Servus,

was bedeuten diese beiden? Welches Alter?
Großes 30x22mm, kleines 16mm aber leider beschädigt.

Grüße

Robert

Servus,

Gratian, hast Du Winterpause?

Grüße

Robert

Bin etwas eingeschneit.... (siehe Foto)

Das große Stück ist ein Missionsanhänger aus dem späten 19. Jahrhundert. IHS mit Kreuzstab, drei Kreuznägel sind die eindeutigen Hinweise auf den Jesuitenorden den "Motor" der christlichen Missionsbewegung.

Diese Anhänger waren Missionsgaben. Die katholische Mission (päpstliches Missionswerk) war in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts, die Zeit der Kolonien, besonders aktiv....in diesen zeitlichen Rahmen müssen wir diese Anhänger stellen. Sie gab es in verschiedenen Ausführungen auch als Kreuze oft mit der Aufschrift Mission oder Souvenir de Mission zu kaufen und oft auch als Gegengabe für eine Spende.

1819 gründete die damals 23-jährige Pauline Marie Jaricot den Lyoner Missionsverein (ab 3. Mai 1922 offiziell Werk der Glaubensverbreitung), der eine neue Epoche der Weltmission einleitete. Ihre Idee der Spendenhilfe fand schnell ein Echo in Deutschland.

1832 gründeten der Aachener Arzt Heinrich Hahn und seine Freunde den ,,Franziskus-Xaverius-Verein zur Unterstützung der katholischen Missionen". Der Aachener Arzt Dr. Heinrich Hahn stößt bei einem Krankenbesuch im belgischen Montzen auf die Jahrbücher des Vereins von Lyon und betreibt mit Gleichgesinnten die Gründung eines deutschen Zweigs. Sie organisieren sich und sammeln Spenden, müssen aber zehn Jahre lang um kirchliche und staatliche Anerkennung ringen. Zur selben Zeit entstand in München der von König Ludwig I unterstützte ,,Ludwig-Missions-Verein". Das Prinzip missios einer Bürgerinitiative von unten als Laieninitiative entstand.

missio ist seit dem 1. Januar 1972 Nachfolger des die Katholiken umfassenden Zweiges des Päpstlichen Werkes der Glaubensverbreitung in Deutschland. (Quelle: Wikipedia. päpstliches Missionswerk)

Diese Anhänger gab es dann später vorallem in Aluminium was Ende des 19. Jht. und vorallem im 20. Jht. billiger war als diese Kupferstücke. Sehr ähnlich und diesen Typen nahestehend sind die Anhänger des Kindermissionswerkes meist mit dem Motiv der "armen Heidenkinder" .

Das zweite ist ein etwas früheres Stück und stammt aus Italien. Auf der Vorderseite erkennt man die lauretanische Madonna . Typisch für die Darstellung der Maria Loreto aus dem 18. und frühen 19. jahrhundert sind die beiden Ampeln links und rechts sowie das strenge schrägabfallende Kleid. Diese Ampeln sind große Leuchter die im "heiligen Haus" in Loreto hängen.

Auf der Rückseite Kelch mit Hostie in Strahlenglorie (der "Leib" Christi) und zwei adorierende Engel. Darunter ROMA.

Servus Gratian,

erst mal danke für die umfangreiche Erklärung.

Grüße aus dem seit heute wieder verschneiten München.

Robert