Birkenpech auf Flint

Begonnen von Marienbad, 08. September 2009, 19:41:41

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Marienbad

Hallo Leute,

beim experimentieren mit der Birkenpech Herstellung hatte ich in einer unachtsamen Phase
das wertvolle Material verschüttet. Die ,,wohlriechende" und klebrige Masse ergoss sich auf
einen Flintabschlag. Die noch warme und daher plastische Masse habe ich dann von dem
Abschlag geschabt und zu meinen Pechvorräten getan.
Heute in der untergehenden Abendsonne kam mir dieser bepechte Abschlag wieder unter
die Finger und glänzte wie lackiert. Ich griff schnell die Camera und schoss die folgenden
Fotos.Ich hoffe der Glanz ist sichtbar?















Der Wikinger


Interessant, Manfred !  :super:

Wie war jetzt der Zustand des Pechs, wie Lack so fettig oder hart wie Stein ?  :kopfkratz:

Marienbad

Zitat von: Der Wikinger in 08. September 2009, 23:46:49

Interessant, Manfred !  :super:

Wie war jetzt der Zustand des Pechs, wie Lack so fettig oder hart wie Stein ?  :kopfkratz:


etwa so wie 2 Tage alte Lackfarbe, wird aber bei größerer Wärme wieder klebrig.
Ich hab eben mal eine Klinge mit festem Birkenpech an der Schneide gerubbelt.....
ein schöner Lackglanz ist dabei entstanden :smoke: :zwinker:

Marienbad

Hart wie Stein wird das Pech durch längeres ausköcheln und Zugabe von Birkenasche. :winke:

Marienbad

hier ist die mit Birkenpech ,,angerubbelte" Klinge, ich hoffe der Glanz ist
an der Schneide sichtbar  :zwinker:





Khamsin

Moin!

Zitat: "Hart wie Stein wird das Pech durch längeres ausköcheln und Zugabe von Birkenasche."

Bemerkenswert! Ist das durch irgendwelche nat.wiss.Analysen der Archäologen gestützt oder gar verifiziert worden? Sonst ist diese Erkenntnis natürlich keinen roten Heller wert!!!
Immerhin freue ich mich zu lernen, Manfred, dass Du nicht auf eines der so schönen dummen Artefakte der Archäologen reingefallen bist und von "Zugabe von zermahlener Holzkohle" schreibst!

Herzliche Grüsse KIS
"For an impossible situation - choose a crazy remedy!"

Marienbad

Zitat von: Khamsin in 17. September 2009, 17:51:59
Moin!

Zitat: "Hart wie Stein wird das Pech durch längeres ausköcheln und Zugabe von Birkenasche."

Bemerkenswert! Ist das durch irgendwelche nat.wiss.Analysen der Archäologen gestützt oder gar verifiziert worden? Sonst ist diese Erkenntnis natürlich keinen roten Heller wert!!!
Immerhin freue ich mich zu lernen, Manfred, dass Du nicht auf eines der so schönen dummen Artefakte der Archäologen reingefallen bist und von "Zugabe von zermahlener Holzkohle" schreibst!

Herzliche Grüsse KIS

Moin Kis, :winke:

meine Erkentnisse sind keinen roten Heller wert :-D :zwinker:
Da ich in meiner privaten und unter nicht vertraglich und daher auch finanziell nicht unterstützten Privatbeschäftigung diese eigenen
Darstellungen hier im Forum veröffentliche, denke ich, daß die wissentschaftliche Analyse, die sehr kostenintensiv für entsprechende
Institute ist, nach meinem Ermessen hier angebracht erscheinen. Sollte dieses nicht der informative kostenlose Bestandteil von diesem
Forum sein???
Wie, wo und wie lange ich beim Pechherstellen irgendwelche Zutaten beimische sollte der Wissenschaft doch gänzlich egal sein, denn
die Experten rühren ja auch nur in ihrem Topf und geben ihr Wissen nur gegen finanzielle Opfer frei.
Die sicher die Materie von der Herstellung vom Birkenpech chemisch und mathematisch informierten Wissenschaftler mögen gern ein
exemplarisches Beispiel hier im Forum geben. :zwinker:
Die Ratschläge und Hinweise von vielen Autoren  oder Gleichgesinnten über die Pechherstellung sind in meinen Augen sehr gewagt
und nicht mit dem autentischen Wissen belegt. Es könnte oder vermutlich, kann mich nicht begeistern, aber wie wurde es wirklich
geschaffen?? Selbst ist der Mann... Versuch macht klug!
Ich weigere mich ernergisch mit einem Metallkochtopf Birkenpech herzustellen, wenn ich die steinzeitliche Epoche vertrete.
Die keramische  Eintopfmethode bei der Herstellung des klebrigen Substrats kann vor 8000 Jahren hier im Norden nicht vollzogen
worden sein, da die Technik des Töpferns noch nicht bekannt war.
Ich werde sicher in den nächsten Monaten näheres über die Birkenpechherstellung ohne Keramikgefäß in diesem Forum beschreiben.

HG  Manfred

jupppo

Klingt äußerst interessant, aber mal eine dumme Frage hierzu:

Ensteht das Pech nicht sowieso von alleine in einem Meiler? Ich habe mal vor Jahren bei einem traditionellen Köhler ausgeholfen. Nach Aushub der der Grube sammelte sich in der unterstern Senke jede Menge Pech an (und dies obwohl die Hölzer nicht sehr stark harzend waren).

Köhlt man nun mit Birkenholz, dürften sich unten jede Menge Birkenpech sammeln, in welches dann nur noch die entsprechende Menge Asche mit reingeührt werden muss (bzw. man nimmt halt die Menge der Asche über der Senke weg, die man nicht braucht).

Hab das selbst noch nie probiert, aber naiver Weise stelle ich mir die Herstellung ohne irgendwelche Gefäße als recht einfach vor.

Khamsin

Moin Manfred!

Ooooops, ich glaube, da hast Du was quer in den Hals bekommen, was so von mir nicht gedacht war. Denn die Präsentation Deiner Experimente hier kann man nicht genug loben; ich glaube, ich habe das auch schon einmal in diesem Sinne hier gepostet!
Nicht umsonst - und das war/ist ja ebenfalls sehr positiv von mir gemeint - habe ich lobend herausgestellt, dass Du nicht den Fehler mancher Experimentalarchis wiederholst und Holzkohlenstaub zum Magern verwendest! Immerhin liegst Du mit "Birkenasche" tendenziell sehr gut. Vielleicht hätte ich hier nochmals die Frage nach der von Dir angewendeten Herstellungsmethode stellen sollen.

Jedenfalls - soviel ich davon mitbekommen habe - ist sowohl das Einkochen von Birkenpech als auch und ganz besonders eine intentionelle Zugabe von Asche im urgeschichtlichen Birkenpech nicht durch Analysen nachgewiesen worden.
Überdies zeigen Experimente, dass weder ein Einkochen noch ein intentionelles Magern egal womit zur Erzielung besonderer Härte erforderlich sind. Das sollte auf jeden Fall anderen Experimentalarchäologen zu denken geben!

Zugegebenermaßen: eigene Experimente vertiefen die persönliche Erfahrung am besten. Andererseits: Jedesmal das Rad neu zu erfinden, ist nicht nur unökonomisch und unproduktiv, sondern trägt auch gewiss nicht zur Kurzweil bei, ist mit anderen Worten langweilig.

Zitat "Wie, wo und wie lange ich beim Pechherstellen irgendwelche Zutaten beimische sollte der Wissenschaft doch gänzlich egal sein,..." Da bin ich - gerade bei Deinen Experimenten - völlig anderer Ansicht. Es stände so manchem Archäologe sehr gut zu Gesicht, all Deine Experimentalbeiträge sehr genau zu studieren!

Zitat: "Die Ratschläge und Hinweise von vielen Autoren oder Gleichgesinnten über die Pechherstellung sind in meinen Augen sehr gewagt und nicht mit dem autentischen Wissen belegt. Manfred, abgesehen davon, dass ich nicht weiss, was Du mit "authentisches Wissen" meinst, stimme ich Dir im Wesentlichen nur zu gerne zu. Mit meinen Worten: Zu viele Dilettanten, Besserwisser und Dummbeutel sondern gerade zum Thema "Birkenpech" völlig unhaltbare Meinungen ab.

Zitat: "Ich weigere mich ernergisch mit einem Metallkochtopf Birkenpech herzustellen, wenn ich die steinzeitliche Epoche vertrete." Dazu liesse sich unter dem Stichwort "Fragestellung" (des Experimentes) so Manches diskutieren.

Nun kenne ich zwar Deine Methode nicht. Aber wenn Du Dich schon gegen die Verwendung eines Metalltopfes so "energisch weigerst", dann müsstest Du Dich genauso energisch weigern, einen oder zwei keramische Behälter zu benutzen! Denn weder die Eintopf- noch die Doppeltopfmethode zur Gewinnung von Birkenpech können nicht wissenschaftlich glaubhaft gemacht, geschweige denn nachgewiesen werden!

Zitat: "Ich werde sicher in den nächsten Monaten näheres über die Birkenpechherstellung ohne Keramikgefäß in diesem Forum beschreiben." Darauf bin ich sehr gespannt und freue mich schon jetzt.

Herzliche Grüsse KIS
"For an impossible situation - choose a crazy remedy!"

Marienbad

Moin Kiss,

danke für die Blumen und deiner Darstellung  :super:

Lieben Gruß  Manfred