kompletter Neuling... wie suche ich am Besten?

Begonnen von Flip-1988, 24. Februar 2015, 12:42:06

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Flip-1988

Hallo zusammen,

ich bin ein kompletter Neuling auf diesem Gebiet und ich habe mir den Metalldetektor "EUROTEKS PRO (LTE)" bestellt.

Ich komme aus Bayern und nicht weit weg von meinem Heimatort hat im Jahre 1632 die schwedische Armee den Fluss Lech überquert und sich kämpfe mit der bayerischen Armee geliefert.
In dieser Umgebung würde ich gerne am Wochenende auf die Suche gehen und mein Glück versuchen.

Könnt Ihr mir Tipps geben, auf was ich achen muss und wo ich ggf. am Besten suchen sollte (Äcker, Wiesen, Wald, in Flussnähe, etc...)?

Ich freue mich von euch zu hören.

Vielen Dank

Levante

#1
Hallo Flip,

:welcome II:

Zuerst einmal solltest du herausfinden, ob du eventuell auf einem Bodendenkmal suchen möchtest.

Außerdem wäre es ratsam, dich mit den rechtlichen Grundlagen zu befassen und du dir über die Gefahren bewusst wirst.
Nach Möglichkeit bevor du erstmals mit dem Detektor vor die Tür gehst und du einen Straftatbestand erfüllst oder dich versehendlich an Kampfmitteln verstümmelst. 
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

mc.leahcim

Hallo Flip-1988,
was Levante meinte ist die Tatsache das es in Bayern die Suche mit dem Detektor auf Bodendenkmälern verboten ist.
Schau einmal hier in den Bayernviewer ob das Gebiet ein Bodendenkmal ist. Ebenfalls verboten ist die Waldsuche und die Suche auf Wiesen die mehr als 20 Jahre ausschließlich Wiese waren.
Du solltest dir auch mal das DschG Bayern durchlesen.

Ansonsten erst einmal ein herzliches :welcome: von mir.

Gruß

mc.leahcim
Gum biodh ràth le do thurus. = Möge deine Suche erfolgreich sein (Keltisch/Gälisch)
Die soziale Kälte hilft nicht die globale Erwärmung aufzuhalten!!

Flip-1988

Vielen Dank für die schnelle Antwort.

Ich habe mich schon ein bisschen "mental" mit den Gefahren, etc. auseinandergesetzt.

Ich habe jetzt in dem Bayern-Atlas eine Karte über Bodendenkmäler in diesem Bereich gefunden... sprich: wenn der Bereich nicht Rot eingegrenzt ist, darf man hier suchen???

Vielen Dank schonmal


AndiObb

Hallo,

in Bayern ist es in der Hinsicht relativ einfach.

Ich hoffe Du hast Dir beim BayernAtlas auch die BD´s geladen, sonst wird nichts rot  :zwinker: Beim Einstieg über das BlfD bist auf der sicheren Seite: http://www.blfd.bayern.de/
Auf den roten Flächen (Bodendenkmäler) keinesfalls und nie suchen. An Deiner Stelle würde ich aber auch nicht "an den roten Rand" gehen, "einige hundert Meter Abstand" heißt es oft - wieviel das genau ist, sagt niemand. Halt Dich einfach 2-300 Meter min. fern.

"Ebenfalls verboten ist die Waldsuche und die Suche auf Wiesen die mehr als 20 Jahre ausschließlich Wiese waren." Das gilt für andere Bundesländer durchaus, nicht aber für Bayern.

Weg bleiben von Abrüst- und Sprengplätzen, Pfoten weg von Munition - sonst Pfote weg... Polizei zwecks KMRD rufen.

VG aus Oberbayern
Andi
Hoffnung beginnt dort wo die Wahrscheinlichkeit endet

St. Subrie

Auch von mir ein herzliches Willkommen im Sucherforum, Flip88 ! Was das Suchen in Bayern betrifft, findest Du hier amtliche Auskunft :
http://www.blfd.bayern.de/medien/einsatz_metallsonden.pdf
An sich müßte in den rot markierten Bereichen ein Sicherheitsabstand schon enthalten sein ("Vermutungsabstand").
Viele Grüße
St. Subrie


Flip-1988

Vielen Dank für die Antworten.

Kurz zusammen gefasst:

- Auf Bodendenkmälern darf nicht gesucht werden (ggf. Abstand einhalten)!
- Im Wald darf gesucht werden (in Bayern)!
- Funde von Kampfmitteln (Munition, Sprengsätze, etc.) müssen der Polizei / dem KMRD gemeldet werden!
- Gemäß des Infoblatts des BLFD Bayern (von St. Subrie gepostet) muss jeder Fund angezeigt werden? Also Münzen, etc.???

Vielen Dank für euere Unterstützung.

lord3d

Was nicht erwähnt wurde, aber selbstverständlich sein dürfte: Ohne Erlaubnis des Eigentümers geht nichts. Die also bitte davor einholen.

Achja, kleiner Anti-Frust-Tipp: Geh' erstmal auf einen unbestellten Acker. Wald und Wiesen sind darüber hinaus nicht nur zu meiden, weil es sich schwieriger gestaltet, dort zu suchen und zu finden, sondern auch, weil du dort einiges an historischem Wert dauerhaft zerstören kannst. Wenn in deinem Herzen also ein Fünkchen Liebe für Geschichte glimmt, lass' es dort besser bleiben.
Habemus Nachforschungsgenehmigung.

AndiObb

Zitat von: Flip-1988 in 24. Februar 2015, 16:56:26
Vielen Dank für die Antworten.

Kurz zusammen gefasst:

- Auf Bodendenkmälern darf nicht gesucht werden (ggf. Abstand einhalten)!
- Im Wald darf gesucht werden (in Bayern)!
- Funde von Kampfmitteln (Munition, Sprengsätze, etc.) müssen der Polizei / dem KMRD gemeldet werden!
- Gemäß des Infoblatts des BLFD Bayern (von St. Subrie gepostet) muss jeder Fund angezeigt werden? Also Münzen, etc.???

Vielen Dank für euere Unterstützung.

- korrekt
- korrekt
- korrekt
- grds. korrekt... es gibt in Bayern keine allgemeingültige Regel hinsichtlich zu meldender Funde. Ich würde Dir empfehlen, dass Du vorab schonmal Kontakt zum zuständigen Archäologe aufnimmst. Das schafft nicht nur Vertrauen, man kann auch gut abstecken, was und wie Fundmeldungen erwartet werden.
Hoffnung beginnt dort wo die Wahrscheinlichkeit endet

AndiObb

Zitat von: lord3d in 24. Februar 2015, 17:16:52
Was nicht erwähnt wurde, aber selbstverständlich sein dürfte: Ohne Erlaubnis des Eigentümers geht nichts. Die also bitte davor einholen.

Achja, kleiner Anti-Frust-Tipp: Geh' erstmal auf einen unbestellten Acker. Wald und Wiesen sind darüber hinaus nicht nur zu meiden, weil es sich schwieriger gestaltet, dort zu suchen und zu finden, sondern auch, weil du dort einiges an historischem Wert dauerhaft zerstören kannst. Wenn in deinem Herzen also ein Fünkchen Liebe für Geschichte glimmt, lass' es dort besser bleiben.

Auch wenn es das Gesetz so nicht vorschreibt, ich würde es immer zu 100% empfehlen: wenn möglich, vorher Genehmigung vom Eigentümer einholen - minimum vom Pächter.

Ansonsten nochmals: Wald und Wiesen werden in Bayern nicht gesondert geschützt! IdR gibt es keine Wiese, die nicht schonmal Acker war. Und Waldsuche ist Geschmackssache - ich mags gar nicht. Verboten ist es in Bayern aber nicht!
Hoffnung beginnt dort wo die Wahrscheinlichkeit endet

lord3d

Zitat von: AndiObb in 24. Februar 2015, 22:44:06
Ansonsten nochmals: Wald und Wiesen werden in Bayern nicht gesondert geschützt! IdR gibt es keine Wiese, die nicht schonmal Acker war. Und Waldsuche ist Geschmackssache - ich mags gar nicht. Verboten ist es in Bayern aber nicht!

Wir Deutschen sind der Unvernunft regelrecht verfallen, weshalb wir sie gerne betreiben, bis sie uns verboten wird. Nicht unverdient gibt es in Deutschland mehr Gesetze und Bestimmungen, als in irgendeinem anderen Land auf dieser Welt. Ja, Wald- und Wiesensuche ist nicht verboten. Aber das nicht, weil es toll für den Schutz unserer Geschichte wäre, dort zu sondeln, sondern weil die ganzen Idioten von der CSU Angst um ihre Mehrheit haben, wenn sie den Grundbesitzern irgendwelche Vorschriften machen. Typisch deutsch wird aber natürlich trotzdem im Wald gesucht, solange, bis es verboten wird, damit man sich dann, wiederum typisch deutsch, am Stammtisch darüber aufregen kann, dass uns keine Freiheiten gelassen werden. Auf Böden zu sondeln, die nicht zweifelsfrei gestört sind (und nicht andersum, nach dem Motto ,,war ja quasi alles schonmal Acker"), steht im Widerspruch zu jedem Wunsch, sich verantwortungsvoll mit einem Metalldetektor zu bewegen. Punkt.
Habemus Nachforschungsgenehmigung.

AndiObb

Weder habe ich gesagt dass man es tun soll, noch dass man es lassen soll. Ich persönlich mag Waldsuche nicht, aber eher aus rein praktischen Gründen. Ansonsten ist es einfach die Klarstellung, was man in Bayern darf und was nicht. Die Heranzieung politischer Stammtischdiskussionen ist da auch nicht hilfreich.
Hoffnung beginnt dort wo die Wahrscheinlichkeit endet

lord3d

Zitat von: AndiObb in 25. Februar 2015, 08:20:57
Weder habe ich gesagt dass man es tun soll, noch dass man es lassen soll. Ich persönlich mag Waldsuche nicht, aber eher aus rein praktischen Gründen. Ansonsten ist es einfach die Klarstellung, was man in Bayern darf und was nicht. Die Heranzieung politischer Stammtischdiskussionen ist da auch nicht hilfreich.

Unsere Sprachcodes sind offenbar zu unterschiedlich, wenn ,,Ansonsten nochmals: Wald und Wiesen werden in Bayern nicht gesondert geschützt!" bei dir im Süden eine neutrale Aussage impliziert. Dass das Wort ,,Geschmackssache" in Bayern soviel wie ,,Nach Abwägung von denkmal- und naturschutzrechtliche Überlegungen zu treffende Entscheidung" bedeutend, war mir auch neu, aber so stützt deine Aussage ,,Waldsuche ist Geschmackssache" natürlich deine eigene Deutung einer objektiven Darstellung.

Nochmals Entschuldigung, dass die unterschiedlichen Gebräuche und Sitten hier ganz offensichtlich zu einem Missverständnis meinerseits geführt haben.
Habemus Nachforschungsgenehmigung.

AndiObb

Zitat von: lord3d in 25. Februar 2015, 11:17:41
Unsere Sprachcodes sind offenbar zu unterschiedlich...

Offensichtlich, insofern belassen wir´s einfach dabei.
Hoffnung beginnt dort wo die Wahrscheinlichkeit endet

Flip-1988

Hallo zusammen,

heute hatte ich meinen ersten Sondergenehmigung...

Resultat: ein abgebrochener Klappspaten, sehr viel Dreck und ein münzartiges, rundes, vermutlich Aluminuim-Münzdings... Auf beiden Seiten komplett flach... Keine Prägung oder so...

Werde mir vermutlich noch einen Pinpointer zulegen, da es eine Mords Tortur war, das Ding zu finden...

Schönen Abend noch :-)

emil17

Hallo!
Lass dich nicht entmutigen.
Es gibt Leute, die ihren ersten Detektor anmachen, hintes Haus gehen und beim dritten Piepser den römischen Aureus-Hort unter der Sonde haben.
Aber die sind noch seltener als solche Funde.
Die meisten haben so oder ähnlich wie du angefangen.
Auch du wirst bald einige Dutzend wunderbar erhaltene Kronkorken und Abziehlaschen gefunden haben.

Um Kleinteile ohne PP zu orten gibts so Tricks, die du kennen solltest.
Halt die Sonde über den Aushub, bis das Signal von da und nicht mehr aus dem Loch kommt.
Dann nimm eine Handvoll davon und schwenk die Hand vor der Sonde, bis das Signal wieder da ist (Uhr und Fingerringe vorher abmachen).
Oder teil den Haufen in 2, finde mit der Sonde heraus in welchem Teil das Signal steckt, und teile diesen wiederum bis du den Fund hast.
Es kommt oft vor, dass das Signal dann weg ist. Dann wars meistens ein Eisenteil mit Rosthof im Boden, also kein Verlust. Nur ärgert man sich halt, dass man wegen nix so ein schönes Loch gemacht hat.

Mit einem PP gehts natürlich schneller. Vor allem wenn es viele Steine oder Wurzeln hat. Kaufe einen guten, der mehr als nur 2cm tief geht.

Dinge, die Bumm machen könnten, gräbt man natürlich nicht weiter aus! Näheres dazu findest du hier im Forum, mach dich bitte schlau darüber.

Nicht vergessen: Loch wieder schön zumachen, egal wo du bist - gehört sich einfach so. Den Müll nimmt man mit.

Ich hab immer einen Haufen Müll mit beim Suchen, kann man den Leuten, die fragen was ich da mache und was ich finde unter die Nase halten. Die meisten kriegen dann einen Gesichtsausdruck, der sehr deutlich zeigt, was sie denken, aber aus Höflichkeit nicht sagen. Wenn einer weiterfragt, zeigt man ein paar rostige Groschen, die man auch gefunden hat.