Dolchfragment

Begonnen von StoneMan, 01. September 2017, 13:46:07

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

StoneMan

Moin,

nicht alles was ich den LDAs melde kommt auch hier ins Forum.

Die Gründe dafür sind trivial, keine Zeit, keine Lust oder aber ich habe es fürs Forum als
unspektakulär eingestuft, wie in diesem Beispiel.

Ich hatte dieses Fragment bereits in einem anderen Zusammenhang hier gezeigt > Klick <


Warum ich dieses unspektakuläre Teil nun doch noch separat zeige.

Der guten Ordnung halber hatte ich das Fragment beim ALSH gemeldet.

Eine Rückmeldung erfolgte.
Das Dolchfragment wurde ins Spätneolithikum/Bronzezeit datiert.
Zitat: Das Stück war vermutlich lanzettförmig mit bereits leicht abgesetztem Griff, der zudem im Vergleich
zur Klinge etwas verdickt ist. Möglicherweise handelt es sich um einen Dolch des Typs II.


Das wichtigere aus dieser Rückmeldung.

Zitat: Das Dolchfragment ... und den Bohrer habe ich aufgenommen..., für die neuen Fundorte... LA XY und
LA YZ nochmals ganz herzlichen Dank für die Entdeckung und Meldung dieser vorher unbekannten Fundstellen!

Ende Zitat.


Und somit kommt einem unspektakulären Fund doch noch Bedeutung zu, ein weiteres rotes Kreuz konnte
in den Archäologischen Atlas SH eingetragen werden.

Die beiden o.g. neuen Fundstellen liegen etwa 1 km auseinander. >> Hier der o.g. Kernbohrer <


Noch die Daten zum Dolchfragment.
Fundort: Fehmarn
Flächenretuschiertes Dolchfragment - mediales Bruchstück - Griff/Schulter/Blatt
Gesamtlänge: 70.5 mm
Breite: 46/26 mm
Dicke: 8/10 mm
Gewicht: 33 g


Gruß

Jürgen

PS im Vergleichsbild ein Dolch Typ II, aus: "Das Spätneolithikum in Schleswig-Holstein" von Hans Joachim Kühn,
1979  Karl Wachtholzverlag Neumünster, Offa Band 40.  Taf. 12, Abb. 8

Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung von Dr. Hans Joachim Kühn.
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

RockandRole

Servus Jürgen,

wiedermal eine tolle Dokumentation. Gut gemacht  :-)
Mich würde das Material interessieren!

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

StoneMan

Moin,

Danke Daniel.

Stimmt, hätte ich hier beischreiben sollen. Hier geht es zum Material Bryozoenflint:

Zitat von: StoneMan in 17. November 2015, 12:51:13
....

diese beiden Artefakte habe ich ein übers andere Jahr vom selben Fundareal,
im von Abstand von ~ 240 m, aufgelesen.

Da sich der Bryozoenflint so sehr ähnelt, wollte ich es genauer wissen. Ich fotografierte die beiden Objekte zusammen.
Es ging mir um die einheitliche Beleuchtung und Belichtung, nicht um die Details (Bild fs1).
...

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Nanoflitter

Warum man aus so grausigem Material so anspruchsvolle Objekte fertigte, erschließt sich mir nicht. An Materialmangel leidet ihr doch da oben nicht. :kopfkratz: Gruss...

RockandRole

Macht nüx  :-D und Nano...Weil er rötlich ist  :winke:

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

StoneMan

Zitat von: Nanoflitter in 01. September 2017, 15:12:02
Warum man aus so grausigem Material so anspruchsvolle Objekte fertigte, erschließt sich mir nicht. An Materialmangel leidet ihr doch da oben nicht. :kopfkratz: Gruss...

Moin,

das Material wird ganz gerne für Werkzeuge (Beile & Co) verwendet, da es wohl (These) etwas "zäher" ist,
sagt zumindest Jan >Klick<

Ich würde dem folgen.

Der ansehnliche homogene Flint bricht leichter.

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Nanoflitter

Dank dir, der Theorie werden wir wohl folgen müssen, klingt plausibel und die Hersteller können wir leider nicht mehr fragen.  :-) Gruss...