Augenfund spitz

Begonnen von Silex, 02. November 2020, 18:11:58

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Silex

Servus ,
von einem Acker mit (Früh-)Mittelalterkeramik  und etwas Vorgeschichte stammt dieses Trumm.
Das Areal  nennt sich "Rosswiesen"  und tatsächlich fanden sich schon  etliche Hufeisen- aller Größen-
Nach 30 Jahren Ackersuche ist mir Ähnliches  noch nicht unter dir Hufe gekommen und es würde mich interessieren ob Jemand was dazu sagen kann.  Vermutlich ganz was Profanes vermute ich mal.
Danke einstweilen im Voraus
Grüße vom Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

clemens

Lieber Edi,
freue mich von Dir zu lesen!
Du stellst das in Eisenfunde, mich mutet es eigentlich mineralisch an - wie (sehr) verhält es sich zu einem Magneten?
Danke und jedenfalls sehr herzlich Dir,
Clemens

Silex

Servus mein lieber Clemens  :-D
ja das Ding ist magnetisch. Eine derartige Eisenstruktur kam mir auch noch nicht in die Hände. Mein Suchkumpel hat es auf Dichte, Masse und  Maße samt Magnettest untersucht. Allerdings kam es mir beim "Begreifen wesentlich schwerer und dichter vor als "Alteisen"
Danke für die Rückmeldung
bis bald, Clemens
lG  vom Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

clemens

Servus Edi,
diese Struktur kenne ich von älterem geschmiedetem Eisen - letztendlich aus Eisengewinnungsprozessen wo noch gewisse Schlackeanteile im Eisen vorhanden sind ("Puddeleisen" wirst Du im Netz finden, aber das trifft auf jede ältere Eisengewinnung zu), diese werden durch das Strecken und Formen noch mehr in die Länge gebracht und ergeben diese Strukturen, die besonders durch Korrosion hervortreten. Aber so arg hätte ich das auch noch nicht gesehen bzw ist das oft erst nach der Entfernung von dicken Eisenoxydschichten so deutlich hervor.
Diese Schlacken bzw die Struktur kann man durch vielfaches ausschmieden und falten aus dem Eisen herausarbeiten, die späteren Kelten haben dies mit ihren Stücken gut vorgemacht, aber manchmal war halt weniger Zeit, Können oder Muße um das zu tun.
Ein möglicher Ansatz für dieses Trumm wäre also ein ausgeschmiedeter Spitz von wasauchimmer, eher schlampig gemacht aus nicht so tollem Eisen aus einem Rennofen. Das lag dann in einer eher eigenem Bodenchemie, ich vermute eher kalkarmes, saures Milieu. Das kann auch voll der Holler sein was ich da sage, aber Eisen ist seit vielen Jahren eines meiner Dinge und ich habe auch eine Schmiede, weswegen ich dazu viel gelesen und auch gemacht, woraus ich nun etwas mutmaße aber auch mir ist so ein Ding noch nicht wirklich untergekommen.
Liebe Grüße vom Clemens