Hallo Leute,

hier sind mal die gesammelten Pilgerzeichen einer hauptsächlich spätmittelalterlichen bis früh neuzeitlichen Fundstelle bei uns in Mainfranken.
Es gibt dort alles, was man auch auf einer Wüstung finden könnte, vor allem recht viel Fensterblei. Die Fülle der Pilgerzeichen überrascht. Auf den Burggrabungen, auf denen ich war, konnten wir bisher nur wenige finden.
Also waren das dort wohl keine, so ganz armen Leute. Pilgern musste man sich auch leisten können.
In der Literatur ist für diese Stelle nichts bekannt. Sie liegt auch weit weg von den bestehenden Ortschaften.
Ab dem 17. Jhdt gibt es dort eine Lücke. Riecht irgendwie nach einer Aufgabe im 30 jährigen Krieg.
Auf dem Luftbild sieht man nichts, wir werden mal schauen, was man noch herausfinden kann.
Ich laufe da schon so ca. seit 10 Jahren immer mal wieder.

Über jede Info zu den Pilgerzeichen wäre ich dankbar.

Liebe Grüße Daniel

Hi Daniel, bei Deinen nächsten Bildern wäre es sehr erfreulich die Objekt ohne Hand auf einem neutralen Hintergrund zu präsentieren.
Sorry, aber der Hinweis musste jetzt sein, da diese Art Bilder zu präsentieren langsam überhand nimmt.
Gruß Rheingauner

Moin Daniel,

ja diese meist relativ kleinen Fragmente sind insgesamt doch relativ selten aufzufinden. Wenn man die Bleifragmente denn überhaupt als Pilgerzeichen identifizieren kann. Was bei deinen Stücken zweifelsfrei möglich ist und beeindruckt. Ich habe, glaube ich, insgesamt so viele Fragmente gefunden wie du auf der einen Wüstung.

Liebe Grüße

Patrick

Hi,
sehr interessante Funde.

Schau mal hier,
https://powr.s3.amazonaws.com/app_images/resizable/Stader+Jah_1054c7ec_1556396591395.pdf

Liebe Grüße
Andreas

Moin lieber Daniel!

Was Du beschreibst ist ein Auftreten von Blei in Form von den auffäligen schönen Fragmenten von Peilgerzeichen aber auch von Fensterruten.

Aus meinem Heimatort gibt es die Überlieferung eines Überfall Pappenheimischer Soldaten im Dreißigjäjhrigen Kreig in dem es u.a. heißt, "nahmen sie alles Blei von den Fenstern und das Blei vom Dach der Kirche". Blei war ein dringend benätigtes Rohmaterial zum gießen der Kugeln.

Deine Beschreibung bennent keine sonstigen Hinweise auf einen Ort, wie Keramikkonzentrationen oder Mauersockelsteine. Das sich eine Siedlungstelle alleine durch Bleifunde zeigt wäre höchst ungewöhnlich. Hast Du Dir die Bachläufe angesehen, falls da einer vorbeifließt?

Jedenfalls eine spannende Stelle die man sich sicher über eine längere Zeit intensiver anschauen sollte.


lG Thomas 

Servus Leute,

so ein Teil kann einem mal leicht durch die Lappen gehen, das stimmt. Muss noch mal den Eimer von den letzten Begehungen durchgehen. Vielleicht findet sich noch das ein oder andere Bleiteil vom Gitterguss.
Danke Andreas für die Literatur. Die kannte ich bisher noch nicht und die Datenbank durchforsten ist echt mühsam. Gibt so viele.
Natürlich gibts da noch andere Fundgruppen, wie Keramik, Dachziegel, Beschläge, Schnallen und Münzen usw. Passt alles wunderbar zusammen bisher.
Einen Bach gibt es nicht an der Stelle. Einziger Standortnachteil. Aber es gab wohl etliche ,Brunnenhäuser' in der spätmittelalterlichen, früh neuzeitlichen Landschaft. Diese Brunnen waren oft auch nicht in Siedlungszusammenhang, privat und deshalb auch mit einem Holzbau umgeben und abgeschlossen. So ein Teil gab es auch nach der karolingischen Besiedlung auf der Wüstung Seehausen.

Liebe Grüße Daniel
Liebe Grüße Daniel

Sehr interessant diese Streuung von Pilgerzeichen in einer Wüstung. Sehr hilfreich bei der Bestimmung von Pilgerzeichen aber auch profanen Blei/zinnzeichen ist die Kunera-Datenbank hier mal ein link:

Kunera Datenbank

Danke Gratian,

ich wühl mich dann doch mal bei Zeiten durch. Es ist noch eins dazu gekommen. Diesmal mit Teilen vom Gitterguss 

PS: Thomas, danke für die Info mit den bildlichen Darstellungen an den Fenstern. Das war mir bisher neu ;)

Liebe Grüße Daniel

Zur Vollständigkeit hier noch der Link von der anderen Datenbank

https://www.pilgerzeichen.de/