Rost - ganz verschieden !

Begonnen von Tomcat, 10. September 2002, 19:27:47

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Tomcat

Hi Sucherkollegen - ich hab da ne frage !:idee:

Es fällt mir schon seit längerer zeit auf , dass ältere metallfunde , die noch von hand geschmiedet wurden besser gegen rost gewappnet zu sein scheinen als "massenproduktion" der neuzeit .

natürlich war das material von armbrustbolzen besser als das metall mancher heute rostiger patronenhülse -
aber das alleine ?

deshalb meine frage : liegts an der unterschiedlichen verarbeitung , am kohlenstoffanteil oder oder ...?

in siena sieht man an allen hauswänden noch handgeschmiedete zügelhalter , die oft sogar noch filigranste ziselierungen aufweisen - sobald meine fotos entwickelt sind poste ich sie.

mit rostfreien grüßen

Tomcat
Life burns!

arco

wie lange brauchst du noch zum entwickeln????
oder bist du dabei die bilder in öl zu malen??

viel erfolg (beim malen znd beim suchen) arco
Ich suche nur im eigenen Wald/Feld, oder da wo es mir erlaubt ist und melde relevante Funde.

Tomcat

Bei einer so freundlichen Nachfrage eines geschätzten Mitgliedes kann ich natürlich nicht umhin,
mein schweres Versäumnis zu beheben.

Zu sehen ist ein Art Pferdegarage in Siena- eine mittelalterliche Herkunft schließe ich allerdings heute aus,
es dürfte ein Stück jüngeren Datums sein. Wer in Siena spazierengeht wird noch viel aufwendigere Stucke finden!

Auch die Rostfrage hat sich geklärt:
Sowohl die strukturellen Veränderungen des Eisens (oder Stahls) beim Schmieden als auch eine eventuelle Härtung
(Nur bei Werkzeugen oder Waffen zu vermuten) oder Brünierung haben einen Einfluss auf die Korrosion.
Nähere Infos kann man wohl im http://www.schmiedecafe.com/ finden.

Gerne hätte ich an dieser Stelle noch ein Ölbild des Zügelhalters gezeigt.
Ich bin aber leider schon vor Jahren auf Aquarell umgestiegen :besorgt:

mfg
Tct
Life burns!

c-4

Ja, das ist eine zutreffende Beobachtung. Der Erhaltungsgrad von Eisenfunden ist extrem unterschiedlich, auch bei Gebrauchsgegenständen aus alter Zeit kann man das beobachten.  Es sind  sehr viele Faktoren dafür verantwortlich,  die Zusammensetzung und  Verarbeitungstechnik der älteren Eisensorten ist auch sehr heterogen. Bei Bodenfunden kommt dann noch die Beschaffenheit des Bodens hinzu, bei Kalkböden kann man beinahe  blankes Eisen ausgraben, wenn auch selten.
Es scheint auch so zu sein, dass Schmiede-Eisen, welches ja einen geringeren Kohlenstoff-Gehalt als Stahl hat, etwas korrosionsbeständiger ist.  Die Bildung von  Magnetit-Überzügen bei höherer Verarbeitungstemperatur (dichte Oxid-Schicht) könnte damit auch etwas zu tun haben.