Nachdem ich vor wenigen Jahren von der Canossa-Ausstellung in Paderborner Kaiserpfalz und Diözesanmuseum sehr, sehr begeistert war (Na, gut...als Geschichtsstudent der Uni war man ja zwangsläufig involviert und rekrutiert worden), bin ich nun recht enttäuscht von der neuen Ausstellung "Meinwerk" über den 10. Paderborner Bischof.


Recht schlecht aufbereitet das ganze. Zwar möchtegernmodern mit toller Beleuchtung großen Fließtexten an Wänden, Filmeinspielungen etc.- man muss aber schon vorher eigentlich alles zum Thema wissen, um sich selber ein Bild und einen Ablauf konstruieren zu können. Für jemanden der sich einfach unvoreingenommen bilden will...ist das nichts, bzw. einfach zu schwer verständlich. Die Frage hallt durch die Räume: "Was will man hier eigentlich von mir? Und was will man mir sagen?"

Die Frage hallt natürlich auch deswegen besonders laut, weil man eine recht große Armut an Ausstellungsgegenständen vorfindet. Viele interessante Kodexe, die wenn man nicht besonders fit in Latein und der MA-Minuskel und Majuskel ist, wirklich einen Erkenntnisgewinn von Null versprechen. Ich hab das ja mal gelernt, aber man hat in einer Ausstellung nun nicht gerade Lust, sich eine wahllos aufgeblätterte Seite nach der anderen durchzutranskribieren und zu übersetzen.
An Fundstücken und Artefakten hat man doch sehr gespart, viels davon ist schon in der normalen Kaiserpfalzausstellung zu betrachten. Dort allerdings für 2,50 Eintritt. Hier sind es unermäßigt 6. Ermäßigt 4.
Fotographieren natürlich wie immer verboten, deshalb hier ein paar Einblicke und weitere Infos: http://www.meinwerk-ausstellung.de/

Fazit: Wer im Thema steckt und einigermaßen bibliophil ist, kann sich hier bei ein wenig Anstrengung "etwas mitnehmen", andere werden vielleicht danach etwas mitgenommen aussehen.

Liebe Grüße

Bjoern