Anhänger

Begonnen von Digger Barns, 15. November 2005, 17:55:50

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Digger Barns

Hallo!
Ich habe neulich auf dem Esch diesen Anhänger gefunden. Höhe ca 25 mm.
Kann den jemand datieren? Sehr alt scheint er nicht zu sein.
Er glänzt stellenweise von unten messingfarben. Ich habe noch ein ähnliches Stück und bin mir nicht sicher, ob ich weiter reinigen sollte,
oder das ganze so lasse.

tholos

Hi Digger Barns,

abgebildet ist das Gnadenbild der Muttergottes von der Immerwährenden Hilfe in der Redemptoristenkirche San Alfonso (Verbindung zur anderen Seite des Anhängers) di Liguori in Rom.
Schau dir auch mal die folgende Seite an, dort wird das Bild genauer erklärt: http://www.redemptoristen.at/staticsite/staticsite.php?menuid=212&topmenu=5&keepmenu=inactive


Mutter von der Immerwährenden Hilfe

Die Verehrung der Gottesmutter ist uns Redemptoristen ein wichtiges Anliegen. Mit großer Wertschätzung blicken wir dabei auf eine Ikone, in welcher uns Maria unter dem Titel ,,Mutter von der Immerwährenden Hilfe" begegnet.

Es handelt sich um ein Bild, das vermutlich im ausgehenden 14. Jahrhundert auf der Insel Kreta entstand. Es war später nach Rom gekommen, und wurde im Jahre 1866 von Papst Pius IX. unserer Kongregation anvertraut. Heute finden sich Kopien dieses Bildes überall, wo Redemptoristen leben und wirken. Auch über die missionarische Tätigkeit unserer Gemeinschaft erhielt und erhält es weite Verbreitung.

Man kann wohl zurecht sagen, dass die ,,Mutter von der Immerwährenden Hilfe" eines der bekanntesten Marienbilder weltweit ist. Das Original befindet sich in der Kirche Sant'Alfonso in Rom.
 
   
Mutter von der Immerwährenden Hilfe   


Die Ikone zeigt Maria mit Jesus auf dem Arm. Die Mutter schaut den Betrachter bzw. die Betrachterin an. Ihr Blick lässt Besonnenheit und Ruhe erkennen, zugleich vermittelt er eine mitfühlende Aufmerksamkeit gegenüber den Sorgen und Nöten der Menschen.

Der Mantel Mariens ist in dunklem Blau gehalten. Es ist die Farbe des Glaubens, der Wahrhaftigkeit und des bergenden Schutzes. Darunter kommt ein rotfarbenes Untergewand zum Vorschein. Es steht für das Ineinander von Liebe und Leiden.

Der Blick Jesu scheint in die Weite der Ewigkeit gerichtet zu sein. Sein Gesicht trägt kindliche Züge, während der Körper Jesu in den Proportionen eines Erwachsenen gemalt ist.

Bekleidet ist Jesus mit einem braunen Umhang, der auf seine Erd- und Weltverbundenheit hinweist. Daraus sprosst wie eine Knospe die grüne Tunika, die mit ihrer Farbgebung Hoffnung und Leben symbolisiert. Darum herum schlingt sich der rote Gürtel der zum Leiden bereiten Liebe.

Jesus zeigt sich als der in diese Welt gekommene, Mensch gewordene Gottessohn, der durch Leiden und Tod hindurch zu neuem Leben erlöst.

   
   
Erzengel Michael   
   
   
Erzengel Gabriel 
   
Eine für die Wirkung des Bildes wichtige Bedeutung haben die beiden Engel links und rechts des Hauptes der Gottesmutter. Sie schauen auf Jesus und tragen in Tücher gehüllt die Leidenswerkzeuge. Es handelt sich um den Erzengel Michael mit Lanze und Essigschwamm und um den Erzengel Gabriel mit dem Kreuz.

Wiewohl Jesus nicht unmittelbar auf die Engel blickt, ist sein Ausdruck ganz und gar von der Wahrnehmung des ihm auf diese Weise bewusstgemachten Geschicks bestimmt.

Ein Detail unserer Ikone, auf welches oft hingewiesen wird, sind die Füße Jesu. Sie sind in sehr menschlicher Art übereinander geschlungen. Von der rechten Fußsohle ist die Sandale losgelöst und droht zu Boden zu fallen. Man deutet dies gewöhnlich als eine Folge des Erschreckens Jesu angesichts des angekündigten Leidens.

   
   
Losgelöste Sandale 
   
In einer tieferen Sichtweise mag man darin aber auch eine Darstellung der Selbstentäußerung und Erniedrigung des Gottessohnes sehen, der ,,wie ein Sklave" wurde (vgl. Phil 2:7). In der Antike konnte es zu den Merkmalen einer Sklavenexistenz gehören, sich ohne Fußbekleidung zeigen zu müssen. Zugleich mag das Zeichen des entblößten Fußes das Eintreten Jesu in die Abgründe und Bodenlosigkeiten unseres menschlichen Lebens hinein versinnbilden.

Die Beziehung zwischen Maria und ihrem Sohn wird auf der Ikone der ,,Mutter von der Immerwährenden Hilfe" durch die Gesten der Hände ausgedrückt. Marias linke Hand trägt und hält Jesus mit mütterlicher Liebe – und sie zeigt ihn auf diese Weise dem Betrachter und der Betrachterin.
   
   
Offene Hand 
   
Die rechte Hand der Gottesmutter befindet sich an der Stelle ihres Herzens und bildet damit die innerste Haltung Marias ab. Die Hand ist nach oben hin offen. Sie gewährt einerseits Halt und Schutz und signalisiert andererseits Empfangsbereitschaft. Maria lädt Jesus ein, seine Hände in ihre Hand und in ihr Herz zu legen. Er, dem sie ihre ganze mütterliche Fürsorge schenkt, gewährt ihr seinerseits den Reichtum seines Segens und seiner Gnade. So bilden Marias rechte Hand und die beiden Hände Jesu einen optischen Anziehungspunkt der Ikone. Hier fließt die ge-
samte Gefühlshaftigkeit dieses Bildes zusammen und über-
mittelt sich an alle, die vertrauend danach Ausschau halten.

Frater Martin Leitgöb CSsR

Quelle: http://www.redemptoristen.at/staticsite/staticsite.php?menuid=212&topmenu=5&keepmenu=inactive



Gruß

tholos :super:

tholos

H. ALPHONSUS. M. V. LIG. B. F. U.
für: Heiliger Alfons Maria di Liguori, bitte für uns.

Digger Barns

Prima, das war sehr ausführlich, vielen Dank.
Hat jemand eine Ahnung, wann solche Heiligenanhänger zeitlich einzuordnen sind?

Gratian

Hallo Digger,

dem abgebildeten Anhänger würde ich etwa 70 - 100 Jahre geben....Frühes 20. Jahrhundert
Gut Fund!   :engel:
Gratian

ANTE ROMAM TREVERIS STETIT ANNIS MILLE TRECENTIS
PERSTET ET AETERNA PACE FRUATUR. AMEN.