kreuzanhänger- zum öffnen

Begonnen von schnulch, 16. August 2005, 15:54:10

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schnulch

zunächst entschuldige ich mich für die kleinschreibung,aber funktastatur spinnt wieder mal.

hätte hier was zu bestimmen.vielleicht bekomm ich ja den ein oder anderen tip.
im kreuz sind denke ich mal namen von heiligen angegeben,dann wird der stoffrest wohl auch eine heiligen reliquie sein.
bin um jeden hinweis dankbar bezüglich zweck,alter etc. dankbar.
grüße :engel:

Gratian

#1
Ein wunderschönes Reliquienkreuz!

Sicherlich kein Bodenfund bei dieser Erhaltung! :staun: :staun:

Vorderseite:
Jesus am Kreuz darunter Maria als Schmerzensmutter: (Schwert in der Brust)

Rückseite: Die Leidenswerkzeuge:
Hammer, Zange, Nägel, Dornenkrone,Geisel, Würfel, Lanze, Schwamm mit Essig, das Hemd Jesu, Leiter, Schweißtuch usw.

Innen: 7 Verschiedene Reliquien (vermutlich Reliquien dritter Klasse) in 7 kleinen Päckchen auf rotem Samt(?) verteilt dazwischen Perlenstickereien. Deren Herkunft bzw Bedeutung ergibt sich aus den Bezeichnungen auf dem Päckchen (Name der/des Heiligen). Hieraus lässt sich auch am besten auf ein Alter des Anhängers schließen. Entweder Du stellst größere Fotos ein auf denen man die Buchstaben lesen kann oder Du postest sie hier.

Zum Schutz der Reliquien ist lose ein hauchdünnes längliches Stück Seide(?) (für den Längsbalken) aufgelegt auf dem zur Verzierung goldfarbene Sterne angebracht sind.

Wirklich herrliches Stück! Gratulation! :jump: :jump: :jump: :jump:
Gut Fund!   :engel:
Gratian

ANTE ROMAM TREVERIS STETIT ANNIS MILLE TRECENTIS
PERSTET ET AETERNA PACE FRUATUR. AMEN.

Gratian

Vielleicht zur Verdeutlichung noch ein kleiner Exkurs in Sachen Leidenswerkzeuge und Reliquien:

Passionswerkzeuge , Leidenswerkzeuge, Arma Christi, Bezeichnung für die Wiedergabe von Gegenständen, die in Verbindung mit dem Leiden Christi stehen.

Ihre Darstellung ist seit dem späten Mittelalter üblich, z. B. auf Holzschnitten, als Andachtsbilder, in Stundenbüchern und auf dem Hungertuch. In plastischer Form zu finden sind die Passionswerkzeuge u. a. als Dekor auf Dosendeckeln, bei den so genannten Arma-Christi-Kreuzen und den Passionsaltärchen, die z. B. Jean Antoine Belleteste (1730-1811) und P. Blard aus Elfenbein schnitzten. Beispiele von Passionsaltärchen, die meist als Hausaltäre dienten, befinden sich im Musée de Dieppe, im Victoria & Albert Museum, London, und in Privatbesitz.

Dargestellt sind von den Passionswerkzeugen meist das Kreuz mit INRI-Schildchen (Kreuztitel), Kreuznägel und mitunter auch Hämmer zum Einschlagen derselben, Dornenkrone und Zangen zum Binden der Dornenzweige, Leitern, Fesseln, Passionssäule, Geißeln, Ruten, Spottzepter (Ecce homo) und Essigschwamm an einem Rohr. Diesen reichte der Überlieferung nach ein Soldat namens Stephaton dem dürstenden Christus am Kreuz.

Zu sehen ist weiters eine Lanze zur Erinnerung an die Lanzenstichwunde, die dem bereits toten Heiland von dem römischen Hauptmann Longinus (oder einem seiner Soldaten) zugefügt wurde. Oft ist auch das Schweißtuch der Veronika wiedergegeben, das seit dem 15. Jh. mit der Kreuztragung in Zusammenhang gebracht wird. Die Darstellung einer Hand oder geballten Faust bezieht sich auf die Backenstreiche der Diener des Hohenpriesters beim Verhör Christi. Auf den Verräter Judas und die Gefangennahme Christi nehmen Geldstücke oder ein prall gefüllter Beutel Bezug. Auch ein Hahn ist bisweilen dargestellt, zur Erinnerung an die Verleugnung Christi durch Petrus. Zu sehen ist manchmal auch das Felsengrab oder stattdessen ein Sarkophag. Da die Passionswerkzeuge als sieghafte Waffen wider die Sünde und den Tod angesehen werden, gelten sie auch als Siegeszeichen.


Eine Reliquie (lateinisch Überbleibsel) ist ein Gegenstand religiöser Verehrung, besonders ein Körperteil oder Teil des persönlichen Besitzes eines Heiligen.

Im Katholizismus werden drei Reliquienklassen unterschieden:
:engel: Reliquien erster Klasse sind alle Körperteile des Heiligen, insbesondere Partikel seiner Knochen, aber auch seine Haare, Fingernägel und, soweit erhalten, sonstigen Überreste, ins selteneren Fällen auch Blut. Bei Heiligen, deren Körper verbrannt wurden, gilt gegebenenfalls die Asche als Reliquie erster Klasse.

:engel: Reliquien zweiter Klasse, auch echte Berührungsreliquien genannt, sind Gegenstände, die der Heilige zu seinen Lebzeiten berührt hat, insbesondere Objekte von besonderer biographischer Bedeutung. Dazu gehören etwa bei heiliggesprochenen Priestern und Mönchen ihre sakralen Gewänder, bei Märtyrern beispielsweise die Foltergeräte und Waffen, durch die sie ums Leben kamen.

:engel: Reliquien dritter Klasse oder mittelbare Berührungsreliquien sind Gegenstände, die Reliquien erster Klasse berührt haben. Solche Objekte, in der Regel kleine Papier- oder Stoffquadrate, die kurz auf die Reliquien gelegt und hinterher auf Heiligenbildchen geklebt werden, werden in vielen katholischen Wallfahrtsorten besonders in Südeuropa bis heute als Souvenirs an Pilger verkauft.

Eine Sonderstellung außerhalb dieses Schemas kommt den biblischen Reliquien zu, also denjenigen Gegenständen, die mit dem neutestamentarischen Heilsgeschehen, insbesondere mit Jesus und Maria in direkte Verbindung gebracht werden. Dazu zählen vor allem die Kreuzreliquien, kleine Holzsplitter vom Kreuz Christi, von denen viele tausend über die ganze Welt verteilt in katholischen und orthodoxen Kirchen verehrt werden. Zu den Passionsreliquien, die Bezüge zur Passion, also zur Leidensgeschichte Jesu in seinen letzten Lebenstagen aufweisen, gehören daneben auch die berühmte Heilige Lanze des Longinus, Partikel der Kreuznägel zum Beispiel in der Eisernen Krone, Partikel der Dornenkrone und der anderen Marterwerkzeuge, ferner das Turiner Grabtuch, das Schweißtuch der Veronika und der Gral. In ähnlicher Weise werden Gewänder verehrt, die Maria und Jesus zu Lebzeiten getragen haben sollen, etwa der Heilige Rock in Trier, die Sandalen Jesu in Prüm, die Gewänder Mariae, sowie Windel und Lendenschurz Jesu in Aachen.

Da Jesus nach biblischer und Maria nach katholischer Ansicht in den Himmel entrückt wurden und daher von ihnen keine Leichname existieren, war die Frage, ob es von ihnen Reliquien erster Klasse geben könne, theologisch zeitweise sehr umstritten. Die in Kirchenschätzen erhaltenen angeblichen Reliquien der abgeschnittenen Haare und Fingernägel, der Milchzähne, Nabelschnur und Vorhaut Jesu werden heute überwiegend als mittelalterliche Fälschungen angesehen und von der katholischen Kirche nicht mehr in besonderer Weise verehrt.

Die Klasseneinteilung der Reliquien hat vor allem kirchenrechtliche Bedeutung: das kanonische Recht verbietet Katholiken den Handel mit biblischen Reliquien sowie Reliquien erster und zweiter Klasse. Katholiken dürfen solche Objekte zwar von nichtkatholischen Dritten oder von dazu offiziell befugten kirchlichen Einrichtungen erwerben, besitzen und privat verehren, aber nicht weiterverkaufen. Zulässig sind lediglich das Verschenken von Reliquien an andere Gläubige und die Rückgabe an die Kirche. Im Mittelalter war der Reliquienhandel (ebenso wie das 'Handwerk' der Reliquienfälschung) hingegen weit verbreitet.

Quellen: Wikipedia und P.W. Hartmanns Grosses Kunstlexikon
Gut Fund!   :engel:
Gratian

ANTE ROMAM TREVERIS STETIT ANNIS MILLE TRECENTIS
PERSTET ET AETERNA PACE FRUATUR. AMEN.

schnulch

 :irre:
nein kein bodenfund......ist von meiner mutter, hat sie von ihrer uroma bekommen,ist denke ich mal ein erbstück für die generationen.
habe hier die bilder,die namen konnte ich nicht alle entziffern,vielleicht helfen die bilder.
danke schonmal für die bestimmung...
gruß

EGS

Hallo Schnulch,

als Ergänzung zu dem, was Gratian wie immer souverän ausgeführt hat:
Das Gewand Christi wurde nicht zerteilt, da es aus einem Stück gewebt war.
"Sie warfen das Los und verteilten seine Kleider unter sich"
Die Würfel dürften dafür das Sinnbild sein.

Gruss   egs

general-chris

:engel: :engel: :engel:
Hi
mich würde mal interessieren wo man so etwas herbekommt !!!
Beschäftige mich auch hin und wieder mal mit Reliquien,
würde auch gerne mal so etwas besitzen.
:engel: :engel: :engel:
MFG
general-chris

Merowech

Hi general-chris,
wenn du irgendwann mal die Gelegenheit hast nach Rom zu kommen,dort gibt es sowas zu kaufen.
Ist mir durch Zufall aufgefallen.  :engel:
Grüße    MICHA   Und nutze den Tag - na ja ? - die Nacht auch !  :zwinker:

general-chris

Hi,
danke für den Tipp
!!!

MFG
general-chris