Spärliche Funddichte auf Römisch Kaiserzeit`lichen Äckern?

Begonnen von Levante, 05. Januar 2012, 18:22:54

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Levante

Guten Abend,

ich habe im letzten Jahr wieder einen meiner Äcker mit Funden aus der Römischen Kaiserzeit abgesucht.

Dabei ist mir aufgefallen, das sich zwar viel Keramik findet, jedoch schaut es mit Buntmetall-Funden sehr schlecht aus.

Zu dem Acker muss ich noch sagen, das er sich in Nordhessen befindet, also keine direkte römische Besiedlung, sonder die typische germanische bäuerliche Bevölkerung der Zeit.

Ich habe den Acker, eigentlich sind es 2 Äcker, vor Weihnachten, mal Gründlich abgesondert.

Insgesamt habe ich etwa 20 Stunden auf dem Fund-platz zugebracht und leider fanden sich nur sehr wenige Buntmetallfunde.  Eine Begehung durch andere Sondengänger schließe ich eigentlich aus, da der Fund-platz in direkter Ortslage liegt.

Nun habe ich von einem Bekannten aus Thüringen gehört, das auch bei ihnen auf den entsprechenden Siedlungsplätzen nur wenig Buntmetall-Funde gemacht werden.

Ist das repräsentativ und oder habet ihr dies bezüglich schon Erfahrungen gesammelt?
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

insurgent

Das kenne ich auch, viel Gebrauchskeramik und fast keine Metallfunde.

Ausnahme bilden da die Zentralorte, da liegt dann schon mehr  :-D

Oder die zerpflügten Gräberfelder  :engel:
Meine Bodenfunde werden gemeldet

Lojoer

Hi,
dafür kenne ich das umkehrte römische Fundspektrum.
Auf 300 Metallfunde nur 3 Scherben.
Ich habe bisher so die Erfahrung gemacht.
Ziviles Siedlungsgebiet.................Viel Keramik.......Weniger Metallfunde
Militärisches Standlager...............Viel Keramik.......Viel Metallfunde
Militärisches Marschlager..............Weniger Keramik...mehr Metallfunde
Gruß Jörg

Levante

Hm...

ich werde die nächsten Tage mal die Metallfunde vom letzten Jahr, von dem speziellen Siedlungsplatz einstellen.

Keramik habe ich zwischen den Jahren wieder recht viel gefunden, dafür das auf einem der zwei Äcker schon eine größere Grabung durchgeführt wurde.

Bei dieser Grabung wurde auch festgestellt, das teilweise kein unberührter Boden mehr ansteht.

Soll heißen, über die Jahre ist die Siedlungsschicht schon weitestgehend abgeackert wurden.

Daher war ich doch sehr erstaunt, an zwei stellen eine größere Keramikkonzentration feststellen zu können.

Was mich auch noch etwas verwunderte, ist, das ich mein erstes Fragment von einem Bronze-zeitlichen Beil gefunden habe, sollte auf dem Acker eigentlich nicht verloren haben.
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

Levante

Zitat von: insurgent in 05. Januar 2012, 19:16:46
Das kenne ich auch, viel Gebrauchskeramik und fast keine Metallfunde.

Ausnahme bilden da die Zentralorte, da liegt dann schon mehr  :-D

Oder die zerpflügten Gräberfelder  :engel:

Ach so zu dem Hoffnungsschimmer kann ich leider nur folgendes sagen....

Mit Hauptorten oder mit Gräberfeldern aus dieser Zeit, kann ich wohl kaum rechnen.

Da bei uns in Nordhessen Siedlungsplätze aus dieser Zeitstellung anscheinend noch immer recht selten sind.  :zwinker:
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

Lojoer

Wenn bei einem abgeackerten Siedlungsplatz, trotzdem an einigen Stellen erhöhte keramikkonzentrationen auftreten lässt dies Abfallgruben vermuten, die ja tiefer gehen.
Gruß Jörg

athen

20 h innerhalb weniger Tage mit wenig Funden auf einem Siedlungsplatz sind nicht repräsentativ. Das kann im nächsten Jahr ganz anders aussehen. Oder im Übernächsten...

Levante

Zitat von: athen in 11. Januar 2012, 00:51:56
20 h innerhalb weniger Tage mit wenig Funden auf einem Siedlungsplatz sind nicht repräsentativ. Das kann im nächsten Jahr ganz anders aussehen. Oder im Übernächsten...

Guten Morgen,

na ja wenig Funde stimmt so nicht ganz, nur wenig Funde, die der Zeitlichen Einordnung entsprechen.

Aber ich habe auch meine bislang am besten erhaltene Fibel gefunden. Und an Germanischer Keramik habe ich so ca. 6 kg aufgesammelt.
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

Zollhund

Ich kann das nur bestätigen. Ich bin in letzter Zeit drei vermeintliche römische Hofstellen begangen. Auf einer gab es nur Keramik und keine Metallfunde aus dieser Zeit. Auf der zweiten einen Denar und sonst nur Keramik. Die dritte hab ich echt mit"Gewalt" mehrfach abgesucht und es kam, neben Kilos Keramik, ein As des Augustus und ein Schleuderblei bei rum. Ich hoffe in den nächsten Jahren kommt noch was nach oben. Ein Zentralort in meinem Suchgebiet, wirft stellenweise dagegen recht gut was ab.

Levante

Wenn sich ja nicht das andere Buntmetall in ausreichender Menge finden würde, würde ich sagen, die Fundstellen sind schon abgesucht, aber dies ist eben nicht der Fall.

Aber wenn ich es mir richtig überlege, habe ich das Problem bei fast allen meiner Fundstellen.

Und da es Ja in Hessen wohl nur noch sehr begrenzte NFG`s fürs sondeln geben wird, wird das mit dem Hauptort wohl auch nichts werden.

Was voraussetzt, das ich erst mal einen finden muss.  :zwinker:
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)