Nicht gesucht, aber trotzdem gefunden: alter Silberschmuck

Begonnen von Luci Fernatas, 23. September 2006, 14:41:57

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Luci Fernatas

Hallo!
Neben allerhand neuerem Silberschmuck für kleines Geld habe ich diese drei Dinge gefunden, die ich gerne zeitlich eingeordnet hätte und über die ich gerne ein paar Infos hätte.  :-)

Alle drei Schmuckstücke haben übrigens jeweils nur 1,50€ gekostet.  :smoke:

1. Silberring, ca. 18,5cm Durchmesser: gestempelt mit 900 Silber. Was zum Kuckuck ist das für ein Motiv auf dem Ringkopf?  :irre: Meine Fantasie reicht irgendwie nicht...
Ringkopf-Höhe ca. 1,3cm. Die Flecken links und rechts des Ringkopfes, die auf den Fotos zu sehen sind, sind tatsächlich da. Kann es sein, dass der Ringkopf mit einer anderen Silberlegierung angelötet wurde?

2. Brosche: Die runden Ornamente sind gestanzt und die Nadel auf der Rückseite wirkt, als sei sie jünger als der Rest der Brosche (kaum angelaufen, aber auch kein Silberstempel oder so). Das Motiv an sich war ziemlich stark angelaufen, weist aber auch keinen Stempel auf. Von wann ist die Brosche ungefähr? Eher älteren oder neueren Datums? Kommt sie aus dem Trachten-Bereich oder eher aus Indien?  :zwinker:

3. Uniform-Knöpfe (sind doch Knöpfe, oder?) 1/4 FL, Prägung: GALLON ICLREX AA1859 HUNG BOH COMBEI VEN --> ungarische Münzen? Wer hat sie warum wann getragen?


Ruebezahl

Hallo Luci Fernatas,
bei dem Preis, hast du ein gutes Schnäpschen gemacht.  :super:
Merowech wird sicher noch viel mehr erzählen, aber ein paar Dinge fallen mir zu den Stücken auch ein.

Könnte das auf dem Ring ein japanisches / chinesisches Schriftzeichen sein?
Wenn ja, dürfte der Ring auf Grund dieser Modeströmung recht gut datierbar sein.

Kannst du von der Brosche mal die Rückseite zeigen? Sieht nicht nach gestanzt aus.
Ich glaube, bei dem Stück wurde älterer Trachtenschmuck (um 1800) neu auf eine Nadel montiert.

Die Münze mit Kette sehe ich als eine Mantel- Westenschließe mit Tachten-Hintergrund.

PS.
Hast du gefragt, ob es zu den Stücken eine Geschichte gibt?
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

"Große Erfolge sind weniger spürbar als persönliche Vorteile"
Napoleon Buonaparte

Luci Fernatas

Zitat von: Ruebezahl in 23. September 2006, 19:00:41
Könnte das auf dem Ring ein japanisches / chinesisches Schriftzeichen sein?
Sehr gute Idee!  :jump: Darauf bin ich noch gar nicht gekommen, aber das wird es wohl sein!

ZitatKannst du von der Brosche mal die Rückseite zeigen? Sieht nicht nach gestanzt aus.
Ich glaube, bei dem Stück wurde älterer Trachtenschmuck (um 1800) neu auf eine Nadel montiert.
Für mich sieht es gestanzt (o.ä.) aus. Aber sieh selbst. Die Theorie mit dem Trachtenschmuck auf neuer Nadel hatte ich auch.

ZitatHast du gefragt, ob es zu den Stücken eine Geschichte gibt?
Leider nicht.  :besorgt: Ich wollte irgendwie nur den größt möglichen Abstand zwischen dem gerade Gekauften und den Händlern legen.  :-D Ich hab mich auf der Rückfahrt aber selbst ziemlich geärgert, dass ich nicht nachgefragt habe...

Ruebezahl

Ja die Brosche ist gestanzt in der Art, das tordierter Draht, der bei Trachtenschmuck Verwendung findet, nachgeahmt wird. Hab ich auch so noch nicht gesehen.  :staun:
Auf Grund der Nadel kann Merowech das bestimmt noch genauer datieren.
Ich schätze alle Stück auf um 1900 bzw. etwas davor.
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

"Große Erfolge sind weniger spürbar als persönliche Vorteile"
Napoleon Buonaparte

Luci Fernatas

Zitat von: Ruebezahl in 23. September 2006, 19:45:54
Ja die Brosche ist gestanzt in der Art, das tordierter Draht, der bei Trachtenschmuck Verwendung findet, nachgeahmt wird. Hab ich auch so noch nicht gesehen.  :staun:
Auf Grund der Nadel kann Merowech das bestimmt noch genauer datieren.
Ich schätze alle Stück auf um 1900 bzw. etwas davor.

Ich bin mir nicht schlüssig, ob die Nadel original ist oder nicht.
Vor dem Reinigen der Brosche war sie kaum angelaufen (nur in den Ecken etwas), die Brosche an sich jedoch stärker. Auf der anderen Seite jedoch sind die drei Kreise jeweils einzelne Elemente, die nebeneinander auf die Nadel draufgesetzt wurden.
Also ist es (meiner Meinung nach) entweder neuerer "Billig"-Trachtenschmuck nach alten Vorbildern und wurde nur versilbert   oder    es handelt sich um ältere Ornamente, die irgendwann vom Schmuckmacher auf eine neue Nadel gesetzt wurden.  Aber: ich nix wirklich wissen.

Merowech

Grüß dich,
die Nadelmechanik ist von industrieller Fertigung- und zwar ausgehauen und hochgestellt.
Wird heute noch benutzt bei unechtem Schmuck ( Neusilber ) aber auch zu früheren Zeiten.
Es ist nicht genau ersichtlich ob es sich hier um ein altes Stück handelt , mir kommt es vor als dieses neueren Datums wäre.
Zu deinem Zeichen auf dem Ring könnte es sich um das chinesische Zeichen Himmel oder Feuer oder " Ehret die Frau " handeln.
Der Ring könnte aus den Jahren 1900 - 1930  sein.
Grüße    MICHA   Und nutze den Tag - na ja ? - die Nacht auch !  :zwinker:

Luci Fernatas

Hallo Micha!
Vielen Dank! Mit der Zeitangabe zum Ring kann ich vielleicht noch ein bißchen mehr recherchieren!  :winke:

stekemest

Hallo Luci,
Kannst du das Zeichen auf dem Ring bitte abzeichnen und hier zeigen? Vielleicht kenne ich es, aber es ist auf den Bildern schlecht zu erkennen.

gruß, stekemest

Luci Fernatas

Zitat von: stekemest in 04. Oktober 2006, 17:35:55
Hallo Luci,
Kannst du das Zeichen auf dem Ring bitte abzeichnen und hier zeigen? Vielleicht kenne ich es, aber es ist auf den Bildern schlecht zu erkennen.

gruß, stekemest

Ich werde es heute Abend mal versuchen!  :-)

Luci Fernatas

Hallo!
Ich hab mal versucht, das Zeichen abzupausen.
Der obere Fleck auf dem Bild ist die Verzierung am Rande des Ringkopfs und steht hier somit auf dem Kopf (sieht aus wie ein Grasbüschel mit drei Grashalmen).

So, und jetzt hab ich mir ein leckeres Feierabend-Veltins verdient! Prost! :prost:

stekemest

Puh. Könnte schon ein Hanzi, bzw. Kanji sein, aber ich kann dir leider beim besten Willen nicht sagen, welches. Dafür ist es einfach zu undeutlich, sorry.

gruß, stekemest