Dieser Fund von heute freut mich besonders. Etwas Vergleichbares habe ich bis jetzt noch nicht gefunden.

Ein Medaillon in dem eine Art Klosterarbeit eingelegt ist. Das Glas ist erfreulicherweise noch ganz uns somit ist der Inhalt auch nicht beschädigt.

Ich nehme mal an Ende 19. Jhd. Anfang 20. Jhd. Vielleicht weis ja Gratian noch mehr dazu.

Servus

Andreas

Also ein bißchen bin ich jetzt schon weitergekommenen.

Bei dem Abgebildeten Herrn müßte es sich um Konrad von Parzham handeln. Dieser wurde 1930 selig und 1934 heilig gesprochen.

BIRNDORFER, Konrad (Bruder Konrad von Parzham; Taufname: Johann Evangelista), Laienbruder aus dem Kapuzinerorden, Heiliger, * 22.12. 1818 in Parzham bei Griesbach (Niederbayern) als Sohn eines Bauern, † 21.4. 1894 in Altötting (Oberbayern), begraben in der dortigen Kapuzinerkirche. - B. arbeitete als Knecht auf dem elterlichen Hof. 1849 trat er in das Kapuzinerkloster St. Anna in Altötting ein und versah dort seit 1852 41 Jahre den Posten eines Pförtners. B. zeichnete sich aus durch Gebetseifer, stete Dienstbereitschaft und aufopfernde Liebe und wurde vom Volk geliebt und von den Wallfahrern verehrt. Durch sie drang sein Name und Ruf weit über die Grenzen Bayerns hinaus. Pius XI. sprach ihn am 20.5. 1934 heilig, und die bayrische und die ungarische Kapuzinerprovinz, die Diözese Passau und der Bonifatiusverein in Deutschland wählten ihn zum Patron bzw. Mitpatron. Sein Fest ist der 21. April.

Quelle

Dann würde das mit der Datierung in die erste Hälfte des 20. Jhd. schon hinhaun.

Kopfzerbrechen bereitet mir jedoch das Spruchband: Aanus Dei Konrad

Servus

Andreas

Hi 

ZitatKopfzerbrechen bereitet mir jedoch das Spruchband: Aanus Dei Konrad

Anus Dei ... ist zwar grammatikalisch ok ... wird aber höchstwahrscheinlich nicht gemeint sein  ... 

... das zweite "a" ist als "g" zu lesen ... also Agnus Dei - Das Lamm Gottes
http://de.wikipedia.org/wiki/Agnus_Dei


Gerd

Grüß Dich Wühlmaus,

das mit dem Anus Dei hätte mich doch auch etwas stutzig gemacht.

Wenn man aus dem "Aanus Dei" ein "Agnus Dei" macht gibt das meiner katholischen Seele wieder Frieden.

Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht.

Servus

Andreas

Alles richtig....   dem ist nichts hinzu zu fügen... 

außer das es sich hier möglicherweise um ein Agnus-Dei-Medaillon handelt die da hinter Glas unter dem roten Stoff liegt. Evtl verbunden mit einer Reliquie des Heiligen einem Stofffaden seiner Kleidung o.ä. kunstvoll oben auf drappiert. Also eine Reliquie zweiten Grades.
Ab dem Mittelalter ließen die Päpste zunächst im ersten sowie in jedem siebenten Jahr ihres Pontifikats, später dann jährlich aus den Resten der geweihten Osterkerze zuerst runde oder ovale "Agnus-Dei-Medaillons" gießen. Diese Wachsreliefs weisen auf dem Avers das Gotteslamm, als Umschrift oft den Text "ECCE AGNUS DEI QUI TOLLIT PECCATA MUNDI" (dies ist das Lamm Gottes, das hinwegnimmt die Sünden der Welt) und den Papstnamen auf. Der Revers ist häufig mit dem Bild eines Heiligen versehen. Die Wachssakramentalien wurden als Zeichen besonderer Gunst in eigens dafür aus Leder angefertigten Agnus-Dei-Kapseln überreicht und galten als Phylakterien ( unheilabwehrende Schutzzeichen). Wegen ihrer großen Wertschätzung stellte man Agnus-Dei-Medaillons in späterer Zeit auch außerhalb Roms her. Sie wurden oft in silbernen Kapseln als Amulette verwendet oder wie eine  Reliquie in eigenen Ostensorien aufbewahrt. (Quelle: Hartmanns Kunstlexikon)

Um diese Annahme zu bestätigen müsste man das Stück genauer untersuchen (ohne es zu beschädigen). Es gibt nämlich auch Agnus-Dei-Medaillons da steht Agnus Dei drauf es ist aber nichts drin.

Diese Wicklungen sind eigentlich typisch für Reliquien...man findet sie auch den kleinen Reliquenkreuzen etc. Würde es auf jeden Fall für ein persönliches Reliquar halten. Habe in einem Seminar über Reliquientranslationen auch einmal ein ähnliches Stück gesehen...aber nur vage ähnlich,



LG Chabbs

Ein wirklich tolles Stück!  Amen

MFG Pantherchamäleon