Streitaxt mit schönen Marken auf beiden seiten

Begonnen von zampano, 13. Mai 2005, 22:36:11

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zampano

(wahrscheinlich) ne streitaxt.

interessant: meine lanze von gestern lag luftlinie 20m entfernt und etwa genauso tief.
vielleicht gleiche zeitstellung?

zampano

...andre seite mit marken. in den dreiecken heisst "M" glaub ich

confetti

Gräbst du ganz Staffelstein um*smile

confetti

Thor

Unheimliche Funde machst Du, fasst zu schön um war zu sein. Falls doch, respekt ! :zwinker:
Super Konservierung in kürzester Zeit usw. Echt Top.


:super:

[Bearbeitet am 13.5.05 von Thor]
Gruß und Gut Fund, Thor

Auri sacra fames

Mad Matz

@ Zampano,

Schönes Stück :-)

Aber warum Streitaxt ?

Axoo klar
DreiBauern hatten nur eine Axt ....
Und stritten sich dauernd drum ... :narr:

Gruß Matze :-)
Sonde : Whites IDX Pro Turbo
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zampano

ja die hacke hab ich um 14.00 rein in die elektrolyse, dann raus und 1 stunde gebürstet.

muss ich noch wachsen. schade das sie so kaputt ist. (war schlechter boden unten am hang :(

die funde hab ich OHNE scheiss immer dann rein, wenn ich sie gefunden hab. Ich geh früh bis mittag suchen, und dann schnell saubermachen und rein hier.

Das säubern geht beim eisen in 2-4 stunden in der regel, da ja hier die böden net schlecht sind.

gruss und euch das selbe unter die spule!




[Bearbeitet am 13-5-2005 von zampano]

[Bearbeitet am 14-5-2005 von zampano]

confetti

zum Glück hängt mein Herz am MA-Eisenzeugs

Wow ne Power-Elyse. 1 Stunde gebürstet das klingt gut:narr:

confetti

zampano

hier das badewasser dazu, 40 volt netzteil laststabil bis 10 Ampere. ein sprudelbad
:narr::narr::narr::narr:

zampano

jetzt den Power rostumwandler aufgetragen, ist nach einer stunde ca. fertig damit.
wandelt nur rost um, gesundes metall wird nicht schwarz.

ist echt gut ist farblos der umwandler. von "PAPAN"

wachsen muss ich noch, reicht ja morgen :winke:

[Bearbeitet am 13-5-2005 von zampano]

Mad Matz

@ Zampano,

Schlechter Boden, Kaputt ?

Sorry ich fühl mich etwas verarscht

Das Teil sieht für meine Verhältnisse klasse aus für ein Eisenteil das 500 J alt ist oder so

aber wenn du so was laufend ausbuddelst kannst du dich freuen

Ich hab so was nicht in 1,5 Jahren gefunden

Ich frag mich wie verwöhnt du bist daß du die Axt als kaputt bezeichnest ...
Und nach dem Finden ne stunde Elyse und bissi bürsten und dann wachsen .....

Ob das dem Stück gerecht wird wage ich auch zu bezweifeln
Vom entsalzen hältst du nichts ?

Na ja ist nicht mein Fundstück ....

Gruß Matze :-)
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zampano

entsalzen das kenn ich nicht.

ich hab das halt so von einem gelernt der schon 25 jahre sucht.

wir machen das alle so, manche besser manche schlechter.

ich machs besser :)

wenn jemand was besser kann als ich, dann bin ich gerne bereit was dazuzulernen, auf jeden fall.

ausserdem sagte ich um 14.00 hab ich die hacke rein, und die war 2-3 stunden drin und 1 stunde gebürstet.


[Bearbeitet am 13-5-2005 von zampano]

[Bearbeitet am 13-5-2005 von zampano]

Mad Matz

@ Zampano,

Also dann hol ich mal bissi aus

Eisen nimmt im laufe der Zeit im Boden Salze auf ....

aber Salz ist in verbindung mit Wasser und Luft ein rostbeschleuniger was wenn man das nicht beseitigt in mehr oder weniger kurzer Zeit zum zerfall der Eisenfunde führt ( im verhältniss zu der zeit wie das im Boden lag rasend schnell ( 10-100 Jahre )

Das wachsen schützt zwar etwas aber nicht vollständig vor der Korrosion von innen.

Des weiteren schädigt die Elektrolyse die schwarze Patina die die alten Eisenteile meißt umschließt und die das Alter und das Flair der Funde ausmacht ...

Aber das ist geschmackssache wie man die Funde lieber hat

Eigentlich gehört die Patina zu den Alten Sachen dazu ...

Also zum entsalzen :

Um die eingelagerten Salze aus dem Fundstück herauszubekommen ist ein einlegen in Destieliertes Wasser Nötig.

Also bei eingelegten Einzelteilen und einem Verhältniss von 1 zu 5 bis 1 zu 10 ( 1 Volumenteil Eisen 5 bis 10 Volumenteile Destieliertes Wasser ) Ist ein Wasserwechsel alle 5 - 10 Tage zu empfehlen.

Die Braune oder Orangene Farbe vom Wasser ( auch flockiger Niederschlag ) haben nichts mit dem entsalzungsgrad zu tun ...

Nach 3 - 12 Monaten kann man davon ausgehen daß das meißte raus ist an Salz.

Ich Gehe Folgendermaßen vor :

Grobreinigung vor dem einlegen mit feiner Drahtbürste
dann Ultraschalreinigung ( nicht unbedingt nötig aber ich finde es ist recht praktisch )

dann für 5-10 Tage ins destielierte Wasser ....

Anschließend Reinigung mittels Synthetikbürste und vor dem erneuten einlegen noch mal Ultraschallbad ...

Dann wieder 5- 10 Tage ins Wasser - Und so weiter

Bei wichtigen Stücken führe ich mittels Multimeter nach 2-3 Monaten vor dem Wasserwechsel eine Wiederstandsmesung vor - liegt der Wasserwiederstand nach 5 min dauernd messen noch unter 800 - 1000 K Ohm entsalze ich weiter .

Wnn das Entsalzen abgeschlossen ist reinige ich das mittels Drehmel und nach dem Trocknen des Stückes wird es mit Wachs bestrichen.
Ich verwende ein Geleeartiges Wachs von Wako - Aero 46

Nach dem Trocknen vom Wachs eventuell noch bissi "pollieren" mit einer weichen Syhnthetikbürste - Fertig ...

Gruß Matze :-)
Sonde : Whites IDX Pro Turbo
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zampano

klingt sehr gut, aber fallen sie rostschichten da auch weg dabei?
wie bekomme ich die weg nachdem das salz raus ist?
im museum wie machen die das?


grussZ

[Bearbeitet am 13-5-2005 von zampano]

Mad Matz

@ Zampano,

Das meißte geht in den Entsalzungszyklen weg

der Rest muß man dann mittels Drehmel etfernt werden ( Bei Großen Teilen Topfbuste und Bohrmasschine )

Hier mal einige Funde die in der art behandelt wurden

http://www.sucherforum.de/index.php?topic=8790

Gruß Matze :-)

[Bearbeitet am 13-5-2005 von Mad Matz]
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Basilios

Hi,
Die Axt zeigt leider deutliche Spuren der Elektrolyse. Die schwarze Oxidschicht ist komplett zerstört.
Alles in allem ist die Erhaltung nicht außergewöhnlich, "kaputt" ist die Axt erst seit der elektrolytischen Reinigung.

zampano

die krähenfüsse und der eine bolzen sind sehr gut.

hast du da noch rostumwandler draufgeschmiert?
oder wird das eisen von selber so schwarz dann?

ich kenn hier viele sucher, die machens alle so wie ich, und daher hab ich es ja.

woher soviel destilliertes wasser nehmen??
selber machen?

Mad Matz

@ Zampano,

Basilios hat recht

bei der Axt ist ein großteil der Patina zerstört - aber das ist geschmackssache
Aber Sammler achten da drauf da0ß die erhalten bleibt

Das was du als schwarz bezeichnest IST DIE EISENPATINA
das ist das was ich versuche zu erhalten

Leider geht das mit Elyse fast nicht oder nur sehr begrenzt

Und nein
die Teile sind mit nichts behamdelt außer Destiliertem Wasser und Drehmelstahlbürste und schlußendlich gewachst mit Wako Aero 46

Ich hab zu anfang auch mit Elyse experimentiert aber hab das aufgegeben - das zerstört die Patina und das "Alte" geht verloren ( meiner meinung nach )

Hab das ja auch in dem 15tes Jhd Posting geschrieben - ca 10 Stunden reine Arbeitszeit für nen Bolzen ...

Dauer der Arbeit mit entsalzung 3 Monate bis ein Jahr

Gruß Matze :-)
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zampano

respekt vor deiner arbeit.

ich werde es mal so machen wie Du und dann melde ich mich damit in 3-6 monaten.
ich dokumentier es auch.

was ist mit den teilen die ich schon anders gemacht habe, kann ich die nachträglich entsalzen trotz rostumwandler und so?

Mad Matz

@ Zampano,

Danke :-)

Du stellst Fragen *g

Wenn das schon mit rostumwandler behandelt ist gibts eigentlich nur noch eine Methode das bissi zu schützen - Versiegeln so gut es geht daß keine Feuchtigkeit und keine Luft eindringen kann - dann können die Salze auch nichts mehr anrichten (fast nichts)
wenn ich Rostumwandler benutze verwende ich einen Epoxydharzrostumwandler weil der gleichzeitig einigermaßem versiegelt ....
Und ich verwende das NUR wenn die Konsitent vom Eisen so marode ist daß das zu zerfallen droht wenn ich das nicht mit dem Epoxidharz "Kleister" behandle ,,,

Eisenrestaurierung ist nicht das einfachste *smile
Siehe die Autos ....
Nach 10 Jahren rtosten die dinger einem unterm hintern weg *g

Gruß Matze :-)
Sonde : Whites IDX Pro Turbo
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zampano

:)

auf jeden fall glaub ich dir das!

die nächste eisenware werd ich mal da rein legen ins destilierte wasser.
ich hab die elyse immer nur kurz zum anheben der fetten rostschwarte benutzt, die axt sah vorher zum kotzen aus, jetzt ist sie wenigstens nur ätzend :narr:

das meiste an rost hab ich ewig mit der feinen stahlbürste geschrubbt oder abgeschabt.
dann eisen mit heissluftfön ein paarmal erhitzt oder im ofen gebacken bei 250 grad. dann rostumwandler und wieder heiss, dann gewachst.

auf jeden fall machens die richtigen auch so wie du, hab bei google geschaut.

vielleicht kann ich das destilierte wasser ja danach noch für meine autobatterie verwenden.

auf alle fälle danke danke 3 mal hoch für die anweisung.

Alter fritz

Sehr schöner Fund und ein sehr interessanter Thread!

Solche gestempelten Äxte müssen nicht militärischen Ursprungs sein.
Auch "normale" Werkzeuge wurden gestempelt.

Gruß,
Thomas

hache

hallo!
ich denke nicht älter als 18.jhd und ein beil zum arbeiten. trotzdem schön :cool1:
mfg hache

angler

Zitat von: hache in 24. Mai 2005, 22:52:09
hallo!
ich denke nicht älter als 18.jhd und ein beil zum arbeiten. trotzdem schön :cool1:
mfg hache

Das denke ich auch. Leider auch deutliche Elektrolyseschäden, auch wenn der Rost nicht ganz unschuldig ist.

gryphon

hi, eindeutig keine arbeitsaxt.
im germanischen nat. nbg ist diese form als 15-16jh. datiert.


:)

gruss

c-4

"Eisenpatina" ist zunächst mal eine Sache, die es nicht gibt. Die Verhältnisse der Bildung der Korrosionsschicht  hängt beim Eisen sehr stark von den Verhältnissen ab, die während der Bodenlagerung geherrscht haben, man kann bei  etlichen Eisenstücken eine gut ausgebildete Magnetit bzw. Hämatit - Schicht unmittelbar auf dem Metall finden, bei anderen aber keinerlei Spuren davon, dann gibts auch keine "Elektrolyse-Schäden". Die Elektrolyse  reduziert lediglich den Rost, das Metall bleibt intakt. Es sei denn, man sieht (was dees öfteren passiert) eigentlich Rost für Metall an, es gibt solche sehr  metallähnlichen Rostbildungen,die auch einen gwissen Glanz aufweisen können. Wenn man ganz sicher gehen möchte, dann kommt nur das mechanische Freilegen in Frage, was aber zeitaufwendig und nicht ganz einfach ist.
Rostumwandler wird in seiner Wirkung oft überschätzt, da die käuflichen Produkte nur sehr gering in den Rost eindringen, für die meisten technischen Anwendungen genügt das.
Das Beste ist da  anscheinend immer noch die ausgiebige Tränkung mit  Tannin - Lösung über einige Tage, kombiniert mit einer Paraffin-Schicht.

Mad Matz

@ C-4
Wie nennst du den die schwarze / Antrazitfarbene schicht die viele alte Eisernteile annehmen ?

Praktisch alle Funde die ich machte bisher an Eisenfunden haben diese Färbung.
Mag sein daß Patina nicht der richtige Ausdruck ist.

@ Gryphon,

Bei dieser Form Axt ist absolut nicht zu sagen was für eine Verwendung die Axt hatte
Pimäre verwendung war bei dieser eher friedlich ...
Die meisten Äxte die fälschlicherweise als Streitäxte angesprochen werden sind entweder einfache Arbeitäxte ( die logischerweise auch als Streitaxt vervendet werden konnten, Ist relativ egal mit was dann einem der Schädel eingeschlagen wurde )
Oder umgearbeitete Arbeitsäxte die mit leichten Modifikationen dann als Streitaxt verwendet wurden.

Es gibt nur wenige eideutige Streitäxte

Streitäxte wurden, wenn verloren , meistens vom Besitzert oder angreifer eingesammelt
daher ist die Warscheinlichkeit eine zu finden recht gering.

Arbeitsäxte waren deutlich verbreiteter und somit auch häufiger zu finden ( auch die Mischformen die umgearbeiter wurden )

@ All

Entsalzen ist das A und O bei Eisenkonservierung
Ohne das wird das Fundstück früher oder später zerfallen !!!


Gruß Matze :-)
Sonde : Whites IDX Pro Turbo
Cam: Olympus E-3

c-4

Zitat von: Mad Matz in 13. Mai 2006, 23:10:34
@ C-4
Wie nennst du den die schwarze / Antrazitfarbene schicht die viele alte Eisernteile annehmen ?

Praktisch alle Funde die ich machte bisher an Eisenfunden haben diese Färbung.
Mag sein daß Patina nicht der richtige Ausdruck ist.



Unterschiedlich. Patina ist etwas irreführend, da  der Begriff für Korrosionsschichten, die das Metall schützen, "reserviert" ist. Gerade das ist aber beim Eisen nicht der Fall, mit wenigen Ausnahmen sind sämtliche Rostschichten durchlässig und nicht schützend.
Die Farbe  der Schichten sagt nicht immer etwas über deren Zusammensetzung aus, da gibt es zu viele Möglichkeiten. Vereinfachend kann man von einer Hämatit- bzw. Magnetit - Schicht und von einer (oder mehreren) Eisenhydroxid - Schichten sprechen, der Unterschied liegt im Wassergehalt.

Empfehlenswerte Literatur dazu:

H. Klas und H. Steinrath: ,,Die Korrosion des Eisens und ihre Verhütung"  Bd. 13 der Stahleisen-Bücher. Düsseldorf, Verlag Stahleisen 1956.

"Zum Problem der Entsalzung metallener Fundobjekte"  Joachim Ersfeld / Rolf – Dieter Bleck
Reihe Restaurierung und Museumstechnik (4), hrs.geg. v. Museum für Ur – und Frühgeschichte Thüringens durch Rudolf Feustel  Weimar 1981