Schlüssel

Begonnen von Flinc, 27. Mai 2004, 11:15:58

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Flinc

Hallo zusammen!

Kennt sich wer mit Schlüsseln aus? Wie alt könnte dieses Teil denn etwa sein.

Grüsse   :hallo:

Flinc

Eldorado

Hi Flinc

Iss nich mein gebiet

evtl gotisch
der schlüssel Meister iss eigentlich:

SheepThought

Gruss Eldorado:hallo:

alibaba

Schönes Teil, flinc.
dem bart nach würd ich ma mal vermuten. :super:
wie bekommst du deine eisenteile imemr so sauber? dremmeln?
grüsse und viele funde!
klaus

Flinc

Ja, ich dremel immer erst mal das Gröbste weg, dann kommt's in die Phosphorsäure, wo dann auch noch viel abgeht oder zumindest weich wird. Dann wird vorsichtig weitergedremelt und stahlgebürstet und am Schluss kriegen die Teile noch einen Tannin- und Wachs-Anstrich zur Konservierung.

:hallo:

Flinc

Basilios

Hallo Flinc, ich möchte deine Funde nicht schlecht machen, aber an vielen Stellen kommt schon deutlich das blanke Metall zum Vorschein (oder zumindest sieht es auf dem Foto so aus). Bei einer Reinigung sollte man aber darauf achten, die schwarze Oxidschicht nicht zu beschädigen. Eventuell liegt es an der Phosphorsäure (zu lange Einwirkung?).

[Bearbeitet am 30-5-2004 von Basilios]

Flinc

Hallo Basilios

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das Eisen munter weiter rostet, wenn man nicht allen Rost (auch den schwarzen...) entfernt. Von Elektrolyse halte ich nichts und somit bleibt nur noch Abschleifen. Zugegenben, altes Eisen sieht schon schöner aus, wenn's schwarz ist, aber das lässt sich ja nachträglich wieder färben (mit Tannin). Man muss sich wohl entscheiden zwischen Aussehen und Erhaltung... Ich glaube in der Frage ist man sich auch unter proffesionellen Restauratoren nicht ganz einig. Jedenfalls ändern sich die allgemein anerkannten Methoden alle paar Jahre. :irre:

Mit der Phosphorsäure muss man allerdings sehr vorsichtig sein und der Schlüssel war in der Tat etwas zu lange drin... :-(   Der Schlüssel ist auf dem Bild aber auch noch nicht ganz fertig...

Grüsse  :hallo:

Flinc

PS: Hat keiner ne Ahnung wie alt das Ding etwa sein könnte...?


[Bearbeitet am 31-5-2004 von Flinc]

Basilios

Hallo Flinc,
bzgl der Datierung kann ich leider auch nichts sagen. Aber zur Restauration.

Die schwarze Oxidschicht kann man nicht mit gewöhnlichem Rost vergleichen. Das Rosten wird in erster Linie durch sich im Objekt befindende Salze vorangetrieben. Zur dauerhaften Konservierung muss das Objekt entsalzt werden. Es wird auch nichts bringen, das Stück bis zum blanken Metall abzuschleifen, wenn sich im Inneren des Objektes noch immer Salze befinden. Man kann ein Eisenobjekt auch mit schwarzer Oxidschicht dauerhaft erhalten, wenn man es fachgerecht entsalzt, in mikrokristallinem Wachs auskocht und anschließend ordentlich lagert.

Siehe hierzu C-4s Posting zur Wichtigkeit der Entsalzung.

SheepThought

Moin zusamm!

Der Schlüssel lässt sich eindeutig als romanisch datieren. Der Dorn vor dem Bart hat nach dem drehen durch das "Gewirre" (also die Barriere) dazu gedient den Türriegel mittels seitlichem Ziehen zu bewegen.

Bye

Derk

Flinc

:icon_eek: Romanisch!!!! Das ist ja sau-alt! :icon_eek:

13.Jh stimmts?

Wow, ich dachte, der sei nur ein zwei hundert Jahre alt....

:cool1::cool1::cool1::jumpr::jumpg::jumpr::cool1::cool1::cool1:

Danke, SheepThought, für die Bestimmung!

Viele Grüsse

Flinc

:jumpb::jumpb::jumpb::jumpb::jump1:

Batzen

:cool1:

Hallo, Flinc,

die unten abgebildeten Schlüssel stammen ca. aus dem 15. Jahrhundert (könnten aber noch hundert Jahre früher liegen.

Der Hohlschlüssel diente zum Verschließen einer Innenraumtür , der Vollschlüssel gehörte wohl zu einer Truhe oder Eisenkassette.

Flinc

Hallo Batzen

Schöne Teile haste da. :super: Laut der Schlüssel-Literatur, die ich mittlerweile habe, sollten Deine Schlüssel auch romanisch sein. Typisch seinen dabei der überstehende Dorn bei dem einen und das Fehlen einer Wulst (habe den Fachbegriff dafür vergessen...:platt:) unterhalb des Griffs.

Ich habe mir allerdings auch schon gedacht, ob ein Schlüssel-Design nicht an gewissen Orten die Jahrhunderte überdauern kann, ohne sich an die Mode anzupassen... Ich denke da konkret an abgeschiedenen Alpentäler oder einfach arme Landstriche.

Gruss :hallo:

Flinc

Batzen

Hallo, Flinc!

Mit Schlüsseln ist es schwierig. Erstens haben die Schmiede für Gebrachsschlösser nicht immer die neuesten und schönsten Arbeiten gefertigt, zweitens haben sich handwerkliche Muster (in den von Dir angesprochenen eher abgelegenen Gegenden - z.B. Südtirol, Ultental etc.) tatsächlich etwas länger gehalten als in Räumen, die bereits im Mittelalter oder später dichter besiedelt waren.

Ich habe bis vor zwei Jahren Schlüssel gesammelt und habe jetzt (inclusive der vier, die ich heuer fand - sind etwa 600 -700 Jahre alt) ungefähr 8 Kilo von den Dingern.

Mittlerweile überlege ich, die jüngeren (alles unter 175 Jahren) wieder herzugeben, weil mir nichts mehr daran liegt.

Dein Fund ist schön und für sein Alter noch gut erhalten. Es ist eine Gebrauchsarbeit für irgend ein Schloss von Bürgerlichen, keine Prunkarbeit. Du kannst Dir Gedanken machen, was alles an Geschichte mit ihm zusammen hängt.

Das macht für mich den Reiz der Sucherei aus: Auf einmal ein Teil frei zu legen und  zu staunen, was vor einigen Hundert Jahren gefertigt wurde (ohne Maschinen!) und was einige hundert Jahre im Boden geschlafen hat!

Ich wünsch Dir weiterhin viel Glück und Freude!