römisch???

Begonnen von archfraser, 06. Juli 2011, 15:00:00

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archfraser

Hi

Fragt mich bitte nicht wieso, aber ich schätze dieses Ding römisch ein.
Die Patina ist anders und dicker als bei anderen Funden auf dem selben Feld
Eine römische Villa ist nicht weit entfernt (ca 50 - 70 Meter)
Die Machart, die Oberflächenstruktur kommt mir sehr alt vor...

Ich kann aber auch total daneben liegen, doch ich weiss bei dem kleinen Etwas beim besten Willen nicht was es sein könnte.
Ich kann auch keine Bruchstelle erkennen

Bin für jede Anregung dankbar :heul:

archfraser
,,Es mag sein, dass wir durch das Wissen anderer gelehrter werden. Weiser werden wir nur durch uns selbst."

Michel de Montaigne

hochwald

Moin archfraser!


Dieses Stück schaut verdammt nach einer (abgebrochenen?) Klinge eines Randleistenbeils (frühe BZ) aus.

Obgleich ich mich mit römischen Funden überhaupt nicht auskenne.

Sollte es wirklich die abgebr. Kl. eines BZ-Randl.beils sein, frage ich mich natürlich auch, wie es seinerzeit zu solch einer starken Verrundung der möglichen Bruchkante kommen konnte.


Gruß!
Robert

archfraser

Oh mein Gott, ich muss erst mal nachschauen was genau ein Randleistenbeil ist!

Dank dir vorerst einmal, Robert

archfraser
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Michel de Montaigne

archfraser

Hab mich etwas schlauer gemacht. :zwinker:
Die beidseitigen Leisten könnten schon an ein solches Beilchen erinnern. :kopfkratz:
Die spitze Seite aber müsste eigentlich wesentlich breiter sein. :glotz: oder?

archfraser
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Michel de Montaigne

Schlumpfstampfer

Oder der gute alte Lötkolben, der schon ein paar Mal nachgefeilt wurde.

andreasluecke

#5
Randleistenbeil ist nicht unwahrscheinlich... ein Saisoneinstiegsgeschenk an den Archäologen!  :super:

archfraser

Zitat von: andreasluecke in 06. Juli 2011, 19:05:26
Randleistenbeil ist nicht unwahrscheinlich... ein Saisoneinstiegsgeschenk an den Archäologe!  :super:

Ich hab ihm schon mal Fotos geschickt! :super:
,,Es mag sein, dass wir durch das Wissen anderer gelehrter werden. Weiser werden wir nur durch uns selbst."

Michel de Montaigne

archfraser

Hi

Der Archäologe ist begeistert und möchte mich, oder besser gesagt den Fund schnellstmöglich sehen.
Er glaubt es könnte sich sogar um Kupfer handeln...

archfraser
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Michel de Montaigne

archfraser

Hi

Ich war heute morgen beim Archäologen. Er bestätigte mir dass es sich um ein Fragment eines Bronze-Beils handelt. Um welches genau, wollte er sich noch nicht festlegen und behielt das Stück noch bei sich um Fotos zu machen und genauere Untersuchungen vorzunehmen. Bronze-Zeit aber ist jedenfalls bestätigt!

Danke an "andreasluecke" und "hochwald"

archfraser
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Michel de Montaigne

andreasluecke

Glückwunsch!

So etwas ist- wenn auch nicht komplett erhalten- ein sehr wichtiger und schöner Fund!  :super:

Grafschaft Mark

Zitat von: andreasluecke in 11. Juli 2011, 10:51:17
Glückwunsch!

So etwas ist- wenn auch nicht komplett erhalten- ein sehr wichtiger und schöner Fund!  :super:

Aber auch nur nach der Meldung beim Amt :smoke:

Von daher alles richtig gemacht archfraser, so muss das sein  :super:!!!
Glückwunsch zum Fund und super das die Zusammenarbeit so gut klappt!!!


archfraser

@ andreasluecke und Grafschaft Mark

Vielen Dank!
Hierzu möchte ich auch mal die Spezialisten / Archäologen des hiesigen Nationalmuseums loben. Ich bekomme ständig von ihnen vollste Unterstützung und bin bei ihnen immer ein gerngesehener Gast.
Natürlich profitieren sie auch von freiwilligen Amateur-Prospektoren wie mir, doch ich würde mal sagen, eine Hand wäscht die andere.

archfraser
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Michel de Montaigne

archfraser

Hi Mods. resp. Admins.

Könnt ihr diesen Beitrag bitte zur "Bronzezeit" oder "Äxte und Beile" verschieben.

Danke,
archfraser
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Michel de Montaigne

archfraser

Hi

Ich habe heute dieses bronze Randleistenbeil-Fragment vom Museum zurückbekommen.
Der Archäologe bemerkten dass die Bruchstelle poliert scheint. Da das Fragment direkt an einem römischen Fundplatz liegt, vermutet er dass es eventuell zur römischen Zeit wiederverwendet wurde.
Es wurde in die frühe resp. mittlere Bronzezeit datiert.

archfraser
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Michel de Montaigne

Goatman

Zitat von: archfraser in 17. August 2011, 22:22:44
Hi Mods. resp. Admins.
Könnt ihr diesen Beitrag bitte zur "Bronzezeit" oder "Äxte und Beile" verschieben.
Danke,
archfraser

Aber gerne doch  :winke:

Lojoer

Zitat von: archfraser in 26. August 2011, 20:11:18
Da das Fragment direkt an einem römischen Fundplatz liegt, vermutet er dass es eventuell zur römischen Zeit wiederverwendet wurde.
Diese Vermutung ist wohl ein bischen weit hergeholt. Hätten die Römer es gefunden, wäre es in die Rohstoffverwertung gegangen. Ich habe schon Steinbeile auf römischen Siedlungsstellen gefunden, sind die den auch wiederverwendet worden?
Nein, das Naheliegenste ist - die Dinge lagen zur Römerzeit unentdeckt im Boden.
Wie oft ist festzustellen, dass guter Siedlungsboden von der Steinzeit bis heute immer wieder als Siedlungsplatz genutzt wurde.
Gruß Jörg

archfraser

Zitat von: archfraser in 26. August 2011, 20:11:18
Der Archäologe bemerkte dass die Bruchstelle poliert scheint.

Hallo Jörg

Diesen kleinen Satz hattest du wahrscheinlich übersehen und vergessen zum Zitat beizufügen.
Das ist nämlich das kleine Detail das dem Archäologen Anlass zu dieser Vermutung gab.

archfraser
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Lojoer

Hi archfraser,
ne, den habe ich nicht übersehen. Aber auch da ist die wahrscheinlichkeit, dass das Teil in der Bronzezeit geglättet worden ist höher, als dass ein Römer dies getan hätte.
Man muss sich nämlich die Frage stellen "Cui bono". Eher einem Römer oder eine Bronzezeitler.
Gruß Jörg

archfraser

Hi Jörg

Zitat von: Lojoer in 31. August 2011, 09:40:46
"Cui bono"
Verstehe ich nicht, habe nie Latein gelernt!

Du kannst, genau so wie der Archäologe, recht haben. Ich weiss es nicht!
Er hat sich ja auch auf nichts behauptet sondern nur seine Vermutung geäußert.
Ich denke, letztendlich "wissen" kann es heute niemand mehr. :nixweiss:

archfraser
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Michel de Montaigne

Lojoer

Cui bono (zitat Cicero) - "wem nutzt es" oder auch "für wen ist es gut"
Bei einem solchen Teil muss man einfache Überlegungen anstellen.
1. Eine Bronzeaxt zerbricht.
2. Der Besitzer merkt das natürlich und nimmt sie mit (ist ja wertvolles Material)
3a. Er hebt es auf zum Einschmelzen und deponiert es (oder 3b) ... er vergisst es und es wird von einem Römer gefunden.
4a. Der Römer sagt sich was für ein schönes Teil, das kann man noch verwenden. Aber für was ???? Als Unterlegkeil, Spaltkeil???? Auf jeden Fall mal glätten, damit kein Unheil passiert.
3b Der Bronzezeitler sagt sich vielleicht kann ich es irgendwie weiterverwenden. Beil kaputt dann irgenwie anders schäften. Hält aber nicht und geht verloren.
4b Es wird von Dir gefunden.
Was meinst Du, welche Geschichte erscheint die wahrscheinlichere????
Gruß Jörg

archfraser

Hi

Ja, ja...all das und noch vieles mehr wäre möglich! :winke:

archfraser
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