Spitze

Begonnen von Nanoflitter, 22. April 2017, 11:56:17

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Nanoflitter

Eine abgebrochene, retuschierte Spitze. Beifund war bis jetzt nur der letztens gezeigte Dechsel, Gruss...

Birk

moin. Könnte das nicht eventuell die Spitze eines Dolches sein?

 Gruß
Thomas

Nanoflitter

Danke, leider besteht bei abgebrochenen Spitzen geringer Größe großes Spekulationspotential, eindeutig also nicht mehr bestimmbar.  :besorgt: Gruss..

thovalo

#3

Zitat von: Nanoflitter in 23. April 2017, 08:28:59
Danke, leider besteht bei abgebrochenen Spitzen geringer Größe großes Spekulationspotential, eindeutig also nicht mehr bestimmbar.  :besorgt: Gruss..


Die noch erhaltene Länge liegt dem Eindruck nach bei 2 cm  ?  (meine freundlich gemeinte Empfehlung: es wäre gut den Maßstab besser lesbar anzulegen, nicht beliebig irgendwo mitten drin und noch leichter für den Betrachter: einfach 21 mm der 2.1 cm schreiben, das macht das "lesen" leichter und nicht zu einer Detektivarbeit)


Dein Fundbeleg ist kleinformatig und dorsal flächig retuschiert. Dann hat der Kontakt mit harten Objekten im Boden und/oder die Dynamik eines landwirtschaftlichen Gerätes den Fundbeleg stark beschädigt.

So klein und in der Retuschierung relativ fein geht das eher in Richtung Pfeilspitze oder einer Vorarbeit dazu. Die Basis ist weg gebrochen.


DOLCHE  im Sinne der größeren nordischen Dolchblätter gibt es so in Hessen (ich meine das Suchgebiet ist Hessen: das bitte auch immer als zusätzliche und grundsätzliche Information dazu schreiben, damit solche Missverständnisse ausbleiben) nicht, da kein ausreichend großes Ausgangsmaterial zur Verfügung gestanden hat und es dort diese Tradition nicht gegeben hat.

Alternativ wäre an eine Spitzklinge zu denken, die bei flachen Grundformen gelegentlich auch zur Spitze hin in eine Flächenretusche übergehen. Für die mögliche Grundform zum Erstellung einer Spitzklinge ist der Fundbeleg im Querschnitt zur dünn und die Retuschierung  fein retuschiert.

Es lohnt sich den Fundpunkt über längere Zeit zu begehen und eine Übersicht zu gewinnen ob noch mehr Artefakte auftreten. Wenn, dann  kann man mit der Zeit eine Tendenz einer chronologischen, mit etwas Glück der kulturellen Zuordnung erkennen.


Projektile sind allerdings keine eindeutige Siedlungsanzeiger. Deren Grundbestimmung war die Verwendung außerhalb der Wohnbereiche.


lG Thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Nanoflitter

Danke, Thomas, für die ausführliche Ansprache. Dolche gibt es hier auch vereinzelt, ich meine, der Jörg (Lojoer) hat mal einen gefunden. Hier würde ich eine Pfeilspitze auch nicht ausschliessen, obwohl die dann für hiesige Verhältnisse ziemlich langschmal ausgefallen wäre. Gruss..

thovalo

Zitat von: Nanoflitter in 23. April 2017, 13:21:06
Danke, Thomas, für die ausführliche Ansprache. Dolche gibt es hier auch vereinzelt, ich meine, der Jörg (Lojoer) hat mal einen gefunden. Hier würde ich eine Pfeilspitze auch nicht ausschliessen, obwohl die dann für hiesige Verhältnisse ziemlich langschmal ausgefallen wäre. Gruss..


Wenn Du mit der Zeit insgesamt viele Projektile zusammen bekommst zeigt sich ein ungemein breites Spektrum der Varianz in den Proportionen. Lang-schmal ist eine ideale Proportion. Da passt Dein Fundbeleg zwanglos hinein.

Interessant wäre mal ein verlinkter Blick auch die "Dolchklingen". Als Importe und Einzelstücke vorstellbar, aber nicht wie im Norden als serielle und in unserer Zeitrechnung bereits bronzezeitliche Massenware.

lG Thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.