Abendspaziergang

Begonnen von Geronimo, 15. August 2012, 15:32:43

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Geronimo

War gestern kurz unterwegs der Anhänger kam zum Vorschein vlt kann mir ja jemand was dazu sagen. Das Alter würde mich auch interessieren :)

Maria Lanzendorf und Sontagberg (mit einem n) steht darauf :)

:winke: Greez Gero
Oh Ha Le
Oh Ha Le
Ich warte auf die Wendung! ( Geronimo)

ChristophNRW

hm, ich erkenne einen Jesus am Kreuz und eine Maria mit dem toten Jesus auf dem Schoß?  :glotz:

zugegeben, ich bin eine schlechte Urlaubsvertretung für Gratian, wenn er denn im Urlaub ist  :friede:
Tout est chaos
Tous mes idéaux : des mots abimés
Je suis d'une géneration désenchantée
(Mylène Farmer - Désenchantée)

Gratian

hat eine weite Reise hinter sich das Stück.....Ein sogenannter Gnadenstuhl, und zwar der von  Sonntagberg in Niederösterreich.

Unter Gnadenstuhl versteht man die Darstellung der heiligen Dreifaltigkeit (Gottvater, Gottsohn und Heiliger Geist) die seit dem 12. Jahrhundert bekannt ist.
Gottvater thront auf einem Stuhl und weist auf seinen für die Menschen gestorbenen Sohn hin. Zwischen den beiden oder über Gottvater und Jesus schwebt der Heilige Geist in Form einer Taube. Es gibt auch Darstellungen, wie diese hier, bei denen Gottvater ein Kruzifix in Händen hat, sowie die Ausführung, bei der Gottvater den Leichnam Christi auf dem Schoß hält - eine Sonderform des Imago-Pietatis-Motivs. Der Bildtypus des für die Erlösung der Menschheit geopferten Gottessohnes, den Gottvater darbietet, gilt als Einladung zum Empfang des Sakramentes der Eucharistie.

Eine besonders bekannte Darstellung des Gnadenstuhls entstand um 1145 in St. Denis auf einer medaillonförmige Glasscheibe. Abgesehen von dem Gnadenstuhl, sind auf dem Medaillon auch der Wagen des Aminadab und die Bundeslade wiedergegeben. Eine von Abt Suger stammende Inschrift bezeichnet den Gnadenstuhl als einen auf der Bundeslade errichteten "Altar mit dem Kreuz Christi". Die Anfänge des Gnadenstuhl-Motivs sind auf Illustrationen des Messkanons zu finden (u. a. auf dem um 1120 entstandenen Missale aus Cambrai, Bibl. municipale in Cambrai), und W. Braunfels bezeichnete 1954 den Text des Canon Missae als literarische Quelle für das Motiv des Gnadenstuhl.

G. NEUMANN, Die Ikonographie des G., Diss. Berlin 1953; W. BRAUNFELS, Die Hl. Dreifaltigkeit, Düsseldorf 1954; K. HOFFMANN, Sugers " Anagogisches Fenster" in St. Denis, in: Wallraf-Richartz-Jahrb. 30, 1968; J. E. ROSENTHAL, The drawings in an Anglo-Saxon pontificale: "Anthropomorphic Trinity or threefold Christ?", in: The Art Bull. 63, 1981. .(Quelle Hartmanns Kunstlexikon)

Die Rückseite zeigt das Gnadenbild eines anderen niederösterreichischen (Marien-)Wallfahrtsortes Maria Lanzendorf. das Gnadenbild, eine Pieta ist in der Wallfahrtskirche Maria-Lanzendorf zu sehen.

Was das Alter betrifft so ist der Anhänger wohl aus dem 19. Jahrhundert.
Gut Fund!   :engel:
Gratian

ANTE ROMAM TREVERIS STETIT ANNIS MILLE TRECENTIS
PERSTET ET AETERNA PACE FRUATUR. AMEN.

Geronimo

Zitat von: Gratian in 15. August 2012, 22:00:29
hat eine weite Reise hinter sich das Stück.....Ein sogenannter Gnadenstuhl, und zwar der von  Sonntagberg in Niederösterreich.

Unter Gnadenstuhl versteht man die Darstellung der heiligen Dreifaltigkeit (Gottvater, Gottsohn und Heiliger Geist) die seit dem 12. Jahrhundert bekannt ist.
Gottvater thront auf einem Stuhl und weist auf seinen für die Menschen gestorbenen Sohn hin. Zwischen den beiden oder über Gottvater und Jesus schwebt der Heilige Geist in Form einer Taube. Es gibt auch Darstellungen, wie diese hier, bei denen Gottvater ein Kruzifix in Händen hat, sowie die Ausführung, bei der Gottvater den Leichnam Christi auf dem Schoß hält - eine Sonderform des Imago-Pietatis-Motivs. Der Bildtypus des für die Erlösung der Menschheit geopferten Gottessohnes, den Gottvater darbietet, gilt als Einladung zum Empfang des Sakramentes der Eucharistie.

Eine besonders bekannte Darstellung des Gnadenstuhls entstand um 1145 in St. Denis auf einer medaillonförmige Glasscheibe. Abgesehen von dem Gnadenstuhl, sind auf dem Medaillon auch der Wagen des Aminadab und die Bundeslade wiedergegeben. Eine von Abt Suger stammende Inschrift bezeichnet den Gnadenstuhl als einen auf der Bundeslade errichteten "Altar mit dem Kreuz Christi". Die Anfänge des Gnadenstuhl-Motivs sind auf Illustrationen des Messkanons zu finden (u. a. auf dem um 1120 entstandenen Missale aus Cambrai, Bibl. municipale in Cambrai), und W. Braunfels bezeichnete 1954 den Text des Canon Missae als literarische Quelle für das Motiv des Gnadenstuhl.

G. NEUMANN, Die Ikonographie des G., Diss. Berlin 1953; W. BRAUNFELS, Die Hl. Dreifaltigkeit, Düsseldorf 1954; K. HOFFMANN, Sugers " Anagogisches Fenster" in St. Denis, in: Wallraf-Richartz-Jahrb. 30, 1968; J. E. ROSENTHAL, The drawings in an Anglo-Saxon pontificale: "Anthropomorphic Trinity or threefold Christ?", in: The Art Bull. 63, 1981. .(Quelle Hartmanns Kunstlexikon)

Die Rückseite zeigt das Gnadenbild eines anderen niederösterreichischen (Marien-)Wallfahrtsortes Maria Lanzendorf. das Gnadenbild, eine Pieta ist in der Wallfahrtskirche Maria-Lanzendorf zu sehen.

Was das Alter betrifft so ist der Anhänger wohl aus dem 19. Jahrhundert.

Wow vielen Dank für die schöne Erklärung, du bist einfach genial auf diesem Gebiet!!!!

Für mich nicht sooo weit ich wohne ja in Wien/Grenze NÖ :D

Greez Gero
Oh Ha Le
Oh Ha Le
Ich warte auf die Wendung! ( Geronimo)