fragen

Begonnen von volker.s, 12. März 2015, 21:10:01

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volker.s

Hallo an alle :winke:

Darf ich ohne NFG oberflächlich suchen ???
Und wie verhält man sich am besten bei der Beantragung ???
Ich möchte nicht als rücksichtsloser Schatzsucher Raubgräber oder ähnlichem abgestempelt werden.
Gibt es überhaupt eine NFG für einen wie mich oder bekommt man die nur mit Vitamin B ???
Vielleicht kann mir jemand helfen Kontakt aufzubauen .

Liebe grüße  Volker.S

mc.leahcim

Hallo volker.s,
Nach dem berüchtigtem Schatzfund in RLP sind die Ämter ein wenig mies drauf. Ich weiß aber andererseits das gerade Speyer umdenkt.
Was meinst du mit oberflächlich suchen? Ohne Detektor, also Augensuche? Das darfst du immer, wobei Funde eigentlich auch der Behörde vorgelegt werden sollten. Wichtig ist das du deine Funde kartographierst oder per GPS einmisst. Diese dann dokumentierst. Das kannst du erstmal machen wie du willst. Tüte mit Funden Funde beschriften und auf einem Zettel dokumentieren.

Also auf die Scherbe z.B. 3.2015/1 Dasselbe auf den Zettel und der Fundort. Hast du interessante Scherben oder Steinzeitartefakte oder auch Metallfund zusammen machst du einen Termin mit dem Amt um deine Funde zu zeigen. Hier machst du glaubhaft das du an der Geschichte interessiert bist und fragst ob du weitersuchen darfst. Am besten bringst du eine Karte mit 1:25000 in denen du zeigst wo du was gefunden hast und wo du suchen willst. Der Rest ergibt das Gespräch. Komm nicht beim ersten mal mit dem Detektor um die Ecke. Lass es aber anklingen das du weißt das es sowas gibt und was man damit macht und das andere das machen. Hör dir die Reaktion an. Je nachdem kannst du durchblicken lassen das du das ev. auch vorhast aber halt nur wenn nicht die Keule geschwungen wird. Dann wir es etwas längeres.Dann musst du überzeugen indem du weitere Termine machst und Funde zeigst.

Das ist aus meiner Sicht ein gangbarer Weg. 

Zuständig für dich sollte sein:

Kreisverwaltung Westerwaldkreis
Untere Denkmalschutzbehörde
Peter-Altmeier-Platz 1
56410 Montabaur
PF - 56409

Fon: +49 26 02/ 1 24-0
Fax: +49 26 02/ 1 24-322
KV_westerwald@westerwald.rlp.de
www.westerwald.rlp.de

Wenn  nicht sollten die dir aber sagen können an wen du dich wenden sollst. Ein Antrag auf NFG steht am Ende der Prozedur.

Gruß

mc.leahcim













Gum biodh ràth le do thurus. = Möge deine Suche erfolgreich sein (Keltisch/Gälisch)
Die soziale Kälte hilft nicht die globale Erwärmung aufzuhalten!!

Levante

Hallo volker.s,

du machst dir auf jeden Fall schon mal Gedanken und stellst dir die richtigen fragen.  :super:
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

volker.s

Hallo MC.leaheim
Erst mal möchte ich dir herzlich danken für deine schnelle Beantwortung meiner fragen. :super:
Ja ich meine die suche mit den Augen
Ich lasse graben und zwar von meinen freunden den Maulwürfen  :-D
Habe zwar noch nicht viel gefunden aber es ist sehr interessaes so zum Tageslicht kommt.
Da ich noch am Anfang mit meinem Recherchen bin würde ich mehr über die richtige Lagerung von Funden erfahren darum würde ich auch gerne mal mit einem erfahrenen sondler mit gehen.
Ich möchte nichts zerstörten und jetzt soll mir keiner sagen das ich es liegen lassen sollte damit würde meines erachtens Funde vernichtet und das wäre doch auch nicht richtig.

LG.Volker. s

volker.s

#4
Hallo Levante

Natürlich mach ich mir Gedanken ich möchte das die Geschichte auch für die Nachwelt erhalten wird.
Und  meine Kinder finden es halt auch interessanter wen man ihnen es mit Sachen die sie in die Hand nehmen können erklären kann und nicht nur von Bildern aus Büchern .
ich möchte noch hinzufügen dass Bücher natürlich auch ihren Sinn haben

Liebe grüße Volker.S

emil17

Versuche dich in die anderen hineinzudenken und zu wissen, was denen wichtig ist.
Wenn man erst mal weiss, warum der jeweils andere so und nicht anders argumentiert, kommt man mit ein wenig Flexibilität meist problemlos aneinander vorbei.
Es gibt auch Platzhirsche, die finden, in meinem Revier hat keiner ausser mir etwas zu suchen oder gar zu finden. Und ihr Revier definieren sie selber. Wenn du also eine römische Scherbe in einem Gebiet findest, das so einer als sein Reich auffasst, ist das in seinen Augen eine bodenlose Frechheit und Anmassung.
Da kann man mit Diskussionen wenig erreichen, aber solche Leute sind nicht häufig.

Abgesehen vom offiziellen Teil gibts noch folgendes, leider nicht selbstverständlich, deshalb schreib ich das hier:
Grundbesitzer (ich bin auch einer und weiss, warum ich das hier sage) sind meistens sauer oder misstrauisch, weil sie keine Lust haben, den Müll und die anderen Sauereien der Touristen wegzuräumen. Deshalb benimmt man sich auf fremdem Grund prinzipiell so, dass man keine Spuren hinterlässt. Selbstverständlich respektiert man landwirtschaftliche Kulturen.
Ich nehm auch oft fremden Müll mit weg, wenn ich unterwegs bin.

meckpom

Zitat von: emil17 in 19. März 2015, 07:21:05
Versuche dich in die anderen hineinzudenken und zu wissen, was denen wichtig ist.
Wenn man erst mal weiss, warum der jeweils andere so und nicht anders argumentiert, kommt man mit ein wenig Flexibilität meist problemlos aneinander vorbei.
Es gibt auch Platzhirsche, die finden, in meinem Revier hat keiner ausser mir etwas zu suchen oder gar zu finden. Und ihr Revier definieren sie selber. Wenn du also eine römische Scherbe in einem Gebiet findest, das so einer als sein Reich auffasst, ist das in seinen Augen eine bodenlose Frechheit und Anmassung.
Da kann man mit Diskussionen wenig erreichen, aber solche Leute sind nicht häufig.

Abgesehen vom offiziellen Teil gibts noch folgendes, leider nicht selbstverständlich, deshalb schreib ich das hier:
Grundbesitzer (ich bin auch einer und weiss, warum ich das hier sage) sind meistens sauer oder misstrauisch, weil sie keine Lust haben, den Müll und die anderen Sauereien der Touristen wegzuräumen. Deshalb benimmt man sich auf fremdem Grund prinzipiell so, dass man keine Spuren hinterlässt. Selbstverständlich respektiert man landwirtschaftliche Kulturen.
Ich nehm auch oft fremden Müll mit weg, wenn ich unterwegs bin.

Ist das in der Realität tatsächlich so, oder wird das nur in Internetforen verbreitet ?
Ich habe solche Erfahrungen noch nicht gemacht.

Levante

Moin,

in der Regel verteilt der Archäologe die Suchgebiete und er legt auch fest ob sich Suchbereiche überschneiden. Oder ob er sogar nur einen Sondler zulässt, der in der Regel sein Vertrauen genießt.
Mir wäre s egal, ob es einen Platzhirsch gibt, ich halte mich an die gesetzlichen Vorgaben und an mein erlaubtes Ermessen. Wenn ich die NFG für ein Suchgebiet eines anderen bekomme ist mir relativ egal was er dazu sagt, jedoch bin ich nach Möglichkeit auf einen Konsens aus.  
In der Praxis schaut es aber so aus, dass es in meinem suchgebiet mehrere Augensucher gibt. Andere Sondengänger sind nicht zugelassen. Und mit den Augensuchern gibt es eher eine Gemeinsamkeit und einen Austausch. Da ich auch oft ohne Detektor vor die Tür gehe, betreibe ich ebenfalls reine Augensuche. Und meine neuen Siedlungsstellen dürfen selbstverständlich auch von den reinen Feldbegehern begangen werden, warum auch nicht. Die Funde bekomme ich normalerweise zu Gesicht, entweder von den Suchern oder im Amt.  

Für wichtig erachte ich nur, dass die Funde und Zusammenhänge nicht auseinandergerissen und oder zerstört werden.

Die größte Freude ist es jedoch wenn sich die Suchgebiete überschneiden und man gemeinsam eine Begehung oder Notgrabung durchführt.  :super:
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

meckpom

Zitat von: Levante in 19. März 2015, 12:53:37
Moin,

in der Regel verteilt der Archäologe die Suchgebiete und er legt auch fest ob sich Suchbereiche überschneiden. Oder ob er sogar nur einen Sondler zulässt, der in der Regel sein Vertrauen genießt.
Mir wäre s egal, ob es einen Platzhirsch gibt, ich halte mich an die gesetzlichen Vorgaben und an mein erlaubtes Ermessen. Wenn ich die NFG für ein Suchgebiet eines anderen bekomme ist mir relativ egal was er dazu sagt, jedoch bin ich nach Möglichkeit auf einen Konsens aus.  
In der Praxis schaut es aber so aus, dass es in meinem suchgebiet mehrere Augensucher gibt. Andere Sondengänger sind nicht zugelassen. Und mit den Augensuchern gibt es eher eine Gemeinsamkeit und einen Austausch. Da ich auch oft ohne Detektor vor die Tür gehe, betreibe ich ebenfalls reine Augensuche. Und meine neuen Siedlungsstellen dürfen selbstverständlich auch von den reinen Feldbegehern begangen werden, warum auch nicht. Die Funde bekomme ich normalerweise zu Gesicht, entweder von den Suchern oder im Amt.  

Für wichtig erachte ich nur, dass die Funde und Zusammenhänge nicht auseinandergerissen und oder zerstört werden.

Die größte Freude ist es jedoch wenn sich die Suchgebiete überschneiden und man gemeinsam eine Begehung oder Notgrabung durchführt.  :super:


Richtig, so kenne ich das auch. Ich habe die Genehmigung für meinen kompletten Landkreis. Ich bin da nicht der Einzigste, aber auf die Füsse getreten sind wir uns noch nicht. Warum auch ...