Weiherl, Maria im Glashaus

Begonnen von Robert, 29. März 2011, 11:26:18

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Robert

Hallo, hab dieses Weiherl auf einem Acker gefunden, die Scheiben waren
ganz trüb und verkratzt. Mit Poliermittel und viel Geduld ist es jetzt ganz
ansehnlich geworden. Ich wüßte gerne etwas über die Herkunft und das Alter!!
Länge: 23,5mm

MfG  Ro :winke:
wer alles weiß, bekommt keine Überraschung mehr

Robert

Hi Gratian, ich hoffe noch immer,daß ich von  Dir eine Antwort auf dieses Teil bekomme.

MfG  Robert :winke:
wer alles weiß, bekommt keine Überraschung mehr

skaj

Die Kirche ist ähnlich wie in Dorfen. Könnte Unserer Lieben Frau von Dorfen werden?

Robert

Hi, was für ein Dorfen meinst Du? ich hab auch einmal in der Nähe eines
Ortes, Dorfen gewohnt.

MfG  Ro  :winke:
wer alles weiß, bekommt keine Überraschung mehr

Gratian

#4
Ja Robert,

skaj liegt richtig:

das ist Maria Dorfen...die Wallfahrtskirche auf dem Ruprechtsberg und das Gnadenbild auf der anderen Seite.

Sehr schönes Stück aus dem 19. Jahrhundert.

Dorfen liegt an der Bundestraße 15 im Isental. Eine erste Siedlung dürfte schon in der Römerzeit bestanden haben. Neueste Funde zeigen, dass Dorfen mit dem in spätantiken Schriften an einer Römerstraße gelegenen Turum identisch sein dürfte. Der Ort selbst wird 773 erstmals in den Urkunden des Freisinger Hochstifts genannt. Von den Wittelsbacher
Herzögen wird Dorfen bereits 1230 das Marktrecht verliehen, was die Bedeutung und die verkehrsgünstige Lage zu der damaligen Zeit unterstreicht. 1954 wird der Markt Dorfen zur Stadt erhoben.    

Der Ruprechtsberg, auf dem die heutige Pfarrkirche Maria Himmelfahrt, der Pfarrhof und das ehemalige Priesterseminar (heute Ruheheim der Armen Schulschwestern) stehen, wird erstmals 1649 erwähnt. Die ersten Wallfahrten zur Muttergottes nach Dorfen dürften schon im 15. Jahrhundert eingesetzt haben. Sicheres darüber wissen wir jedoch erst
seit 1632, da davor liegende Aufzeichnungen im 30.-jährigen Krieg verlorengegangen sind.
Die entscheidenden Stationen der Marienverehrung in Dorfen sind die Gründung der Rosenkranzbruderschaft 1657, sowie die oberhirtliche Bestätigung eines gnadenreichen und wundertätigen Marienbildes im Jahre 1707. Im 17. und 18. Jahrhundert kamen jedes Jahr bis zu 100.000 Pilger nach Dorfen. Zahlreiche Gebetserhöhungen sind in den Mirakelbüchern niedergeschrieben.

Dorfen war zu dieser Zeit nach Altötting der meistbesuchte Wallfahrtsort in Süddeutschland.

Gut Fund!   :engel:
Gratian

ANTE ROMAM TREVERIS STETIT ANNIS MILLE TRECENTIS
PERSTET ET AETERNA PACE FRUATUR. AMEN.

Robert

Hallo Gratian, jetzt weiß ich Bescheid.

Vielen Dank und herzliche Grüße!!

Robert
wer alles weiß, bekommt keine Überraschung mehr

jetonha



Hallo Robert und Gratian,

nichts für ungut, aber mit der Zuweisung der Medaille zu Dorfen
habe ich Zweifel. Die Schwierigkeit tritt immer auf, wenn es keine
Inschrift gibt und eine Reihe von Stücken sind m.E. zu Unrecht
Dorfen zugeschrieben.
  Warum?
(1)   die Darstellung des Gnadenbildes ist ziemlich verschieden von
der klassischen Dorfener Maria : gekrönte Maria, kleines Jesuskind links,
Kegelmantel ornamentiert, Herz, Rosenkranzketten usw. (auch das Gnadenbild
mit der Ausstattung nach ca 1860 ist anders). Hier bei dem Stück kann man
eine umgehängte Medaille/Herz vermuten, unten einen Kranz.

(2)   die Wallfahrtsanlage von Dorfen ist immer ,,aufm" Berg dargestellt,
mit Andeutung vom Stepfen, der langen Treppe dort hinauf.
Die Wallfahrtskirche mit Nebengebäuden ist nicht unähnlich, aber wohl eher
in der Ebene dargestellt.

Wenn Dorfen, dann ist das eine ziemlich freie Darstellung.
Leider weiß ich nicht, wo das Stück wirklich hingehört.

Noch eine schönes Wochenende
Jetonha

PS Gratian: habe noch 3 Seiten zu ,,Unser Herrin Wappen" : soll ich
     die schicken und wenn ja, wie/wohin. Bin übrigens immer an Hinweisen
     auf Wallfahrtsmedaillen aus dem Erdinger Land interessiert, z.B. Dorfen,
     Sankt Wolfgang Burgholz

Gratian

#7
Schön wenn's was zu diskutieren gibt. In der Tat gibt es Unterschiede zum üblichen Dorfener Gnadenbild so ist z.B. der Kopf des Jesuskindes im Verhältnis zu Marias Kopf weiter unten und auch das Herz ist hier nicht eindeutig zu sehen...ich führe das auf die Herstellung zurück die ja doch filigranste handwerkliche Leistung bedeutet. Was die Kirche betrifft kenne ich auch andere als die (z.B. Peus 399) von Dir bezeichnete in der tat auch sehr häufige Bergansicht. Auch gerade wegen der dargestellten Nebengebäude tippe ich auf Dorfen.

Natürlich kann man nicht ausschließen das es sich auch um einen anderen Ort handelt....was hälst du von Fahrenberg in der Oberpfalz, Kirche Maria Heimsuchung (wäre meine Nr. 2 nach Dorfen)?

Dein Angebot nehme ich gerne an - schicke Dir 'ne PN.
Gut Fund!   :engel:
Gratian

ANTE ROMAM TREVERIS STETIT ANNIS MILLE TRECENTIS
PERSTET ET AETERNA PACE FRUATUR. AMEN.

Robert

Hallo jetonha, auch Dir meinen herzlichen Dank

Robert
wer alles weiß, bekommt keine Überraschung mehr