2 Anhänger

Begonnen von wotan1648, 27. Oktober 2008, 20:44:13

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wotan1648

Hi,

kamen am WE mit raus.Was gibts darüber zu berichten?Alter 18.-19.Jh?

Gruß und Gut Fund
Wotan

ChristophNRW

die Schrift ist schwer zu entziffern ... les ich da was von "espera" ?
Tout est chaos
Tous mes idéaux : des mots abimés
Je suis d'une géneration désenchantée
(Mylène Farmer - Désenchantée)

wotan1648

Hi,

soweit ich entziffern kann-H?CREOV I ESMEA

:winke:

Gratian

#3
Der linke Anhänger zeigt die schmerzhafte Muttergottes, Mater Dolorosa und auf der Rückseite Christus in der Rast .

Christus oder Jesus in der Rast,  Christus im Elend oder  Herrgottsruhbild nennt man seit dem 14. Jh. die bekannte Darstellung des sitzenden Heilands mit Dornenkrone und Geißelwunden, aber ohne die Wunden der Kreuzesnägel und des Lanzenstichs (Seitenwunde).

Das häufig vollplastisch ausgeführte Passionsmotiv gibt die Szene unmittelbar nach der Dornenkrönung und der Verspottung Christi wieder. Es sind zwei Versionen des Sujets überliefert. Bei der einen hält der häufig in einen Purpurmantel gehüllte und mit der Dornenkrone gekrönte, sitzend dargestellte Christus eine Geißel oder das Spottzepter in den gefesselten Händen. Innerhalb der Passion gehört dieses Motiv zur Dornenkrönung und wird auch "Herrgottsruhbild" genannt. Beim zweiten Typus, wie hier stützt Jesus einen Ellbogen an den Schenkeln auf und hält das Kinn bzw. eine Wange mit einer Hand, eine alte Geste der Klage- oft mit Kreuz. Diese Art der Gestaltung heißt im Volksmund auch "Zahnwehherrgott". Im Unterschied zu dem Sujet Christus in der Rast, bei dem Jesus im Sitzen wiedergegeben ist, wird der leidende Heiland bei dem in der Leidensgeschichte nachfolgenden Ecce-homo-Motiv aufrecht stehend dargestellt. Im Gegensatz dazu weist beim so genannten  Erbärmdebild der aufrecht stehende Christus die Seitenwunde und die Wundmale der Kreuzesnägel auf.

G. v. der OSTEN, Christus im Elend, ein niederdt. Andachtsbild, in: Westfalen 30, 1952. (Quelle Hartmanns Kunstlexikon)

Der andere Anhänger ist leider zu undeutlich fotografiert um ihn eindeutig bestimmen zu können...
Gut Fund!   :engel:
Gratian

ANTE ROMAM TREVERIS STETIT ANNIS MILLE TRECENTIS
PERSTET ET AETERNA PACE FRUATUR. AMEN.

wotan1648

Danke für die Ausführungen Werner :super:.Häng mal noch zwei Bilder vom anderem Anhänger dazu.Sind etwas besser als die ersten.

Gruß und Gut Fund
Wotan

Gratian

Ja die Fotos sind besser.

VS: Schutzengelmotiv (Schutzengel geleitet kleines Kind) und Rückseite: Der Heilige Rupert von Salzburg in Bischofstracht mit Salzfass und Bischofsstab S.RVPERTVS ORA PRO N(OBIS). Zeitstellung: frühes 19. Jahrhundert.

Rupert (Ruprecht, Hrodpert) von Salzburg
Gedenktag katholisch: 27. März
nicht gebotener Gedenktag im deutschen Sprachgebiet
und Österreich: 24. September
Hochfest in Graz-Seckau und Salzburg
gebotener Gedenktag in München-Freising
Diözesankalender Gurk-Klagenfurt, Linz, Regensburg
Gedenktag evangelisch: 28. März
Gedenktag orthodox: 27. März
Name bedeutet: der ruhmreich Glänzende (althochdt.)
Bischof von Salzburg, Glaubensbote in Ostbayern und Salzburg
* in Worms in Rheinland-Pfalz(?)
† 27. März 716 (?) daselbst   

Rupert stammte wohl aus der fränkischen Hochadelsfamilie der Rupertiner, wird aber auch als iroschottischer Glaubensbote bezeichnet. Er war Bischof von Worms und profilierte sich dort vermutlich als Gegner der fränkischen Hausmaier. Herzog Theodo von Bayern, verheiratet mit Ruperts Verwandter Folchaid, berief ihn um 693 nach Bayern. Der Herzog unterstützte ihn dann bei seiner Missionsarbeit bzw. bei der Revitalisierung früherer Missionsversuche in der Gegend um Regensburg; dort hat er der Überlieferung nach Theodo getauft.

696 erhielt Rupert den Auftrag zur Mission in ganz Bayern. Rupert ging nach Lauriacum - das heutige Lorch an der Enns in Österreich zur Mission bei den Awaren, scheiterte aber damit. Von Seekirchen am Wallersee aus verhandelte er mit Theodo und dessen Sohn und Mitregenten Theodbert, der auf dem Festungsberg der Stadt Juvavum - dem heutigen Salzburg - residierte. Die beide schenkten Rupert die Salzquelle in (Bad) Reichenhall und die Stadt Juvavum, die eine durch die Völkerwanderung weithin eine verwüstete und verwaiste Ruinenstadt war. Rupert gründete hier nun das Kloster St. Peter, errichtete eine große Kirche an der Stelle des späteren Domes, bewirkte den Wiederaufbau der Stadt, förderte den Salzbergbau, wurde Abt im von ihm gegründeten Kloster St. Peter und erster Bischof der nun nach den Salzquellen Salzburg genannten Stadt.

In engem Zusammenwirken mit seinem Landesherrn Theodbert gründete Rupert 710 eine Klosterzelle im Pongau, aus der die Stadt Bischofshofen wuchs; sie war für ihn ein erster Stützpunkt für die geplante Slawenmission. Die Legende berichtet von einer gemeinsamen Schiffahrt des Bischofs mit seinem Herzog die Donau hinab, um an den Ufern entlang bis nach Ungarn das Christentum zu verbreiten. Dabei unterstützt wurde er demnach von Chunialdus und Gislarius. Die Mission in Noricum wurde unter Bischof Virgilius dann tatsächlich ein Erfolg.

Unterhalb der Burg des Herzogs in Salzburg gründete Rupert um 714 das Frauenkloster auf dem Nonnberg und setzte dort seine Nichte Erentrudis als Äbtissin ein; dies war das erste bayerische Herzogskloster, das eine wichtige Rolle bei der Versorgung der Töchter und Witwen des Herrscherhauses bekam.

Rupert kehrte zum Jahresende 715 an seinen Bischofssitz in Worms zurück. Zur Weihe des neuen Salzburger Domes durch Bischof Virgilius wurden die Reliquien 774 nach Salzburg überführt. Heute ruhen Reliquien im Dom und in der Abteikirche St. Peter, der 24. September ist der Tag der Überführung der Gebeine, der "Herbstruperti" gilt als Landesfeiertag in Salzburg. Ruperts Todestag, den das Martyrolgium Romanum als Gedenktag aufführt, wird daneben als "Rupert in den Fasten" begangen. Bischof Virgilius veranlasste auch die erste über Rupert geschriebene Lebensgeschichte. Rupert wird auch als "Apostel Bayerns" besonders verehrt.

Attribute: als Bischof, mit Salzfass

Patron des Landes Salzburg und von Kärnten, des Rupertiwinkels im Südosten von Bayern, der Stadt Salzburg; des Salzbergbaus; der Salzarbeiter; der Hunde; der Diözese Salzburg und der Diözese Graz-Seckau

Bauernregel: "Hält Ruprecht uns den Himmel rein / wird's auch so im Juni (andere Version: Juli) sein!" (Quelle: Ökumenisches Heiligenlexikon)
Gut Fund!   :engel:
Gratian

ANTE ROMAM TREVERIS STETIT ANNIS MILLE TRECENTIS
PERSTET ET AETERNA PACE FRUATUR. AMEN.

wotan1648

Tolle Ausführung Gratian.Interessant was man alles über die Bildmotive der Heiligenanhänger erfährt.Nochmals Danke dafür :super:.

Gruß und Gut Fund
Wotan