Eine neue Darstellung der römischen Reichsgrenze in NRW im Landesmuseum Bonn

Begonnen von thovalo, 29. Oktober 2023, 14:51:06

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thovalo



Eine schönen Sonntag!

Nach dem Ende des Gestern stattgefundenen Treffens der Arbeitsgemeinschaft "Steinzeit", konnten man im Rheinischen Landesmuseum in Bonn auch die ersten neu gestalteten Ausstellungsbereiche besichtigen.

Im römischen Ausstellungsbereich ist eine neu und didaktisch hervorragend modern entworfene, lange Tafel ausgestellt, die den Verlauf der römischen Grenze entlang des Rheinlaufs durch ganz NRW zeigt.

Linksrheinisch sind die römischen Städte, Militärstandorte, Häfen und die gesichert bekannten Landgüter gekennzeichnet und über die Grenze hinweg, die archäologisch gesichert dokumentierten, rechtsrheinisch gelegenen germanischen Ansiedlungen.

Zu meiner absoluten Freude, sind darauf auch die von mir 2003 entdeckten und dann durch den LVR und die DFG in Teilen ergrabenen germanischen Siedlungen und Handelsposten, einmal direkt gegenüber dem römischen Kastell GELDVBA, die möglicherweise durch den anonymen Kosmografen von Ravenna urkundlich erwähnte Siedlung SERIMA (der gelbe Punkt auf dem ersten Bild) ................

Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

thovalo



...........  und die germanische Siedlung in meinem Heimatort Lintorf (auf dem zweiten Bild ganz Oben rechts; entdeckt 1998) als Bestandteil des Siedlungsgefüges unmittelbar entlang des Grenzverlaufs des römischen Reiches eingefügt worden.


Ich hatte davon keine Ahnung und habe mich sehr darüber gefreut!



Das zweite Bild entstand während der Bergung eines unglaublich hohen Aufkommens von germanischer Keramik und Knochenresten im Jahr 1998 in Lintorf.

Die Grabung musste ich mir hart erstreiten, weil die Außenstelle total abwertend gebockt hatte und sich die Denkmalpflegerin von Ratingen Null dafür interessiert zeigte. Dann habe ich einfach alle Zeitungen der Region und darüber hinaus auf unseren Hof eingeladen, einen langen Tapeziertisch voller Keramikbelege aufgestellt und gezeigt was zu finden war. Die Außenstelle Overath und die städtische Denkmalpfelegerin wurde dann von den Pressevertretern ständig angefragt und da sie dazu nichts sagen konnten und sich nicht die Blöße geben wollten und konnten, wurde dann zähneknirschend die Bergung organisiert und durchgeführt. Danach prahlte Overath mit der tatsächlich umfangreichsten Menge an geborgener germanischen Keramik seit den 70er Jahren und das ausgerechnet in der bis dahin vollkommen "fundfreien" und von allen damals zuständigen akademischen Stellenabsolut links liegen gelassenen Landschaft.

Das dritte Bild zeigt den Lesefund eines Follis des CONSTANTINVS ll aus dem vergangenen Jahr in Lintorf. Die dort gelegene "Siedlung" erweist sich  als räumlich unglaublich weit ausgebaut.


Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Wiesenläufer

Moin Thomas,

der Lohn für das jahrlange ehrenamtliche Engagement von dir.  :super:  :super:

Lieben Gruß

Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

thovalo


Danke Gabi!

Ja, das ist es. Ich hätte nicht gedacht, dass das mal auf diese Weise "sichtbar" werden wird!
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

mike 81

Zitat von: thovalo in 29. Oktober 2023, 14:54:40Die Grabung musste ich mir hart erstreiten, weil die Außenstelle total abwertend gebockt hatte und sich die Denkmalpflegerin von Ratingen Null dafür interessiert zeigte. Dann habe ich einfach alle Zeitungen der Region und darüber hinaus auf unseren Hof eingeladen, einen langen Tapeziertisch voller Keramikbelege aufgestellt und gezeigt was zu finden war. Die Außenstelle Overath und die städtische Denkmalpfelegerin wurde dann von den Pressevertretern ständig angefragt und da sie dazu nichts sagen konnten und sich nicht die Blöße geben wollten und konnten, wurde dann zähneknirschend die Bergung organisiert und durchgeführt.

Sehr gute Taktik von dir. Gefällt mir
Schon das du so hartnäckig dran geblieben bist.

Beste Grüße
Mike
Sich regen bringt Segen

thovalo

Zitat von: mike 81 in 30. Oktober 2023, 16:04:46Sehr gute Taktik von dir. Gefällt mir
Schon das du so hartnäckig dran geblieben bist.

Beste Grüße
Mike

Schönen guten Abend!

Ja, das war eine gute Taktik und hat genau zu dem Ziel geführt das ich wollte. Durch den guten Erfolg zeigte sich das dann auch im Nachhinein als genau richtig. Denn ich war der Meinung, das ist mein Heimatort und egal ob das jetzt gefeiert wird oder schlechte Stimmung macht, ich ziehe das so durch. Eine Eulenspiegelei, denn dieser Weg hat den Verantwortlich auch den Spiegel vorgehalten!

Das kam tatsächlich nicht so gut an. Die städtische Denkmalpfelgerin war bis zu ihrer Rente traumhaft narzistisch angefressen (mit roten Pumps für eine Presseerklärung in eine Baugrube steigen zu müssen, ist für eine reine Eigenmacht gewohnte Persönlichkeit kein schöner Event) und es gab in der zuständigen Außenstelle dann ein gemeinsames "klärendes" Gespräch. Daraufhin habe ich mich sehr herzlich und freundlich bedankt und mein Ehrenamt unmittelbar offiziell wieder abgegeben und mich dann frei von diesem Kaspertheater und seinen Figuren weiter entwickelt.

Die Beteiligten der Außenstelle sitzen bereits alle auf ihren Wolken der Ewigkeit und im Nachhinein müssen deren Nachfolger bis Heute Unmengen unbearbeiter Einreichung aus der Zeit dieser engelhaften Vorgänger aufarbeiten.

Da weißt Du wo der Hase lief!


lG Thomas  :winke:



Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Wiedehopf

ZitatDenn ich war der Meinung, das ist mein Heimatort und egal ob das jetzt gefeiert wird oder schlechte Stimmung macht, ich ziehe das so durch.

Respekt  :super:  !!!!

Viele Grüße
Michael

stratocaster

Zitat von: thovalo in 30. Oktober 2023, 17:51:31ist für eine reine Eigenmacht gewohnte Persönlichkeit kein schöner Event


Diese Formulierung muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen   :super:

Die Gewohnheit an die eigene Macht  :wuetend:
Das ist das echte Selbstverständnis eines Staatsdieners  :zwinker:
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