Gussform für Hutagraffe oder Kleiderapplik

Begonnen von IVVECVO, 18. Juni 2006, 15:48:44

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IVVECVO

Hallo zusammen ,

ich möchte hier mal die Gussform eines mir nicht bekannten Wallfahrtsortes vorstellen .
Vielleicht hat jemand Infos zu dem Motiv . Die Bronzeform dürfte noch aus dem 17. Jh
sein . Masse 8 x 5,2 cm . Südd. Sammlung , kein Bodenfund .

                        Gruss Juvencus

Gratian

#1
Ich habe die Form mal gespiegelt und bearbeitet danach lese ich :

Von 12 Uhr nach rechts:  VNSER.FRAVEN.EINS (Wappen) IDLEN. ?VTENSING

Zuerkennen ist das Klostergebäude oder besser die Einsiedelei auf der Säule links eine Mondsichelmadonna und auf dem Dach die Madonna mit Kind.

Wallfahrtsort demnach Einsiedeln.

Auch das Motiv links und unten im Bild deutet auf Einsiedeln: Ein Mann wird von einem Vogel (Raben) verfolgt. Ein weiterer Mann rennt ebenfalls davon. Ein dritter Mann im Ornat liegt (tot) auf dem Boden (rechts unten). Das ist die Geschichte vom Hl. Meinrad.

Meinrad von Einsiedeln (* um 797 bei Rottenburg (Württemberg); † 21. Januar 861 in Einsiedeln) war ein Eremit, auf den die Gründung des Klosters Einsiedeln zurückgeht. St. Meinrad, der Legende nach aus der Familie der Grafen von Hohenzollern, wurde an der Benediktinerabtei des Klosters Reichenau im Bodensee von den Äbten Haito und Erlebald unterrichtet. Er trat in den Orden ein und wurde Mönch. Nach einigen Jahren in Reichenau und in der abhängigen Priorei von Bollingen am Zürichsee, entschloss er sich für ein eremitisches Leben und zog sich an die Hänge des Etzels zurück. Er trug eine Wunder vollbringende Madonnenfigur mit sich, die ihm die Äbtissin Hildegard von Zürich geschenkt hatte. Im Jahre 835 soll er an der Stelle, wo heute die Gnadenkapelle in der Klosterkirche des Klosters Einsiedeln steht, eine Klause und eine Kapelle errichtet haben, um in der Einsiedelei Gott zu dienen (daher der Ortsname Einsiedeln).

Der Sage nach wurde Meinrad am 21. Januar 861 von zwei Landstreichern erschlagen, welche die Schätze begehrten, die am Schrein von gläubigen Pilgern niedergelegt worden waren. Daraufhin sollen zwei Raben die Mörder verfolgt und vor Gericht geführt haben. Aus diesem Grund sind auf dem Einsiedler Wappen zwei Raben abgebildet.





Gut Fund!   :engel:
Gratian

ANTE ROMAM TREVERIS STETIT ANNIS MILLE TRECENTIS
PERSTET ET AETERNA PACE FRUATUR. AMEN.

IVVECVO

.........besten Dank  :super: Das letzte Wort könnte   ZUTENSING   ?? sein .

                                     Gruss  Juvencus