Tintenglas....Biedermeier?

Begonnen von Erdspiegel, 14. Dezember 2015, 21:42:24

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Erdspiegel

Dieses tolle Stück habe ich aus einer Flohmarkt-Wühlkiste gefischt.Größe 7,3 cm,Bodenmaß etwa 4,7 cm x 4,7 cm.Material ist dickes Milchglas,das Dekor könnte eine aufgebrannte Emailfarbe sein,weiß nicht genau.Im Boden befindet sich ein Abriß.An der Öffnung befindet sich ein aufgeplatzter Einschluß,vielleicht von einem Kohlestückchen oä.Das Glas ist etwas unförmig und im Inneren sowie in der Abrißnarbe lassen sich noch Erd-,bzw.Ascheanhaftungen erkennen.Das Teil wurde also irgendwann ausgebuddelt oder zufällig im Boden gefunden.Zusätzlich befinden sich innen in den Ecken auch noch schwarze Tintenreste,passend zu den Scharrspuren am Boden.Das Glas war also längere Zeit im Gebrauch.Beim Sinnspruch 'Ich suche meinen Herrn' ist das 'He' leider stark angegriffen,damit kann ich leben. Zeitlich würde ich das Glas grob zwischen 1800 - 1830 einordnen.Ich recherchiere noch nach Vergleichsstücken,ist jedoch nicht ganz einfach.

insurgent

Meine Bodenfunde werden gemeldet

thovalo


Das scheint nach den Bildern Steingut zu sein, also eher Keramik,
Als Tintenfass passt das ganz gut!

Das könnte aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs. stammen.


lG Thomas
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Levante

Mensch sind wir uns mal wieder einige...

..anhand der Bilder vom Boden und dem einfließenden Tropfen an der Mündung würde ich es eher versuchen als ein weißes gesättigtes Glas anzusprechen.  :-D
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

teabone

Zitat von: Levante in 15. Dezember 2015, 13:02:02
Mensch sind wir uns mal wieder einige...

..anhand der Bilder vom Boden und dem einfließenden Tropfen an der Mündung würde ich es eher versuchen als ein weißes gesättigtes Glas anzusprechen.  :-D


Hallo,

das sehe ich auch als Glas und zeitlich eher in Richtung Biedermeier.

LG Augustin

Such- und Fundgebiet: Weinviertel, Nö.

Erdspiegel

Wie in der Einleitung schon geschrieben wurde,handelt es sich deffinitiv um Milchglas. :zwinker:
Es ist stark getrübt und kaum lichtdurchlässig.Dieser Effekt wurde durch Beimischung von zB.Zinnoxid oder Knochenasche zur Glasschmelze erreicht.Daher auch die ältere Bezeichnung Beinglas.Altes Milchglas besitzt meistens einen kaum merklichen Grau-,oder Blauschleier.
Ab Ende der 1860er Jahre eroberte Opalglas,auch Kryolithglas genannt,den Markt.Der Trübungszusatz war dann das neu entdeckte Fluorid Kryolith.Lichtdurchlässige Lampenschirme und Glasaugen waren zB.aus Opalglas.
Ich sammle nebenher Tintengläser.Fast alle wurden selbst ergraben,aber sowas war noch nie dabei.Für die 1900/1920er Müllkippen wohl etwas zu alt.Meine Fundgläser reichen vielleicht maximal in die 1870er zurück,wobei ich auch nur auf unbeschädigtes achte.Ältere Scherben waren sicher schon dabei.
In einer 20er Jahre Ecke habe ich eine bestimmbare Schnapsflasche von 1865 ausgebuddelt,aber sowas sind Ausnahmen.