Messerklinge?

Begonnen von Suchard Express, 12. Oktober 2008, 11:47:20

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Suchard Express

Hallo! Könnte jemand bei der Bestimmung helfen? Es ist bestimmt eine Klinge. Es sind Schneidespuren erkennbar. Was wird mit solch einem Messerchen geschnitten? Es ist nur 9cm lang und ziemlich dünn. Es muss mal ein Griff drangewesen sein, auf der Rückseite ist ein kleiner viereckiger Niet. Und was ist das für ein merkwürdiges Muster?
Vielen Dank für Eure Hilfe!

RonnyNisz

Ich kenne diese Messerform von alten Essbestecken, die oft auch nicht übermässig lang sind. Für alles weitere müssen die Spezialisten ran, meine Beobachtung resultiert aus Museums- und Burgenbesuchen.

Gruß Ronny
Jeder Steinbruch ist meine Heimat

mc.leahcim

Hallo Suchard Express,
Das sieht mir  nicht nach Eisen aus und es sieht mir nicht nach einem Messer aus. Ist da nicht nach dem "Griff" nach links gesehen was abgebrochen? Ich meine auch noch eine Niete zu sehen und zwar in höhe der Schrift auf dem Untergrund. Ich denke die Messertheorie muß noch einmal überdacht werden.

Wenn es ein Messer sein sollte kenne ich so kleine Messer als Obst oder Buttermesser. Wobei Obstmesser eher spitz sind und so alt wie das Teil aussieht die Leute vielleicht nicht unbedingt extra Buttermesser hatten.  :kopfkratz:

Gruß

Michael
Gum biodh ràth le do thurus. = Möge deine Suche erfolgreich sein (Keltisch/Gälisch)
Die soziale Kälte hilft nicht die globale Erwärmung aufzuhalten!!

Nertomarus

Das ist eher der Griff als die Klinge.
Möge Fortuna mit euch sein!

RonnyNisz

Ich denke bei dem Ding immer noch an eine alte Klinge eines Tafelmessers. Mal kurz beim durchgoogeln gefunden:
(Vorne links, mit der nach oben gebogenen Klinge und dem grünen Griff)
Gruß Ronny
Jeder Steinbruch ist meine Heimat

mc.leahcim

@ RonnyNisz,
du hast ja vollkommen Recht, das es solche Messer gibt. Aber wie ich schon geschrieben habe glaube ich noch eine Niete auf der Schneide zu sehen und da muß Suchard Express erst nochmal was zu schreiben. Mir kommt es inzwischen sogar so vor als wäre vorne in der Biegung auch noch eine Niete.
Vielleicht setzt Suchard Express  auch noch ein Bild der anderen Seite rein.

Gruß

Michael
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Tomcat

Beim Verwendungszweck kann ich nur in Richtung Besteckmesser Mutmaßen, aber ansonsten bin ich mir sehr sicher, dass es sich um den Griff/den Erl eines Messers handelt, nicht um die Klinge.
Material wohl Messing oder ähnliches, eine Magnetprobe wird dies bestätigen.
Die dazugehörige Klinge aus (härtbarem und schärfbarem) Stahl hat sich im Laufe der Zeit verflüchtigt- die große Rostpartie an der Bruchfläche ist beredtes Zeugnis dafür.

Die "Schnittspuren" links sind Feilspuren aus dem Herstellungsprozess, unter den jetzt verschwundenen Griffschalen aus organischem Material wäre ein Glattschleifen eher sinnlos gewesen.
Interessant ist die Gestaltung der Backen, die Verzierungen (und auch die Rückseite mit dem 'Viereckniet') würd ich gerne in weiteren Bildern sehen.

Anhand der Backen kann man nochmals nachweisen, wo vorne und hinten war- die Griffschalen hätten, wenn das vorliegende Reststück wirklich die Klinge gewesen wäre, halbmondförmig darum liegen müssen, was sowohl fertigungstechnisch aufwändiger, als auch etwas instabiler gewesen wäre.

Die hinter diesem Griff vermutete Klingenform kommt übrigens tatsächlich vor -
am französischen Hof wurde unter einem der Ludwige die Verwendung spitzer Besteckmesser untersagt, weil sich damit einer seiner Günstlinge immer so ungehörlich in den Zähnen herumgebohrt habe.
Auf diesen Erlass hin wurden nur noch stumpfe Besteckmesser für den Hof produziert, die Bürger empfandens als schick und schon war eine neue Messerform geboren. In einer überhöhten Form, mit hochgezogenem Knubbel wurde und wird das ganze u.A. als Okuliermesser verwendet.

mfg
Tct
Life burns!