Keine ahnung? bauernwehr?

Begonnen von hauptmann-koch, 07. Juni 2006, 14:55:32

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

hauptmann-koch

hallo!

würdet ihr diese teil holger dem holzhacker zuordnen oder sindbad dem seefahrer  :-D

länge:44cm
breite oben: 7cm
breite unten:4cm

beste grüße

manu

x-men@wahnsinn

Moin
könnte eine Bauerwehr sein habe fast so eine gleiche
cu & GF

hauptmann-koch

stimmt das ist ne gute idee. hab beim googlen zumindest bauernwehren mit gleichen griffen gesehen. ist zum alter was zu sdagen.... bei wikipedia steht das sie bis zur
ZitatDurch den Bauernkrieg von 1525 wandelten sich die Bauernwehre, die normalerweise eine Länge von 25-40 cm hatten, oft zu schwertartigen Waffen mit bis zu 80 cm Länge. Mit diesen Waffen verwandt sind auch die so genannten "Langen Messer", die in der Fechtkunst der Renaissance eine wichtige Rolle spielen.
quelle wikipedia

lässt das auf das alter meines teil schliessen? also vor 1525?

x-men@wahnsinn

hi
Ist schwer zu sagen ob vor oder nach aber nach der restauration absolut sammelwürdig
cu& GF

IVVECVO

.......könnte eine frühe Waidpraxe sein - noch vor 1500 .

                 Gruss Juvencus

Harigast

Ich denke an ein Handwerkzeug. Ich sehe keins der typischen Merkmale einer Bauernwehr.

stekemest

Waidpraxe um 1500!

Und bitte quält mich nie wieder mit diesem unterirdischen Wikipedia-Bauernwehr-Müll. :platt: Da steht nur Schwachsinn.

hauptmann-koch

was sind die merkmale einer bauernwehr?
wäre nett wenn mir einer ein vergleichstück findet... :super:

stekemest

Tja, da fängt das Problem schon beim Begriff an. Was ist eine "Bauernwehr"?

Ab dem späten 14., vor allem aber im 15. Jahrhundert gibt es eine Unmenge von Blankwaffen, die eine einschneidige Klinge und ein genietetes Heft haben. Das betrifft sowohl Waffen in Dolchlänge, als auch imposante Zweihandsäbel, vom Bauernmesser über Jagdschwerter bis zu Landsknechtswaffen. Die genaue Abgrenzung ist dabei nicht immer einfach. Das, was heute allgemeinhin als "Bauernwehr" bezeichnet wird, ist einschneidig, hat etwa Dolchlänge (ca. 25-50 cm) und ein genietetes Heft, und es kann als Waffe benutzt werden*. Anhand bestimmter Merkmale kann man manchmal noch genauer differenzieren. Der Begriff "Bauernwehr" ist insofern irreführend, als diese Waffen nicht nur von Bauern benutzt wurden, sondern von praktisch allen nicht-adeligen Schichten.
Die Charakteristika der Bauernwehr sind, wie schon erwähnt, auch bei vielen anderen Waffen aus dem 15. und 16. Jahrhundert zu finden.


*Auch die Frage, ob es sich um eine Waffe handelt, ist nicht immer leicht zu beantworten, zumal die Bauernwehr in der Regel ein Mehrzweckgerät war, also auch als Werkzeug benutzt wurde. Eindeutiges Kennzeichen für eine Waffenfunktion ist beispielsweise ein Parierelement (Knebel), es kommt aber vor allem auf die Klingenform an.

hauptmann-koch

ich mein ich will dich net nerven aber die von dir genannten merkmale sprechen jetzt bei meinem teil nicht gegen ne "bauernwehr"...  :engel: ich glaub ein vergleichsstück wäre doch sehr hilfreich oder?

stekemest

Die Klingenform spricht dagegen!

Hier sind ein paar Stücke (meine Bauernwehren hab ich verkauft):
http://www.hermann-historica.de/auktion/hhm48.pl?f=NR&c=26808&t=temartic_1_D&db=kat48_1.txt
http://www.hermann-historica.de/auktion/hhm48.pl?f=NR&c=33425&t=temartic_1_D&db=kat48_1.txt

Die Klingenform von deinem Stück ist völlig unbrauchbar für eine Waffe und deutet recht eindeutig Richtung Waidpraxe.

gruß, stekemest

hauptmann-koch

dank dir... hast recht die klinge sind alle nicht so breit und vor allem spitzig auch von den "bauernwheren" die ich bei google gesehen hab... dann beginnt jetzt das entsalzen...  :zwinker:

Stahlklang

Hallo

Ich mache ofter´s auch Repliken für MA Darsteller und die drastische Reduzierung der Bauernwehr /Handwehr und langen Messer zur "Waffe der armen Leute" ist doch sehr einseitig!
Hier handelt es sich immer noch in erster Linie um ein Allroundwerkzeug mit dem sich auch verteidigen konnte.
Auf die legislative und gesellschaftliche Entwicklung der Bauernwehr brauchen wir ja nicht näher einzugehen.
Hier handelt es sich was die Verwendung angeht, wohl um ein Haumesser was nicht heissen soll das es nicht vielleicht auch waidmännisch genutzt wurde.

Ich kann als Schmied nur sagen: wenn es etwas gibt was es über die Jahrhunderte hinweg, schon seit Anfang an in allen Formen und Grössen gegeben hat, dann sind es die Messer.

Eine umfangreiche Arbeit über Messerfunde hat Holtman unter dem Titel: Untersuchungen zu mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Messern , auf den Markt gebracht.

Grüsse vom Stahlklang

stekemest

Der Holtmann-Quatsch ist relativ unbrauchbar, zu Bauernwehren trägt er gar nichts bei.

Zitatund die drastische Reduzierung der Bauernwehr /Handwehr und langen Messer zur "Waffe der armen Leute" ist doch sehr einseitig!

Das hat auch niemand behauptet?

ZitatHier handelt es sich immer noch in erster Linie um ein Allroundwerkzeug mit dem sich auch verteidigen konnte.
Manche Bauernwehren haben eindeutige Merkmale, die sie als Waffe ausweisen, z.B. schmale Panzerstecher-Klingen. Von einem "Allroundwerkzeug" kann man dann nicht mehr unbedingt sprechen.

gruß, stekemest

Stahlklang

Hallo

Die Reduzierung ist aber allgegewärtig .
Und bei Panzerstecherklingen spricht man doch meistens von Panzerstechern  :engel:
Selbst hier kann man die Verwerkzeuglichung teilweise sehen, denn ich habe schon Stilette und Panzerstecher gesehen, die, natürlich aufgrund diverser Gesetze und Verordnungen, zu Ahlen und anderen Werkzeugen umgebaut wurden.

stekemest

"Panzerstecher" bezeichnet nur eine Klingenform und keine eigene Waffengattung. Panzerstecher-Klingen gibt es beispielsweise auch bei Nierendolchen und Scheibendolche.

gruß, stekemest

Stahlklang

Hallo

Eine Klinge zeitlich einzuordnen ist mit ausnahme von kompletten Stücken unseriös.
zumal ich Panzerstecher nicht unbedingt als Messer bezeichnen möchte diese gehören doch zweifelsohne in den Bereich der Stichwaffen.
Es ist schon ein Drama wenn man die Unterschiede zwischen Dolch, Dolchmesser und Messer von diversen Fachmännern erläutert haben möchte, denn jeder hat eine andere Definition.
Auf Wischiwaschibezeichnungen wie Sax und Bauernwehr braucht man gar nicht eingehen.

stekemest

ZitatEine Klinge zeitlich einzuordnen ist mit ausnahme von kompletten Stücken unseriös.

Ähhh.... da verstehe ich nun den Zusammenhang überhaupt nicht. Von welcher Klinge redest du?
Eine Blankwaffe muss überhaupt nicht komplett sein, um sie einigermaßen datieren zu können. Die entscheidenden Merkmale müssen eben vorhanden sein.

Zitatzumal ich Panzerstecher nicht unbedingt als Messer bezeichnen möchte diese gehören doch zweifelsohne in den Bereich der Stichwaffen.

Wieder frage ich nach dem Zusammenhang. Wer spricht von Messern?

ZitatEs ist schon ein Drama wenn man die Unterschiede zwischen Dolch, Dolchmesser und Messer von diversen Fachmännern erläutert haben möchte, denn jeder hat eine andere Definition.

Die Einteilung ist eigentlich recht einfach und in den meisten Fällen eindeutig.

gruß, stekemest