Frage zu Bodenbewuchs

Begonnen von Freya, 10. Februar 2008, 21:24:48

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Freya

Hallo

meine laienhafte  Frage gilt dem Gras das auf den Wiesen wächst.
Ein gestörtes Feld hat es auch Einfluß auf die Art der Pflanzen die sich an dem Platz ansiedeln??

Danke für Antworten
Maria

clemens

Servus Maria,

ich verstehe nicht ganz was Du mit "gestörtem Feld" meinst. Ich habe eine Vermutung, lasse mich etwas ausholen:

Auf nackter Erde wachsen zuerst sog. Pionierpflanzen, die schnell den neuen Lebensraum erobern. Mit der Zeit stellt sich eine stabile, zumeist artenreiche  "Klimaxpflanzengesellschaft" ein, in Europa ist das selten Gras (es sei denn es wird gemäht / gefressen), oft Wald. Dieser Prozess von nackter Erde bis zu Klimaxgesellschaft dauert mehrere bis sehr viele Jahre.

Wenn Du Störung meinst mit Veränderung der Faktoren wie Humusgehalt, Fraktionengröße ... auch hier: die Pflanzen die darauf wachsen sind ein sehr sensibler "Zeiger" für jedwede Art von Veränderung. Als "Bioindikatoren" wird diese Eigenschaft heutzutage gerne für Messungen benutzt, die für elektronische Geräte oft zu diffizil sind. Manche Flechten zB reagieren auf Veränderungen des pH Wertes des Niederschlages von 0,01 sensibel.

Konnte ich helfen?

Liebe Grüße,
Clemens

Freya

Hallo Clemens,

Danke für deine Antwort
ich bin mir nicht sicher ob ich sie verstanden habe.
Die Pflanzen reagieren auf den Boden, nass, sauer oder sonst was?!
So sind die Pflanzen Zeiger für irgendwelche Stoffe im Boden
Um heraus zu finden warum eben in diesem Bereich die Pflanze wächst und gleich daneben nicht mehr, müßte ich nach hacken, welche Stoffe im Boden die Pflanze bevorzugt oder eben meidet. Vereinfacht aus gedrückt.
Habe ich dich ein wenig verstanden?
Maria



Maria





Denarius

Abend!

Hab' ich mal was drüber gelesen. In einem Eifelkalender von anno Irgendwann. Sogenannte Ruderalpflanzen als Siedlungsindikatoren.



Aus Wikipedia unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Ruderalflora



[...]

Auf Böden mit höherem Stickstoffanteil stellen sich häufig Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata), Giersch (Aegopodium podagraria), Brennnessel (Urtica spec.), Beifuß (Artemisia vulgaris) und später Holunder (Sambucus nigra) als kennzeichnende Arten ein.

Auf sandigen Böden hingegen sind Dachtrespen-Rasen (Bromus tectorum) und Mäusegersten-Rasen (Hordeum murinum) mit Nachtkerze (Oenothera biennis) anzutreffen.

Auf Kiesen stellen sich Natternkopf-Steinkleegesellschaften (Echium- und Melilotus-Arten), halbruderale Trockenrasen, Trockenrasen (Brometalia erecti) und ausdauernde Hochstaudengesellschaften (Artemisietea-Arten) ein, siehe auch Schotterheide.

Auf Bauschutt- und Trümmerschutthaufen findet man Felsgräser (Sedo-Scleranthetea-Arten) und Borstgras-Rasen (Nardetalia-Arten).

Tritt- und Flutrasen (Plantagineta majoris) findet man eher auf feuchten Wiesen (Flutrasen) und Weiden (Trittrasen).

Der Übergang zur Segetalflora (Ackerunkraut-Gesellschaften) kultivierter Böden ist fließend.

[...]
Ich kam, sah und fand !

Freya


Super,

vielen Dank, deine Antwort hilft mir weiter und den Rest ergoogel ich mir:-)

Maria

Denarius

Gern geschehen  :winke:

Übrigens kann ich die Knoblauchsrauke auch wärmstens für Salate empfehlen, - zumindest für Knoblauchliebhaber. Beim Zerreiben der Blätter verströmen diese direkt einen dezenten Knofigeruch und dienen vorzüglich als einheimischer Ersatzstoff.
Ich kam, sah und fand !

Freya

Hallo Denarius,

danke für den Tip. Aber die Knoblauchrauke befindet sich nicht an dem Platz den ich hinter frage.
Der Platz sagt aus, das ich mich mit Gräsern auseinander setzen muß.
Fällt mir gerade ein, auf der Wiese ist kein Pflanzenreichtum zu sehen wie gleich neben an auf der Wiese. Da ist jetzt erst einmal die Geokarte gefragt!

Danke für den Gedankenanstoss,
Maria