Ufo? Metall und Scherben

Begonnen von Räter, 04. Juli 2012, 11:41:02

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Räter

Dominus vobiscum!

In meiner Nachbarschaft bin ich heute (mit Erlaubnis des Eigentümers) einen Ackerrandstreifen, zwischen Wiese und Acker abgegangen. Der Striefen war mir schon länger aufgefallen weil dort immer wieder grße und größere Steine aus dem Boden gepflügt werden. Schon vorher hatte ich dort verschiedenlich kleine Tonscherben gesehen.

Gefunden habe allerdings "nichts", soll heißen, auf einer fläche von ca 10m2 ist der Boden gespickt mit ganz kleinen Eisenteilen die fst vollständig verrostet sind. So wie dieses:
 

Dann kamen aber auch drei glasierte Scherben zu Tage:






zur Ergänzung: Mein discovery 3300 zeigt mir bei diesen Teilchen gänzlich unterschiedliche Leitwerte an. Sogar bei einzelnen Scherben gibt er Signal!

Meine Frage an Euch:


Glaubt ihr das es Sinn macht, die Fläche nochmals durchzugehen und die ganzen Kleinteilchen zu suchen um vielleicht dazwischen/darunter anderes zu finden?
Könnte es sich um eine zer/angepflügte Brandbestattung handeln?

mc.leahcim

Hallo Räter,
auf dem letzen Bild die zwei Scherben außen sind aus meiner Sicht spätestens dem 18 Jahrh. zu zuordnen, ev jünger. Die Scherbe in der Mitte ist ev. von einer Wasserflasche und jünger. (19 Jahrh) Beispiel siehe hier
An eine Brandbestattung glaube ich bei diesen Funden nicht.

Gruß

Michael
Gum biodh ràth le do thurus. = Möge deine Suche erfolgreich sein (Keltisch/Gälisch)
Die soziale Kälte hilft nicht die globale Erwärmung aufzuhalten!!

Räter

Danke für Deine Antwort!

Was bringt Dich zu Deiner Einschätzung und was meinst Du zum Gesamtbefund?

räter

mc.leahcim

#3
Hallo Räter,
Brandbestattungen gab es meines Wissens nach von der Jungsteinzeit bis so 200 nach Christus. Da deine Scherben definmitiv jünger sind handelt es sich nicht um Scherben einer Urne aus einer Brandbestattung.

Dein Geschirr sah in etwa so aus wie hier, wobei es da noch eine Form des "Bauerngeschirrs" gab, also weniger aufwendig.

Ich denke das deine Scherben Teile des ganz normalen "Zivilisationsschleier" sind der auf lange bewirtschafteten Feldern gefunden werden kann.

Der Bauer warf alles was kaputt war und was er nicht mehr brauchte in den Mist. Mit dem Mist kam es aufs Feld. So wurde auch der Inhalt des Plumsklos auf das Feld endsorgt, war es doch auch Dünger. Alles was in dieses stille Örtchen fiel und geworfen wurde landet auch auf dem Feld. Das nennt man alles in allem Zivilisationsschleier. Funde u.U. über einen längeren Zeitraum können dort gemacht werden.

Auf jeden Fall lohnt sich das suchen auf diesen Feldern.
Es gehört zur normalen Recherche Felder erst einmal mit dem Auge zu begehen um genau diesen Zivilisationsschleier zu erkennen. Das geht am besten an den Scherben, denn sie sind langlebig und werden bei Regen häufig an der Oberfläche freigewaschen.

GRuß

Michael
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Goatman

Hallo Räter,
die Keramik sehe ich im 19 jh. nicht älter.
Den weiter Ausführungen von mc.leahcim kann ich mich
nur anschließen.
Die kleinen Eisenteilchen könnten u.U. Bomben oder Granatsplitter
sein.  :kopfkratz:
Danke dir fürs zeigen.

Räter

Danke sehr! :Danke2:
vorallem für die fundierte Erklärung, mit der ich gut leben kann.
Gerade diese Klein und Kleinsscherben zeitlich richtig einzuordnen ist für mich schwierig.
Vor etwas mehr als einer Woche habe ich beim abgehen (ohne Sonde) eines Ackers ganz in der Nähe etliche römische Scherben gefunden. Ich hab dem Fund den Bundesdenkmalamt gemeldet und die haben die Scherben dann tatsächlich aufgeklaubt und meine Einschätzung bestätigt, "Terra Sigilata". Aber halt auch vollkommen zerpflügt und ohne oberflächlich sichtbare Metallfunde. Vielleicht geh ich im Herbst mal mit der Sonde über beide Äcker, jetzt ist der Mais schon viel zu hoch.

Warum schlägt die Sonde eigentlich bei größeren Tonscherben an? Kann dass am Eisenoxid in der Tonmasse liegen? Ich find das recht nervtötend, entweder kommt sinnloser Schrott zutage oder eben Brocken von Dachziegeln... :wuetend:

Danke nochmals und einen schönen Abend,

Euer mückenzerfressener
Räter

lilresa

Zitat von: Goatman in 05. Juli 2012, 08:58:00
Hallo Räter,
die Keramik sehe ich im 19 jh. nicht älter.
Den weiter Ausführungen von mc.leahcim kann ich mich
nur anschließen.
Die kleinen Eisenteilchen könnten u.U. Bomben oder Granatsplitter
sein.  :kopfkratz:
Danke dir fürs zeigen.


Hallo - ich muss (mit meinem ersten Beitrag) einwerfen, dass die gezeigte Malhornware durchaus älter sein kann. 17./18. ist durchaus möglich. Siehe Hier. Auch die Weserware war durchaus älter.

Gruß

(Ich stelle mich dann auch einmal demnächst vor...  :zwinker: )

mc.leahcim

Hallo lilresa,
Danke für deine Einschätzung. Ich war mir auch ziemlich sicher das es älter ist als 19 Jh. Bin gespannt auf deine Vorstellung. :smoke:

@Räter
mit welchem "Joystick" gehst den du? Ich habe bei römischen Dachziegeln mit meinem Tesoro silver noch nie ein Signal gehabt. Koks und auch Basalt geben ein Signal. Hier liegt es scheinbar an der Kristallstruktur. Das Signal ist aber eindeutig anders als Metall, bzw. Hmmm schwammiger als zb. ein Eisensignal wenn man Eisen eigendlich ausgefiltert hat. Die Erfahrung kommt mit den Suchtagen. :dumdidum:

Gruß

Michael
Gum biodh ràth le do thurus. = Möge deine Suche erfolgreich sein (Keltisch/Gälisch)
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Goatman

Zitat von: lilresa in 06. Juli 2012, 07:32:40
Hallo - ich muss (mit meinem ersten Beitrag) einwerfen, dass die gezeigte Malhornware durchaus älter sein kann. 17./18. ist durchaus möglich. Siehe Hier. Auch die Weserware war durchaus älter.

Hallo lilresa,
vielen Dank für deine Info und dem Link. Gerne lerne ich dazu.
Aber ob die gezeigte Keramik zu deinem Link passt...  :kopfkratz:

lilresa

Die Stücke sind dafür wohl viel zu klein und zu angegriffen. Das lässt natürlich eine große Zeitspanne zu, der die Funde zugeordnet werden können. Persönlich erschließe ich mir das immer aus den Fundzusammenhängen (urbanes Gebiet) - ist auf dem Feld natürlich schwer ;-) ..