4 Anhänger

Begonnen von Metteltimehunter, 10. Mai 2005, 06:26:55

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Metteltimehunter

Hallo Gratian

Ich hätte hier auch mal was der linke ist unleserlich der 2. trägt die Umschrift S. PETRUUS  S.PAULUS  auf der anderen Seite steht   PIO IX PONT. MAX.
der 3. und 4. Anhänger sind wieder unleserlich scheinen aber älter zu sein . Was kannst du mir dazu sagen ?

mfGugF : Metteltimehunter

Gratian

Hallo metteltimehunter,

Der Anhänger mit den heiligen Petrus und Paulus auf der einen Seite kommt aus Rom.

Petrus, ein einfacher Fischer, Paulus, ein hochgebildeter jüdische Theologe, gründeten und prägten viele der ersten christlichen Gemeinden. Sie sind beide in Rom hingerichtet worden. Inschriften in den Katakomben machen es wahrscheinlich, daß dies zur Zeit des Kaisers Nero (54 - 68) war. Das Petrusgrab liegt unter der Peterskirche auf dem Vatikanhügel, Paulus ist in der gleichnamigen Kirche St. Paul vor den Mauern begraben. Petrus steht für das Papstamt, deshalb ist es für Rom bedeutsam, daß sich dort sein Grab findet. Paulus ist nach dem Bericht der Apostelgeschichte als Gefangener, der auf Grund seines römischen Bürgerrechts an den Kaiser appelliert hatte, in Rom angekommen. Über seinen Tod findet sich jedoch kein Bericht mehr. Möglicherweise war Paulus sogar in Spanien. Petrus und Paulus stehen auch für den konfessionellen Gegensatz zwischen der katholischen Papstkirche und der von Paulus entwickelten Theologie der Rechtfertigung, an der sich die lutherischen Kirchen orientieren.


Auf der Rückseite abgebildet:  Papst Pius IX.

Pius IX.
Gedenktag katholisch: 7. Februar
Name bedeutet: der Fromme (latein.)
Papst
* 13. Mai 1792 in Senigallia in Italien
† 7. Februar 1878 in Rom
   
Graf Giovanni Maria Mastai-Ferretti wurde 1840 Kardinal und 1846 Papst. Die 32 Jahre seines Pontifikats sind die längste Amtszeit eines Papstes in der Geschichte der katholischen Kirche. Er gewann aufgrund einiger Reformen zunächst hohes Ansehen, die Einschätzung, er sei ein "liberaler" Papst, erwies sich aber bald als falsch.

Pius wurde zunächst seine Nichtteilnahme an der nationalen Befreiung Italiens verübelt, aufgrund eines Volksaufstandes in Rom musste er im November 1848 aus der Hauptstadt nach Gaeta fliehen, die weltliche Macht des Papstes wurde abgeschafft und die Republik ausgerufen. Diplomatische Bemühungen des Vatikans führten 1849 zur Besetzung von Rom durch französische Truppen, womit die Herrschaft des Papstes wieder hergestellt wurde. Nach seiner Rückkehr 1850 beeinflusste er die Politik des Vatikans im Sinne strengster Gegenerschaft zu liberalen Strömungen.

Im selben Jahr ließ Pius das Judengetto in Rom wieder errichten, verweigerte Juden den Zugang zu den meisten Berufen und setzte den Talmud auf die Liste der verbotenen Bücher. 1858 ereignete es sich, dass ein Dienstmädchen heimlich das Kind ihrer jüdischen Arbeitgeber getauft hatte; sie suchte nun Hilfe, damit der Junge in der katholischen Kirche aufwachse; diese Unterstützung kam von höchster Stelle: Pius ließ den kleinen Edgaro Montana entführen und in ein Seminar stecken. Den verzweifelten Eltern sagte er, sie bräuchten nur katholisch zu werden, um ihr Kind wieder zu sehen, die weltweiten Proteste beantwortete er: "Wenn es dazu käme, würde ich es wieder tun", den Jungen präsentierte er der Weltöffentlichkeit in den Kleidern des katholischen Seminaristen. Pius bewirkte mit seiner Frömmigkeit aber eine Vertiefung des religiösen Lebens und eine Stärkung der Volksfrömmigkeit und der priesterlichen Spiritualität.

1860 gingen nach Volksentscheiden die zum Kirchenstaat gehörenden Gebiete Romagna, Umbrien und Marken an das sich einigende Italien verloren, 1870 musste Pius nach der Eroberung Roms durch italienische Truppen und dem Abzug der Franzosen auch die Stadt Rom abgeben; er betrachtete sich bis zu seinem Tod als "Gefangener" im Vatikan.

1854 verkündete Pius das Dogma von der unbefleckten Empfängnis der Maria, 1864 die aufsehenerregende Enzyklika "Quanta cura", in der er 80 "hauptsächliche Irtümer unserer Zeit" wie Pantheismus, Nationalismus, Rationalismus und Liberalismus, Demokratie, Presse- und Gewissensfreiheit verdammte. Um die Thesen seiner Enzyklika auf eine breitere Basis zu stellen, berief er das 1. Vatikanische Konzil ein, das 1869/70 unter seiner Leitung tagte. In der die Konstitution "Dei filius", "Sohn Gottes" bestätigte das Konzil Pius' Thesen, zudem veranbschiedete das Konzil die Konstitution "Pastor aeternus", "ewiger Hirte", die dem Papst die oberste Gerichtsbarkeit über die ganze Kirche einräumt und feststellt, dass er bei Entscheidungen "ex cathedra" von Gott mit der Gnade der Unfehlbarkeit versehen sei: "Wenn der römische Bischof in Ausübung seines Amtes als Hirte und Lehrer aller Christen kraft seiner höchsten Apostolischen Autorität entscheidet, dass eine Glaubens- oder Sittenlehre von der gesamten Kirche festzuhalten ist, dann besitzt er mittels des ihm im seligen Petrus verheißenen göttlichen Beistand die Unfehlbarkeit". Andere Meinungen wurden beim Konzil durch Tagesordnung und persönliche Einflussnahme systematisch unterdrück, ein Drittel der teilnehmenden Bischöfe war deshalb vor der Abstimmung über die Dogmen abgereist.

In Mitteleuropa bildete sich aus Protest gegen diese Beschlüsse des 1. Vatikanische Konzils die "Altkatholische Kirche".

Kanonisation: Zusammen mit Papst Johannes XXIII. wurde Pius am 3. September 2000 von Papst Johannes Paul II. selig gesprochen.

Als "Rückschritt für die Ökumene" betrachten die evangelischen und orthodoxen Kirchen, als Affront verstehen Juden die Kanonisierung von Pius; einzigartig ist wohl das einstimmige Votum der deutschsprachigen katholischen Kirchenhistoriker gegen diese Seligsprechung: sie fördere "ein Zerrbild von Heiligkeit" und sei Aufgrund der "erheblichen menschlichen Schwächen" von Pius nicht vertretbar.

Zu den anderen Anhängern heute Abend mehr...

[Bearbeitet am 10-5-2005 von Gratian]
Gut Fund!   :engel:
Gratian

ANTE ROMAM TREVERIS STETIT ANNIS MILLE TRECENTIS
PERSTET ET AETERNA PACE FRUATUR. AMEN.

Metteltimehunter

Hallo Gratian

Danke das war ja sehr ausführlich .

mfGugF : Metteltimehunter

Gratian

Ganz rechts ein Anhänger den man sehr oft trifft die beiden Jesuitengründer Ignatius von Loyola ( oben) und Aloisius von Gonzaga (unten). da beide heilige vor der Pest, Cholera und anderen Seuchen bewahren sollen ist ihre Kombination auf Anhängern des 17. und 18. Jahrhunderts sehr beliebt.

Ignatius von Loyola
Gedenktag katholisch: 31. Juli
gebotener Gedenktag
Gedenktag anglikanisch: 31. Juli
Name bedeutet: der Feurige (latein.)
Ordensgründer, Mystiker
* 24. Dezember (?) 1491 auf Schloss Loyola, dem heutigen Kloster San Ignacio de Loyola in der Provinz Guipúzcoa
† 31. Juli 1556 in Rom
      
Iñigo López Oñaz de Recalde y Loyola wurde als zwölftes Kind einer baskischen Adelsfamilie im Schloss seiner Familie geboren. In seiner Jugend war er Bediensteter am Hof von Ferdinand V. von Kastilien. Er war ein Lebemann, kam mit dem Gesetz in Konflikt, sein Lebenstraum war eine Karriere beim Militär. Dann zwang ihn eine steinerne Kanonenkugel, die ihn 1521 bei der Verteidigung der Feste Pamplona gegen die Franzosen verletzte, für lange Zeit aufs Krankenbett zuhause im Schloss von Loyola. Während seiner Genesung las er religiöse Schriften und Heiligenlegenden, was neben mystischen Erlebnissen zu seinem Entschluss führte, sich einem geistlichen Leben zu verschreiben.

Nach der Genesung ging er 1522 für rund ein Jahr ins Kloster auf dem Montserrat bei Monistrol, um dort in strenger Askese Klarheit über sich und sein weiteres Leben zu gewinnen. Dort widerfuhr ihm eine gnadenhafte Erleuchtung; er weihte seine Waffen der Jungfrau Maria, der er künftig als geistlicher Ritter dienen wollte. In jener Zeit entstand auch der Entwurf zum Exerzitienbüchlein "Geistliche Übungen". Als Bettler pilgerte er 1523 bis 1524 nach Jerusalem, es folgten zehn Jahre Studium an einer Lateinschule in Barcelona und an den Universitäten Alcalá de Henares und Salamanca sowie ab 1528 in Paris.

Gegegenüber seinen Mitstudenten profilierte er sich, indem er ihnen geistliche Anleitungen gab, mit sechs Kommilitonen gründete er 1534 eine fromme Bruderschaft mit den Gelübden der lebenslangen Armut und Keuschheit. Das machte ihn der Inquisition verdächtig. Es folgten Verhöre, Haft, schließlich aber der Freispruch. Gemeinsam mit seinen Gesinnungsgenossen, darunter Franz Xaver und Petrus Faber, wurde Ignatius 1537 zum Priester geweiht. Da der Plan zu missionarischer Tätigkeit in Palästina wegen des Krieges zwischen Venedig und den Türken scheiterte, begab sich die Bruderschaft nach Rom.

Unterwegs hatte Ignatius eine Vision: Gott selbst bat Jesus, Ignatius als Knecht anzunehmen, dieser stimmte zu und in Ignatius flammt eine starke Zuneigung zum Namen Jesu; seine neue Gemeinschaft nennt er fortan "Gesellschaft Jesu", "Jesuiten". Das Volk nannte die Pariser Professoren "Pilgerpriester". 1540 wurde der neue Orden von Papst Paul III. bestätigt, 1541 Ignatius zum Generaloberst des Ordens gewählt. Während dieser Zeit verfasste Loyola die "Großen Ordensregeln", die aber erst nach seinem Tod fertiggestellt wurden.

Benediktiner-Kloster de Nuestra Señora de Montserrat bei Monistrol1548 vollendete er die "Geistlichen Übungen"; die Grundgedanken stammen aus der Zeit seines Einsiedlerlebens, Vorbild waren die 1500 erschienenen Übungen für das geistliche Leben des spanischen Abtes Garcia de Cisneros. Das Werk ist im Wesentlichen ein Leitfaden zur Meditation und religiösen Unterweisung. Vier Abschnitte regeln den Ablauf der täglichen Übungen, die zum Leben in Frömmigkeit führen sollen. Am Ende dieser Exerzizien steht der "miles christianus", der "Christenritter", der durch blinden, gläubigen Gehorsam gegenüber der Kirche den Verlockungen der Reformation widersteht. Starre Regeln innerhalb der Gemeinschaft wie einheitliche Ordenstracht oder feste Gebetszeiten kennt der Orden nicht.

Vor seinem Tod wünschte Igantius, von Papst Paul IV. den letzten Segen zu erhalten, obwohl er wusste, dass dieser ihm nicht wohlgesonnen war. Der Sekretär von Ignatius nahm die Bitte nicht ernst, da er nicht an sein baldiges Ende glaubte. Doch in dieser Nacht starb Ignatius, ganz allein, ohne päpstlichen Segen und ohne Sterbesakramente.

Der Jesuitenorden war die Antwort auf das Zerbrechen des geschlossenen, unhinterfragt gültigen Systems der katholischen Kirche im Spätmittelalter. Kirche und Gesellschaft waren nun in verschiedene Bereiche auseinander gefallen, die Jesuiten machten sich nun zur Aufgabe, aus dem Getto der Traugebliebenen auszubrechen und in der - nicht zuletzt oft  von der Reformation neu geprägten - Gesellschaft für die Lehre der Kirche zu streiten. Hierzu gehörte dann auch die breitgefächerte Tätigkeit in der Mission im Zuge des Kolonialismus. Die Ausbreitung des Ordens erfolgte sehr schnell, beim Tod des Igantius zählte er bereits 1.000 Mitglieder. Sein Wahlspruch: "omnia ad maiorem Dei gloriam", "alles zur größeren Ehre Gottes".

Ignatius überreicht Papst Paul III. die OrdensregelDas monumentale Grab von Ignatius befindet sich in der Kirche Al Gesù in Rom; die Erdkugel über dem Altar ist aus dem größten je gefundenen Lapislazuli gefertigt. In seinem Geburtsort steht das riesige Jesuitenkolleg, dessen Gründung auf eine Schenkung von Königin Marianne von Österreich zurückgeht. Erhalten sind dort das Geburts- und das Krankenzimmer von Ignatius. Der Brauch des Ignatius-Wassers wurde 1866 von Papst Pius ausdrücklich bestätigt: Wasser wird geweiht, indem Gebete des Ignatius darüber gesprochen oder Reliquien eingetaucht werden, es hilft gegen Krankheiten, insbesondere bei Pestepidemien.


Kanonisation: Ignatius wurde 1609 selig und 1622 von Papst Gregor XV. heilig gesprochen. Für diese Feier wurde in Rom eigens die Kirche S. Ignazio errbaut.
Attribute: IHS-Zeichen, drei Nägel, flammendes Herz
Patron der Exerzitien und Exerzitienhäuser; der Kinder, Schwangeren und Soldaten; gegen Fieber, Zauberei, Gewissensbisse, Skrupel, Schwergeburt, Viehkrankheiten, Pest und Cholera

Aloisius (Luigi) von Gonzaga
Gedenktag katholisch: 21. Juni
gebotener Gedenktag
Name bedeutet: der ganz Weise
(latein. Form von Alwis, althochdt.)
Mönch
* 9. März 1568 in Castiglione delle Stiviere bei Mantua
† 21. Juni 1591 in Rom
   
Luigi, Erbprinz derer von Gonzaga, wurde von seiner Mutter fromm erzogen. Ab seinem zehnten Lebensjahr war er als Page am florentinischen Hof der Medici in Brescia sowie am Hof von König Philipp II. von Spanien tätig. Er lernte dort nicht nur die führenden Leute seiner Zeit kennen, sondern auch die Sittenlosigkeit, Brutalität und Frivolität der führenden Schicht. Aus Protest dagegen und unter dem Einfluss von Kardinal Carlo Borromäus gelobte er im Alter von zwölf Jahren ewige Keuschheit, trat 1585 seine Erbschaftsansprüche an seinen jüngeren Bruder ab und trat in den Jesuitenorden ein - gegen den Willen des Vaters, weil der in diesem Orden keine Chance sah, seinen Sprössling zu Kardinalsehren kommen zu sehen und entsprechend davon zu profitieren.

Luigi reiste nach Rom, um dort - noch nicht zwanzig Jahre alt - sein Noviziat bei den Jesuiten zu beginnen. Zwei Jahre später wurde er ordiniert. Auch ohne Rechtstitel blieb er der bestimmende Mann in seiner Familie, dessen Autorität trotz seiner Jugend respektiert wurde, nachdem der Vater schon bald gestorben war. Luigis Noviziat wurde durch schwere familiäre Streitigkeiten und territoriale Machtkämpfe belastet, in denen er zu vermitteln suchte. In seinem Orden widmete er sich theologischen Studien, vor allem aber der Krankenpflege. In zahlreichen Briefen betrieb er Seelsorge an Jugendlichen.

Luigi starb während einer Pestepidemie, nachdem er sich bei der Pflege von Kranken die tödliche Ansteckung holte. Er hinterließ Briefe und Schriften, die besonders für die Bildung der Jugend beispielgebend waren. Die Volksfrömmigkeit verzeichnete das Bild dieses Heiligen zu einem keuschen Unschuldsengel, der sich nicht einmal getraut habe, seine Mutter anzuschauen und Frauen nur mit niedergeschlagenen Augen begegnet sei.

Kanonisation: 1726 wurde Luigi heilig gesprochen, 1729 zum Patron der studierenden Jugend bestimmt.
Patron von Mantua; der studierenden Jugend; bei Berufswahl; gegen Augenleiden und Pest
Gut Fund!   :engel:
Gratian

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Gratian

Der dritte Anhänger von links ist leider sehr schlecht erhalten. Wenn man feststellen könnt was der untere, bärtige Herr in seiner rechten Hand hält könnt man vielleicht eine Aussage treffen.Ich tippe auf den Hl. Mathias mit der Axt in der Hand. Die andere Seite könnte den Heilige Benedikt zeigen mit Benediktusschild und entsprechendem Segen...aber wie gesagt sehr wage ohne genaue Bestimmung der Attribute.


Der erste Anhänger zeigt eine Madonnendarstellung die zur Gruppe "Gottesmutter der Passion"gehört.Man nennt den Typus auch ,,Mutter von der Immerwährenden Hilfe".

Man kann wohl zurecht sagen, dass die ,,Mutter von der Immerwährenden Hilfe" eines der bekanntesten Marienbilder weltweit ist. Das Original befindet sich in der Kirche Sant Alfonso in Rom.

Das Original ist wahrscheinlich im 15. Jahrhundert in Kreta entstanden und gelangte auf unbekannte Weise nach Rom. Dort wurde es 1499 in der Kirche San Matteo zur Verehrung aufgestellt. Bei der Zerstörung der Kirche 1798 durch französische Soldaten konnte das Bild zwar gerettet werden, geriet aber in Vergessenheit.

Erst 1863 wurde es wiederentdeckt. In der Nähe der früheren Kirche San Matteo hatten inzwischen die Redemptoristen ihre Kirche Sant' Alfonso gebaut und erbaten sich dafür die "Immerwährende Hilfe".
Papst Pius IX. entsprach dem Wunsch, und so wurde das Bild am 26. April 1866 in einer feierlichen Prozession nach Sant' Alfonso gebracht. Am 23. Juni 1867 wurde das Gnadenbild auf Veranlassung des Vatikans dadurch ausgezeichnet, dass Maria und ihr Kind eine Krone erhielten. Die Insignie ist Zeichen ihrer königlichen Würde und Abbild der "Krone der Herrlichkeit", die beide empfangen haben. Damit hatte das Bild die Form erhalten, in der es von den Redemptoristen weltweit verbreitet wurde. Sie entsprachen damit einem Auftrag, den ihnen Papst Pius IX. bei einem Besuch der Kirche Sant' Alfonso erteilt hatte: "Sorgen Sie dafür, dass die Mutter von der Immerwährenden Hilfe überall bekannt wird."
Die Darstellung ist ebenso symbolträchtig wie schön:
Maria trägt auf dem linken Arm den Jesusknaben, dessen Blick von der Mutter abgewandt ist. Er schaut zu dem Engel, der rechts herbeischwebt und ein Kreuz in den verhüllten Händen trägt. Ihm entspricht links im Bild auf gleicher Höhe neben dem Kopf der Gottesmutter ein zweiter Engel, der weitere Leidenswerkzeuge bringt: einen Ysopstab mit Essigschwamm und eine Lanze.

Beim Anblick des Kreuzes erschrickt das Kind. Hilfe suchend greift es nach der rechten Hand seiner Mutter und stößt mit dem linken Fuß gegen den rechten, wodurch sich eine Sandale löst und herabfällt.

Die griechischen Schriftzeichen geben an, welche Personen dargestellt sind, und zwar neben dem Kopf Marias: "Mutter Gottes", über dem linken
Engel: "Erzengel Michael", über dem rechten Engel: "Erzengel Gabriel", neben dem Kopf des Kindes: "Jesus Christus".

Die Beziehung zwischen Maria und ihrem Sohn wird auf der Ikone der ,,Mutter von der Immerwährenden Hilfe" durch die Gesten der Hände ausgedrückt. Marias linke Hand trägt und hält Jesus mit mütterlicher Liebe – und sie zeigt ihn auf diese Weise dem Betrachter und der Betrachterin.
      
Die rechte Hand der Gottesmutter befindet sich an der Stelle ihres Herzens und bildet damit die innerste Haltung Marias ab. Die Hand ist nach oben hin offen. Sie gewährt einerseits Halt und Schutz und signalisiert andererseits Empfangsbereitschaft. Maria lädt Jesus ein, seine Hände in ihre Hand und in ihr Herz zu legen. Er, dem sie ihre ganze mütterliche Fürsorge schenkt, gewährt ihr seinerseits den Reichtum seines Segens und seiner Gnade. So bilden Marias rechte Hand und die beiden Hände Jesu einen optischen Anziehungspunkt der Ikone. Hier fließt die gesamte Gefühlshaftigkeit dieses Bildes zusammen und übermittelt sich an alle, die vertrauend danach Ausschau halten.

Die Andere seite des Anhängers zeigt evtl. den Gründer des Redemptoristen-Ordens Alfons (Alonso) Maria di Liguori der 1839 heilig gesprochen wurde. Genau kann man das aber erst sagen wenn die Umschrift entziffert werden kann. Zeitlich würde ich den Anhänger in die Mitte des 19. Jahrhunderts datieren.



[Bearbeitet am 10-5-2005 von Gratian]
Gut Fund!   :engel:
Gratian

ANTE ROMAM TREVERIS STETIT ANNIS MILLE TRECENTIS
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Metteltimehunter

Hallo Gratian

Danke für die wieder sehr außführliche Antwort also das war super . :prost:

mfGugF : Metteltimehunter