie wird er abgebrochen, an diesem kleinen Stück braucht keine Einkerbung an den Seiten
eingearbeitet werden um die Bruchlinie gerade verlaufen zu lassen.



Hier liegt die Spitze etwa an dem Ursprungsort.

   

Der kleine Pikser wurde in 15 Min. erschaffen.

     




Loenne

Fein fein!  :super: :super:

Womit hast Du die Retuschierungen an der Spitze gemacht? Stahl und gedrückt? Zeige sie doch bitte mal von der anderen Seite. Ich will was lernen!!

Gruß
Michael
Mundus vult decipi, ergo decipiatur
www.scheibenknopf.de                

Marienbad

...habe gerade Fotos von den Druckgeräten gemacht, müssen noch etwas bearbeitet werden!

insurgent

Ja das ist eine feine Spitze :super:

Aber lege die bloß nicht aufs Feld :frech:
Meine Bodenfunde werden gemeldet

Marienbad

...hier die Druckstäbe....

der Knochen ist fürs gröbere, mit dem Rehgeweih kann ich die feinsten Abdrücke machen.
Das Foto von der Geweihspitze ist arg vergrössert, es ist eine sehr gute Qualität (Schädelecht) und dadurch sehr zäh und stabil.
Hirschgeweih ist zu grob für so feine Arbeiten.







Marienbad

Zitat von: Loenne in 18. Juli 2009, 20:43:47
Fein fein!  :super: :super:

Womit hast Du die Retuschierungen an der Spitze gemacht? Stahl und gedrückt? Zeige sie doch bitte mal von der anderen Seite. Ich will was lernen!!

Gruß
Michael


...hallo Michael,

...hier die Fotos





Khamsin

Moin!

Zitat Marienbad

"Das Foto von der Geweihspitze ist arg vergrössert, es ist eine sehr gute Qualität (Schädelecht) und dadurch sehr zäh und stabil. Hirschgeweih ist zu grob für so feine Arbeiten."

Auch diese Feststellung zu Hirschgeweih kann in dieser allgemeinen Form nicht hingenommen werden!

Sie würde eventuell zutreffen, wenn damit eine Hirschgeweihsprosse als möglicher Druckstab gemeint ist. Allerdings ist dabei zu bedenken, dass es z.B. jung- und endneolithische Druckstäbe aus Spänen von Hirschgeweih gibt. Genau genommen handelt es sich dabei um die ausgelöste Kompakta von Hirschgeweih. Solche Stücke sind hervorragend zu handhaben und überdies sehr zäh und elastisch.

Schliesslich gibt es noch den Retuscheur des Mannes vom Hauslabjoch, ein Kompositgerät mit Griff aus Lindenholz und bleistiftminenartig zentrisch eingesetzter Retuschierspitze aus einem Kompaktaspan vom Rothirsch (Durchmesser 6 mm!). Damit lässt sich traumhaft arbeiten, wie eigene praktische Versuche seit vielen Jahren lehren. Aber dazu muss man erst einmal Abwurfstangen von Cervus el. finden, die eine derart dicke Kompakta besitzen. Sinnvollerweise beschafft man sich Material aus den Karpathen, et voilà! Die heutigen Mickerhirsche, erst recht aus Gehegen oder Zoos, können da nicht mithalten.

Objekte aus Röhrenknochen - wie das abgebildete Exemplar - die als Druckstäbe benutzt wurden, sind mir als archäologische Funde nicht bekannt.

Für die Qualität des Gehörns "(Schädelecht)" gilt das, was ich eben an anderer Stelle schrieb! Eine Abwurfstange von Capreolus cap. ist qualitativ - vorausgesetzt sie wurde schnell gefunden/geborgen - mindestens so gut wie ihr schädelechtes Pendant.

HG KIS
"For an impossible situation - choose a crazy remedy!"

Marienbad

#7
Zitat von: Khamsin in 19. Juli 2009, 13:14:39
Moin!

Zitat Marienbad

"Das Foto von der Geweihspitze ist arg vergrössert, es ist eine sehr gute Qualität (Schädelecht) und dadurch sehr zäh und stabil. Hirschgeweih ist zu grob für so feine Arbeiten."

Auch diese Feststellung zu Hirschgeweih kann in dieser allgemeinen Form nicht hingenommen werden!

Sie würde eventuell zutreffen, wenn damit eine Hirschgeweihsprosse als möglicher Druckstab gemeint ist. Allerdings ist dabei zu bedenken, dass es z.B. jung- und endneolithische Druckstäbe aus Spänen von Hirschgeweih gibt. Genau genommen handelt es sich dabei um die ausgelöste Kompakta von Hirschgeweih. Solche Stücke sind hervorragend zu handhaben und überdies sehr zäh und elastisch.

Schliesslich gibt es noch den Retuscheur des Mannes vom Hauslabjoch, ein Kompositgerät mit Griff aus Lindenholz und bleistiftminenartig zentrisch eingesetzter Retuschierspitze aus einem Kompaktaspan vom Rothirsch (Durchmesser 6 mm!). Damit lässt sich traumhaft arbeiten, wie eigene praktische Versuche seit vielen Jahren lehren. Aber dazu muss man erst einmal Abwurfstangen von Cervus el. finden, die eine derart dicke Kompakta besitzen. Sinnvollerweise beschafft man sich Material aus den Karpathen, et voilà! Die heutigen Mickerhirsche, erst recht aus Gehegen oder Zoos, können da nicht mithalten.

Objekte aus Röhrenknochen - wie das abgebildete Exemplar - die als Druckstäbe benutzt wurden, sind mir als archäologische Funde nicht bekannt.

Für die Qualität des Gehörns "(Schädelecht)" gilt das, was ich eben an anderer Stelle schrieb! Eine Abwurfstange von Capreolus cap. ist qualitativ - vorausgesetzt sie wurde schnell gefunden/geborgen - mindestens so gut wie ihr schädelechtes Pendant.

HG KIS


...genau das meinte ich mit der Rothirschgeweihsprosse als Druckstab, da sie zu groß ist. Ein Rehgeweih dagegen hat schon die feine und dünne
   Spitze und muß nicht erst zugearbeitet werden.
 
  Der Röhrenknochen bereitet mir Kopfzerbrechen, gibt es keine Röhrenknochen mit Gelenk in angespitzter Form im Fundgut der Grabungen
  jener Zeit?    Eignen tun sie sich als Druckstab aber nur roh, nicht gebraten oder gekocht. :-D

  HG  Manfred





Loenne

Hallo Manfred,

vielen Dank für die Bilder!!

Irgendwann komm ich mal zu Dir hochgefahren und dann werde ich Dich "zwingen" mir ein paar Sachen zu zeigen. Alleine komme ich da irgendwie nicht weiter.  :winke:

Gruß
Michael
Mundus vult decipi, ergo decipiatur
www.scheibenknopf.de                

Marienbad