Neuvorstellung und erste Funde

Begonnen von scierra1984, 26. Februar 2012, 18:37:15

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scierra1984

Hallo zusammen !

Seit ein paar Tagen bin ich jetzt nun auch dem " Schatzsuchervirus " erlegen.

Ich bin der Michl aus Oberbayern im Landkreis WM

Heut war ich mit einen Garrett 250 unterwegs und das sind meine ersten Funde, vieleicht kann mir ja jemand was dazu sagen.

Der komische Nagel ist ca. 8 cm lang, und das Hufeisen hat eine länge von ca. 11 cm und ist ca. 10 cm breit.

Gefunden hab ich beides auf einen alten Waldweg.

Schonmal Danke und Grüsse Michl

Goatman

Hallo scierra1984,
ja die Hufeisen sollen bekantlich Glück
bringen. Drücke dir die Daumen, dass dem so ist.
Der Nagel könnte eventuell dazu gehören  :kopfkratz:
Schau mal.

scierra1984


Schuhnagel 2

Ich liebe Hufeisen, nur schon wegend dem wunderschönen Signal beim finden. Ein Spatenstich an der richtigen Stelle, und da liegen sie:-o
Und als Alteisen fallen sie ins Gewicht ;-)

Dein Exemplar dürfte vor dem Jahr 1600 verloren gegangen sein.
Der Nagel ist allerdings kein Hufnagel.

Viele Grüsse vom Schuhnagel

Newcro

Der Nagel ist sehr wohl ein Hufnagel .

Zu deren Zeiten hat man den Nagel nicht wie heute einfach abgepetzt und umgenietet und wenn das Eisen "durch ist " einfach
weggeworfen .

Zu der Zeit waren Eisennägel kostbar und man hat den Hufnagel eingehauen wie auch heute , dann aber alles was nach oben herausgeguckt hat  einfach zu einer Spirale aufgewickelt und dran gelassen . So hatte man die Möglichkeit den Nagel beim nächsten Beschlag einfach gerade zu schmieden und wiederzuverwenden . :zwinker:

Schuhnagel 2

Interessant. Kannst Du "zu der Zeit" ungefähr eingrenzen? Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass diese Technik funktioniert und auch noch Material gespart hätte.  :kopfkratz: :kopfkratz:

Newcro

Also unter  Vorbehalt !

Es könnte sich bei diesem Nagel um einen aus dem 15. Jahrhundert n. Ch handeln.  Das wird durch Funde belegt .
Natürlich wurde in der Art auch noch später beschlagen .
Der Nagel dürfte keltischem Ursprungs sein .

Es besteht eine Zweifelhafte Theorie welche aussagt das die Kelten in Gallien diese Art des Beschlagens schon zu Zeiten vor Christus erfunden haben . Z.B. hat Julius Cäsar nichts über einen derartigen Hufschutz erwähnt obwohl er für seine kriegerischen Handlungen von großem Wert gewesen währe.
Eine weitere Theorie besteht darin , daß die Hunnen den Beschlag schon im 5ten Jahrhundert n. Ch. aus Mittelasien mitgebracht hätten. Das ist aber auch nicht sicher belegt.

Meiner Meinung nach wurde der Nagel nach dem Einschlagen zuerst nach unten gebogen und dann erst aufgerollt so ist das gezeigte Bild nicht ganz richtig da es so fraglich ist ob das Eisen nicht schnell locker geworden währe und so noch mehr Probleme als gegenüber dem "Barhuf" zu erwarten gewesen währen .

Das Aufrollen der Nägel hat man gemacht damit der Nagel beim Widergebrauch nicht einfach zu kurz gewesen ist. Daher die Materialeinsparung.




Gruß Newcro  :zwinker:

Schuhnagel 2

Hier ein Beschlag, der bei den alemannischen Landnehmern hierzulande bereits um 1250 aus der Mode kam: Wellrandeisen, Nagelklinge mit quadratischem Querschnitt. Der Nagel konnte höchstens rechwinklig abgebogen werden, andernfalls wäre er abgebrochen. Ich frage mich nun, wie der Nagel beschaffen sein müsste, damit er spiralförmig gebogen, anschliessend am Huf kalt geradegebogen, herausgezogen, zurechtgeschmiedet und wieder verwendet werden könnte. Ist die Klinge flach und zu weich, gerät sie beim Einschlagen in die Hufwand aus der Bahn. Ausserdem wäre die Spirale am Huf ständig irgendwelchen mechanischen Belastungen ausgesetzt und würde möglicherweise schon brechen, bevor ein Neubeschlag fällig ist.
Allenfalls diente die von Dir beschriebene Technik der Zier?

Newcro

#8
Die Eisen bzw Nägel von dir kenne ich nicht jedenfalls kenne ich den Begriff Welleneisen als solches nicht  :nixweiss:

Ich weis nicht ob du schon mal einen aktuellen Hufnagel und die geforderten Qualitäten dazu kennst?

Ein Hufnagel darf gar nicht zu hart sein ...aus den schon von dir genannten Gründen  . Er hat aber auch eine spezielle Form  der wichtigste Teil davon ist die "Zwicke" das ist die Spitze des Nagels die wenn man sich den Nagel von der Seite betrachtet wie eine schlecht zentrierte Spitze aussieht und daher wie eine Kufe wirkt . Richtig herum angesetzt treibt die Zwicke den Nagel nach außen und nicht ins "Leben" ich denke das die Nutzer der alten Nägel den Trick auch kannten. Und schmieden konnten die allemal . Deshalb gehe ich auch davon aus das die wußten wie man ein Eisen (Nagel) weich glühen kann .

Die Anforderung an einen aktuellen Hufnagel kann der Hufschmied auf die Art prüfen , daß er den Nagel erst um 90° in die eine Richtung biegt (möglichst Knapp) und da nach 2X um 180° jeweils in entgegengesetzte Richtung erst danach darf der Nagel abbrechen sonst ist er zu hart (VF-Nagel)
Der Nagel wird übrigens heute um 180° umgenietet (Standart)

Wie war das den bei der von dir gezeigten Technik ? Nagel um 90° biegen und spitze dran lassen ? So wie auf dem Bild ?
Kann ich mir beim besten Willen auch nicht vorstellen -->  Verletzungsgefahr für das Nutztier !

Die von mir beschriebene Technik war kein "Zierbeschlag" das war längere Zeit stand der Technik.

Allerdings muß man dazusagen : Viele wege führen nach Rom ----- das ist auch einer  :kopfkratz:


Zum Vergleich mal ein aktueller "Mustad VF" Nagel

Am oberen Nagel ist die unsymetrische Zwicke gut zu sehen

Schuhnagel 2

>>Ich weis nicht ob du schon mal einen aktuellen Hufnagel und die geforderten Qualitäten dazu kennst?<<

Dochdoch, kenne ich. Von etwa 170 Eisen, die bis jetzt ausgegraben habe, gehörten 4 einmal meinem eigenen Pferd  :dumdidum:

>>Wie war das den bei der von dir gezeigten Technik ? Nagel um 90° biegen und spitze dran lassen ? So wie auf dem Bild ?
Kann ich mir beim besten Willen auch nicht vorstellen -->  Verletzungsgefahr für das Nutztier !<<

Ja. Kein Wunder, dass dieser Beschlag aus der Mode kam.