Hilfe bei möglichem Buchbeschlag mit Heiligendarstellung

Begonnen von litholeges, 25. September 2010, 14:44:05

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litholeges

Hallo Leutz,

Der Fund stammt nicht von mir, ist aber doch recht außergewöhnlich und interessant. Da im betreffenden Thread bereits so viele Hintergrundinformationen gegeben wurden, wollte ich den Thread-Eröffner nicht noch extra hierher verweisen. Aber mir ist nur allzu bewusst, dass es hier ein paar ausgewiesene Experten gibt und daher möchte ich auf die Art nachfragen, ob vllt. jemand was zu dem Fund sagen kann:
http://www.archaeologie-online.de/forum/beitraege/funde/1879/

Beste Grüße
Sebastian  :winke:

Gratian

Moin Sebastian,

Leider lassen sich die Bilder im link nicht kopieren damit man sie bearbeiten kann. Ich kann nur sehr wenig darauf erkennen.

Ich denke das man Franz von Sales zu 99 % ausschließen kann...Franz wurde 1661 selig und 1665 heiliggesprochen; dieser Silberblech ist älter und die Ikonographie weist auf das Mittelalter hin...

Ich erkenne auch nur das F...das auch mit Phantasie ein E sein könnte... EVS
Gut Fund!   :engel:
Gratian

ANTE ROMAM TREVERIS STETIT ANNIS MILLE TRECENTIS
PERSTET ET AETERNA PACE FRUATUR. AMEN.

Moonk

Das Leben ist wie eine Hühnerleiter man kommt vor lauter ..... nicht weiter. HG Moonk

Gael

 :d2:  Hallo Sebastian!

Das ist aber echt lieb von dir, dass Du Dich hier auch meldest, um mir bei meinem Prob zu helfen  :Danke2: :Danke2:

äh... hier ist Lugh aus Arch.online  :winke:, und wie Du aus Moonks post entnehmen kannst, habe ich mein Teilchen hier auch schon eingestellt - weil es hier tatsächlich sehr viele, sehr kundige Leutchen gibt, die mir innerhalb kürzester Zeit beim Identifizieren einer Münze von genannter Burgruine geholfen haben (was die Kreisarch in 4 Jahren nicht fertiggebracht hat  :irre:). Man liest sich!

@ all

Ich denke, ich werde mich re Blechbeschlag/Zierblech mal an die Kollegen von der Christlichen Archäologie bei meiner alten Uni in Gö wenden. Wenn die es nicht herausbekommen, dann weiß ich echt auch nicht mehr... :nixweiss:

Gael

Zitat von: Gratian in 25. September 2010, 23:46:06
Moin Sebastian,

Leider lassen sich die Bilder im link nicht kopieren damit man sie bearbeiten kann. Ich kann nur sehr wenig darauf erkennen.

Ich denke das man Franz von Sales zu 99 % ausschließen kann...Franz wurde 1661 selig und 1665 heiliggesprochen; dieser Silberblech ist älter und die Ikonographie weist auf das Mittelalter hin...

Ich erkenne auch nur das F...das auch mit Phantasie ein E sein könnte... EVS

Moin, Gratian!

Dachte ich auch irgendwie dass die Ikonographie irgendwie nach MA aussieht, daher hatte ich Meinolfus in Erwägung gezogen.

Die Inschrift ist tatsächlich "FVS", das kommt auf dem Bild nicht gut rüber, aber ich hatte das Teil in der Hand und habs mit ner Lupe  :glotz: beguckt, ist wirklich FVS.

Gratian

#5
Wohl denn, wenn es FVS heißt und das Fundgebiet zum Paderborner Bistum gehörte (wozu gehört es heute?) solltest du auch ihn hier in Erwägung ziehen:

Rudolf von Büren

ich zitiere mal aus dem Biographischen-Bibliographischen Kirchenlexikon:
Band VIII (1994)Spalten 828-829 Autor: Paul Leidinger

ROTHO/RUDOLF Bischof von Paderborn, * um 1000, + 7.11. 1051 in Paderborn. - Die widersprüchlichen Herkunftsangaben (Lampert von Hersfeld um 1070: Italus genere; die Paderborner Überlieferung seit dem 15. Jahrhundert: de Buren natus) lassen sich am ehesten zusammenschließen, wenn man Rudolf oder Rotho, wie die Paderborner Quellen ihn durchweg nennen, dem Geschlecht der Grafen von Werl in Westfalen zuordnet. Es wäre dann ein Enkel der burgundischen Königstochter Gerberga aus ihrer ersten, um 980 geschlossenen Ehe mit Graf Hermann (I.) von Werl und ein Neffe der Kaiserin Gisela gewesen, der er seinen Aufstieg vom Mönch und Propst des Reformklosters Stablo 1032 zum Reformabt des Klosters Hersfeld und 1036 zum Bischof von Paderborn verdankt. Auf den kaisertreuen Meinwerk folgte damit in Paderborn ohne kanonische Wahl ein entschiedener Anhänger der kirchlichen Reform, dessen reichstreue Gesinnung jedoch außer Zweifel steht. In Mainz erhielt er 1036 in Anwesenheit der salischen Kaiserfamilie die Bischofsweihe durch Erzbischof Bardo, seinen Vorgänger in Hersfeld und gleichzeitig Begünstigten der Kaiserin Gisela. 1037 begleitete er Konrad II. auf dessen Romzug. Mit Heinrich III., den er 1043 und 1051 zu Hoftagen in Paderborn empfing, stand er in bestem Einvernehmen, desgleichen mit dem Reformpapsttum seiner Zeit. 1043 nahm er an der Beisetzung der Kaiserin Gisela in Speyer teil. Als Legat Heinrichs III. oblag ihm 1046 die Einsetzung und Weihe des Abtes Rothard in Corvey. Neben dem reformkirchlichen Reichsdienst war R. in seinem Bistum die Sorge um die Hebung der Seelsorge, den Ausbau der Pfarrorganisation, die Förderung der Domschule angelegen, an der er den gelehrten Altmann, später Bischof von Passau, zum Scholaster machte. Auch die von Meinwerk gestifteten klösterlichen Niederlassungen Abdinghof und Busdorf in Paderborn erfuhren seine besondere Zuwendung. Seine reformstrenge mönchische Gesinnung, die schon die Reform Hersfelds bewirkte, veranlaßte ihn, als Bischof in der Domkommunität zu wohnen und auch die päpstliche Exemtion der Reichsabteien Corvey und Herford aus seiner Jurisdiktion hinzunehmen. Für die Hersfelder Mönche war er ein »mitis pater et benevolus«, der »in Dei servicio vigilantissimus et primus« war, in Paderborn galt er als »vir pius et doctus«, den das Volk als Heiligen verehrte, weil er durch seinen Segen die Paderquellen, den heute sog. Rothoborn, heilkräftig gemacht haben soll. Nach seinem Tod am 7. Nov. 1051 wurde er im Schiff des von Meinwerk erbauten Domes bestattet. 1175 wurden seine Gebeine erhoben und auf das Chor übertragen. Ein um 1400 von dem Dompropst Heinrich von Büren errichtetes, kunsthistorisch bedeutendes Grabdenkmal im nördlichen Querhaus des Domes hält die Erinnerung an ihn fest, auch wenn der Familienbezug (de Buren) dabei verloren geht.

Lit.: Nikolaus Schaten, Annales Paderbornenses, Pars I., Paderborn 1693, 506 f.; - Michael Strunck, Westphalia sancta, pia, beata seu vita eorum, qui sanctitate sua piisque exemplis Westphaliam illustraverunt, hrsg. von G.E. Giefers, Paderborn 1854, Bd. I, 97 f.; - F.C. Goebel, Leben der Heiligen Westfalens, Münster 1863, 91 ff.; - Friedrich Schröder, Die Geschichte der Paderborner Bischöfe von Rotho bis Heinrich von Werl (1036-1127), in: Westfälische Zeitschrift 74, 1916, II 171-185; - Paul Leidinger, Untersuchungen zur Geschichte der Grafen von Werl, Paderborn 1965, 88; - Ders., Die Herkunft Bischof Rothos von Paderborn (1036-1051). Zum Problem mittelalterlicher Herkunftsbezeichnungen, in: Westfalen 48, 1970, 2-13; - Ders., Die Zeit der Grafen (von Werl), in: Werl - Geschichte einer westfälischen Stadt, Paderborn 1994, 61-94; - B. Meyer, Das Grabmal des Bischofs Rotho im Dom zu Paderborn, in: Zs. für christliche Kunst 26, Düsseldorf 1913, 96-102; - Hans Jürgen Brandt/Karl Hengst, Das Erzbischof Paderborn, Geschichte - Personen - Dokumente, Paderborn 1989, 66-67.

Allerdings würde man dann vielleicht auf dem Beschlag doch den Namen Rothos statt Rudol-fvs erwarten können? Zudem scheint die abgebildete Person barhäuptig zu sein, also eher nicht ein Bischof (den würde man mit Mitra und Bischofsstab darstellen) vielleicht ein Mönch?

Endsilbe FVS....Es gibt da einige Möglichkeiten....

MEINOL-FVS
RVDOL-FVS
GANGOL-FVS
ADOL-FVS
JOSE-FVS


Im Hinblick auf die Symetrie dürfte der Name auch nicht so lange sein, so dass das FVS und die Buchstaben davor auf der linken Seite des Kopfes in etwa gleich viele sind.

Vielleicht steht aber FVS auch für etwas ganz anderes....z.B. F(ür) V(n)S also der Rest von "Bitte für uns"aber. deutsche Worte im Mittelalter???? ...zu guter Letzt kann es eine lateinische Abreviatur sein VS steht zum beispiel für "verstrae sanctitatis" was soviel wie "Eure Frömmigkeit (auch Sittenhaftigkeit, Tugend) " bedeutet.

Das Buch in der Hand wird (leider) sehr vielen Heiligen als Attribut zugeschrieben, ist insofern keine echte Hilfe....

Ich weis die Überlegungen machen die Deutung nicht einfacher, sollen aber auch nur Anregung geben in andere Richtungen zu denken...

Gut Fund!   :engel:
Gratian

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Gael

 :staun:
Brat mir einer nen Storch - Rotho (Rudolf) würde recht gut passen: - Achtung Brainstorming -

- 1. unser Gebiet war von der angenommenen Kirchengründung der Stadt ca. 9. Jht bis etwa 1100 im Bistum Paderborn (die genauen Daten muss ich noch eruieren)

- 2. ".... oblag ihm 1046 die Einsetzung und Weihe des Abtes Rothard von Corvey : Corvey liegt knapp 25 km von uns entfernt, unsere alte Kirche
(Patr. Killian/Dionys, heute lutherisch), eine der ältesten Kirchengründungen in der Gegend, wurde wahrsch. von dort vorgenommen.

-3.  der alte Hohlweg zum "Klusanger" (Standort der Kapellen im Wald, Flurbezeichnung auf der Karte der Braunschweigischen Landesvermessung von 1757/58) heißt heute noch "Rotheweg" - und hier haben wir gleich zwei Roth- : Rotho selbst und den Corveyer Abt.....

Da scheint es sich zu lohnen, sich mal näher mit den Corveyer Regesten und evtl auch mal mit dem lieben Johannes Letzner (bei aller gebotenen Vorsicht bei ihm) zu befassen.....

Das wäre natürlich ein sehr frühes Datum... hm...aber es könnte erklären, warum wir nix in der Chronik, nix bei den Edelherren von der Burg und auch nix bei Amelungsborn (gehörte zu Hildesheim) gefunden haben.... :kopfkratz:

Oi! Licht im Tunnel?!?

@ Gratian

hab ganz vielen Dank für die Hinweise  :Danke2: :Danke2:- jetzt hab ich wenigstens ein paar Indizien  :jump:, ich war schon ganz verzweifelt .
Ach ja: die kath. Minderheit gehört heute (seit ca 12. Jht.) zum Bistum Hildesheim, die Mehrheit hier ist inzwischen lutherisch.

:ildf:

litholeges

Da hat sich ja schon ordentlich was getan hier.  :-)

Mir ist jetzt bei den Bildern hier was aufgefallen: Sieht tatsächlich sehr danach aus, dass die Gestalt etwas Rechteckiges in Händen hält. Ein Buch würde sicherlich gut passen. Aber irgendwie scheint noch etwas dran bzw. darüber zu hängen, oder? Könnte es sich um ein Beutelbuch handeln?

http://de.wikipedia.org/wiki/Beutelbuch

ZitatBeutelbuch (auch Buch im Beutel, Buchbeutel, Booksbüdel, Gürtelbuch (englisch Girdlebooks) bezeichnet eine ab dem 14. Jahrhundert sehr gebräuchliche Form von eingebundenen Büchern mit meist religiösem Inhalt (etwa Breviere, Gebet- oder Liederbücher und Almanache).

Gratian

#8
@Gael: das sind interessante Details die die Rudolfvs-Theorie stützen... :winke: forsche mal weiter und prüfe ob es z.B. Münzen mit der Darstellung des Rudolfvs gab usw. lass uns bitte an den Ergebnissen teilhaben.  :winke:

@litholeges. Möglicherweise stand auf dem Buch eine Kirche oder ein Gebäude. Kirchen- oder Klostergründer werden oftmals mit einem Buch auf dem eine Kirche steht dargestellt...oder die Kloster- und Kirchenmodelle haben einen buchähnlichen Sockel....
Gut Fund!   :engel:
Gratian

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Gael

@ Gratian

Ja, nicht wahr? :-D Natürlich werde ich schauen, ob ich irgendwo irgendeine Darstellung von ihm finde... ein kurzes Gegoogel gestern hat noch nix erbracht...

Aaaaber mir ist heute nacht noch ein Einwand gegen Rotho/Rudolfvs eingefallen: unser Blechmann hat doch offenbar ein Halo - und Rotho wurde zwar vom Volk "wie ein Heiliger" verehrt, aber ist doch offiziell gar keiner... kann er trotzdem mit einem Halo dargestellt werden? :kopfkratz: oder ist das vllt gar kein Halo auf dem Beschlag? Mir fällt nix ein, was es sonst sein könnte...

@ Sebastian

Beutelbuch ist ein guter Hinweis  :Danke2:, dem werde ich auch nachgehen..das wäre doch ein schöner Terminus post quem (oder ad quem) für den Beschlag... auch würden die Maße unseres Teils schön passen für ein zentral auf dem Buch angebrachtes Ornament (siehe Wiki-Artikel, Bild rechts)...
ich werde mal versuchen, zeichnerisch anhand des Umkreises des vergoldeten Kreises die Etwa.Maße des Dings zu ermitteln...

Wenn es Meinolf ist, hat er wie gesagt vllt ein Modell der Klosterkirche Bödekken in der Hand...

@ all

Schaut Euch mal die  (von Euch aus!)linke Seite des Gesichts an... neben dem Auge, diese ...Dinger..,die einmal waagrecht neben der Braue und auch vertikal neben dem Auge nach unten hängen... könnte das eine Haube oder einen Helm darstellen?  :glotz: :kopfkratz:

Gratian

In der Tat ist der Nimbus, und um einen solchen handelt es sich hier ganz bestimmt, in der christlichen Ikonographie Heiligen vorbehalten...aber was hindert den Künstler Rudolf/Rotho mit Nimbus darzustellen, wenn er subjektiv in seiner Zeit ihn als Heiligen empfindet und verehrt...für den Künstler im Mittelalter ist er dann ein Heiliger und somit "nimbusfähig" es gibt eben keine geschriebene Regel....

Dennoch: Rotho ist nur eine Theorie von vielen...die Endung FVS passt auch auf den Vornamen RV-FVS ( da gibt es mindestens 4 Heilige) oder die oben genannten...

Ich denke die dargestellte Person ist barhäuptig man erkennt ja sogar die Haare (Locken). Einen Helm kann ich nicht erkennen.  :winke:

Gut Fund!   :engel:
Gratian

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Gael

Okay, wenn es keine geschriebene Regel für Nimbus-Darstellung gab, dann könnte es Rotho/Rudolfvs sein...

However, ich habe den gestrigen Extrem-Regentag fast ausschließlich am Computer verbracht - versucht, die Entstehungszeit über die Art der Darstellung und evtl den Schrifttypus der Inschrift ein bißchen einzugrenzen und bin zu folgenden Schlüssen gelangt, muss aber dazusagen, dass ich vom MA-Kirchenkunst absolut kein Vorwissen mitbringe und dankbar bin, wenn mich im Falle eines gedanklichen Irrweges jemand korrigiert:

1: Darstellung der Person
Das Dreiviertel-Portrait, die Form der Augen, der Brauen und der Nase und insbesondere die elongiert dargestellten Hände findet man hptsl. in Darstellungen in Buchmalereien zB des 9.bis 12.Jhts. :

http://www.planet-wissen.de/natur_technik/farbe/tinte/img/intro_tinte_pergament_g.jpg



http://www.welt.de/multimedia/archive/00393/Apocalypse_4_DW_Ber_393729s.jpgrl]

[url=http://www.route-charlemagne.de/images/content/Karl/karl_regierend_thumb.jpg]http://www.route-charlemagne.de/images/content/Karl/karl_regierend_thumb.jpg


Ab dem 13.Jht scheinen gerade die Hände kleiner dargestellt zu werden, das 3/4 Portrait kommt immernoch oft vor, aber die Personen werden "individueller" und es gibt mehr en-face-Bilder von Gesichtern.....

2: Die Inschrift

in einer Capitalis-Schrift, die ihre identische Entsprechung auf der Hildesheimer Bernwardstür des Doms findet - man betrachte das letzte Wort "FVSILES"

http://www.raymond-faure.com/Hildesheim/Hildesheim_Dom/Hildesheim_Dom_Bernwardstuer_13.jpg

Die Bernwardstür datiert 1015, also 11.Jht
http://de.wikipedia.org/wiki/Bernwardst%C3%BCr



Ich weiß, das sind alles immernoch bloß Indizien und keine Beweise, aber ich denke, das Blech wurde im 11. Jht oder etwas später hergestellt.

Bleibt die Frage nach der Identität... ich bleib am Ball  :super:


Gael

Mir kam heute plötzlich eine Idee: was wäre, wenn....die Inschrift FVS nicht der letzte Teil eines Namens, sondern eine Abkürzung ist?
Also nach Abkürzungen suchen.... gefunden: FVS = FAUSTUS

S.463 oben rechts http://inkunabeln.ub.uni-koeln.de/vdibProduction/handapparat/nachs_w/cappelli/cappelli.html

Heiliger namens Faustus? Jo, gibts gleich ein paar, alle frühchristlich.

Der für mein Problem Interessanteste ist der Hl. Faustus, Bischof von Riez (Leben 5.-Anf.6Jht)

http://en.wikipedia.org/wiki/Faustus_of_Riez

http://books.google.de/books?id=h6cAAAAAcAAJ&pg=PA473&lpg=PA473&dq=bischof+faustus+von+riez&source=bl&ots=5-cxZ6bSPU&sig=xE9HwORY1UD2dXgbEexeEXe5MqE&hl=de&ei=Xd6hTNLvMd6UOJmVrNwD&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=8&ved=0CC8Q6AEwBw#v=onepage&q=bischof%20faustus%20von%20riez&f=false

Warum ist er für mich interessant?
- "Saint Faustus of Riez...attained a high reputation for his wonderful gifts as an extempore preacher and for his stern asceticism. (Wiki, erstes link)- strenge Askese -das passt doch recht gut zu einem Eremiten in meiner kleinen Kapelle, der ihn verehrte.

- "His own diocesan flock considered him a saint and erected a basilica in his honour" (wiki)
Seine Verehrer betrachteten ihn als Heiligen - aber er ist im "offiziellen" Heiligen-Katalog nicht zu finden...
ist das vielleicht der Grund, warum wir in den offiziellen Kirchenarchiven hier bei uns nichts über die Kapelle finden konnten?
Auf der Synode von Orange 529 nChr wurde Faustus als Semipelagianer verdammt.

War unsere kleine Kapelle Sitz eines Eremiten, der Faustus verehrte - und deshalb von der offiziellen Kirche nicht geweiht und daher auch "totgeschwiegen" wurde...?

So - und jetzt gehe ich mit dem höchst geduldigen Pfotenvolk spazieren! :winke: