unterkörper,anhänger und ???

Begonnen von donnerkopf, 30. März 2012, 15:07:47

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donnerkopf

auf dem anhänger kann ich auf einer seite ein gnadenbild, und auf der anderen seite christus an der geißelsäule erkennen......wie alt dürfte der sein?.......zustand leider  :nono:
bei dem runden dachte ich auch zunächst an einen anhänger,hat aber keinerlei reste einer öse.......was ist das?
vielen dank schon mal im voraus

donnerkopf

ach ja,die umschrift auf der einen seite des runden "anhängers" lautet DIVINTUS CONSECRA

mc.leahcim

#2
Hallo donnerkopf,
ich denke bei dem runden Teil ist die Madonna von Einsiedeln auf der Vorderseite. Lateinisch ist allerdings nicht mein Ding, daher kann ich dir DIVINTUS CONSECRA nicht übersetzen. Die Rückseite ist mir nicht ganz klar.
Was das ganze mal war weiß ich auch nicht, aber früher oder später wird Gratian über deinen Thread stolpern und dann wird dir geholfen.

Gruß

Michael
Gum biodh ràth le do thurus. = Möge deine Suche erfolgreich sein (Keltisch/Gälisch)
Die soziale Kälte hilft nicht die globale Erwärmung aufzuhalten!!

Gratian

#3
Stolper.... :winke:

Unterteil eines Korpus von einem wohl größeren Kreuz.

Das rechte Stück wie Mc.leahcim schon schrieb aus Einsiedeln. Vorderseite Gnadenbild in strengem barocken Kleid. Rückseite die Einsiedelner  Gnadenkapelle, Medaille wohl zum 800. Jahrestag der Engelweihe 1748. DIVINITUS CONSECRATA = "durch göttliche Fügung geweiht"

Hintergrundinformation zur Einsiedler Engelweihe:

Der Bau des Klosters und der Kirche ward im Jahre 947 vollendet. Zur Sicherung des zeitlichen Unterhaltes der bereits zahlreichen Ordensgemeinde schenkte Herzog Hermann I. von Alemannien dem Kloster Einsiedeln Grund und Boden, wo dasselbe stand, nachdem er ihn vorher käuflich an sich gebracht hatte, wie aus der Urkunde Kaiser Ottos I. vom Jahre 947 hervorgeht.

Im September des Jahres 948 richtete Abt Eberhard an den heiligen Bischof Konrad von Konstanz, zu dessen bischöflichem Sprengel Einsiedeln damals gehörte, die Bitte, nach Einsiedeln zu kommen und die Kirche einzuweihen. Konrad kam und mit ihm auch der heilige Bischof Ulrich von Augsburg, der Freund des Abtes Eberhard. Und da geschah das Wunder, das der heilige Konrad selbst im Jahre 964 in Rom vor dem Papste, dem Kaiser Otto und seiner Gemahlin Adelheid erzählt hat. In der vom Papste Leo VIII. für das Kloster Einsideln damals erlassenen Bulle heißt es folgendermaßen.

,,Wir Leo, Bischof, Diener der Diener Gottes... tun allen gegenwärtigen und künftigen Gläubigen der Kirche Gottes kund. Daß Unser ehrwürdiger Bruder und Mitbischof zu Konstanz, Konrad mit Namen, in Gegenwart Unseres liebsten Sohnes Otto, des Kaisers, und seiner Gemahlin Adelheid mit vielen andern Fürsten, vor unsern apostolischen Stuhl gebracht hat, daß er an einem gewissen Ort in seinem Kirchensprengel, Meinradszell genannt, im Jahre unseres Herrn 948 auf den 14. September berufen worden, um allda zu Ehren der heiligen, hochverherrlichten Gottesmutter und Jungfrau Maria eine Kapelle einzuweihen. Als er aber wie gewöhnlich um Mitternacht zum Gebete aufgestanden, sagte er uns, habe er mit Religiosen desselben Ortes einen sehr lieblichen Gesang gehört und habe bei genauerem Nachforschen, was dies sein möge, in der Tat gefunden, daß die Engel bei Einweihung derselben Kapelle den nämlichen Gesang und die Ordnung hielten, wie sie die Bischöfe bei Kirchweihen zu beobachten pflegen. Als nun am Morgen alles bereit war, der Bischof aber bis gegen Mittag zögerte, kam man zur Kapelle und drang in ihn, die Weihe vorzunehemen. Da er sich aber immer noch weigerte und die Erscheinung erzählte, tadelte man ihn hart, bis er sich zur Vornahme der Weihe anschickte, wo dann alsbald dreimal deutlich die Stimme erscholl: 'Bruder! Laß ab, denn sie ist von Gott geweiht.' Daduch erschreckt, hielt man die Erzählung des Bischofs für wahrhaft und heilig und glaubte von nun an, daß die genannte Kapelle vom Himmel her geweiht sei."

Leo VIII. erklärte dann mit Zustimmung der anwesenden Bischöfe die Einweihung der Kapelle für wahr und gültig und verbot jedem Bischof, dieselbe von neuem zu weihen; zugleich verlieh er allen, die den Ort bußfertig besuchen und ihre Sünden reumütig beichten würden, Nachlaß der zeitlichen Stafen ihrer Sünden. Mehrere der nachfolgenden Päpste haben diese Anordnungen Leos VIII. bestätigt.

Das ist die Engelweihe in Einsiedeln. Was war natürlicher, als daß der Ort weit und breit berühmt wurde und die Zahl der Wallfahrer seit jener Zeit bedeutend zunahm?

Zum Andenken an die wunderbare Weihe der Kapelle wird alljährich am Feste der Kreuzerhöhung, den 14. September, das Fest der Engelweihe gefeiert. Von allen Seiten eilen zu dieser großartigen Feier die Gläubigen in großen Scharen zur Waldstatt. Fällt der 14. September auf einen Sonntag, so dauert die Feier acht Tage und wird ,,Große Engelweihe" genannt.

Obschon in den Stürmen der Revolution 1798 die alte Kapelle gänzlich zerstört wurde, so hat doch der Glaube und das Vertrauen auf einen besondern Segen Gotts an diesem Orte bei den Völkern nicht abgenommen, sondern auch seither mannigfach sich bewährt, ein Beweis, daß Gott diesen Ort zum Heile vieler auserwählt und mit der Fülle seiner Gnaden ausgezeichnet hat.
(Quelle: Das Kloster Einsiedeln. Geschichte, Beschreibung, Wirkungskreis, Umgebung. Von Prof. Dr. P. Albert Kuhn O.S.B., Kapitular des Stiftes Einsiedeln. Benziger 1926)


Der andere Anhänger zeigt die sitzende "Ettaler Madonna", also das Gnadenbild aus Kloster Ettal und auf der anderen Seite den "gegeißelten Heiland auf der Wies" in der Wieskirche in Steingaden. . Zeitstellung 18. Jahrhundert.

Gut Fund!   :engel:
Gratian

ANTE ROMAM TREVERIS STETIT ANNIS MILLE TRECENTIS
PERSTET ET AETERNA PACE FRUATUR. AMEN.

StoneMan

@ Gratian,

setzen 1+  :super: :super: :super:

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

donnerkopf

man,da schnallst echt ab......
gratian,du bist spitzte,danke dir :super: